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Baader Bank AG – Jahresergebnis erneut negativ

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Das ist natürlich keine gute Bilanz für eine Bank…

Baader Bank Aktiengesellschaft

Unterschleißheim

Jahresabschluss 2016 der Baader Bank Aktiengesellschaft

Zusammengefasster Lagebericht für das Geschäftsjahr 2016

1 Grundlagen des Baader Bank Konzerns

1.1 Organisatorische und rechtliche Struktur

Die Baader Bank AG (Baader Bank) versteht sich als eine der führenden Investmentbanken in Deutschland und als Marktführer im Handel mit Finanzinstrumenten. Zum Baader Bank Konzern gehörten zum Bilanzstichtag neben der Konzernmutter sechs vollkonsolidierte Gesellschaften, davon drei Tochter- und drei Enkelunternehmen. Die Konzernzentrale der Institutsgruppe befindet sich in Unterschleißheim bei München. Weitere deutsche Standorte der Baader Bank sind Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf.

Die Tochtergesellschaft Baader & Heins Capital Management AG (Baader & Heins AG), an der die Baader Bank mit 75 % beteiligt ist, hat ihren Sitz, ebenso wie ihre 100 %-Beteiligung SKALIS Asset Management AG (SKALIS AG), im Gebäude der Konzernzentrale in Unterschleißheim. Die Conservative Concept Portfolio Management AG (CCPM AG), an der die Baader Bank 66,07 % der Anteile hält, hat ihren Sitz im März 2016 von Bad Homburg v.d. Höhe nach Frankfurt am Main verlagert. Die Conservative Concept AG (CC AG), zuvor 100 %ige Tochtergesellschaft der CCPM AG, war in 2016 nicht mehr operativ tätig und wurde per 31. Oktober 2016 liquidiert. Die 100 %ige schweizerische Tochtergesellschaft der Baader Bank wurde im Juni 2016 in Baader Helvea AG, vormals Helvea S.A., umbenannt. Zeitgleich erfolgten die Namensänderungen ihrer 100 %igen Beteiligungen Helvea Ltd. in Baader Helvea Ltd. und Helvea Inc. in Baader Helvea Inc.. Nach Schließung des Standorts in Genf zum 31. März 2016 ist die Baader Helvea AG weiterhin mit ihrem Hauptsitz in Zürich vertreten. Gemeinsam mit der Baader Helvea Ltd. mit Sitz in London, der Baader Helvea Inc. mit Sitz in New York, dem bestehenden Büro in Montreal sowie einem Anfang 2016 neu eingerichteten Büro in Boston bildet sie die Baader Helvea Gruppe.

Bei den Beteiligungen an der Gulf Baader Capital Markets S.A.O.C., Muskat/Oman, und an der Ophirum ETP GmbH, Frankfurt am Main, ergaben sich in 2016 keine gesellschaftsrechtlichen Veränderungen.

Zum Jahresende 2016 waren insgesamt 452 Mitarbeiter im Baader Bank Konzern und 393 Mitarbeiter in der Baader Bank AG beschäftigt. Die Geschäftsentwicklung des Konzerns wird wie im Vorjahr im Wesentlichen durch die Baader Bank bestimmt.

Die Aktien der Baader Bank sind im Freiverkehr der Börse München und dort im Marktsegment m:access sowie im Freiverkehr der Börsenplätze Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover und Stuttgart handelbar.

Die Baader Beteiligungs GmbH, München, hält 62,83 % der Anteile an der Baader Bank, 5,43 % hält die Baader Immobilienverwaltungs GmbH & Co. KG, 0,30 % sind im Besitz des Unternehmensgründers und ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Uto Baader, die weiteren 31,44 % der Anteile befinden sich im Streubesitz.

Die Baader Bank verfügt über eine Vollbanklizenz, ist Mitglied des Bundesverbandes deutscher Banken e.V. und gehört dessen Einlagensicherungseinrichtung an.

Die Besetzung des Vorstandes der Baader Bank sowie die Ressortverteilung blieben im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016 unverändert. Vorsitzender des Vorstands ist Nico Baader. Die weiteren Mitglieder im Vorstand sind der stellvertretende Vorsitzende des Vorstands Dieter Brichmann sowie Christian Bacherl und OIiver Riedel.

1.2 Geschäftsmodell des Baader Bank Konzerns

Das Kerngeschäft der Baader Bank umfasst die Erbringung qualitativ hochwertiger Dienstleistungen in den Bereichen Market Making und Investment Banking. Des Weiteren dienen Grundlagengeschäftsfelder der Aufgabenerfüllung und der Bedienung verschiedener Kundengruppen in den Kerngeschäftsfeldern. Die Grundlagengeschäftsfelder der Baader Bank waren in 2016 das Einlagen-, Depot- und Kreditgeschäft, das Research sowie der Bereich Asset Management & Services. In letzterem erbringt die Baader Bank Dienstleistungen in der Finanzportfolioverwaltung im aufsichtsrechtlichen Sinne sowie weitere Services für Kapitalsammelstellen im White-Labeling und damit nicht unter der Marke Baader Bank.

Zu den Ergänzungsgeschäftsfeldern der Baader Bank zählten in 2016 der Eigenhandel des Vorstandes, das Treasury zur Sicherung und Steuerung der Liquiditätssituation sowie die Finanzportfolioverwaltung für ein aktives Investment-Management im Rahmen konzerneigener Strategien und Produkte, die über Konzerngesellschaften unter deren Marken angeboten und vertrieben werden.

Insgesamt hat das Geschäftsmodell im Berichtsjahr keine wesentlichen Veränderungen erfahren. Im Rahmen des Strategieformulierungsprozesses hat der Vorstand eine Weiterentwicklung hinsichtlich der Benennung und Ausgestaltung der Geschäftsfelder vorgenommen. Diese wird in Kapitel 1.3 sowie im Ausblick näher erläutert.

1.2.1 Geschäftsfeld Market Making

Das Kerngeschäftsfeld Market Making umfasst die Intermediärsaktivitäten der Baader Bank sowohl im Auftrag von regulierten Börsen als auch im Rahmen ihrer Kooperationen mit Partnerbanken im außerbörslichen Wertpapierhandel.

Die Baader Bank betreut über 800.000 Orderbücher an deutschen und ausländischen Börsenplätzen. Das Institut ist damit einer der führenden Market Maker im deutschsprachigen Raum. Market Making subsumiert hierbei die Geschäftsaktivitäten, die je nach Ausgestaltung und Benennung des jeweiligen Börsenplatzes als Skontroführer, Spezialist, Specialist- oder Quality-Liquidity-Provider benannt werden. Ausgeführt wird diese Tätigkeit an regulierten Börsen in Deutschland (Börse Berlin, Frankfurter Wertpapierbörse, Börse Stuttgart, Börse München und Gettex sowie Börse Frankfurt Zertifikate), der Schweiz (Börse Bern) und Österreich (Börse Wien). Die Baader Bank übernimmt in Abhängigkeit des jeweiligen Marktmodells die Preisstellung und Orderausführung für börsengehandelte inländische und ausländische Aktien, Anleihen, Fonds, Genussscheine, Exchange Traded Products (ETPs) und verbriefte Derivate. Die Dienstleistungserbringung orientiert sich dabei sowohl an internen und einheitlichen Standards als auch an börsen- und aufsichtsrechtlichen Vorgaben. Es ist das erklärte Ziel der Baader Bank, eine grundsätzlich gleichartige Aufgabenerfüllung mit konstant hohem Qualitätsanspruch an allen Handelsplätzen und in allen betreuten Wertpapiergattungen zu gewährleisten.

Darüber hinaus ist im Geschäftsfeld Market Making auch die Geschäftstätigkeit der Baader Bank im außerbörslichen Wertpapierhandel angesiedelt. Diese umfasst die Intermediärsaktivitäten der Baader Bank in Kooperation mit Partnerbanken, meist Direktbanken oder Onlinebrokern. Die Baader Bank quotiert hierbei zu den jeweiligen Handelszeiten Preise auf außerbörslichen Handelsplattformen und tritt in bilateralen Handelsverhältnissen als Gegenpartei ein. Endkunden der Handelspartner, hauptsächlich Privatanleger, generieren Handelsumsätze in Aktien, Anleihen, Fonds und ETPs.

1.2.2 Geschäftsfeld Investment Banking

Unter dem Kerngeschäftsfeld Investment Banking subsumiert die Baader Bank die Betreuung sowohl von institutionellen Investoren als auch Unternehmenskunden. Die erstgenannte Kundengruppe wird durch den Geschäftsbereich Equities & Derivatives, also den Vertrieb und den Handel für institutionelle Investoren, letztere durch den Geschäftsbereich Financing Group bedient.

Innerhalb des Kerngeschäftsfeldes Investment Banking umfasst der Bereich Equities & Derivatives sämtliche für Kunden auf dem Sekundärmarkt erbrachte Dienstleistungen mit Fokus auf Aktien aus der DACH-Region sowie die Platzierung und den Vertrieb von Primärmarkt-Transaktionen. Im Einzelnen betrifft dies das Brokerage, d.h. die Auftragsausführung in Aktien, Anleihen, ETPs sowie Derivaten für Kunden an nationalen und internationalen Börsenplätzen und außerbörslichen Handelsplattformen, an die die Baader Bank direkt oder über Partnerinstitute angeschlossen ist. Im Rahmen des Sales erfolgen die aktive Ansprache von Endkunden sowie der Vertrieb von Research-Produkten und Trading-Ideen. Ziel ist die Generierung von Kundenorders in Finanzinstrumenten oder von Geschäften mit Scheckbezahlung sowie der Vertrieb von Produkten aus Primärmarkt-Transaktionen. Das Sales Trading beinhaltet die Entgegennahme von Kundenaufträgen, die Betreuung und Beratung beispielsweise im Portfolio-Trading und das Erbringen weiterer handelsnaher Dienstleistungen wie CSA-Brokerage und Clearing-Services. Im Geschäft mit Vermögensverwaltern bietet die Baader Bank ihren Kunden Konto- und Depot-Funktionalitäten sowie professionelle Handelsmöglichkeiten an.

Das Dienstleistungsportfolio der Financing Group umfasst im Einzelnen eine unabhängige Beratung bei Finanzierungen und Kapitalmarkttransaktionen, die Strukturierung und Durchführung von Eigenkapital- oder Fremdkapitaltransaktionen über den Kapitalmarkt. Im eigenständig angebotenen Dienstleistungspaket Corporate Brokerage erbringt die Baader Bank eine unabhängige und kontinuierliche Beratung bei Finanzierungen und Transaktionen mit Begleitung am Kapitalmarkt sowie die Betreuung börsennotierter Unternehmen im Rahmen des Designated Sponsoring. Zu den im Rahmen der Wertpapiertechnik angebotenen Leistungen gehören die Begleitung von Kapitalmaßnahmen, Kapitalerhöhungen und -herabsetzungen, die Begleitung von freiwilligen sowie Pflichtangeboten im Hinblick auf den Erwerb von Aktien, die Begleitung von Squeeze-Out-Verfahren und der Einzug ungültiger effektiver Aktienurkunden.

1.2.3 Geschäftsfelder der Tochtergesellschaften und Beteiligungen

Abgerundet wird das Angebot der Baader Bank durch das Produkt- und Leistungsspektrum der Tochtergesellschaften und Beteiligungen. Dieses umfasst im Wesentlichen die Research- und Brokerage-Aktivitäten in Produkten aus dem deutschsprachigen Kapitalmarkt für deutschsprachige und angelsächsische Investoren, die Vermittlung von Schuldscheindarlehen, Namenstiteln und Geldmarktanlagen sowie die Verwaltung von Kundengeldern in klassischen Mischfonds und Absolute-Return-Strategien. Die genannten Dienstleistungen werden durch die in Kapitel 1.1 aufgeführten deutschen und schweizerischen Tochtergesellschaften erbracht. Zudem werden durch die Ophirum ETP GmbH mit Edelmetall hinterlegte Inhaberschuldverschreibungen in Produktform von ETPs emittiert und vertrieben.

1.3 Weiterentwicklung der Geschäftsfelder

Im Zuge der Strategieformulierung zum Jahresende 2016 erfolgte eine Weiterentwicklung der Gesamtbankstrategie mit einem Re-Design der Geschäftsfelder. Künftig werden daher ausschließlich jene Bereiche als Geschäftsfelder definiert, die in ihrer Funktion eindeutig eine marktorientierte Ertragsquelle darstellen. Das Treasury bildet eine reine Unternehmensfunktion ab und wird künftig nicht mehr als Geschäftsfeld ausgewiesen. Die Tätigkeit im Ergänzungsgeschäftsfeld Eigenhandel des Vorstandes wurde praktisch eingestellt und demnach nicht mehr als eigenes Geschäftsfeld geführt.

On- & Off-Exchange Market Making, Multi Asset Brokerage und Capital Markets (letztere waren bisher zusammengefasst unter dem Bereich Investment Banking) bilden die Kerngeschäftsfelder, in denen die Baader Bank eine Markt- und/oder Technologieführerschaft besitzt. Innerhalb der Grundlagengeschäftsfelder sieht die neue Strategie ab 2017 Weiterentwicklungen in der Definition, Ausgestaltung und Priorisierung vor. Das Einlagen-, Depot- und Kreditgeschäft werden künftig mit Banking Services bezeichnet. Unter Asset Management Services wird das ehemalige Ergänzungsgeschäftsfeld der Finanzportfolioverwaltung subsumiert, da es sich hierbei um aufsichtsrechtlich sich gleichende Dienstleistungen handelt. Das Grundlagengeschäftsfeld Research erfährt im Rahmen dieser Neuausrichtung keine Änderung.

Mit diesem Re-Design und einer selektiven Ergänzung bestehender Geschäftsfelder legt die Baader Bank die Basis zur Weiterentwicklung ihrer kunden- und produktfokussierten Geschäftsstrategie.

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

2.1.1 Gesamtwirtschaftliches Umfeld

Rückblick Kapitalmärkte 2016: Die Geldpolitik als entscheidender Entspannungsfaktor für die Finanzmärkte

2016 litt die Weltwirtschaft unter der Normalisierung der früher hohen Wachstumsraten der Schwellenländer, insbesondere Chinas. Auch die USA konnten nicht an die Konjunkturstärke früherer Jahre anschließen. Während sich die Eurozone wirtschaftlich verhalten zeigte, präsentierte sich die deutsche Wirtschaft trotz Reibungsverlusten auf der Exportseite dank der stabilen Binnenkonjunktur insgesamt robust. Von steigenden Preisen für Öl und Industriemetalle profitierten die Rohstoffländer.

Für große politische Verunsicherung sorgten die Referenden in Großbritannien pro Austritt aus der Europäischen Union sowie in Italien contra Verwaltungsreformen. Negative Ausstrahleffekte auf die Finanzmärkte konnten durch jeweils großzügig agierende Notenbanken eingedämmt werden. Konkret hat die EZB ab Jahresbeginn das monatliche Anleiheaufkaufvolumen von EUR 60 auf 80 Mrd. unter Einbeziehung auch mit Investment Grade bewerteter Unternehmensanleihen erhöht und gleichzeitig den Notenbank- und Einlagenzins auf 0,0 bzw. -0,4 % gesenkt. Die Beibehaltung ihrer freizügigen Geldpolitik unterstrich die EZB im Schlussquartal 2016 mit der erneuten Verlängerung ihres Anleiheaufkaufprogramms von März bis Dezember 2017 bei allerdings gleichzeitiger Verringerung des Aufkaufvolumens auf den Ursprungswert von EUR 60 Mrd..

Hoffnungen auf eine zukünftig spürbare Belebung der amerikanischen Binnenkonjunktur mit der Erwartung eines ebenso weltwirtschaftlichen Niederschlags sorgten für eine fundamentale Befestigung der internationalen Aktien- und Rohstoffmärkte. Unterstützend wirkte sich auch die Geldpolitik der Fed aus, die Abstand von einem straffen Zinserhöhungszyklus nahm. Die insofern zinsbedingt begrenzte Aufwertung des US-Dollars ließ die Kapitalflucht aus den Schwellenländern in die USA abebben und entspannte einen wesentlichen Risikofaktor des Jahres 2016.

Mit Blick auf avisierte Produktionskürzungen der Förderstaaten konnten sich Rohstoffe, vor allem Rohöl der Sorte Brent als Anlageklasse positiv – auch in Euro gerechnet – abheben. Angesichts verbesserter Konjunkturperspektiven für die US- und Weltwirtschaft entwickelten sich US-Aktien und Titel aus den Emerging Markets zu Outperformern unter den Aktienmärkten. Dem exportsensitiven japanischen Aktienmarkt kam neben der Abschwächung des Yen bei anhaltend expansiver Geldpolitik der japanischen Notenbank vor allem die Phantasie auf engere Handelsbeziehungen mit den USA zugute. Aktien aus Deutschland und der Eurozone profitierten von der geldpolitischen Unterstützung der EZB. Die Edelmetalle Silber und Gold profitierten von der mangelnden Renditealternative im Zinsvermögen.

Auf Branchenebene zeigte sich der deutsche Konsumsektor aufgrund einer gestärkten Kauflaune der Verbraucher solide, während exportsensitive Branchen wie die Industrie zum Jahresende von der Euro-Abschwächung profitierten. Vor allem der Automobilsektor konnte seine unterjährige Schwäche nahezu ausgleichen. Auch der Bankensektor zeigt sich zum Jahresende aufgrund positiver Ausstrahleffekte der Banken-Rettung in Italien und der zunehmenden Abwicklung der Hypothekenbelastungen in den USA fester. Versorger litten allerdings weiterhin unter den Folgen der Energiewende.

2.1.2 Branche, Marktstellung und Veränderung der Wettbewerbsposition

Die Baader Bank zählt zu den größten drei orderbuchführenden Market Makern im deutschsprachigen Wertpapierhandel, die in einem wettbewerbsintensiven und zunehmend fragmentierten Marktumfeld agieren. Die an den deutschen Präsenzbörsen betriebenen Marktmodelle geschlossener Orderbücher stehen zunehmend in Konkurrenz mit Multi Market Maker-Modellen und weiteren funktionalen Neuerungen. So sind u.a. bereits im Präsenzbörsenhandel teilweise Funktionen wie das Quote-Request-Verfahren eingeführt.

Angesichts der steigenden technischen und regulatorischen Anforderungen befinden sich Market Maker innerhalb der deutschen Börsenlandschaft in einer Konsolidierungsphase, die zu einer neuen Wettbewerberkonstellation führen könnte und das Fortbestehen kleinerer, weniger kapitalstarker Marktteilnehmer gefährdet. Die Baader Bank sieht sich aufgrund ihrer starken Marktposition gut aufgestellt, um diesen Herausforderungen zu begegnen.

Im Bereich der Kapitalmarktdienstleistungen wird dieselbe Wettbewerbssituation wie in den vergangenen Jahren anhalten. Ein preis- und servicegetriebener Wettbewerb um Kapitalmarktmandate, der Einfluss auf die Margen hat, werden das Marktbild prägen. Dabei sollten sich jedoch keine wesentlichen Änderungen der Wettbewerberzahlen und -häuser ergeben. Die Baader Bank wird die erarbeitete Marktposition durch ihre effiziente Aufstellung und ihr Kunden- und Produkt-Know-how weiter festigen können.

