Über den Konflikt haben wir schon mehrfach berichtet (zuletzt hier). Es geht darum, dass die XOLARIS Service KVG von Stefan Klaile sowohl für die V+ Plus Fonds, als auch für den Global Asset Fund (GAF) gearbeitet hat. Dieser aus unserer Sicht ganz klare Interessenskonflikt wurde aber nie auf einer Anlegerversammlung thematisiert.
Wir haben Rechtsanwalt Dr. Thomas Schulte einmal gefragt, ob dieses doppelte Agieren der Service KVG denn in Ordnung war? Seine klare Antwort zu diesem Thema war: „Der Gesetzgeber verlangt von einer Service KVG strikte Neutralität und Transparenz. Gemäß § 26 und § 27 KAGB sind explizite Pflichten statuiert. Wer hiergegen verstößt, haftet und es drohen massive Bußgelder bis 200.000 € gemäß § 340 KAGB.“
Gerade in Bezug auf die V+ Plus Fonds wurden in den Jahren unter Führung der XOLARIS Service KVG im GAF Entscheidungen getroffen, die die Anleger aus unserer Sicht in erheblichem Umfang finanziell geschädigt haben. Hier ist natürlich zuerst der Zwei-Millionen-Euro-Deal für Dr. Matthias Hallweger von der HMW Innovations AG zu nennen, aber auch die Stundung offener Raten zu Gunsten einer Gesellschaft, die wir auch dem Umfeld von Dr. Matthias Hallweger zuordnen. Des weiteren geht es um einen unserer Kenntnis nach möglicherweise sogar siebenstelligen Betrag, der dem GAF und damit indirekt auch den V+ Plus Fonds-Anlegern zugeführt wurde.
Das sind alles Dinge, so Rechtsanwalt Jens Reime aus Bautzen, die nun natürlich aufzuklären sein werden, eventuell auch im Rahmen der Liquidation der V+ Plus Fonds.
Auch hierbei könnte es wieder ein Problem geben, denn einer der Geschäftsführer der V+ Plus Fonds ist heute wiederum Geschäftsführer des Liquidators. Das deutet doch auch wieder stark auf eine Interessenkollision hin…
In einem Gespräch gestern mit dem aktuellen Liquidator der V+ Plus Fonds, dem so manche unserer Redaktion vorliegenden Beschlüsse der letzten Jahre innerhalb des GAF nicht bekannt waren, sagte dieser, dass alle Beschlüsse nun über ein externes Gutachten geprüft werden sollen. Natürlich wird dies auch geschehen, damit der Liquidator im Nachhinein nicht der Vorwurf gemacht werden kann, dass er nicht zur Aufklärung beigetragen habe, sondern sich nur auf das Eintreiben rückständiger Raten bei den Anlegern konzentriert hat.
Auch der Liquidator stellt sich natürlich die Frage, was noch alles ans Tageslicht kommen könnte. So sollten unter anderem die Investments der V+ Plus Service KVG in die NASCO Energie & Rohstoff AG untersucht werden. Wenigstens hat die Service KVG eine ausreichende Haftpflichtversicherung für ein solches eventuelles Fehlverhalten…