Start Allgemein Leitungswasser versus Mineralwasser

Leitungswasser versus Mineralwasser

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mrganso (CC0), Pixabay

Im Jahre 2019 wurden in Deutschland laut einer Statistik des Verbandes Deutscher Mineralbrunnen pro Person durchschnittlich 141,7 Liter Mineral- und Heilwasser konsumiert. Die 192 in Deutschland agierenden Unternehmen setzten knapp über 11 Milliarden Liter ab. Und trotzdem wurden noch mehr als 1 Milliarde Liter importiert. Der Umsatz der Unternehmen betrug im Jahre 2018 etwa 3,5 Milliarden Euro.

Überlegen Sie sich jetzt einmal, was für einen enormen logistischen Aufwand das bedeutet! Das Wasser muss gefördert und eventuell mit Kohlenstoff angereichert werden, der ja auch zuvor hergestellt werden wurde. Bei einem durchschnittlichen Inhalt von einem Liter pro Flasche müssen darüber hinaus rund 11 Milliarden Verpackungseinheiten, zumeist Glas- oder PET-Flaschen, produziert, transportiert, wieder eingesammelt und recycelt werden. Diesen ungeheuren Aufwand, der weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll ist, können Sie ganz einfach vermeiden:

Trinken Sie Leitungswasser!

Der Durchschnittspreis in Deutschland beträgt pro Liter 0,2 Cent, für Mineralwasser aus dem Discounter oder Supermarkt liegt er zumeist zwischen 13 Cent und 80 Cent, kann aber auch wesentlich höher sein. Das heißt, für zwei Euro bekommen Sie 1.000 Liter Leitungswasser oder zwischen 2,5 und 15 Liter Mineralwasser!

Zudem müssen Sie die gekauften Wässer nach Hause tragen, während Sie das Trinkwasser aus der Leitung sofort „zapfen“ können. Den Abfall, also die leeren Behälter, bringen Sie dann wieder zur Verkaufsstelle zurück, was zusätzliche Zeit und eventuell Betriebsmittel für das verwendete Fahrzeug kostet.

Wie die Mineralwässer unterliegt das Trinkwasser natürlich strengen Auflagen. Es darf nur bestimmten Stellen entnommen werden und wird vor der Auslieferung aufbereitet. In der Trinkwasserverordnung sind die Grenzwerte festgelegt, welche regelmäßig überwacht werden. Das heißt, dass das, was bei Ihnen aus der Leitung kommt, prinzipiell gesundheitlich unbedenklich ist.

Eine Einschränkung gibt es aber diesbezüglich. Rohre und Armaturen können metallische Rückstände hinterlassen, wenn das Wasser einige Zeit steht, zum Beispiel über Nacht. Wenn Sie aber am Morgen etwa einen halben Liter ablaufen lassen oder dieses für andere Zwecke zum Beispiel Blumengießen einsetzen, können Sie danach bedenkenlos zugreifen.

Und falls Sie härteres Wasser, also eines mit einem hohen Kalkanteil, bei sich zu Hause haben, hilft ein handelsüblicher Wasserfilter. Auch wenn Sie hier etwas Geld investieren müssen, ist es immer noch wesentlich günstiger, als Mineralwasser zu kaufen!

Und auch für ein letztes Gegenargument gibt es eine Lösung. Wenn Sie nicht ohne kohlensäurehaltiges Wasser leben können, so kaufen Sie sich einen Wassersprudler. Allerdings geht hier der Kostenvorteil gegenüber den günstigsten Mineralwässern aus dem Discounter verloren, wie die Stiftung Warentest ermittelt hat. Trotzdem könnten Sie so eine gute Tat für den Umweltschutz leisten, da dieses Verhalten auch bei dem regelmäßigen Kauf der Gaskartuschen nachhaltiger ist.

Also, machen Sie es sich einfach und tun Sie etwas Gutes für die Umwelt: Zapfen Sie Leitungswasser!

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