Durch eine in Teilen bereits in 2016 erfolgte Erweiterung der Brokerage-Dienstleistungen der Baader Bank um das CSA-Brokerage sowie um Buy Side-Trading Desk- und Clearing Services kann sie kompetitive Lösungen anbieten, ohne die bestehende Infrastruktur aufwändig erweitern zu müssen.

In der Intensivierung der Geschäftsbeziehungen mit Vermögensverwaltern, Family Offices und Fin-Techs in 2016 erkennt die Baader Bank hohes Potential. Mit ihrer hohen IT-Affinität und ihrem vollumfänglichen Bankdienstleistungsangebot, von Konto- und Depotgeschäften über Handelsanbindungen, Ordermanagement und Reporting, steht die Baader Bank nicht in Konkurrenz, sondern ergänzt das Leistungsspektrum der Vermögensverwalter, Family Offices und FinTechs, einer Kundengruppe mit erheblichem Marktwachstumspotential.

Kapitalverwaltungsgesellschaften entscheiden sich aufgrund der zunehmenden regulatorischen Anforderungen und des steigenden Kostendrucks immer häufiger für das Outsourcing von Asset Management-Funktionen und Trading Desk-Services. Die Baader Bank kann als einer der wenigen Komplettanbieter von dieser Marktentwicklung ebenfalls profitieren und erkennt darin einen klaren Wettbewerbsvorteil.

2.2 Geschäftsverlauf

2.2.1 Entwicklung der wesentlichen Leistungs- und Ergebnistreiber

Die wesentlichen Leistung- und Ergebnistreiber der Baader Bank sind das Handels- und das Provisionsergebnis, die den überwiegenden Teil des Gesamtbankergebnisses ausmachen. Diese sind bestimmt durch die im Folgenden beschriebenen exogenen Entwicklungen an den relevanten Märkten, deren Stimmungsbilder und Volatilitäten.

Insbesondere das erste Halbjahr 2016 war geprägt von einer gedämpften Stimmung und Zurückhaltung an internationalen Kapitalmärkten, woraus niedrige Wertpapierumsätze auch an deutschen Börsenplätzen, an denen die Baader Bank aktiv ist, resultierten. Erst zur zweiten Jahreshälfte sorgten das Brexit-Votum und die Wahlen zum US-Präsidenten und damit einhergehende volatile Marktbewegungen für punktuell überdimensionale Handelsumsätze in Aktien, Fonds und ETFs, wobei die Phase vor diesen Entscheidungen durch niedrigste Handelsumsätze geprägt war. Der Handel in verbrieften Derivaten war aufgrund der Verunsicherung bei den Anlegern auch in der zweiten Jahreshälfte von Umsatzeinbußen bestimmt. Im Handel mit Renten hemmten finanzpolitische Entscheidungen, wie jene der EZB zur Ausweitung des Ankaufs von Unternehmensanleihen, sowie das anhaltende Niedrigzinsumfeld eine Umsatzverbesserung auch im Verlauf des zweiten Halbjahres 2016.

2.2.1.1 Geschäftsfeld Market Making

Die Baader Bank wurde in 2016 bei insgesamt vier Börsengängen im Prime Standard der Frankfurter Börse als Spezialist mandatiert. Sie übernahm die Orderbuchführung der Innogy SE, der Senvion SA, der Shop Apotheke Europe sowie der Uniper SE. Angesichts der deutlich rückläufigen Börsengänge in Deutschland im Jahresverlauf 2016, an der Frankfurter Börse gab es nur fünf IPOs in diesem Zeitraum, kann die Anzahl der an die Baader Bank vergebenen Mandate mit vier als überaus zufriedenstellend bewertet werden.

Im außerbörslichen Handel konnte die Baader Bank in 2016 ihre Zusammenarbeit mit Partnerbanken entscheidend ausbauen. Nahezu alle großen Online- und Direktbanken im deutschsprachigen Raum nutzen die Quote-, Handels- und Abwicklungssysteme der Baader Bank. Damit hat sich die Baader Bank eine Marktposition unter den führenden drei Anbietern in diesem Segment erarbeitet.

2.2.1.2 Geschäftsfeld Investment Banking

Im Kapitalmarktgeschäft hat sich die Baader Bank in den von ihr als relevant definierten Segmenten seit der in 2010 eingeleiteten Fokussierung eine sehr gute Positionierung am Markt erarbeitet. Genannte exogene Einflussfaktoren (siehe Kapitel 2.2.1) wirkten sich über den gesamten Berichtszeitraum 2016 jedoch ungünstig auf die Provisionseinnahmen im Bereich der Kapitalmarktdienstleistungen aus. Dennoch begleitete die Baader Bank eine Reihe von Transaktionen und stellte insbesondere in der Wertpapiertechnik ihre qualitative Stärke unter Beweis.

Im Bereich Equity Capital Markets begleitete die Baader Bank im ersten Halbjahr 2016 unter anderem die Kapitalerhöhung der Global Bioenergies SA als Joint Bookrunner und fungierte als Sole Bookrunner bei der Kapitalerhöhung der MPC Münchmeyer Petersen Capital AG. Eine weitere Kapitalerhöhung und Umplatzierung der publity AG führte sie ebenfalls in der Rolle als Sole Bookrunner durch.

Im zweiten Halbjahr 2016 war die Baader Bank Sole Bookrunner bei der Kapitalerhöhung der Deutschen Beteiligungs AG. Im Rahmen der wertpapiertechnischen Begleitung konnte die Baader Bank an die Erfolge der Vorjahre anknüpfen und durch die Begleitung mehrerer öffentlicher Übernahmeangebote ihr Dienstleistungsspektrum erfolgreich ausbauen.

In den Equity League Tables 2016 belegte die Baader Bank in den Ländern Deutschland und Österreich gemessen am platzierten Volumen bis zu TEUR 100.000 Platz sechs. Bei Transaktionsvolumen bis zu TEUR 250.000 rangierte das Institut zum Abschlussstichtag unter den besten 15 Häusern.

Unter der Marke Baader Helvea erzielte die Baader Bank beim Extel Survey 2016 Anfang Juni Spitzenplatzierungen in den Kernmärkten Deutschland, Schweiz und Österreich. In insgesamt 13 von 16 relevanten Kategorien rangierte Baader Helvea unter den besten drei Anbietern. In der Kategorie „Execution German Equities“ wurde Baader Helvea sowohl im Large Cap, als auch im Small&Mid Cap-Bereich auf den ersten Platz gewählt. Das Equity Sales-Team belegte für deutsche Aktien den ersten Platz, für schweizerische Aktien Platz drei.

Im Jahresverlauf 2016 setzte die Baader Bank neue Schwerpunkte in der Kooperation mit Vermögensverwaltern, Family Offices und Kapitalsammelstellen und erweiterte ihr Serviceangebot für deren Endkunden im Bereich Konto- und Depotgeschäft. In der zweiten Jahreshälfte verstärkte die Baader Bank zudem ihre Kompetenzen in den Bereichen CSA-Brokerage, Trading Desk- und Clearing-Services. Diese Erweiterungen konnten allein durch die Auslastung der bestehenden Infrastruktur und ohne größere Investitionen realisiert werden (siehe Kapitel 1.3).

Die betreuten Vermögen im Grundlagengeschäftsfeld Asset Management & Services lagen zum Ende des Geschäftsjahres 2016 bei EUR 5,35 Mrd. und somit um 118,2 % über Vorjahresniveau. Die Zahl der Mandate stieg seit Jahresbeginn 2016 um 9 auf 56.

Das Research-Angebot der Baader Helvea findet regelmäßig Erwähnung in Printmedien und Auftritte in TV-Medien zeugen von der hohen Qualität der publizierten Studien und der Professionalität der Analysten. Die Abdeckung von Unternehmen mit Fokus auf börsennotierte Firmen aus der DACH-Region blieb im Vergleich zum Vorjahr auf unverändertem Niveau. Weiterhin wird ein fundamentaler, nach Sektoren ausgerichteter Ansatz verfolgt, der durch eine gezielte Selektion und die qualitative Analyse von Geschäftsmodellen einen hohen Spezialisierungsgrad aufweist.

Im Januar 2016 führte Baader Helvea die 12. Swiss Equities Conference in der Schweiz durch. Bei der etablierten Konferenz präsentierten sich 54 Schweizer Unternehmen den rund 265 anwesenden Investoren aus 18 Ländern. Auf der jährlichen Baader Investment Conference, die im September 2016 in München stattfand, bot die Baader Bank mit Panels und Foren eine Wissensplattform zu brisanten Regulierungsthemen und MiFID II sowie ein spezielles Equity Trading Symposium. Die Konferenz konnte mit 141 börsennotierten Unternehmen aus Deutschland und Österreich und rund 650 institutionellen Investoren aus 33 Ländern ihre Teilnehmerzahl zum fünften Mal in Folge steigern. Sowohl die Baader Investment Conference als auch die im Juni 2016 durchgeführte Veranstaltung für die strategisch wichtige Zielgruppe der Vermögensverwalter und Family Offices in den Räumen der Baader Bank in Unterschleißheim stellten sich als wirksame Eventmarketing-Maßnahmen zur Intensivierung von Kundenbeziehungen heraus.

2.2.1.3 Geschäftsverlauf der Tochtergesellschaften

Die Erträge des Finanzdienstleistungsinstituts CCPM AG werden im Rahmen des Portfoliomanagements im Wesentlichen von verwalteten Assets under Management (AuM), vereinbarten Managementgebühren und der Höhe der Gewinnbeteiligungseinnahmen bestimmt. Die verwalteten AuM hatten in 2016 im Vergleich zum Vorjahr einen kleinen Rückgang zu verzeichnen, womit sich die Prognose der Geschäftsführung einer flachen Zuwachskurve im Falle einer stagnierender Wertentwicklung annähernd erfüllte. Die Einbußen resultierten im Wesentlichen aus dem Rückgang des Anlagevolumens im Publikumsfonds TriStone UI. Das Anlagevolumen des Publikumsfonds Athena UI war zum Jahresschluss 2016 gegenüber dem Ultimo des Vorjahres nahezu unverändert.

Der Publikumsfonds TriStone UI konnte zu Beginn des Berichtsjahres zunächst deutliche Gewinne erzielen und damit die AuM leicht ausbauen. Eine ab März bis zum November 2016 anhaltend negative Wertentwicklung des Fonds, welche insbesondere durch die in den europäischen Aktienindizes anhaltende Seitwärtsbewegung ausgelöst und verstärkt wurde, hatte jedoch stark abfließende Mittel zur Folge. Zum Jahresende lagen die AuM des TriStone UI Fonds deutlich unter dem Vorjahreswert und es konnte keine Performance Fee vereinnahmt werden. Das Jahresziel, in 2016 eine Konsolidierung des Fondsvermögens herbeizuführen, wurde somit nicht erreicht.

Im Athena UI Fonds wurde zur Jahresmitte 2016 ein neuer Höchstkurs erzielt, der allerdings nur knapp über der alten Marke lag, woraus eine entsprechend kleine Performance Fee resultierte. Für die nach der Athenastrategie verwalteten Spezialfonds wurden zum späteren Abrechnungstermin die High Water Marks nicht erreicht bzw. übertroffen, so dass hier keine Performance Fee anfiel. Insgesamt konnten die für das Berichtsjahr aufgestellten Ertragsprognosen bezüglich der Management Fee sowohl bei den Athena- als auch den TriStone-Fonds erfüllt werden, hinsichtlich der Performance Fee jedoch nur sehr eingeschränkt.

Die Baader & Heins AG ist ein Finanzdienstleistungsinstitut, das auf die Vermittlung vorwiegend illiquider, verzinslicher Finanzprodukte zwischen Emittenten und institutionellen Investoren spezialisiert ist. Zum Kundenkreis gehören institutionelle Großanleger aus dem Versicherungsbereich, dem öffentlichen Sektor sowie dem Bankenbereich im In- und Ausland. Das Geschäftsmodell dieser Tochtergesellschaft wird im Wesentlichen vom Provisionsergebnis bestimmt, welches von der Anzahl der Geschäftsabschlüsse und dem vermittelten Volumen abhängt. Im Berichtszeitraum musste die Gesellschaft im Vergleich zum Vorjahr sowohl Einbußen bei der Anzahl der Geschäftsabschlüsse in Höhe von ca. 4,5 % als auch beim vermittelten Volumen in Höhe von etwas mehr als 13 % hinnehmen. Im Vergleich zur Planung haben sich die Geschäftsabschlüsse und Geschäftsvolumina damit im Rahmen der Erwartungen für das abgelaufene Geschäftsjahr entwickelt.

Die Entwicklung des Provisions- sowie des Jahresergebnisses verlief hingegen deutlich besser als erwartet. Das Provisionsergebnis blieb mit einem Anstieg um 2 % auf Vorjahresniveau. Der für 2016 prognostizierte Rückgang der Provisionserträge um 20 % ist somit nicht eingetreten. Operativ und damit unter Berücksichtigung der gesunkenen Personal- und Verwaltungsaufwände erwirtschaftete Baader & Heins ein Plus von 61 %. Lediglich der Sondereffekt einer notwendigen Abschreibung auf die Tochtergesellschaft SKALIS AG führte gesamt zu einem deutlichen Rückgang des Vorsteuerergebnisses.

Die bereits in den Vorjahren geordneten Vermögens- und Liquiditätsverhältnisse der Gesellschaft blieben jedoch auch im abgelaufenen Geschäftsjahr erhalten.

Die SKALIS AG bietet als Finanzdienstleistungsinstitut ihren Kunden das Management von Mischfondskonzepten für Publikums- und Spezialfonds mit systematischer Risikobegrenzung im Rahmen eines eigenentwickelten Investmentansatzes an. Mischfonds sind Produkte, die mehr als zwei Anlageklassen enthalten, wie z.B. Aktien und Renten. Der Publikumsfonds SKALIS Evolution Defensive wurde mit zwei Tranchen aufgelegt, einer klassischen Retail Tranche und einer Tranche für institutionelle Investoren. Er musste in 2016 eine negative Wertentwicklung hinnehmen, die deutlich hinter den Erwartungen der Investoren zurückblieb.

Auch das Flagship-Produkt SKALIS Evolution Flex hat das Jahr 2016 mit einer nicht zufriedenstellenden negativen Wertentwicklung abgeschlossen.

Aufgrund der unterdurchschnittlichen Performance und des rückläufigen Wachstums der AuM fanden in 2016 signifikante Abflüsse des zu verwaltenden Vermögens statt, so dass die Provisionserträge rückläufig waren und deutlich hinter den Planzahlen für 2016 zurückblieben.

Gleichzeitig konnte durch die vom Vorstand beschlossenen Kosteneinsparungen der Verwaltungsaufwand deutlich gegenüber der Planung reduziert werden.

Die Ertragslage der SKALIS AG hat sich aufgrund der rückläufigen AuM, die zu einer negativen Entwicklung des Provisionsergebnisses führten, sowie der unterdurchschnittlichen Wertentwicklung der verwalteten Fonds in 2016 verschlechtert. Die Geschäftsentwicklung der sich noch in der Marktetablierungsphase befindlichen Gesellschaft ist daher als insgesamt nicht zufriedenstellend einzuschätzen. Dies gilt auch vor dem Hintergrund, dass der in der Ursprungsplanung für das Geschäftsjahr 2016 erwartete Jahresfehlbetrag überschritten wurde.

Die schweizerische Tochtergesellschaft Baader Helvea AG (vormals Helvea S.A.) verfügt seit mehr als zehn Jahren über Geschäftsverbindungen zu institutionellen Anlegern weltweit, wobei ein starker Fokus auf Großbritannien, der Schweiz und den USA liegt. Mit dem Erwerb der Baader Helvea Gruppe entwickelte sich die Baader Bank zu einem der größten lokalen Broker in deutschen, österreichischen und schweizerischen Aktien.

Der Geschäftsverlauf der Baader Helvea war in 2016 von Restrukturierungsmaßnahmen geprägt. Zur Stärkung der Vertriebstätigkeit der Baader Helvea Gruppe am nordamerikanischen Markt hat die Baader Helvea Inc. zu Jahresbeginn 2016 ein neues Büro in Boston eröffnet. Die Hauptsitzverlegung nach Zürich und damit verbundene Sondereffekte hatten zur Folge, dass die Tochtergesellschaft nicht an ihren positiven Beitrag zum Konzernergebnis der Baader Bank aus den vergangenen Jahren anknüpfen konnte. Aus Sicht der Geschäftsleitung befindet sich die Baader Helvea nach dem in 2016 vollzogenen strukturellen Umbau in einer branchenspezifischen Anlaufphase und erwartet für 2017 deutlich höhere Erträge.

2.2.2 Vergleich der tatsächlichen Geschäftsentwicklung in 2016 mit den im Vorjahr abgegebenen Prognosen

Insgesamt ist das Geschäftsergebnis des Baader Bank Konzerns in 2016 zufriedenstellend, auch wenn die erwarteten Prognosen in Teilmärkten nicht eingetreten sind und Planergebnisse nur teilweise erreicht werden konnten.

Wurde für das Provisionsergebnis ein sich moderat positiv entwickelnder Kapitalmarkt für Transaktionen erwartet, ist dies im antizipierten Maße nicht eingetreten. Zu unsicher zeigte sich die Aufnahmebereitschaft für neue Platzierungsvolumina. Entsprechend niedrig fiel folglich auch die Anzahl der Mandate und Transaktionen aus. Der Cash Equity-Bereich reüssierte im deutschsprachigen Raum wie erwartet und konnte trotz eines Rückganges des Marktvolumens insgesamt durch Marktanteilsgewinnung die Planungswerte für das Geschäftsjahr 2016 erreichen. Die Helvea Gruppe belastete hier das Konzernprovisionsergebnis, da sich explizit der schweizerische Markt nicht freundlich entwickelte.

Beim Handelsergebnis konnte der geplante nennenswerte Anstieg nicht gänzlich erreicht werden. Es zeigte sich im Vergleich zu 2016 gleichbleibend, was unter dem Gesichtspunkt der starken Abnahme der Handelsvolumina an deutschen Plätzen als überaus zufriedenstellend bezeichnet werden kann. Die positive Entwicklung der Indexstände ging nicht einher mit entsprechend zunehmenden Wertpapierumsätzen.

Unterstützend kann insgesamt eine erfreuliche Entwicklung der Ergebnisbeiträge aus den Grundlagengeschäftsfeldern Banking Services und Asset Management Services genannt werden, die zwar einen noch kleinen Anteil am Gesamtergebnis aufweisen, aufgrund ihrer Unabhängigkeit vom Wertpapierhandel jedoch von wichtiger strategischer Bedeutung sind.

Aufgrund einer bestehenden Kostensensibilität und -flexibilität des Baader Bank Konzerns lagen die Aufwendungen deutlich unter den Prognosen. Der für 2016 geplante Anstieg im Rohertrag sowie das Wiederreichen der Gewinnschwelle auf Konzernebene konnte durch die geschilderten Entwicklungen in den einzelnen Teilmärkten nicht realisiert werden.

Die Baader Bank AG weist jedoch im Einzelabschluss ein leicht positives Ergebnis vor Steuern aus.

2.3 Wirtschaftliche Lage des Baader Bank Konzerns

2.3.1 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Baader Bank AG als Muttergesellschaft des Baader Bank Konzerns bestimmt maßgeblich die wirtschaftliche Gesamtentwicklung des Konzerns im abgelaufenen Geschäftsjahr. Die für den Baader Bank Konzern getroffenen Aussagen lassen sich grundsätzlich auch auf die Baader Bank AG übertragen. Dementsprechend wurden der Lagebericht der Baader Bank AG und der des Baader Bank Konzerns gemäß § 315 Abs. 3 HGB zusammengefasst. Soweit sich wesentliche Abweichungen zwischen dem Jahresabschluss der Baader Bank AG und dem Konzernabschluss ergeben sowie ergänzende quantitative Angaben zu machen sind, werden diese in den sich anschließenden Berichtspassagen erläutert und dargestellt.

Der Jahresabschluss und der Konzernabschluss der Baader Bank AG wurden nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute („RechKredV“) sowie unter Beachtung der ergänzenden Regelungen des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt und vom Abschlussprüfer PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, geprüft. Die Bekanntmachung für das Geschäftsjahr 2016 erfolgt im elektronischen Bundesanzeiger.

2.3.2 Ertragslage

Die Ertragslage des Baader Bank Konzerns im Geschäftsjahr ist geprägt durch das anhaltend anspruchsvolle Geschäftsumfeld. Dabei sind die in den operativen Bereichen aufgezeigten Leistungs- und Ergebnistreiber als zufriedenstellend einzustufen. Im Einzelnen stellt sich die Ertragslage des Baader Bank Konzerns sowie der Baader Bank AG im Geschäftsjahr 2016, im Vergleich zu den Vorjahren 2014 und 2015, wie folgt dar:

Baader Bank Konzern 2014 2015 2016 Veränderung zum Vorjahr
– Ertragslage – TEUR /
%
TEUR /
%
TEUR /
%
absolut
TEUR
relativ
%
Erträge 116.512 111.997 100.477 -11.520 -10%
davon Zinsergebnis1 und laufende Erträge 3.227 2.495 3.227 732 29%
darunter Zinsergebnis 1.318 579 2.087 1.508 > 100%
darunter laufende Erträge 1.909 1.916 1.140 -776 -41%
Anteil an den Erträgen 3% 2% 3%
davon Provisionsergebnis1 52.402 50.147 40.747 -9.400 -19%
Anteil an den Erträgen 45% 45% 41%
davon Handelsergebnis1, 2 43.761 52.553 52.809 256 0%
Anteil an den Erträgen 38% 47% 53%
davon Sonstige Erträge 17.122 6.802 3.694 -3.108 -46%
darunter sonstige betriebliche Erträge 3.131 5.088 2.328 -2.760 -54%
darunter Erträge aus Zuschreibungen3 sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft 12.071 0 1.366 1.366 100%
darunter Erträge aus der Auflösung des Fonds für allgemeine Bankrisiken 1.920 1.714 0 -1.714 -100%
Anteil an den Erträgen 15% 6% 4%
Aufwendungen 116.277 119.590 102.610 -16.980 -14%
davon Personalaufwand 61.037 54.209 50.289 -3.920 -7%
Anteil an den Aufwendungen 52% 45% 49%
davon Verwaltungsaufwand und sonstige betriebliche Aufwendungen 42.044 42.242 41.344 -898 -2%
darunter andere Verwaltungsaufwendungen 41.081 39.943 38.329 -1.614 -4%
darunter sonstige betriebliche Aufwendungen 963 2.299 3.015 716 31%
Anteil an den Aufwendungen 36% 35% 40%
davon Abschreibungen 9.920 20.579 9.943 -10.636 -52%
darunter Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 9.920 10.991 9.943 -1.048 -10%
darunter sonstige Abschreibungen und Wertberichtigungen4 sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 0 9.588 0 -9.588 -100%
Anteil an den Aufwendungen 9% 17% 10%
davon Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken 0 0 584 584 100%
Anteil an den Aufwendungen 0% 0% 1%
davon Ergebnis aus Anteilen an assozziierten Unternehmen 3.276 2.560 450 -2.110 -82%
Anteil an den Aufwendungen 3% 2% 0%
Ergebnis vor Steuern (EBT) 235 -7.593 -2.133 5.460 72%
Steuern 1.400 803 1.486 683 85%
Steuerquote > 100 % -11% -70%
Konzernergebnis vor Anteilen anderer Gesellschafter -1.165 -8.396 -3.619 4.777 57%
Minderheitsgesellschaftern zustehendes Ergebnis -355 19 137 118 > 100%
Konzernjahresergebnis -1.520 -8.377 -3.482 4.895 58%
Gewinn- / Verlustvortrag des Mutterunternehmens 660 918 -6.546 -7.464
Einstellungen in / Entnahmen aus Gewinnrücklagen 2.234 913 3.386 2.473 > 100%
Konzernbilanzgewinn / -verlust 1.374 -6.546 -6.642 -96 -1%
Kennzahlen
Rohertrag (Umsatz)5 99.390 105.195 96.783 -8.412 -8%
Operatives Ergebnis6 -12.648 52 -1.778 -1.830
Aufwand-Ertrag-Relation 100% 107% 102%
Personalintensität7 61% 52% 52%
Verwaltungsintensität8 41% 38% 40%
Eigenkapitalrendite vor Steuern9 0% -8% -2%

1 Korrespondierende Erträge und Aufwendungen sind saldiert ausgewiesen
2 Nettoertrag des Handelsbestands
3 Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie Beteiligungen und Wertpapieren des Anlagevermögens
4 Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Beteiligungen, Wertpapiere des AV
5 Entspricht dem Rohertrag, der sich aus den Posten Zinsergebnis und laufende Erträge, Provisionsergebnis und Handelsergebnis zusammensetzt
6 Rohertrag abzgl. Personal- und anderer Verwaltungsaufwand sowie Abschreibungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen
7 Personalaufwand in % vom Umsatz bzw. Rohertrag
8 Verwaltungsaufwand in % vom Umsatz bzw. Rohertrag
9 EBT in % vom Eigenkapital

Tabelle 1: Indikatoren zur Ertragslage des Baader Bank Konzerns

Baader Bank AG 2014 2015 2016 Veränderung zum Vorjahr
– Ertragslage – TEUR /
%
TEUR /
%
TEUR /
%
absolut
TEUR
relativ
%
Erträge 96.617 92.253 85.152 -7.101 -8%
davon Zinsergebnis1 und laufende Erträge 4.725 4.168 4.201 33 1%
darunter Zinsergebnis 1.345 635 2.150 1.515 > 100%
darunter laufende Erträge 3.380 3.533 2.051 -1.482 -42%
Anteil an den Erträgen 5% 5% 5%
davon Provisionsergebnis1 28.334 25.064 21.287 -3.777 -15%
Anteil an den Erträgen 29% 27% 25%
davon Handelsergebnis1, 2 43.802 52.553 52.809 256 0%
Anteil an den Erträgen 45% 57% 62%
davon Sonstige Erträge 19.756 10.468 6.855 -3.613 -35%
darunter sonstige betriebliche Erträge 6.382 8.827 5.489 -3.338 -38%
darunter Erträge aus Zuschreibungen3 sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft 11.574 0 1.366 1.366 100%
darunter Erträge aus der Auflösung des Fonds für allgemeine Bankrisiken 1.800 1.641 0 -1.641 -100%
Anteil an den Erträgen 20% 11% 8%
Aufwendungen 95.665 99.763 85.148 -14.615 -15%
davon Personalaufwand 46.910 40.110 37.721 -2.389 -6%
Anteil an den Aufwendungen 49% 40% 44%
davon Verwaltungsaufwand und sonstige betriebliche Aufwendungen 36.925 37.533 38.049 516 1%
darunter andere Verwaltungsaufwendungen 35.576 35.640 35.055 -585 -2%
darunter sonstige betriebliche Aufwendungen 1.349 1.893 2.994 1.101 58%
Anteil an den Aufwendungen 39% 38% 45%
davon Abschreibungen 11.830 22.120 8.752 -13.368 -60%
darunter Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 8.819 9.757 8.752 -1.005 -10%
darunter sonstige Abschreibungen und Wertberichtigungen4 sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 3.011 12.363 0 -12.363 -100%
Anteil an den Aufwendungen 12% 22% 10%
davon Sonstige Aufwendungen 0 0 626 626 100%
darunter Aufwendungen aus der Zuführung des Fonds für allgemeine Bankrisiken 0 0 626 626 100%
Anteil an den Aufwendungen
Ergebnis vor Steuern (EBT) 952 -7.510 4 7.514
Steuern 238 -46 100 146
Steuerquote 25% -1% > 100%
Jahresüberschuss (JÜ) / -fehlbetrag 714 -7.464 -96 7.368 99%
Gewinn- / Verlustvortrag aus dem Vorjahr 660 918 -6.546 -7.464
Bilanzgewinn /-verlust 1.374 -6.546 -6.642 -96 -1%
Kennzahlen
Rohertrag (Umsatz)5 76.861 81.785 78.297 -3.488 -4%
Operatives Ergebnis6 -14.444 -3.722 -3.231 491 13%
Aufwand-Ertrag-Relation 99% 108% 100%
Personalintensität7 61% 49% 48%
Verwaltungsintensität8 46% 44% 45%
Eigenkapitalrendite vor Steuern9 1% -7% 0%

1 Korrespondierende Erträge und Aufwendungen sind saldiert ausgewiesen
2 Nettoertrag des Handelsbestands
3 Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und Wertpapieren des Anlagevermögens
4 Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und Wertpapiere des AV
5 Entspricht dem Rohertrag, der sich aus den Posten Zinsergebnis und laufende Erträge, Provisionsergebnis und Handelsergebnis zusammensetzt
6 Rohertrag abzgl. Personal- und anderer Verwaltungsaufwand sowie Abschreibungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen
7 Personalaufwand in % vom Umsatz bzw. Rohertrag
8 Verwaltungsaufwand in % vom Umsatz bzw. Rohertrag
9 EBT in % vom Eigenkapital

Tabelle 2: Indikatoren zur Ertragslage der Baader Bank AG

Während die laufenden Erträge aufgrund niedrigerer Dividendenerträge im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 776 auf TEUR 1.140 rückläufig waren (Baader Bank AG: um TEUR 1.482 auf TEUR 2.051), konnte das Zinsergebnis deutlich von TEUR 579 auf TEUR 2.087 (Baader Bank AG: von TEUR 635 auf TEUR 2.150) gesteigert werden. Das Zinsergebnis war im Wesentlichen geprägt durch Zinserträge aus festverzinslichen Wertpapieren (TEUR 8.605) sowie aus Kredit- und Geldmarktgeschäften (TEUR 437), denen korrespondierend Zinsaufwendungen aus der Begebung eigener Schuldscheindarlehen (Baader Bank AG: TEUR 5.963) und der Refinanzierung der Konzernzentrale am Standort Unterschleißheim (Baader Bank AG: TEUR 880) gegenüberstanden. Der Anstieg des Zinsergebnisses um TEUR 1.508 (Baader Bank AG: um TEUR 1.515) entfällt im Wesentlichen auf niedrigere Zinsaufwendungen durch die Fälligkeit höher verzinslicher Schuldscheindarlehen. Mit einem Anteil an den Gesamterträgen von insgesamt 3 % (Baader Bank AG: 5 %) sind das Zinsergebnis und die laufenden Erträge – unverändert zum Vorjahr – für die Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung.

Mit TEUR 40.747 (Baader Bank AG: TEUR 21.287) leistet das Provisionsergebnis ähnlich wie in den Vorjahren einen wesentlichen Beitrag und stellt 41 % der Konzernerträge (Baader Bank AG: 25 % der Erträge). Die nachfolgend beschriebenen Faktoren haben wesentlich dazu beigetragen, dass das Provisionsergebnis im Konzern um 19 % bzw. TEUR 9.400 zurückgegangen ist (Baader Bank AG: um 15 % bzw. TEUR 3.777). Neben einem um TEUR 3.703 geringeren Courtage- und Transaktionsergebnis von TEUR 10.643, haben reduzierte Platzierungsvolumen, eine Zurückhaltung institutioneller Investoren und strukturierungsbedingte Sondereffekte, wie beispielsweise die Konzentration der schweizerischen Aktivitäten auf den Standort Zürich und die damit einhergehende Schließung des Standortes Genf, ein Erreichen des Vorjahresniveaus verhindert. Auch wenn Ertragsrückgänge durch ein erweitertes Produktspektrum auf der Emittentenseite in Teilen kompensiert wurden, ist das Provisionsergebnis aus Kapitalmarktdienstleistungen um TEUR 2.867 auf TEUR 4.079 zurückgegangen (Baader Bank AG: um TEUR 2.353 auf TEUR 3.608). Das verhaltene Marktniveau in Kombination mit den beschriebenen Sondereffekten führten ebenfalls zu deutlichen Ertragseinbußen im Cash Equity Geschäft des Konzerns, welches um insgesamt TEUR 3.693 auf TEUR 25.398 zurückgegangen ist. Dagegen verzeichnete die Baader Bank AG mittels der Gewinnung weiterer Marktanteile sowie der Steigerung der Anzahl der international agierenden Investoren im Cash Equity Geschäft einen Anstieg um TEUR 1.525 auf TEUR 18.628.

Positiv beeinflusst haben das Provisionsergebnis das Ergebnis aus der Vermittlung von Schuldscheindarlehen mit einem leichten Anstieg um TEUR 409 (Baader Bank AG: Rückgang um TEUR 14), das Ergebnis aus Management- und Performancefee mit einem Anstieg um TEUR 182 (Baader Bank AG: um TEUR 39) sowie die um TEUR 558 im Vergleich zum Vorjahr erneut gesunkenen Abwicklungs- und Börsengebühren (Baader Bank AG: um TEUR 485). Das sonstige Provisionsergebnis ist um TEUR 75 zurückgegangen (Baader Bank AG: Anstieg um TEUR 246).

Im Gegensatz zum Provisionsergebnis weist das Handelsergebnis eine stabile Seitwärtsbewegung auf. Der Ergebnisbeitrag in Höhe von TEUR 52.809 liegt insgesamt auf Vorjahresniveau und resultiert vollständig aus der Baader Bank AG als Handelsbuchinstitut. Hierzu hat, was aus Sicht des Vorstands positiv zu bewerten ist, wesentlich das Kerngeschäftsfeld Market Making beigetragen. Das abgelaufene Geschäftsjahr war von einer Stabilisierung der Handelsvolumina auf sehr niedrigem Niveau geprägt. Positiv hervorzuheben sind zudem die Hinzugewinnung weiterer Order-Flow Provider im außerbörslichen Handel sowie der seit 2015 bestehende Anschluss der Baader Bank AG als exklusiver Market Maker an der Börse Gettex.

Die sonstigen Erträge weisen einen Rückgang um TEUR 3.108 auf TEUR 3.694 auf (Baader Bank AG: um TEUR 3.613 auf TEUR 6.855). Diese beruhen größtenteils auf im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren laufenden betrieblichen Erträgen sowie, bedingt durch die Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken, fehlenden Erträgen aus einer möglichen Auflösung. Deutlich positiv ausgefallen sind hingegen die Bewertungsgewinne im Anlagebuch, die sich mit TEUR 6.100 in den Erträgen aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren niederschlagen und somit saldiert zu einem positiven Gesamtbeitrag in Höhe von TEUR 1.366 beitrugen.

Die Aufwendungen verzeichneten einen deutlichen Rückgang um 14 % bzw. TEUR 16.980 auf insgesamt TEUR 102.610 (Baader Bank AG: um 15 % bzw. TEUR 14.615 auf TEUR 85.148). Sowohl die Personal-, Verwaltungs-, als auch die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr teils deutlich gesunken und liegen insgesamt unter Plan. Den stärksten Rückgang verzeichnen die Personalaufwendungen mit TEUR 3.920 auf nunmehr TEUR 50.289 (Baader Bank AG: um TEUR 2.389 auf TEUR 37.721). Ursächlich hierfür sind vor allem ergebnisbezogene und somit niedrigere variable Vergütungsbestandteile sowie niedrigere Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen.

Nachdem die Anfang des Jahres 2015 eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen im abgelaufenen Geschäftsjahr ihre volle Wirkung entfalten konnten, sank der andere Verwaltungsaufwand im Vorjahresvergleich ebenfalls um weitere TEUR 1.614 auf nunmehr TEUR 38.329 (Baader Bank AG: um TEUR 585 auf TEUR 35.055). Eine erfreuliche Entwicklung schlägt sich vor allem auch in den Abschreibungen nieder. War das Ergebnis im Vorjahr noch deutlich von hohen Bewertungsverlusten im Anlagebuch und Abschreibungen bei den vom Baader Bank Konzern gehaltenen Anteilen an assoziierten Unternehmen geprägt, schlugen im Geschäftsjahr 2016 nur planmäßige Abschreibungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen mit insgesamt TEUR 9.943 (Baader Bank AG: TEUR 8.752) zu Buche.

Dem Fonds für allgemeine Bankrisiken wurden im Geschäftsjahr 2016 in Übereinstimmung mit § 340e Abs. 4 HGB TEUR 584 (Baader Bank AG: TEUR 626) zugeführt. Der Sonderposten ist zum Bilanzstichtag mit TEUR 22.120 (Baader Bank AG: TEUR 22.135) dotiert.

Trotz negativem bzw. ausgeglichenem Ergebnis vor Steuern wird sowohl im Konzernabschluss als auch im Einzelabschluss ein Steueraufwand aus laufenden Steuern ausgewiesen. Dies liegt für den Einzelabschluss der Baader Bank AG an nicht abzugsfähigen Betriebsausgaben und Abschreibungen. Der Steueraufwand im Konzernabschluss resultiert vor allem aus den positiven Ergebnisbeiträgen von Tochtergesellschaften, die steuerlich nicht mit negativen Ergebnissen saldiert werden können. Zudem macht der Konzern von dem Wahlrecht Gebrauch, Aktivüberhänge aus latenten Steuern nicht zu bilanzieren.

Infolge der beschriebenen Faktoren konnte das Konzernergebnis nach Steuern mit einem um TEUR 4.895 geringer ausfallenden Verlust auf TEUR – 3.482 (Vorjahr TEUR – 8.377) gesteigert werden. In der Baader Bank AG hat sich das Jahresergebnis mit TEUR – 96 um TEUR 7.368 deutlich im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Der Rohertrag verzeichnete dagegen einen Rückgang um 8 % bzw. TEUR 8.412 (Baader Bank AG: 4 % bzw. TEUR 3.488). Ohne Berücksichtigung der Sondereffekte des Vorjahres ergab sich entsprechend auch ein Rückgang des operativen Ergebnisses um TEUR 1.830.

2.3.3 Finanz- und Vermögenslage

Die Bilanzsumme beläuft sich zum Stichtag auf TEUR 578.536 und liegt mit einem nur leichten Anstieg um TEUR 2.206 insgesamt auf Vorjahresniveau (Baader Bank AG: um TEUR 3.519 auf TEUR 582.139). Ungeachtet dessen, hat die Bilanzstruktur des Baader Bank Konzerns sowohl auf der Aktiv- als auch der Passivseite Veränderungen erfahren. Die Veränderungen der Aktiva resultieren im Wesentlichen aus einem stichtagsbedingten Rückgang der täglich fälligen Forderungen an Kreditinstitute um TEUR 23.876 (Baader Bank AG: um TEUR 23.829) und einem Rückgang der Schuldverschreibungen um TEUR 20.101, denen ein deutlicher Anstieg des Guthabens bei der Deutschen Bundesbank um TEUR 59.718 gegenüberstand. Die Passivseite erfuhr Veränderungen im Wesentlichen in den täglich fälligen Bank- und Kundenverbindlichkeiten mit einem Anstieg um TEUR 22.667 (Baader Bank AG: um TEUR 19.188), den Bankverbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit durch den Abschluss eines Geldmarktgeschäftes mit einem Anstieg um TEUR 13.641 sowie einem durch die Rückzahlung einzelner Mittelhereinnahmen aus eigenen begebenen Schuldscheindarlehen innerhalb der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden mit vereinbarter Laufzeit resultierendem Rückgang um TEUR 31.514. Die bilanzielle Eigenkapitalquote liegt unverändert sowohl innerhalb des Konzerns als auch der Baader Bank AG bei 17 %.

Im Einzelnen stellten sich die Vermögenslage und die Bilanzbewegungen des Baader Bank Konzerns sowie der Baader Bank AG zum Abschlussstichtag wie folgt dar:

Baader Bank Konzern 2014 2015 2016 Veränderung zum Vorjahr
– Finanz- und Vermögenslage – TEUR/
%
TEUR /
%
TEUR /
%
absolut
TEUR
relativ
%
Kurzfristiges Vermögen 569.295 492.627 503.312 10.685 2%
Anteil des kfr. Vermögens an der Bilanzsumme 86% 85% 87%
davon Barreserve 7.683 14.593 74.311 59.718 > 100%
davon Forderungen an Kreditinstitute 199.321 117.067 95.166 -21.901 -19%
darunter täglich fällig 76.291 98.204 74.328 -23.876 -24%
darunter andere Forderungen 123.030 18.863 20.838 1.975 10%
davon Forderungen an Kunden 37.148 30.253 34.988 4.735 16%
davon Schulverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 205.483 225.003 204.902 -20.101 -9%
davon Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 29.507 27.124 23.534 -3.590 -13%
davon Handelsbestand 75.989 59.995 54.301 -5.694 -9%
davon sonstige Aktiva und Rechnungsabgrenzungsposten 14.164 18.592 16.110 -2.482 -13%
Langfristiges Vermögen 93.998 83.703 75.224 -8.479 -10%
Anteil des lfr. Vermögens an der Bilanzsumme 14% 15% 13%
davon Beteiligungen und Anteile an assoziierten Unternehmen 10.048 5.968 5.518 -450 -8%
davon immaterielle Anlagewerte 30.891 27.006 21.002 -6.004 -22%
davon Sachanlagen 46.608 43.980 41.908 -2.072 -5%
davon aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 6.451 6.749 6.796 47 1%
darunter Pensionsverpflichtungen -5.659 -7.158 -10.132 2.974 42%
darunter beizulegender Zeitwert des Deckungsvermögens1 12.110 13.907 16.928 3.021 22%
Bilanzsumme 663.293 576.330 578.536 2.206 0%
Fremdfinanzierung 511.332 444.183 448.707 4.524 1%
Fremdfinanzierungsmittel in % der Bilanzsumme 77% 77% 78%
davon Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 87.568 53.223 61.174 7.951 15%
darunter täglich fällig 20.443 21.214 15.524 -5.690 -27%
darunter mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 67.125 32.009 45.650 13.641 43%
davon Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 416.755 386.031 382.874 -3.157 -1%
darunter täglich fällig 139.410 154.536 182.893 28.357 18%
darunter mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 277.345 231.495 199.981 -31.514 -14%
davon sonstige Verbindlichkeiten 7.009 4.929 4.659 -270 -5%
Sonstige Refinanzierungsmittel 43.213 31.992 33.814 1.822 6%
Sonstige Refinanzierungsquote 7% 6% 6%
davon Handelsbestand 8.684 1.686 2.116 430 26%
davon Rückstellungen 11.272 8.770 9.578 808 9%
davon Fonds für allgemeine Bankrisiken 23.250 21.536 22.120 584 3%
davon Rechnungsabgrenzungsposten 7 0 0 0 0%
Bilanzielles Eigenkapital 108.748 100.155 96.015 -4.140 -4%
Bilanzielle EK-Quote 16% 17% 17%
davon gezeichnetes Kapital 45.632 45.632 45.632 0 0%
davon Kapitalrücklage 31.431 31.431 31.431 0 0%
davon Gewinnrücklagen 28.315 28.230 24.565 -3.665 -13%
davon Anteile anderer Gesellschafter 1.996 1.408 1.029 -379 -27%
davon Bilanzgewinn/-verlust 1.374 -6.546 -6.642 -96 -1%
Außerbilanzielle Verpflichtungen 1.335 10.102 25.452 15.350 > 100%
davon Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen 3 5 13.255 13.250 > 100%
davon Verpflichtungen aus Kreditzusagen 1.332 10.097 12.197 2.100 21%
Kennzahlen
Liquide Mittel2 83.974 112.797 148.639 35.842 32%
Bilanzieller Liquiditätsüberschuss3 240.319 257.202 247.037 -10.165 -4%
Modifizierte EK-Quote4 20% 21% 20%

1 Deckungsvermögen setzt sich aus beizulegendem Zeitwert folgender Bilanzpositionen zusammen: Forderungen an KI, Aktien und andere nicht estverzinsliche Wertpapiere, Rückdeckungswerte aus Versicherungen
2 Liquide Mittel setzen sich per Definition aus den Bilanzpositionen Barreserve und täglich fällige Forderungen an Kreditinstitute zusammen
3 Bilanzieller Liquiditätsüberschuss entspricht der Summe kurzfristiger Forderungen, jederzeit veräußerbarer Wertpapiere sowie kurzfristiger Verbindlichkeiten
4 bilanzielle EK-Quote inklusive Fonds für allgemeine Bankrisiken

Tabelle 3: Indikatoren zur Finanz- und Vermögenslage des Baader Bank Konzerns

Baader Bank AG 2014 2015 2016 Veränderung zum Vorjahr
– Finanz- und Vermögenslage – TEUR /
%
TEUR/% TEUR/% absolut
TEUR
relativ
%
Kurzfristiges Vermögen 553.563 479.184 489.612 10.428 2%
Anteil des kfr. Vermögens an der Bilanzsumme 84% 83% 84%
davon Barreserve 7.682 14.592 74.310 59.718 > 100%
davon Forderungen an Kreditinstitute 184.833 103.748 81.913 -21.835 -21%
darunter täglich fällig 64.557 87.473 63.644 -23.829 -27%
darunter andere Forderungen 120.276 16.275 18.269 1.994 12%
davon Forderungen an Kunden 38.130 32.392 37.231 4.839 15%
davon Schulverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 205.483 225.003 204.902 -20.101 -9%
davon Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 28.193 25.502 21.950 -3.552 -14%
davon Handelsbestand 75.989 59.995 54.301 -5.694 -9%
davon sonstige Aktiva und Rechnungsabgrenzungsposten 13.253 17.952 15.005 -2.947 -16%
Langfristiges Vermögen 108.490 99.436 92.527 -6.909 -7%
Anteil des lfr. Vermögens an der Bilanzsumme 16% 17% 16%
davon Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen 30.148 26.745 26.876 131 0%
davon immaterielle Anlagewerte 26.066 22.436 17.257 -5.179 -23%
davon Sachanlagen 45.825 43.506 41.598 -1.908 -4%
davon aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 6.451 6.749 6.796 47 1%
darunter Pensionsverpflichtungen -5.659 -7.158 -10.132 2.974 42%
darunter beizulegender Zeitwert des Deckungsvermögens1 12.110 13.907 16.928 3.021 22%
Bilanzsumme 662.053 578.620 582.139 3.519 1%
Fremdfinanzierung 513.835 449.625 450.758 1.133 0%
Fremdfinanzierungsmittel in % der Bilanzsumme 78% 78% 77%
davon Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 86.634 53.222 61.174 7.952 15%
darunter täglich fällig 20.197 21.213 15.524 -5.689 -27%
darunter mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 66.437 32.009 45.650 13.641 43%
davon Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 421.113 392.221 385.585 -6.636 -2%
darunter täglich fällig 141.768 160.726 185.603 24.877 15%
darunter mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 279.345 231.495 199.982 -31.513 -14%
davon sonstige Verbindlichkeiten 6.088 4.182 3.999 -183 -4%
Sonstige Refinanzierungsmittel 39.686 28.383 30.865 2.482 9%
Sonstige Refinanzierungsquote 6% 5% 5%
davon Handelsbestand 8.684 1.686 2.116 430 26%
davon Rückstellungen 7.852 5.188 6.614 1.426 27%
davon Fonds für allgemeine Bankrisiken 23.150 21.509 22.135 626 3%
Bilanzielles Eigenkapital 108.532 100.612 100.516 -96 0%
Bilanzielle EK-Quote 16% 17% 17%
davon gezeichnetes Kapital 45.632 45.632 45.632 0 0%
davon Kapitalrücklage 31.431 31.431 31.431 0 0%
davon Gewinnrücklagen 30.095 30.095 30.095 0 0%
davon Bilanzgewinn/-verlust 1.374 -6.546 -6.642 -96 -1%
Außerbilanzielle Verpflichtungen 1.335 10.102 25.452 15.350 > 100%
davon Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen 3 5 13.255 13.250 > 100%
davon Verpflichtungen aus Kreditzusagen 1.332 10.097 12.197 2.100 21%
Kennzahlen
Liquide Mittel2 72.239 102.065 137.954 35.889 35%
Bilanzieller Liquiditätsüberschuss3 227.814 241.626 235.038 -6.588 -3%
Modifizierte EK-Quote4 20% 21% 21%

1 Deckungsvermögen setzt sich aus beizulegendem Zeitwert folgender Bilanzpositionen zusammen: Forderungen an KI, Aktien und andere nicht estverzinsliche Wertpapiere, Rückdeckungswerte aus Versicherungen
2 Liquide Mittel setzen sich per Definition aus den Bilanzpositionen Barreserve und täglich fällige Forderungen an Kreditinstitute zusammen
3 Bilanzieller Liquiditätsüberschuss entspricht der Summe kurzfristiger Forderungen, jederzeit veräußerbarer Wertpapiere sowie kurzfristiger Verbindlichkeiten
4 bilanzielle EK-Quote inklusive Fonds für allgemeine Bankrisiken

Tabelle 4: Indikatoren zur Finanz- und Vermögenslage der Baader Bank AG

2.3.3.1 Kurzfristiges Vermögen

Die Buchwerte der Forderungen an Kreditinstitute reduzierten sich um TEUR 21.901 auf TEUR 95.166 (Baader Bank AG: um TEUR 21.835 auf TEUR 81.913) bei gleichzeitigem Anstieg der Guthaben bei Zentralnotenbanken um TEUR 59.718 auf TEUR 74.311. Der Rückgang des Bestands an Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren resultierte im Wesentlichen aus dem Abgang von Anleihen anderer Emittenten. Im Berichtsjahr sind die neu erworbenen Bestände an Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren ausschließlich der Liquiditätsreserve zugeordnet worden. Der Gesamtbestand der Schuldverschreibungen von TEUR 204.902 bestand, wie schon in den Vorjahren, mit TEUR 151.710 zum überwiegenden Teil aus Unternehmensanleihen. Der Handelsbestand ist stichtagsbedingt um TEUR 5.694 bzw. 9 % auf TEUR 54.301 leicht zurückgegangen.

Der Wertpapierbestand enthielt zum 31. Dezember 2016 Anleihen und Schuldverschreibungen (Marktwerte) von in den sogenannten GIIPS Staaten (Griechenland, Italien, Irland, Portugal, Spanien) ansässigen Emittenten in folgendem Umfang:

Sonstige Emittenten
TEUR
Öffentliche Emittenten
TEUR
Griechenland 15 36
Italien 0 0
Irland 4.169 4.111
Portugal 0 0
Spanien 5 1
GIIPS Staaten 31.12.2016 4.189 4.148

Tabelle 5: Wertpapierbestand GIIPS Staaten per 31. Dezember 2016

Die sonstigen Aktiva und Rechnungsabgrenzungsposten sind insgesamt um TEUR 2.482 auf TEUR 16.110 (Baader Bank AG: um TEUR 2.947 auf TEUR 15.005) gesunken. Dies ist hauptsächlich auf den Rückgang bei den sonstigen Vermögensgegenständen in Höhe von TEUR 2.391 (Baader Bank AG: TEUR 2.401) aufgrund niedrigerer Steuerforderungen sowie einer ratierlichen Rückzahlung von Körperschaftsteuerguthaben zurückzuführen.

Einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete ebenfalls der aktive Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung um TEUR 47 auf insgesamt TEUR 6.796. Ursächlich hierfür war maßgeblich das auf TEUR 16.928 angestiegene Deckungsvermögen, welches zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird. Das Deckungsvermögen setzte sich mit TEUR 1.742 aus Forderungen an Kreditinstituten sowie Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren in Höhe von TEUR 15.186 zusammen.

2.3.3.2 Beteiligungen und Anteile an assoziierten/verbundenen Unternehmen

Der Buchwert der Beteiligungen sowie der Anteile an assoziierten Unternehmen reduzierte sich im Berichtsjahr um TEUR 450 auf TEUR 5.518. Die Veränderung entfällt in voller Höhe auf die Fortführung des Wertansatzes, d.h. um Fortschreibung der Buchwerte um anteilige Gewinne und Verluste der assoziierten Unternehmen. In der Baader Bank AG sind die Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen nur unwesentlich durch die Aktivierung nachträglicher Anschaffungskosten von TEUR 26.745 um TEUR 131 auf TEUR 26.876 angestiegen.

2.3.3.3 Immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen

Der Rückgang der immateriellen Anlagewerte und Sachanlagen um insgesamt TEUR 8.076 auf TEUR 62.910 (Baader Bank AG: um TEUR 7.087 auf TEUR 58.855) basiert hauptsächlich auf den im Geschäftsjahr 2016 planmäßig vorgenommenen Abschreibungen in Höhe von TEUR 9.943 (Baader Bank AG: TEUR 8.752), denen Investitionen inkl. Umbuchungen aus geleistete Anzahlungen in Höhe von TEUR 2.276 (Baader Bank AG: TEUR 2.072) gegenüberstanden.

Von den Investitionen in immaterielle Anlagewerte entfielen auf die Bereiche EDV-Software (TEUR 1.219) und Geschäfts- oder Firmenwerte (TEUR 131). Die Zugänge im Bereich EDV-Software resultierten größtenteils aus durchgeführten Erweiterungen bestehender (TEUR 1.042) und Anschaffungen neuer Softwareprodukte (TEUR 177).

Die Abschreibungen entfielen mit TEUR 2.588 auf Sachanlagen und mit TEUR 7.355 auf immaterielle Anlagewerte (Geschäfts- und Firmenwerte TEUR 2.692, Skontren TEUR 2.689, Software TEUR 1.794, Lizenzen und gewerbliche Schutzrechte TEUR 180).

Die auf Konzernebene um TEUR 1.191 höher liegenden Abschreibungen resultieren mehrheitlich aus Abschreibungen auf aktivierte Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von TEUR 936.

Weder zum Bilanzstichtag noch zum Zeitpunkt der Berichtserstellung waren weitere wesentliche Investitionen geplant. Unter dieser Maßgabe werden sich die immateriellen Anlagewerte und Sachanlagen künftig um weitere planmäßige Abschreibungen reduzieren.

2.3.3.4 Fremdfinanzierung

Die Fremdfinanzierungsmittel setzten sich ausschließlich aus den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden sowie sonstigen Verbindlichkeiten zusammen. Insgesamt liegen die Fremdfinanzierungsmittel über Vorjahresniveau (+ TEUR 4.524) und betragen zum Bilanzstichtag TEUR 448.707 (Baader Bank AG: Anstieg um TEUR 1.133 auf TEUR 450.758). Ursächlich für den geringen Zuwachs sind im Wesentlichen ein Anstieg der täglich fälligen Verbindlichkeiten gegenüber Kunden um TEUR 28.357 (Baader Bank AG: TEUR 24.877) sowie die Aufnahme eines Geldmarktgeschäftes innerhalb der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist, bei gleichzeitiger Rückzahlung einzelner Mittelhereinnahmen aus eigenen begebenen Schuldscheindarlehen. Diese reduzierten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um TEUR 17.378 auf nunmehr TEUR 177.675.

Stichtagsbedingt ergab sich bei den sonstigen Verbindlichkeiten ein Rückgang in Höhe von TEUR 270 auf TEUR 4.659 (Baader Bank AG: um TEUR 183 auf TEUR 3.999).

2.3.3.5 Sonstige Refinanzierungsmittel

Die sonstigen Refinanzierungsmittel sind im Berichtsjahr um insgesamt TEUR 1.822 auf TEUR 33.814 (Baader Bank AG: um TEUR 2.482 auf TEUR 30.865) angestiegen. Der Anstieg resultiert mehrheitlich aus einer Veränderung bei den Rückstellungen um TEUR 808 auf TEUR 9.578 (Baader Bank AG: um TEUR 1.426 auf TEUR 6.614) sowie einer in Übereinstimmung mit § 340e Abs. 4 HGB erfolgten Zuführung zu dem Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von TEUR 584 (Baader Bank AG: TEUR 626). Die Veränderung in den Rückstellungen betrifft hauptsächlich Zuführungen zu anderen Rückstellungen in Höhe von TEUR 430 (Baader Bank AG: TEUR 1.403) und Steuerrückstellungen in Höhe von TEUR 372 (Baader Bank AG: TEUR 20). Die Handelspassiva sind stichtagsbedingt von TEUR 1.686 auf TEUR 2.116 gestiegen.

2.3.3.6 Bilanzielles Eigenkapital

Im laufenden Geschäftsjahr 2016 ergaben sich keine Veränderungen des gezeichneten Kapitals und der Kapitalrücklagen. Die Reduktion des Eigenkapitals um TEUR 4.140 auf TEUR 96.015 ist im Wesentlichen bedingt durch das Konzernergebnis vor Anteilen anderer Gesellschafter (TEUR – 3.619), Dividendenausschüttungen (TEUR – 313) sowie Effekten aus der Währungsumrechnung (TEUR – 289). In der Baader Bank AG ist die Reduktion des Eigenkapitals um TEUR 96 auf TEUR 100.516 ausschließlich auf das negative Jahresergebnis zurückzuführen.

Die bilanzielle Eigenkapitalquote beträgt 17 % (Baader Bank AG: 17 %), die modifizierte Eigenkapitalquote unter Berücksichtigung des Fonds für allgemeine Bankrisiken 20 % (Baader Bank AG: 21 %).

2.3.3.7 Außerbilanzielle Verpflichtungen

Die außerbilanziellen Verpflichtungen resultierten zum Stichtag aus Eventualverbindlichkeiten (Bürgschaften) in Höhe von TEUR 13.255 sowie aus offenen unwiderruflichen Kreditzusagen an Kunden in Höhe von TEUR 12.197. Die Eventualverbindlichkeiten in Form eines Avals stehen im Zusammenhang mit der Begleitung einer Squeeze Out-Maßnahme wofür die Baader AG eine Bankgarantie begeben hat. Für den Baader Bank Konzern bestehen hieraus keine finanziellen Risiken, da die Begebung der Bankgarantie an die Unterlegung mit Guthaben in gleicher Höhe geknüpft wurde.

2.3.3.8 Liquidität

Die Steuerung der täglichen Zahlungen, die Planung der erwarteten Zahlungsströme sowie die Lenkung der freien Liquidität im Rahmen des operativen Liquiditätsmanagements sichern die jederzeitige Fähigkeit zur Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen des Baader Bank Konzerns.

Die schon in den Vorjahren sehr solide Liquiditätsausstattung des Konzerns konnte auch im abgelaufenen Geschäftsjahr auf konstant hohem Niveau gehalten werden. Der bilanzielle Liquiditätsüberschuss hat demnach nur unwesentlich um 4 % bzw. TEUR 10.167 auf TEUR 247.037 abgenommen (Baader Bank AG: Abnahme um 3 % bzw. TEUR 6.588 auf TEUR 235.038).

Die aufsichtsrechtliche Liquiditätskennziffer der Baader Bank AG betrug zum 31. Dezember 2016 4,69 (Vorjahr 4,23). Die Liquiditätskennziffer gemäß der Liquiditätsverordnung stellt das Verhältnis der Zahlungsmittel zu den Zahlungsverpflichtungen dar, die einer Fälligkeit bis zu einem Monat unterliegen. Dabei dürfen die Zahlungsverpflichtungen der Baader Bank AG die Zahlungsmittel der Höhe nach nicht überschreiten. Dies impliziert, dass die Liquiditätskennziffer nicht unter 1,0 sinken darf.

Zum Bilanzstichtag bestehen nicht genutzte Kreditrahmenvereinbarungen bei inländischen Kreditinstituten.

2.4 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

2.4.1 Mitarbeiter

Im Berichtsjahr ist die Anzahl der Mitarbeiter im Baader Bank Konzern zum Bilanzstichtag gegenüber dem Vorjahr von 449 auf 452 Beschäftigte gestiegen. Die Konzern-Belegschaft setzt sich aus 121 Arbeitnehmerinnen und 331 Arbeitnehmern zusammen, die aus 19 Nationen stammen. In der Baader Bank AG verzeichnete die Anzahl der Mitarbeiter zum 31. Dezember 2016 ebenfalls einen Anstieg von 388 (Vorjahr) auf 393, davon 107 Arbeitnehmerinnen und 286 Arbeitnehmer aus 19 Nationen.

Der Baader Bank Konzern legt besonderen Wert auf die hohe Qualifikation und Weiterbildung seiner Mitarbeiter. Dabei bildeten auch im Jahr 2016 die Förderung von Fach- und Nachwuchsführungskräften sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie einen Schwerpunkt der Personalarbeit.

Mit einer eigenen Unterstützungskasse, der Baader Unterstützungskasse e.V., besteht eine eigenständige soziale Einrichtung, um Versorgungsleistungen im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung gewähren zu können.

2.4.2 Umweltbericht

Die Dienstleistungen der Baader Bank und ihrer Tochterunternehmen haben keinerlei nennenswerte umweltbelastende Eigenschaften. Unternehmensintern wird größter Wert auf einen Ressourcenschonenden Umgang mit Produktions- (Kopierer, Drucker und andere Geräte der Büroausstattung) und Verbrauchsmitteln gelegt. Die Konzernzentrale in Unterschleißheim wurde nach neuesten ökologischen Erkenntnissen insbesondere in den Bereichen Wasser, Wärme und Klimatisierung errichtet und wird entsprechend bewirtschaftet.

2.5 Gesamtaussage zum Wirtschaftsbericht

Der Geschäftsverlauf des Baader Bank Konzerns für das Geschäftsjahr 2016 war insgesamt geprägt durch das anspruchsvolle Geschäftsumfeld. Die Zurückhaltung an den Märkten und die nur sprunghaft einsetzenden Phasen mit teils überdimensionalen Handelsumsätzen waren ursächlich für das Konzernergebnis.

Die Baader Bank AG konnte sich dennoch gut im Wettbewerb behaupten, ihre Stellung am Markt weiter ausbauen und einen insgesamt positiven Ergebnisbeitrag zum Konzernergebnis leisten. Die Stellung der Baader Bank AG innerhalb des Konzerns hat maßgeblich die gesamtwirtschaftliche Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr bestimmt.

Als insgesamt zufriedenstellend lässt sich nach Einschätzung des Vorstands auch der Geschäftsverlauf der Baader & Heins AG beurteilen, die trotz der Abschreibungen auf die Anteile an der SKALIS AG, einen positiven wenn auch niedrigeren Ergebnisbeitrag erwirtschaftete.

Der im Jahr 2014 bei der CCPM AG eingeschlagene Konsolidierungskurs wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr fortgesetzt und endete mit einem insgesamt deutlich verbesserten und positiven Gesamtergebnis.

Ähnlich der CCPM AG hängt die Geschäftsentwicklung der SKALIS AG ebenfalls stark von der Entwicklung der AuM und der bei der Verwaltung dieser Assets erzielten Wertentwicklung ab. Konnte die CCPM AG im Laufe des Geschäftsjahres ihre AuM stabil auf Vorjahresniveau halten, musste die SKALIS AG speziell im Flagship-Produkt SKALIS Evolution Flex spürbare Rückgänge ihrer verwalteten Assets verzeichnen. Gepaart mit einer unterdurchschnittlichen Wertentwicklung der Fonds konnte die SKALIS AG die Planzahlen nicht erreichen. Insgesamt schloss die Gesellschaft mit einem, wenn auch im Vergleich zu 2015 geringeren, Jahresfehlbetrag ab.

Die im Wesentlichen exogenen Faktoren (siehe Kapitel 2.2.1) führten insbesondere auch bei der Baader Helvea Gruppe zu deutlich gesunkenen Handelsaktivitäten. Zurückhaltende Investoren und gesunkene Handelsvolumina haben ein Erreichen des Provisionsergebnisses vom Vorjahr verhindert. Da die Geschäftsaktivitäten der Baader Helvea Gruppe stark durch das Provisionsergebnis geprägt sind, konnte die Gruppe keinen positiven Beitrag zum Gesamtergebnis des Konzerns leisten.

Rückblickend betrachtet konnte der Baader Bank Konzern dem widrigen Marktumfeld, wenn auch mit leicht negativem Ergebnis, trotzen. Die sehr gute Positionierung am Markt, die internationale Ausrichtung und die Anerkennung, die im Kundenportfolio zum Ausdruck kommen, zeigen eine gute Ausgangsbasis für die kommenden Geschäftsjahre. Angesichts dessen schätzt der Vorstand die Ertragslage, wenn auch unter den ursprünglichen Erwartungen zurückbleibend, als zufriedenstellend ein.

Die soliden Vermögens- und Finanzverhältnisse des Baader Bank Konzerns sind seit Jahren geordnet, wodurch die Zahlungsfähigkeit im Berichtszeitraum jederzeit gewährleistet war und ist auch zukünftig durch die Risikoüberwachungssysteme im Konzern sichergestellt ist.

3 Prognose-, Chancen- und Risikobericht

3.1 Risikobericht

Im nachfolgenden Abschnitt wird die Risikolage des Baader Bank Konzerns sowie der Baader Bank AG zum 31. Dezember 2016 dargestellt. Da aus der Geschäftstätigkeit der Baader Bank AG der größte und somit wesentliche Anteil am Risiko im Baader Bank Konzern resultiert, sind derzeit die Strukturen und Prozesse des Risikomanagements auf Ebene des Baader Bank Konzerns aufgesetzt. Um die Geeignetheit dieser Systematik nachzuweisen, wird mindestens jährlich eine Abweichungsanalyse zwischen dem Risikopotenzial der Baader Bank AG und des Baader Bank Konzerns durchgeführt.

Die nachfolgenden Erläuterungen beziehen sich somit in erster Linie auf das Risikomanagement im Baader Bank Konzern. Die Kennzahlen der Baader Bank AG werden immer ergänzend – sofern abweichend – zu denen des Konzerns dargestellt. Im Falle von inhaltlichen Abweichungen bei den Verfahren und Prozessen wird jeweils gesondert darauf hingewiesen.

3.1.1 Das Risikomanagementsystem des Baader Bank Konzerns

Die Geschäftsaktivitäten des Baader Bank Konzerns sind ihrem Wesen nach mit Risiken behaftet. Demzufolge hat der Vorstand ein umfassendes Risikomanagementsystem installiert. Dieses orientiert sich einerseits an dem vorgegebenen aufsichtsrechtlichen Rahmen gemäß einschlägiger Verlautbarungen der nationalen und internationalen Aufsichtsbehörden sowie andererseits internen wirtschaftlichen Erfordernissen.

3.1.2 Ziele des Risikomanagements

Das übergeordnete Ziel des Risikomanagements des Baader Bank Konzerns ist die permanente Sicherstellung der Risikotragfähigkeit und damit der Schutz des Unternehmensfortbestands. Demzufolge stellen das bewusste Eingehen, das aktive Management und die laufende Überwachung von Risiken die Kernelemente der Geschäfts- und Risikosteuerung des Baader Bank Konzerns dar. Im Zuge der Geschäftsaktivitäten werden die Risiken identifiziert, beurteilt und überwacht. Nur so ist es möglich, die Geschäftstätigkeit risikobewusst zu steuern, d.h. kalkulierbare Risiken unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit wohlüberlegt einzugehen und existenzgefährdende Risiken kategorisch auszuschließen.

Um diesem Grundsatz gerecht zu werden, verschafft sich der Vorstand im Rahmen einer umfassenden Risikoberichtserstattung täglich einen Überblick über die Ausprägung aller wesentlichen Risiken und deren Limitauslastungen des Baader Bank Konzerns. Die Risikotragfähigkeit findet insbesondere auch im Rahmen der Festlegung der Geschäfts- und Risikostrategie Berücksichtigung.

3.1.3 Risikotragfähigkeit

Die Risikotragfähigkeit wird vom Risikocontrolling des übergeordneten Instituts, der Baader Bank AG, das für das Risikocontrolling auf Konzernebene zuständig ist, regelmäßig überprüft. Dabei wird das verfügbare Risikodeckungspotenzial (RDP) dem Risikopotenzial gegenübergestellt. Hierbei wird für die Steuerung der Risikotragfähigkeit ein periodenorientierter Fortführungsansatz (Going Concern) zur Herleitung des Risikodeckungspotenzials verwendet. Die im Bankenaufsichtsrecht vorgegebenen Eigenkapitalanforderungen gemäß Capital Requirements Regulation (CRR) / Capital Requirements Directive (CRD IV) – Verordnung (EU) Nr. 575/2013 und Richtlinie 2013/36/EU vom 26. Juni 2013 dürfen in diesem Ansatz nicht zur Risikoabdeckung herangezogen werden. Die Eigenmittel sowie die aufsichtsrechtlichen Eigenmittelanforderungen per 31. Dezember 2016 werden in der folgenden Tabelle dargestellt:

in TEUR Baader Bank AG Baader Bank Konzern
Eigenmittel 102.369 95.518
Risikoaktiva 676.282 671.178
Eigenmittelanforderungen 58.329 57.889

Tabelle 6: Übersicht Eigenmittelanforderungen

Ziel des Going Concern-Ansatzes ist somit die Fortführung der Geschäftstätigkeit unter der Nebenbedingung, dass die Erfüllung der Mindesteigenkapitalanforderungen dauerhaft gewährleistet ist, auch wenn sich die betrachteten Risiken realisieren würden.

Das primäre und sekundäre Risikodeckungspotenzial des Baader Bank Konzerns setzt sich aus dem Plangewinn (primäres RDP) und bilanziellen Eigenkapitalbestandteilen (sekundäres RDP) zusammen. Man spricht daher von einer GuV- / bilanzorientierten Ableitung. Der Plangewinn (Jahresüberschuss vor konzernfremden Gesellschaftern) stellt hierbei den Betrag dar, der für das kommende Geschäftsjahr im Rahmen der Planungsrechnung unter der Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes prognostiziert wird. Hierbei wird zwischen dem Plangewinn im Normal, Middle und Worst Case differenziert. Diese unterscheiden sich hinsichtlich der ihnen zugrunde liegenden Planprämissen. Da der Plangewinn grundsätzlich eine unsichere Zukunftsgröße ist, wurde für die Ermittlung der Risikotragfähigkeit per 31. Dezember 2016 der Middle Case als „Startgröße“ für die Primäre Risikodeckungsmasse zugrunde gelegt. In Abhängigkeit von der aktuellen Geschäftsentwicklung kann es im laufenden Geschäftsjahr zur Anpassung der zugrunde gelegten Planzahlen zum Normal oder Worst Case kommen. Dies führt immer zu einer außerordentlichen Überprüfung der Risikotragfähigkeit.

Bei der Überprüfung der Risikotragfähigkeit wird das verfügbare Risikodeckungspotenzial dem Risikopotenzial gegenüber gestellt. Da in den Plangewinnen erwartete Verluste bereits Berücksichtigung finden, werden bei der Ermittlung des Risikopotenzials ausschließlich unerwartete Verluste quantifiziert. Per 31. Dezember 2016 hatte der Vorstand eine Verlustobergrenze i.H.v. TEUR 18.050 bereitgestellt, die durch das Risikopotenzial wie folgt ausgelastet war:

Risikotragfähigkeit per 31.12.2016 Baader Bank Konzern

Abbildung 1: Risikotragfähigkeit im Baader Bank Konzern

Das Gesamtrisiko des Baader Bank Konzerns wird durch das verfügbare Risikodeckungspotenzial begrenzt. Grundsätzlich stellt zur dauerhaften Sicherstellung der Risikotragfähigkeit der Vorstand nur einen Teil des Risikodeckungspotenzials als sogenanntes Risikokapital zur Verfügung. Dieses wird „top down“ auf die einzelnen Risikoarten bzw. die jeweiligen Geschäftsbereiche verteilt und hat als Risikolimit eine begrenzende Funktion. Ergänzend werden auftretende Verluste täglich bei der verfügbaren Risikokapitalreserve zum Abzug gebracht. Hierdurch wird überprüft, ob die Risikokapitalreserve noch ausreicht und die Risikotragfähigkeit weiterhin gegeben ist. Das Risikodeckungspotenzial, das Risikopotenzial und das Risikokapital werden mindestens quartalsweise überprüft, um GuV-Veränderungen zwischen den Plan- und den tatsächlichen Ist-Zahlen einzubeziehen.

Um zu gewährleisten, dass selbst in hypothetischen Krisenzeiten (Stressszenarien) das gebundene Kapital (tertiäres Risikodeckungspotenzial) nicht in Anspruch genommen werden muss, stellt das Risikocontrolling die größten Verluste aus den durchgeführten Stressszenarien für alle relevanten Risikoarten dem verfügbaren Risikodeckungspotenzial gegenüber. Im Stressfall wird für die primäre Risikodeckungsmasse der Plangewinn aus der Worst Case-Planung angesetzt und für die sekundäre Risikodeckungsmasse ergänzend der Fonds für allgemeine Bankrisiken berücksichtigt. Gemäß den Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) AT 4.1 müssen die Ergebnisse der Stresstests „nicht automatisch in eine Unterlegung mit Risikodeckungspotenzial münden“; sie sind jedoch kritisch zu reflektieren und ein etwaiger Handlungsbedarf ist abzuleiten.

Neben dem Going Concern-Ansatz ist der Baader Bank Konzern auch verpflichtet, den sogenannten Liquidationsansatz (Gone Concern) zu berechnen. Beim Liquidationsansatz können im Gegensatz zum Going Concern-Ansatz auch die im Bankenaufsichtsrecht vorgegebenen Eigenkapitalanforderungen als Risikodeckungspotenzial eingesetzt werden. Dabei steht im fiktiven Liquidationsfall der Schutz der Gläubiger im Vordergrund. Zielsetzung ist es, auch im Falle der Realisierung der Risiken noch ausreichend Vermögenswerte vorzuhalten, um die Gläubiger befriedigen zu können.

Zusammenfassend kann für das Geschäftsjahr 2016 sowohl für den Baader Bank Konzern als auch die Baader Bank AG festgestellt werden, dass die Risikotragfähigkeit zu keiner Zeit gefährdet und selbst im Falle des Eintretens des schlechtesten Stressszenarios der Unternehmensfortbestand weiterhin gegeben war.

3.1.4 Risikoinventur und -strategie

Im Rahmen der jährlich stattfindenden Strategiesitzung des Vorstands werden die Geschäftsstrategie sowie die Ziele für die wesentlichen Geschäftsaktivitäten des Baader Bank Konzerns definiert. Dabei werden externe Einflussfaktoren, die ihnen zugrunde liegenden Annahmen und interne Einflussfaktoren wie die Risikotragfähigkeit, die Ertragslage, die Liquidität etc. in die strategischen Überlegungen miteinbezogen.

Abgeleitet aus der Geschäftsstrategie beschließt der Vorstand unter Berücksichtigung interner und externer Einflussfaktoren eine zur Geschäftsstrategie konsistente Risikostrategie für das kommende Geschäftsjahr. Hierfür ist es erforderlich, dass eine Risikoinventur für den Baader Bank Konzern vorgenommen wird, die neue Aspekte aus der Geschäftsstrategie einbezieht. Diese wird im Baader Bank Konzern mindestens jährlich durch das Risikocontrolling der Baader Bank AG durchgeführt. Darüber hinaus kann es z.B. aufgrund von Änderungen hinsichtlich der Wesentlichkeit von Risiken oder durch die Aufnahme der Geschäftstätigkeit in neuen Produkten oder auf neuen Märkten zu einer außerordentlichen Überprüfung kommen. Um zu gewährleisten, dass das Risikocontrolling unverzüglich Kenntnis von solchen Änderungen erhält, ist es in alle „Neue Produkte, neue Märkte“-Prozesse und Projekte einzubeziehen sowie über Änderungen der strategischen Ausrichtung, Beteiligungsstruktur, Markterwartungen etc. unverzüglich zu informieren. Identifizierte Änderungen im Risikoprofil werden zeitnah berücksichtigt und an den Vorstand berichtet. Als wesentliche Risiken wurden im vergangenen Geschäftsjahr die Folgenden identifiziert:

Abbildung 2: Übersicht Risiken der Baader Bank

Die im Anschluss festgelegte Risikostrategie wird in Teilstrategien nach den wesentlichen Risikoarten aufgeteilt. Grundbestandteil der risikopolitischen Strategie ist, dass die Risikotragfähigkeit der Bank jederzeit gegeben ist. Demzufolge wird für alle wesentlichen Risikoarten vom Vorstand ein bestimmter Betrag an Risikokapital bereitgestellt, der als Limit für Verluste aus der jeweiligen Risikoart dient. Ausgehend von einer Risikodeckungsmasse i.H.v. TEUR 91.385 wurde vom Vorstand für das Geschäftsjahr 2017 Risikokapital in Form einer Verlustobergrenze in Höhe von TEUR 15.935 bereitgestellt. Das Risikokapital für den Baader Bank Konzern ist folgendermaßen auf die einzelnen Risikoarten allokiert:

Aufteilung Risikokapital Baader Bank Konzern

Abbildung 3: Aufteilung des Risikokapitals des Baader Bank Konzerns

3.1.5 Strukturen und Prozesse des Risikomanagements

Das Risikomanagementsystem des Baader Bank Konzerns umfasst gemäß der Mindestanforderungen an das Risikomanagement (AT 4.3.2 Tz. 1) eine Identifizierung, Beurteilung, Steuerung sowie Überwachung und Kommunikation der wesentlichen Risiken. Diese Prozesse gestalten sich wie folgt:

Der Identifizierung von neuen Risiken wird dadurch Rechnung getragen, dass alle risikobehafteten Geschäfte bzw. daraus entstehende Positionen unverzüglich in den bestandsführenden Systemen erfasst werden. Darüber hinaus wird das Risikocontrolling im Rahmen des Prozesses „Aktivitäten in neuen Produkten oder auf neuen Märkten“ über mögliche Änderungen im bestehenden Risikoprofil zeitnah informiert. Hierbei wird eine Prüfung der geplanten Aktivitäten durchgeführt und der entsprechende Risikogehalt identifiziert. Bestehende Aktivitäten werden einer laufenden Überprüfung unterzogen. Darüber hinaus findet mindestens jährlich eine Risikoinventur für den Baader Bank Konzern und dessen Einzelinstitute durch das Risikocontrolling der Baader Bank AG statt.

Die Beurteilung der Risiken erfolgt anhand von detaillierten Analysen im Risikocontrolling, welches ein Konzept zur Steuerung und Überwachung dieser Risiken entwickelt hat. Die identifizierten Risiken werden soweit möglich anhand eines Value at Risk-Konzepts quantifiziert und dem Risikokapital gegenübergestellt. Dabei wird immer ein rollierender 12-Monats-Horizont zugrunde gelegt. Die detaillierte Beschreibung der Verfahren ist im Kapitel zu den Risiken des Baader Bank Konzerns nachzulesen.

Die Steuerung der Risiken im Baader Bank Konzern obliegt dem Vorstand. Sie erfolgt über ein System von Limiten zur Begrenzung der jeweiligen wesentlichen Risiken. Die Limite werden mindestens jährlich auf Grundlage der Risikotragfähigkeit durch den Vorstand per Beschluss festgelegt. Unabhängig davon können diese Limite angepasst werden, wenn die Geschäftstätigkeit und / oder die Ertragslage des Baader Bank Konzerns dies erforderlich machen.

Durch die permanente Anrechnung der Risiken auf die Limite wird dem Risikocontrolling eine adäquate Überwachung ermöglicht. Liegt eine Limitüberschreitung vor, so wird diese unmittelbar durch das Risikocontrolling erkannt und entsprechende Maßnahmenempfehlungen wie bspw. Positionsrückführung oder kurzfristige Limiterhöhung an den verantwortlichen Marktvorstand und den Überwachungsvorstand kommuniziert. Der Vorstand beschließt dann eine zu ergreifende Maßnahme und kommuniziert sie an den betroffenen Marktbereich sowie das Risikocontrolling. Das Risikocontrolling überwacht die Ausführung der beschlossenen Maßnahme und leitet ggf. einen Eskalationsprozess ein, falls die Maßnahme nicht umgesetzt wurde. Ergänzend hat das Risikocontrolling zur Überwachung ein Risikofrüherkennungssystem installiert.

Der Vorstand ist für die ordnungsgemäße Geschäftsorganisation und deren Weiterentwicklung verantwortlich. Diese Verantwortung umfasst u.a. alle wesentlichen Elemente des Risikomanagements inkl. der Festlegung der Risikopolitik. Damit der Vorstand dieser Verantwortung gerecht werden kann, existiert ein umfassendes Berichtswesen des Risikocontrollings, welches die gemäß MaRisk geforderte Kommunikation in Form täglicher und turnusmäßiger Berichte und soweit erforderlich durch Ad Hoc-Meldungen an den Vorstand gewährleistet.

Darüber hinaus führt das Risikocontrolling mindestens quartalsweise Stresstests für alle wesentlichen Risikoarten durch. Im Rahmen der Stresstests definiert das Risikocontrolling verschiedene außergewöhnliche, aber plausibel mögliche Szenarien und überprüft deren Wirkung auf das bestehende Portfolio. Das Szenario mit dem größten Verlust wird als Worst Case Szenario bezeichnet. Die Ergebnisse der Stresstests werden im Rahmen eines Stresstest-Berichts dem Vorstand dargelegt und gegebenenfalls mit diesem diskutiert. Ferner finden die Ergebnisse aus den Stresstests im Rahmen der Überprüfung der Risikotragfähigkeit Berücksichtigung. Per 31. Dezember 2016 ergab sich im schlechtesten Szenario ein Verlust für den Baader Bank Konzern in Höhe von TEUR 39.962 (Baader Bank AG: TEUR 37.849).

Die dargelegten Prozesse stellen sicher, dass die wesentlichen Risiken frühzeitig erkannt, vollständig erfasst und in angemessener Weise gesteuert und überwacht werden. Weiterhin werden die Prozesse regelmäßig überprüft und zeitnah an sich ändernde Bedingungen angepasst. Ebenso findet für die angewandten Methoden und Verfahren regelmäßig eine Validierung statt, in der die Angemessenheit der Verfahren sowie die zugrunde liegenden Annahmen überprüft und ggf. Anpassungsbedarf identifiziert wird. Die Ergebnisse der Validierungen werden dem Vorstand in Form gesonderter Berichte zur Kenntnis gebracht.

Die technische Ausstattung der Risikoüberwachungs- und -steuerungssysteme ist im Hinblick auf das Risikomanagementsystem geeignet. Darüber hinaus wird für die Sicherung einer angemessenen Qualifikation des Personals permanent Sorge getragen. Die Prüfung des Risikomanagementprozesses erfolgt mindestens jährlich durch die Interne Revision.

3.1.6 Wesentliche Änderungen im Vergleich zum Vorjahr

In 2016 wurden folgende Änderungen in den im Risikocontrolling eingesetzten Modellen vorgenommen:

Adressenausfallrisiko

Im vergangenen Geschäftsjahr wurde die Risikoberechnung für das Adressenausfallrisiko mit Hilfe des erweiterten Gordy-Modells verbessert. In die neue Berechnung fließen nun sowohl die spezifischen Verlustquoten bei Kreditausfall (Loss Given Default) als auch die Granularität des Portfolios mittels Herfindahl-Hirschman Index ein. Des Weiteren werden seit der Umstellung die tatsächlichen Restlaufzeiten der einzelnen Positionen berücksichtigt. Das Vorgehen orientiert sich am IRB-Basisansatz des Basler Ausschuss für Bankenaufsicht.

Ergänzend wurden im Rahmen der jährlichen Validierungen die Modelle der internen Ratingverfahren, welche zur Beurteilung des Adressenausfallrisikos genutzt werden, überprüft und mit Hilfe externer Bonitätseinstufungen (S&P-Ratings) und externer Ausfallwahrscheinlichkeiten kalibriert. Hier konnte bei gleichbleibend hoher Genauigkeit der ermittelten Ausfallwahrscheinlichkeiten die Komplexität der Ratingmodelle reduziert werden.

Marktpreisrisiko

Auch im Marktpreisrisiko wurden im vergangenen Geschäftsjahr diverse Modellvalidierungen durchgeführt. Basierend auf den Ergebnissen hat das Risikocontrolling einzelne Korrekturfaktoren für die Marktpreisrisikoberechnung sowie die zugrunde liegende Zuordnung der Risikofaktoren zu den Einzelpositionen angepasst. Darüber hinaus zeigten die Backtestergebnisse für das Treasury Portfolio eine deutliche Risikoüberschätzung. Daraufhin wurde die Datenhistorie für die Berechnung des Marktpreisrisikos auf Basis der Historischen Simulation bereinigt. In Folge dessen kam es zu einer deutlichen Reduktion des gemessenen Risikos, was sich ebenfalls in besseren Backtestergebnissen offenbarte.

Hinsichtlich des „Baseler Zinsschocks“ zur bankaufsichtlichen Beurteilung von Zinsänderungsrisiken im Anlagebuch wurde die aufsichtsrechtliche Anforderung des 0 %-Floors umgesetzt. Dies führte zu einer deutlichen Reduktion des Zinsrisikokoeffizienten.

Liquiditätsrisiko

Die Validierungen im Liquiditätsrisiko führten zu einer Optimierung der Annahmen zur Berechnung des strukturellen Liquiditätsrisikos. Ergänzend wurden aufgrund einer Analyse historischer Daten die Haircuts zur Ermittlung der Liquiditätsablaufbilanz angepasst.

Operationelles Risiko

Im vergangenen Geschäftsjahr wurde ab dem dritten Quartal das Regulatorikrisiko unter das Operationelle Risiko subsumiert und der Schadenkategorie „Ausführung, Lieferung und Prozessmanagement“ zugeordnet. Da Schäden aus dem Regulatorikrisiko aus der Nichteinhaltung bzw. dem Nichterkennen von neuen regulatorischen Anforderungen resultieren, ist dieses Vorgehen zweckmäßig.

3.1.7 Die Risiken des Baader Bank Konzerns

Als wesentliche Risiken wurden im vergangenen Geschäftsjahr das Marktpreisrisiko, das Adressen-ausfallrisiko, das Operationelle Risiko, das Liquiditätsrisiko und das Geschäftsrisiko identifiziert. Bestandsgefährdende Risiken bestehen hierbei nicht.

Nachfolgend werden diese Risikoarten detailliert erläutert, beurteilt (Quantifizierung im Rahmen einer Nettobetrachtung unter Berücksichtigung risikoreduzierender Effekte) und die zur Risikobegrenzung eingesetzten Maßnahmen veranschaulicht.

3.1.7.1 Marktpreisrisiko

Allgemein versteht man unter Marktpreisrisiken alle Risiken, die aus der Veränderung des Marktpreises eines Finanzinstruments über eine bestimmte Zeitperiode resultieren. Dabei unterscheidet man je nach Einflussparameter das Aktienkursrisiko, das Zinsänderungsrisiko und das Währungsrisiko. Das Aktienkursrisiko bezeichnet das Risiko aus der Preisänderung von Aktien. Das Zinsänderungsrisiko ist das Risiko einer durch Marktzinsänderungen induzierten Verringerung des Barwertes eines zinssensitiven Finanzinstruments. Unter dem Wechselkursrisiko versteht man das Risiko eines Verlustes aufgrund sich negativ für die eigene Position entwickelnder Wechselkurse.

Die beschriebenen Marktpreisrisiken resultieren grundsätzlich nur aus dem Eigenhandel und nicht aus dem Vermittlungsgeschäft. Demzufolge sind hier die Bestände insbesondere aus den Einheiten Market Making, Vorstand und Treasury betroffen. Zum Jahresende bestand folgendes Exposure an Marktpreisrisiko behafteten Positionen:

Marktrisikopositionen (in TEUR]

Baader Konzern Baader Bank AG
2016 2015 2016 2015
Aktien 13.621 32.854 13.621 32.854
Renten 203.844 221.528 203.844 221.528
Verbriefte Derivate 797 645 797 645
Fonds, Index- und fondsähnliche Zertifikate 52.265 47.756 50.700 46.700
Optionen 1 28 1 28
Futures -31.748 -5.962 -31.748 -5.962
Swaps 0 0 0 0

Tabelle 7: Bestandsübersicht des Baader Bank Konzerns / der Baader Bank AG zum 31. Dezember 2016

Die Unterschiede zwischen dem Baader Bank Konzern und der Baader Bank AG in der Position „Fonds, Index- und fondsähnliche Zertifikate“ sind hierbei auf Eigenbestände der Tochterunternehmen zurückzuführen. In den Positionen Optionen und Futures sind zum Teil zur Risikoreduktion eingesetzte Derivate der Profit Center im Bereich Market Making enthalten.

Die Kursänderungsrisiken werden durch ein Value at Risk (VaR)- Modell basierend auf Monte-Carlo-Simulationen im zentralen Handelssystem der Baader Bank AG gemessen. Der VaR wird bei einem gewählten Konfidenzniveau von 99 % für die angesetzte Halteperiode bestimmt. Abweichend hierzu werden das Zinsänderungsrisiko des Bankbuchs und das Devisenkursänderungsrisiko auf Basis der Historischen Simulation in einem gesonderten System ermittelt. Der VaR wird auch hier als 99 %-Quantil der sortierten Wertänderungen ermittelt. Per 31. Dezember 2016 betrug der Value at Risk für die mit Marktpreisrisiko behafteten Positionen TEUR 1.854, Vorjahr: 5.350 (Baader Bank AG: TEUR 1.837, Vorjahr: 5.326) bei einer Limitauslastung in Höhe von 37,81 % (Vorjahr: 70,22 %).

Das Risikomodell zur Ermittlung des Value at Risk stellt lediglich eine Näherung an die Realität dar. Tatsächlich können extreme Ereignisse etwas häufiger zu beobachten sein, als dies bei Annahme einer Normalverteilung zu erwarten wäre. Die Güte des VaR-Modells wird im Rahmen des Backtestings (Clean Backtesting) anhand des Verhältnisses zwischen den VaR-Werten und Marktwertveränderungen einer Position auf Grundlage tatsächlicher Kursänderungen permanent überprüft. In dem Fall, dass die Anzahl der sogenannten Ausreißer aus dem Backtesting über der als kritisch definierten Grenze liegt, werden, soweit erforderlich, entsprechende Anpassungen im VaR-Modell durch das Risikocontrolling vorgenommen. Hierdurch wird eine bessere Abbildung der tatsächlichen Verluste durch den Value at Risk erreicht und somit die Anzahl der Ausreißer im Zeitablauf wieder reduziert. Insgesamt kann das Value at Risk Modell als angemessen eingestuft werden.

Zur Risikobegrenzung der Marktpreisrisiken wurde im Baader Bank Konzern ein umfassendes Limitsystem in der zentralen Handels- und Positionsmanagement Software installiert. In diesem System werden permanent alle Positionen der Profit Center auf die jeweiligen Limite angerechnet. Die Verteilung des Limits innerhalb der Bereiche auf die einzelnen Profit Center obliegt dem hierfür zuständigen Handelsvorstand.

Im Falle von Limitüberschreitungen, die unmittelbar im Überwachungssystem angezeigt werden, erfolgt unverzüglich eine Meldung des Risikocontrollings an den Marktbereichsverantwortlichen und im Rahmen des täglichen Berichts an den Vorstand. Die einzuleitenden Maßnahmen werden dem Risikocontrolling mitgeteilt und deren Umsetzung entsprechend überwacht.

Im vergangenen Geschäftsjahr ergab sich ein deutlicher Rückgang des durchschnittlichen Marktpreisrisikos im Baader Bank Konzern. Dieser ist im Wesentlichen auf geringere Bestände sowie Optimierungen im Risikomodell zurückzuführen. Das für Marktpreisrisiken bereitgestellte Risikokapital war jederzeit ausreichend, um potenzielle unerwartete Verluste zu decken.

3.1.7.2 Adressenausfallrisiko

Unter dem Adressenausfallrisiko versteht man allgemein die Gefahr, dass ein Kreditnehmer bzw. Kontrahent die geschuldete Leistung aufgrund des Ausfalls nicht oder nicht vollständig erbringen kann. Hierunter wird auch das Risiko der Bonitätsverschlechterung des Schuldners in Form des Credit Spread Risikos subsummiert.

Bei den Adressenausfallrisiken wird zur Risikobegrenzung das gesamte Adressenausfallrisiko anhand des vom Vorstand bereitgestellten Risikokapitals limitiert und überwacht. Beabsichtigt der Marktbereich ein Adressenausfallrisiko bei einer noch unbekannten Kreditnehmereinheit (KNE) einzugehen, so muss er dies beim Risikocontrolling schriftlich beantragen. Das Risikocontrolling ermittelt dann eine Bonitätsklasse anhand eines internen Ratingverfahrens für die neue KNE. Kommt es für einen Handelstag zu einer Überschreitung des Limits für Adressenausfallrisiken, so erfolgt eine Meldung des Risikocontrollings an den verantwortlichen Marktvorstand und den Überwachungsvorstand mit einem entsprechenden Maßnahmenvorschlag. Der Vorstand beschließt daraufhin eine einzuleitende Maßnahme und informiert den Marktbereich und das Risikocontrolling darüber. Das Risikocontrolling überwacht dann die Umsetzung. Ergänzend werden Überschreitungen des Adressenausfallrisikolimits im Rahmen des Konzernreportings an den Vorstand berichtet.

Jede interne Bonitätsklasse ist einer externen Ratingklasse und somit einer entsprechenden Ausfallwahrscheinlichkeit für erwartete Verluste (PD = probability of default) zugeordnet. In Anlehnung an den Internal Rating Based Approach (IRBA) der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (Artikel 142 ff.) werden gemäß des bankeigenen Verfahrens für jede dieser Bonitätsklassen die sogenannten IRBA-Risikogewichte für unerwartete Verluste ermittelt. Dabei findet auch der sogenannte Herfindahl-Hirschman Index, der die Granularität des Portfolios und somit Risikokonzentrationen misst, Berücksichtigung. Auf Basis dieser Risikogewichte kann der unerwartete Verlust für jede KNE berechnet werden, was mit einem Value at Risk zu vergleichen ist. Dabei wird sowohl die Verlustquote beim Ausfall der jeweiligen KNE (LGD = loss given default) als auch die tatsächliche Restlaufzeit der Position berücksichtigt. Das gesamte Risiko über alle KNE ergibt sich dann aus der Addition der Einzelrisiken. Das Gesamtrisiko darf das vom Vorstand für Adressenausfallrisiken bereitgestellte Risikokapital nicht überschreiten. Das Limit für das Adressenausfallrisiko wird im Zuge des Beschlusses zur Festlegung der Risikolimite und Risikotragfähigkeit mindestens jährlich festgelegt.

Der Baader Bank Konzern unterscheidet hinsichtlich der Adressenausfallrisiken zwischen Kredit-, Kontrahenten-, Emittenten- und Beteiligungsrisiken.

Im Rahmen des Kreditgeschäftes im Sinne des § 1 Abs. 1 Nr. 2 KWG werden Privat- und Firmenkunden (unechte) Lombardkredite gegen Sicherheiten gewährt. Bei diesen Sicherheiten handelt es sich i.d.R. um börsennotierte Wertpapiere, deren Beleihungswert nach einem konservativen Bewertungsverfahren ermittelt wird, oder um Bankgarantien.

Per 31. Dezember 2016 bestand für das Kreditgeschäft ein Risiko in Höhe von TEUR 475, welches aus unbesicherten Überziehungen bzw. unbesicherten Krediten zum Stichtag resultierte. Die Differenz zwischen der AG und dem Konzern ist mit einem Kredit der Baader Bank AG an ein Tochterunternehmen zu begründen.

Einzelwertberichtigungen werden für Forderungen gegenüber Kunden gebildet, soweit der Kunde länger als 90 Tage im Verzug ist oder der Kredit als notleidend zu erachten wird. Kredite gelten als notleidend, wenn es unwahrscheinlich erscheint, dass der Schuldner seine Kreditverpflichtungen gegenüber der Bank in voller Höhe begleichen wird, ohne dass die Bank auf Maßnahmen zur Verwertung von Sicherheiten zurückgreift. Für alle Kundenkredite besteht zum Stichtag 31. Dezember 2016 eine Risikovorsorge in Höhe von insgesamt TEUR 132 (Vorjahr: TEUR 873).

Des Weiteren werden im Rahmen des Kreditgeschäftes Geldmarktanlagen bei Kreditinstituten durch den Bereich Treasury getätigt. Insgesamt bestand per 31. Dezember 2016 für Forderungen gegenüber Kreditinstituten ein Risiko in Höhe von TEUR 1.269. Die Abweichung auf Konzernebene resultiert aus den Geldmarktanlagen der Tochtergesellschaften.

Für den Baader Bank Konzern tritt darüber hinaus bei der Abwicklung von Handelsgeschäften ein Kontrahentenrisiko in Form eines Wiedereindeckungsrisikos auf. Das Wiedereindeckungsrisiko stellt hierbei das Risiko des Ausfalls der jeweiligen Gegenpartei dar, der eine Nichterfüllung der abgeschlossenen Geschäfte zur Folge hat. Gemäß MaRisk sind hier Börsengeschäfte sowie Kassageschäfte, bei denen der Gegenwert angeschafft wurde, bzw. Zug um Zug anzuschaffen ist, oder bei denen entsprechende Deckung besteht, ausgenommen. Demzufolge sind für das Wiedereindeckungsrisiko nur außerbörsliche Derivategeschäfte relevant. Die Baader Bank handelt zwar Derivate ausschließlich über Derivatebörsen, da Baader aber kein Clearing Member an diesen Börsen ist, müssen die Geschäfte zwischen der Baader Bank und dem entsprechenden Clearing Member abgerechnet werden. Diese sind daher wie außerbörsliche Geschäfte einzustufen und aus dem Erfüllungsanspruch gegenüber dem Clearing Member entsteht dementsprechend ein Adressenausfallrisiko in Form eines Wiedereindeckungsrisikos. Per 31. Dezember 2016 bestand für das Wiedereindeckungsrisiko, sowohl aus Eigenbeständen in Derivaten zu Hedgingzwecken im Market Making als auch aus Kundenbeständen in Derivaten, ein Risiko in Höhe von TEUR 142.

Unter dem Emittentenrisiko wird das Risiko der Bonitätsverschlechterung bzw. des Ausfalls eines Emittenten verstanden. Ein Verlust aus dem Emittentenrisiko realisiert sich in einer Wertminderung der Wertpapiere dieses Emittenten. Per 31. Dezember 2016 bestand für das Emittentenrisiko insbesondere aus Treasurybeständen ein Risiko in Höhe von TEUR 5.492.

Unter Beteiligungen werden sowohl Beteiligungen nach § 19 Abs. 1 Satz 1 Nr. 7 KWG als auch Nr. 8 KWG (verbundene Unternehmen) verstanden. Das Adressenausfallrisiko bei Beteiligungen resultiert aus der dauerhaften Bonitätsverschlechterung bzw. des Ausfalls des jeweiligen Beteiligungsunternehmens, was sich in einer entsprechenden Wertminderung realisiert. Per 31. Dezember 2016 bestand für das Beteiligungsrisiko ein Risiko in Höhe von TEUR 567. In der Baader Bank AG belief sich das Risiko hingegen auf TEUR 1.591. Der Unterschied ist insbesondere auf die Tochtergesellschaften zurückzuführen, die im Rahmen einer Konzernbetrachtung nicht zu berücksichtigen sind. Nachfolgend werden die VaR-Werte per 31. Dezember 2016 im Vergleich zum Vorjahr tabellarisch dargestellt:

Adressenausfallrisiko
in TEUR
Baader Bank AG 2016 Baader Bank AG 2015 Baader Bank Konzern 2016 Baader Bank Konzern 2015
Kreditrisiko KU 572 411 475 361
Kreditrisiko KI 1.108 1.489 1.269 1.641
Kontrahentenrisiko 142 62 142 62
Emittentenrisiko 5.492 7.893 5.492 7.893
Beteiligungsrisiko 1.591 2.436 567 801

Tabelle 8: Adressenausfallrisiko Baader Bank Konzern / der Baader Bank AG zum 31. Dezember 2016

Darüber hinaus bestehen keine Adressenausfallrisiken aus nicht bilanzwirksamen Geschäften.

Zusätzlich werden im Risikomanagement des Adressenausfallrisikos Konzentrationsrisiken bzgl. Einzeladressen-, Bonitäts-, Branchen- und Länderrisiken berücksichtigt, um mögliche Risikokonzentrationen im Baader Bank Konzern identifizieren, beschränken und überwachen zu können. Diese werden jedoch nicht gesondert mit Risikokapital unterlegt, um eine Mehrfachanrechnung zu vermeiden. Die Auslastung der Konzentrationslimite wird vom Risikocontrolling überwacht und einmal täglich an den Vorstand berichtet. Kommt es im Laufe eines Handelstages zu einer Limitüberschreitung, so erfolgt unverzüglich eine Meldung des Risikocontrollings an den verantwortlichen Marktvorstand und den Überwachungsvorstand. Die einzuleitenden Maßnahmen werden dem Risikocontrolling mitgeteilt und deren Umsetzung entsprechend überwacht.

Zur Risikobegrenzung hinsichtlich des Klumpenrisikos bei einer KNE (Einzeladressenrisiko) wird unter Berücksichtigung der internen Bonitätsklasse, der Forderungsklasse sowie der geltenden Großkreditgrenzen ein entsprechendes Limit für den jeweiligen Kreditnehmer vergeben. Das Exposure at Default (EaD) aller Kreditrisikogeschäfte wird permanent im Überwachungssystem auf das Limit der KNE angerechnet.

Im Rahmen des Bonitätsrisikos wird das Exposure der Kreditrisiken pro Bonitätsklasse limitiert. Für KNE der Bonitätsklasse 5 und schlechter wird grundsätzlich kein Limit vergeben und auch kein Neugeschäft getätigt. Limite für KNE in dieser Bonitätsklasse existieren nur dann, wenn es bei bestehendem Exposure zu einer Bonitätsverschlechterung der betroffenen KNE kam und dienen nur zur Begrenzung des Exposures. Nachfolgend werden die Positionen des Adressenausfallrisikos auf Basis des EaD per 31. Dezember 2016 im Vergleich zum Vorjahresultimo tabellarisch aufgeführt:

Bonitätsklassen

Baader Konzern
2016 2015
TEUR % TEUR %
Bonitätsklasse 1 131.981 32,61% 89.887 23,04%
Bonitätsklasse 2 93.281 23,04% 92.043 23,60%
Bonitätsklasse 3 124.577 30,78% 125.722 32,23%
Bonitätsklasse 4 39.180 9,68% 52.186 13,38%
Bonitätsklasse 5 15.757 3,89% 30.244 7,75%
SUMME 404.776 100,00% 390.083 100,00%
Baader Bank AG
2016 2015
TEUR % TEUR %
Bonitätsklasse 1 131.981 33,78% 87.796 23,14%
Bonitätsklasse 2 85.981 22,00% 88.948 23,44%
Bonitätsklasse 3 117.849 30,16% 120.264 31,70%
Bonitätsklasse 4 39.180 10,03% 52.186 13,75%
Bonitätsklasse 5 15.757 4,03% 30.244 7,97%
SUMME 390.748 100,00% 379.438 100,00%

Tabelle 9: Aufteilung des Exposures auf Bonitätsklassen zum 31. Dezember 2016

Beim Branchenrisiko wird das Kreditrisikoexposure für jede einzelne Branche limitiert, um eine vertretbare Diversifikation über die Branchen hinweg zu gewährleisten. Der größte Anteil bei der Branchenverteilung resultiert nach wie vor aus der Branche „Banken, Sparkassen und Finanzinstitute“ (29,70 %, Vorjahr: 42,07 %), wobei im Vergleich zum Vorjahr per 31.Dezember 2016 eine deutliche Reduktion zugunsten einer stärkeren Diversifizierung erreicht werden konnte. Die Ursache für den hohen Anteil der Branche „Banken, Sparkassen und Finanzinstitute“ am Gesamtvolumen liegt an der kurzfristigen Anlage freier Liquidität bei Kreditinstituten sowie der Sicherheitenhinterlegung für Derivategeschäfte bei dem jeweiligen Clearing Member. Abweichungen zwischen dem Baader Bank Konzern und der Baader Bank AG resultieren u.a. aus den Geldmarktanlagen der Tochtergesellschaften und beschränken sich auf die Branche „Banken, Sparkassen und Finanzinstitute“.

Im Rahmen des Länderrisikos erfolgt eine Limitierung von Ländern, um einerseits eine Streuung im Kreditportfolio zu gewährleisten und andererseits das Kreditexposure in als kritisch eingestuften Ländern zu begrenzen. Nachfolgend wird die Aufteilung des Adressenausfallrisikos nach Ländern per 31. Dezember 2016 dargestellt:

Abbildung 4: Übersicht Exposure nach Ländern im Baader Bank Konzern zum 31. Dezember 2016

Das Länderrisiko resultiert im Wesentlichen aus Anleihebeständen des Treasury-Portfolios. Hierbei ist das Sitzland der jeweiligen Konzernmutter maßgeblich. Das Exposure in den GIIPS-Staaten liegt nach wie vor auf einem äußerst niedrigen Niveau von 3,05 %.

Nachfolgend wird noch ergänzend die Entwicklung des Adressenausfallrisikos über das Geschäftsjahr 2016 dargestellt:

Adressenausfallrisiko

Abbildung 5: Entwicklung des Adressenausfallrisikos in 2016

Per 31. Dezember 2016 betrug der Value at Risk für das gesamte Adressenausfallrisiko TEUR 7.944 bei einer Limitauslastung von 72,22 % (Vorjahr: TEUR 67,24 %). Die Abweichung zur Baader Bank AG resultiert auch hier aus den bereits unter den Einzelrisiken beschriebenen Komponenten (Adressenausfallrisiko per 31. Dezember 2016 für die Baader Bank AG: TEUR 8.905).

Über das Jahr 2016 ging das Adressenausfallrisiko der Baader Bank bedingt durch Bonitätsverbesserungen im bestehenden Portfolio sowie die beschriebenen Optimierungen im Risikomodell merklich zurück. Auch im Rahmen der Risikostrategie des Vorstands ist weiterhin geplant, das Adressenaus-fallrisiko und insbesondere das Emittentenrisiko aus dem Treasury-Portfolio kontinuierlich zu reduzieren.

3.1.7.3 Operationelles Risiko

Operationelles Risiko ist die Gefahr von Verlusten, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder durch den Eintritt von externen Ereignissen entstehen. Hierzu gehören auch Rechtsrisiken.

Das Sicherheitskonzept des Baader Bank Konzerns (BSK) basiert auf den drei Säulen Notfallmanagement, IT-Grundschutz sowie dem Regel- und Themenkreis „Operationelles Risiko“. Der Sicherheitsausschuss des BSK dient als organisatorisches und thematisches Gremium für alle sicherheitsrelevanten Fragestellungen. In regelmäßigen Sitzungen beschäftigt sich der Ausschuss mit Themen aus dem OpRisk-Regelkreis, dem Notfallmanagement und dem IT-Grundschutz sowie allen weiteren sicherheitsrelevanten Themen. Der Sicherheitsausschuss hat bei entscheidungsrelevanten Fragestellungen aus diesen Regelkreisen ein Vorschlags- und Empfehlungsrecht an den Vorstand.

Die Einschätzung des Risikopotenzials, d.h. die konzernweite Identifizierung und Bewertung von Operationellen Risiken, wird anhand der jährlich von den OpRisk Managern auszufüllenden Fragebögen bzw. in Form spezieller Self Assessments durch das Risikocontrolling der Baader Bank AG vorgenommen. Die aus den Erhebungen resultierenden Ergebnisse werden dem Sicherheitsausschuss des BSK zur Diskussion vorgelegt. Ergänzend besteht für die OpRisk Manager auch jederzeit die Möglichkeit, Ad Hoc-Meldungen für neu identifiziertes Risikopotenzial vorzunehmen.

Der Sicherheitsausschuss prüft den vom Risikocontrolling vorgeschlagenen Handlungsbedarf hinsichtlich des Bedarfs und der Notwendigkeit an zusätzlichen Maßnahmen und unterbreitet dem Vorstand einen entsprechenden Vorschlag. Dieser entscheidet letztlich über dessen Umsetzung und gibt gegebenenfalls den Auftrag an den Sicherheitsausschuss. Im MaRisk-Bericht werden die Ergebnisse aus den Fragebögen an den Vorstand und den Aufsichtsrat der Baader Bank AG berichtet.

Neben der Einbindung in die Erhebung des Risikopotenzials ist es Aufgabe der OpRisk Manager, eingetretene Schäden aus operationellen Risiken zu melden. Hierfür steht eine Anwendung zur Verfügung, in der eingetretene Schäden ab einer Schadenhöhe von TEUR 1 zu erfassen sind. „Schaden“ ist dabei folgendermaßen definiert: Ein Schaden ist ein finanzieller Verlust, der unmittelbar mit dem operationellen Risiko verbunden ist. Eingeschlossen sind hier auch unrealisierte Verluste.

Bedeutende Schadensfälle werden unverzüglich hinsichtlich ihrer Ursachen analysiert. Deshalb wurde das Risikocontrolling beauftragt, Schadenfälle an den Leiter des Sicherheitsausschusses weiterzuleiten.

Darüber hinaus bestehen zum Jahresende nur noch zwei nennenswerte Rechtsstreitigkeiten mit wesentlichen finanziellen Risiken. Selbst im Falle dessen, dass der Streitwert gänzlich zu Gunsten der Gegenpartei beschieden werden würde, wäre die finanzielle Auswirkung auf die Risikotragfähigkeit von nachrangiger Bedeutung.

Die Quantifizierung unerwarteter Verluste aus dem Operationellen Risiko erfolgt quartalsweise auf Basis historisch beobachteter Schäden im Baader Bank Konzern. Das Vorgehen orientiert sich am Loss Distribution Approach, wonach die Parameter einer Höhenverteilung sowie einer Häufigkeitsverteilung nach dem Maximum-Likelihood-Verfahren geschätzt werden, um einen Gesamtverlust pro Jahr zu ermitteln. Hierbei gehen die Annahmen ein, dass die Schadenhöhe lognormalverteilt ist, die Schadenanzahl einem Poissonprozess folgt und die Schäden unabhängig und identisch verteilt sind. Die Gesamtschadenverteilung wird mit Hilfe einer Statistiksoftware auf Basis der Monte-Carlo-Simulation geschätzt. Zur Ermittlung des Betrages, der mit Risikokapital zu unterlegen ist, wird für den unerwarteten Verlust das 99 %-Quantil herangezogen. Per 31. Dezember 2016 betrug der Value at Risk TEUR 1.307 (Baader Bank AG: TEUR 1.215) bei einer Limitauslastung von 93,38 %.

Zur Risikolimitierung der Operationellen Risiken wird auch hierfür vom Vorstand ein bestimmter Betrag an Risikokapital zur Verfügung gestellt. Die Überprüfung, ob das zur Verfügung gestellte Risikokapital (maximales Verlust-Limit) ausreicht, um unerwartete Verluste aus operationellen Risiken zu decken, erfolgt täglich im Risikocontrolling und ist Bestandteil des täglichen Berichts an der Vorstand.

Für das Operationelle Risiko werden darüber hinaus quartalsweise Stresstests durchgeführt. Die Quantifizierung der Verluste aus Stresstests erfolgt grundsätzlich analog zu dem Verfahren bei der Ermittlung unerwarteter Verluste. Im Stressfall wird ein 99,9 %-Quantil berücksichtigt. Die Ergebnisse der Stresstests sind ebenfalls Bestandteil des MaRisk-Berichts und finden im Rahmen der Überprüfung der Risikotragfähigkeit Berücksichtigung.

Im Geschäftsjahr 2016 wurden Schäden mit einer Gesamtsumme von TEUR 692 gemeldet. Somit ist im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen (Vorjahr: TEUR 1.383). Deshalb beurteilt das Risikocontrolling das Operationelle Risiko als unkritisch. Darüber hinaus war das zur Verfügung gestellte Risikokapital zu jeder Zeit ausreichend. Die technische Ausstattung an Risikosystemen konnte im vergangenen Geschäftsjahr als angemessen bewertet werden.

3.1.7.4 Liquiditätsrisiko

Im Rahmen des Liquiditätsrisikos ist sicherzustellen, dass Zahlungsverpflichtungen jederzeit erfüllt werden können. Hierbei wird grundsätzlich zwischen dem Marktliquiditätsrisiko, dem dispositiven Liquiditätsrisiko und dem strukturellen Liquiditätsrisiko unterschieden.

Das dispositive (kurzfristige) Liquiditätsrisiko beschreibt die Gefahr, dass Kreditzusagen unerwartet in Anspruch genommen werden bzw. Einlagen unerwartet abgezogen werden (Abrufrisiko). Neben unerwarteten Abflüssen können zudem Verzögerungen bei Zahlungseingängen auftreten, was bedeutet, dass sich die Kapitalbindungsdauer von Aktivgeschäften unplanmäßig verlängert (Terminrisiko). Dies kann Auswirkungen auf die Erfüllung eigener Zahlungsverpflichtungen haben.

Die Sicherstellung der Zahlungsverpflichtungen obliegt dem Bereich Treasury. Die enge Abstimmung der Marktbereiche mit dem Bereich Treasury und der Abteilung Payments sichert eine Koordination der täglichen Zahlungsströme aus diesen Bereichen. Besondere Liquiditätsbelastungen aus anderen Bereichen werden dem Bereich Treasury und Payments unverzüglich angezeigt. Die Sicherung des kurzfristigen Liquiditätsbedarfs im Baader Bank Konzern ist durch diverse Kreditlinien und die Teilnahme am GC-Pooling-Markt gewährleistet.

Für die Überwachung des dispositiven Liquiditätsrisikos im Baader Bank Konzern ist das Risikocontrolling verantwortlich. Um diese Aufgabe adäquat zu erfüllen und zeitnah Gegenmaßnahmen einzuleiten, wurden verschiedene Überwachungsmechanismen installiert. Zur Steuerung und Überwachung der LCR (Liquidity Coverage Ratio)-Kennziffer (Anforderung aus der CRD IV) ist ein Limitsystem für die Marktbereiche eingerichtet, welches zum einen alle verrechneten Zu- und Abflüsse und zum anderen das gesamte gebundene Kapital je Valutatag und Profit-Center limitiert. Diese Liquiditätslimite ermöglichen eine untertägige Steuerung der Liquidität und somit auch der LCR-Kennziffer durch den Bereich Treasury. Darüber hinaus wird täglich die Einhaltung der LCR Kennziffer im Rahmen des Konzernrisikoreports an den Vorstand überwacht. Ergänzend erhält das Risikocontrolling täglich vom Bereich Treasury einen Liquiditätsstatus mit der aktuellen Liquiditätssituation, der vom Risikocontrolling entsprechend plausibilisiert und überprüft wird. Wird ein drohender Liquiditätsengpass identifiziert, so werden die verantwortlichen Entscheidungsträger umgehend informiert.

Aufgrund der Art der Ausprägung des dispositiven Liquiditätsrisikos ist eine Quantifizierung und somit Hinterlegung mit Risikokapital nicht sinnvoll. Es wird hier verstärkt auf die Qualität des Risikomanagements geachtet.

Das Strukturelle Liquiditätsrisiko (Refinanzierungsrisiko) beschreibt die Gefahr, dass sich die Refinanzierungskosten durch eine mögliche Verteuerung des institutsindividuellen Spreads erhöhen. Nach einer Bonitätsverschlechterung können Passivgeschäfte nur zu schlechteren Konditionen abgeschlossen werden. Zudem können marktbedingte Veränderungen einen großen Einfluss haben. Steigt der Marktzins, wird tendenziell die Refinanzierung teurer. Diese operative Passiv-Steuerung erfolgt maßgeblich durch die Begebung von Schuldscheindarlehen am Kapitalmarkt. Die somit gewonnene Liquidität wird im Wesentlichen in EZB-fähige Anleihen investiert, welche wiederum im Rahmen der Offenmarktpolitik bei der Deutschen Bundesbank als Refinanzierungsfazilitäten oder im GC-Pooling-Markt hinterlegt werden können.

Durch die Erstellung von Liquiditätsablaufbilanzen und die Ermittlung potenzieller Liquiditätsunterdeckungen wird ein möglicher Refinanzierungsschaden quantifiziert. Es wird quartalsweise die Refinanzierung zu aktuell gültigen Marktkonditionen der Refinanzierung im unerwarteten Fall gegenübergestellt. Im unerwarteten Fall fließen zum einen eine deutlich teurere Refinanzierung und zum anderen unerwartete Mittelabflüsse ein. Die Differenz stellt dann den entsprechenden Refinanzierungsschaden im unerwarteten Fall dar; diese wird im Zuge der Ermittlung der Risikotragfähigkeit für den Baader Bank Konzern berücksichtigt und ggf. mit Risikokapital unterlegt. Per 31. Dezember 2016 wurde für das strukturelle Liquiditätsrisiko ein Value at Risk in Höhe von TEUR 0 ermittelt, da hierbei keine Liquiditätsunterdeckung bestand und somit eine Refinanzierung nicht erforderlich war.

Des Weiteren hält der Baader Bank Konzern Wertpapiere mit unterschiedlicher Marktliquidität, wobei sich das Marktliquiditätsrisiko bei wenig liquiden Werten konkretisieren kann. Eine geringe Marktliquidität in einzelnen Handelsprodukten führt dazu, dass Transaktionen in diesen Produkten sowohl zum Eingehen als auch zum Auflösen von Positionen aufgrund der geringen oder nicht vorhandenen Marktliquidität beeinträchtigt oder nicht möglich sind. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, werden vom Risikocontrolling in regelmäßigen Abständen Auswertungen zur Marktliquidität erstellt und an den Marktvorstand kommuniziert. Auf Basis von Experten definierten Abschlägen wird täglich das Risikopotenzial für das Marktliquiditätsrisiko ermittelt und entsprechend mit Risikokapital unterlegt. Per 31. Dezember 2016 wurde ein Risiko aus unerwarteten Verlusten in Höhe von TEUR 515 ermittelt. Neben diesem Risikobetrag wird auf das operative Management des Marktliquiditätsrisikos als wesentliche Risikokategorie durch weitere Risikosteuerungs- und -controllingprozesse wie bspw. Überwachung und Reporting von illiquiden Positionen eingewirkt.

Die Überprüfung, ob das zur Verfügung gestellte Risikokapital ausreicht, um unerwartete Verluste aus Liquiditätsrisiken zu decken, erfolgt täglich im Risikocontrolling. Per 31. Dezember 2016 betrug die Limitauslastung für das gesamte Liquiditätsrisiko 68,64 % (Vorjahr: 97,36 %).

Für das Liquiditätsrisiko werden darüber hinaus quartalsweise Stresstests durchgeführt. Die Quantifizierung der Verluste aus Stresstests erfolgt anhand eines (Liquidity) Value at Risk Ansatzes unter gestressten Annahmen. Das Ergebnis des Stresstests wird im MaRisk-Bericht an den Vorstand berichtet und findet im Rahmen der Überprüfung der Risikotragfähigkeit Berücksichtigung.

Für das strukturelle Liquiditätsrisiko wurde zum 31. Dezember 2016 im unerwarteten Fall kein Schadenspotenzial ermittelt. Das Risikopotenzial für das Marktliquiditätsrisiko ist im Vergleich zur verfügbaren Risikodeckungsmasse als moderat einzustufen. Der Baader Bank Konzern hat darüber hinaus nur unwesentliche Engagements in liquiditätsmäßig engen Märkten. Demzufolge wird das Liquiditätsrisiko insgesamt als unkritisch beurteilt.

3.1.7.5 Geschäftsrisiko

Das Geschäftsrisiko bezeichnet die Gefahr von unerwarteten Verlusten, die sich aus Managemententscheidungen zur geschäftspolitischen Positionierung des Baader Bank Konzerns ergeben. Die Risiken resultieren des Weiteren aus unerwarteten Veränderungen der Markt- und Umfeldbedingungen mit negativen Auswirkungen auf die Ertragslage. Demzufolge sind hier unerwartete Ergebnisrückgänge und negative Planabweichungen, die ihre Ursache nicht in anderen definierten Risikokategorien haben, zu betrachten. Da die Geschäftstätigkeit des Baader Bank Konzerns insbesondere von der Entwicklung des allgemeinen Börsenumfeldes abhängig ist, ist diese Risikoart als wesentlich einzustufen. Als bedeutende, das Börsenumfeld bestimmende Faktoren sind hier beispielsweise die Börsenumsätze zu nennen, aber auch die Entwicklung der Aktienindizes und deren Volatilitäten, der Zinsen und der Rohstoffpreise.

Eine Quantifizierung des Geschäftsrisikos auf Basis komplexer mathematischer Modelle ist hier jedoch nicht sinnvoll. Eine Quantifizierung des Geschäftsrisikos erfolgt im Baader Bank Konzern im Rahmen einer jährlichen Strategiesitzung des Vorstands zur Geschäftsplanung insofern, als dass hierfür sowohl eine Normal-Case als auch eine Worst-Case Planung als negative Abweichung von der erwarteten Ertragsentwicklung erstellt wird. Hierbei fließen einerseits die Erfahrungswerte der vergangenen Jahre ein, andererseits aber auch die Markterwartungen und deren Einfluss auf das Geschäftsmodell und die Ertragssituation des Baader Bank Konzerns. Diese Planung wird in regelmäßigen Abständen überprüft und – falls erforderlich – an neue Marktbedingungen etc. angepasst. Das Controlling überwacht regelmäßig die Abweichungen zwischen der Planung und der tatsächlichen Geschäftsentwicklung. Im Falle von signifikanten negativen Planabweichungen wird diese im Rahmen der Risikotragfähigkeit berücksichtigt. Die quartalsweise durchgeführten Stresstests analysieren weiterhin auch mögliche adverse Marktentwicklungen und deren Konsequenzen auf die finanzielle Situation des Baader Bank Konzerns. Darüber hinaus liegt hier der Schwerpunkt im qualitativen Management dieser Risikoart und der Einleitung von sinnvollen Steuerungsmaßnahmen.

Das abgelaufene Geschäftsjahr entsprach hinsichtlich der Ertragssituation nicht den Erwartungen. Dennoch wird auf Basis dieser Erkenntnisse, der Planungen für die nächsten Geschäftsjahre und insbesondere unter Berücksichtigung der Geschäfts- und Risikostrategie, die eine stärkere Diversifizierung der Ertragsquellen anstrebt, das für den Baader Bank Konzern bestehende Geschäftsrisiko als akzeptabel beurteilt.

3.1.8 Zusammenfassende Darstellung der Risikolage des Baader Bank Konzerns

Der Baader Bank Konzern steuert die wesentlichen Risiken durch einen präzisen Risikosteuerungs- und -controllingprozess sowie wirksame Risikomanagementtools. Der proaktive Ansatz zur Identifizierung und Folgenabschätzung der mit der Geschäftstätigkeit verbundenen Risiken zielt darauf ab, die negativen Auswirkungen dieser Risiken auf die finanziellen Ergebnisse sowie die langfristigen strategischen Ziele zu erkennen und mit geeigneten Maßnahmen abzuschwächen. Durch die zentrale Einheit Risikocontrolling, in der alle im Baader Bank Konzern bestehenden Risiken quantifiziert und überwacht werden, ist jederzeit sichergestellt, dass Interdependenzen zwischen den Risikoarten erkannt und unmittelbar Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können.

Im Rahmen der Risikostrategie wurde vom Vorstand der Baader Bank auch im Geschäftsjahr 2016 nur ein Teil des verfügbaren Risikokapitals zur Deckung unerwarteter Verluste zur Verfügung gestellt. Die Aufteilung und deren unterjährige Reallokation auf die einzelnen Risikoarten berücksichtigt insbesondere das aktuell bestehende Risikopotenzial in den einzelnen Risikoarten, die Geschäftsstrategie für die folgenden Jahre sowie die Markterwartungen. Es werden keine Risiko reduzierenden Korrelationseffekte zwischen den Risikoarten berücksichtigt, d.h. der Baader Bank Konzern verfolgt auch hier einen konservativen Ansatz. Da die Risikotragfähigkeit für die Baader Bank trotz der Prämisse, dass die bankaufsichtlichen Mindestkapitalanforderungen gem. CRR nicht ins Risiko gestellt werden dürfen, auch im vergangenen Geschäftsjahr jederzeit gewährleistet war und ist, wird die gesamte Risikosituation der Baader Bank als vertretbar eingestuft.

3.2 Prognose- und Chancenbericht

3.2.1 Erwartete Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Rahmenbedingungen

Ausblick Kapitalmärkte 2017: Das politischste Börsenjahr dieses Jahrzehnts?

Politische Risiken bergen hohes Verunsicherungspotenzial für die Privatwirtschaft, Investoren und Konsumenten. So stehen in der Eurozone mehrere Nationalwahlen an. Zudem wird Großbritannien seinen Austrittsantrag aus der EU stellen und laut der britischen Premierministerin Theresa May einen sogenannten „Hard Brexit“ anstreben, der das Land aus dem Europäischen Binnenmarkt und der Zollunion führt sowie umfangreiche rechtliche Bindungen kappt. Da man das strikte Regelwerk der EU nach einem harten Ausstieg nicht mehr befolgen wird, kann Großbritannien eine souveräne, zustimmungsbefreite Wirtschaftspolitik betreiben. Mit der Senkung britischer Unternehmenssteuern und Arbeits- bzw. Sozialkosten auf das geringstmögliche Niveau wird Großbritannien perspektivisch in Konkurrenz zum kontinentaleuropäischen Industriestandort treten.

Um erneuten Staatsanleihen- und Bankenkrisen, jedoch auch Wahlergebnissen vorzubeugen, die die Akzeptanz von EU und Euro gefährdeten, werden Politik und Geldpolitik diesen Risiken deutlich entgegenwirken. Die Europäische Zentralbank setzt den Ankauf von Anleihen fort, um steigende Renditen als typische Folge von Anlegerverunsicherung zu verhindern. Damit bleibt nicht zuletzt die zinsgünstige Finanzierung von Neuverschuldung in den Euro-Ländern gewährleistet, die ebenso eine staatliche Rekapitalisierung von angeschlagenen Banken ermöglicht.

Die geldpolitische Krisenbewältigung verleiht den Aktienmärkten ein anhaltendes Liquiditätsargument. Denn durch den fortgesetzten Ausfall von Zinsanlagen als attraktive Anlageklasse herrscht großer Anlagenotstand, der insbesondere durch Aktienanlagen entspannt wird.

Das geldpolitische Argument für Aktien wird durch die Zinspolitik der US-Notenbank nicht verwässert. Der Zinserhöhungszyklus der Fed dürfte sich vergleichsweise schwach fortsetzen. Über eine reibungslose Schuldenfinanzierung unterstützt die Fed die von ihr immer wieder angemahnten staatlichen Infrastrukturmaßnahmen. Grundsätzlich berücksichtigt die Fed die US-Wirtschaftsrisiken eines zinserhöhungsbedingt zu starken US-Dollars, der dem amerikanischen Export und über Kapitalflucht nach Amerika auch den Schwellenländern und damit der Weltkonjunktur schaden würde. Mit Blick auf die wirtschaftspolitische Schonzeit der neuen Trump-Administration wird sich die Fed vermutlich erst in der zweiten Jahreshälfte 2017 mit konkreten Zinserhöhungsfragen beschäftigen. Ohnehin werden überschaubare US-Zinserhöhungen historisch betrachtet als fundamentaler Vertrauensbeweis für die Robustheit der US-Wirtschaft und des US-Aktienmarkts gewertet.

Insofern ist, solange eine schwere politische Krise in der EU ausbleibt, keine dramatische Abwertung des Euro, sondern ein Seitwärtstrend zum US-Dollar zu erwarten.

Einerseits kann der industrie- und exportlastige deutsche Aktienmarkt von der geplanten Reindustrialisierung der USA profitieren. Andererseits stellt potenzieller Handelsprotektionismus der neuen US-Präsidentschaft eine Belastung für deutsche Unternehmen dar. US-Importzöllen wird man von deutscher Seite auf der Makroebene zu begegnen versuchen, indem man amerikanischen Forderungen nach mehr Engagement zur europäischen Wirtschaftsankurbelung über Neuverschuldung und Abbau des Exportüberschusses nachkommt. Auf der Mikroebene werden deutsche Exportwerte Gegenstrategien entwickeln, die darin bestehen, Investitionen in den USA auszuweiten, die dem Hauptziel der Wirtschaftspolitik von Präsident Trump entsprechen, dort Arbeitsplätze aufzubauen.

Vor diesem Hintergrund erscheinen 2017 Zukäufe bei deutschen Qualitätsaktien aus dem DAX, aber insbesondere auch deutsche Industrietitel aus den zyklischen Aktienindices MDAX und SDAX attraktiv. Diese profitieren von ihren zahlreichen Patenten im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung der Weltwirtschaft, der sogenannten „Industriellen Revolution 4.0“. Da die Selbstentwicklung der hierfür erforderlichen Schlüsseltechnologien in Ländern wie China zu aufwendig ist, kommen diese Industriewerte zusätzlich in den Genuss einer bedeutenden Übernahmephantasie.

Kurspotenzial haben ebenso deutsche Immobilienaktien. Für sie sprechen grundsätzlich niedrig bleibende Bauzinsen, eine anhaltende Knappheit an Wohnraum in Großstädten und eine im internationalen Vergleich geringe Wohnungseigentumsquote in Deutschland, auch wenn der Wertzuwachs nicht mehr die Dynamik der letzten Jahre zeigen wird.

Damit wäre nach knapp zwei Jahren auch wieder ein stärkeres Gewinnwachstum der Unternehmen wahrscheinlich.

Grundsätzlich bleibt China ein latenter Risikofaktor für die Weltkonjunktur und damit für die Fundamentaleinschätzung des deutschen Aktienmarkts. Dies liegt zunächst am Umbau der Volkswirtschaft hin zu nachhaltigeren, aber gleichzeitig schwächeren Wachstumsraten. Auch scheint sich handelspolitisch eine größere Auseinandersetzung zwischen den USA und China abzuzeichnen. Peking wird mit einer weiteren planwirtschaftlichen Stabilisierung der Konjunktur reagieren, die auch die Finanzmärkte in Shanghai und die weltweite Anlegerstimmung beruhigt.

Bei freundlich tendierenden Aktienmärkten ist jedoch mit einer Zunahme der Volatilität zu rechnen, die latenten, wenn auch nicht offen auftretenden Krisen geschuldet ist.

Die Börsenumsätze dürften in der zweiten Jahreshälfte 2017 durch den positiven Gesamttrend, jedoch auch aufgrund zunehmender Kursschwankungen zu einer steigenden Ordertätigkeit im Wertpapierhandel führen.

3.2.2 Erwartete Entwicklung der Geschäftsfelder und Tochtergesellschaften unter Berücksichtigung der branchenbezogenen Rahmenbedingungen

Wie in Kapitel 1.3 beschrieben, wurde die Definition und Benennung der Geschäftsfelder der Baader Bank für die Strategie 2017ff. weiterentwickelt. Als Kerngeschäftsfelder werden künftig das On- & Off-Exchange Market Making, das Multi Asset Brokerage sowie Capital Markets bezeichnet. Grundlagengeschäftsfelder sind nach dem Re-Design die Bereiche Banking Services, Asset Management Services sowie das Research. Der folgende Ausblick orientiert sich an dieser Neuordnung.

3.2.2.1 Ausblick auf das Geschäftsfeld On- & Off-Exchange Market Making

Auch in 2017 wird die wirtschaftliche Entwicklung des Geschäftsfeldes On- und Off-Exchange Market Making überwiegend vom Marktverlauf, den Handelsvolumina in den einzelnen Wertpapiergattungen und der Marktvolatilität bestimmt sein. Die Baader Bank geht zumindest kurz- und mittelfristig von steigenden Wertpapierumsätzen im börslichen und außerbörslichen Handel aus. Wie im Vorjahr ist auch in 2017 mit hohen volatilen Schwankungen im Wertpapierhandel zu rechnen. Diese Einflussfaktoren werden sich demnach mit hoher Wahrscheinlichkeit erneut positiv auf das Handelsergebnis der Baader Bank auswirken. Dabei ist zu betonen, dass diese Ergebnistreiber im Wesentlichen durch exogene, nicht vom Institut beeinflussbare geo-konjunkturelle und geldpolitische Rahmendaten getrieben werden, sodass Prognosen nur sehr eingeschränkt im Rahmen der erwarteten Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und deren Auswirkung auf diese Handelserträge abgegeben werden können.

Als Market Maker an deutschen Börsenplätzen sieht sich die Baader Bank in 2017 und den Folgejahren mit bedeutenden systemischen und strukturellen Veränderungen konfrontiert.

Die Vorbereitungen auf die für 2017/2018 geplante Ablösung des Xetra-Systems durch den Nachfolger T7 werden in 2017 fortgesetzt. Die Umstellung von der klassischen Preisfeststellung in geschlossenen Orderbüchern auf differenzierte Preismodelle in Multi Market Maker- und Quote Request-Verfahren geht mit der Verlagerung der Wertpapierumsätze auf Plattformen, die diese Market Maker-Modelle betreiben, einher. Die Baader Bank schafft daher alle technischen, personellen und prozessualen Voraussetzungen, um sukzessive eine an internationalen Standards orientierte Multi Market Maker-Fähigkeit zu erlangen und ist zuversichtlich, diese Herausforderung durch proaktiven Kompetenzaufbau und systemtechnische Anpassungen erfolgreich zu meistern.

Daneben gilt es, die zunehmenden regulatorischen Auflagen im Zuge der Einführung von MiFID II und daran geknüpfte Bedingungen zur Ausgestaltung von Marktmodellen, Dokumentations- und Transparenzkriterien zu erfüllen. Die Baader Bank sieht sich sehr gut gerüstet, um ihre formulierten strategischen Ziele in diesem Kerngeschäftsfeld, nämlich die Sicherung der aktuellen Marktposition an deutschsprachigen Börsenplätzen, den weiteren erfolgreichen Ausbau des außerbörslichen Handels sowie das Schaffen aller Voraussetzungen für das Bestehen in Multi-Market-Modellen erreichen zu können.

Allerdings besteht das Risiko unverändert fort, dass Ordervolumina, auch von Privatanlegern, an Handelsplätze verlagert werden könnten, an denen die Baader Bank keinen oder nur einen geringen Marktanteil hat. Durch sich verändernde Marktmodelle der Börsenbetreiber könnten auch neue Wettbewerber in den Markt eintreten. Weitere Risiken sind, dass eine Konsolidierung im börslichen Handel ohne Beteiligung der Baader Bank stattfindet und bestehende Kooperationen nicht verlängert werden. Im außerbörslichen Bereich könnte eine weitere Ausdehnung außerhalb Deutschlands nicht im erwarteten Umfang realisierbar sein. Damit bliebe die Abhängigkeit vom deutschen Markt bestehen.

3.2.2.2 Ausblick auf das Geschäftsfeld Capital Markets

Maßgeblicher Treiber der Auftragslage im Kapitalmarktbereich sind der allgemeine Aktienmarktverlauf mit seinen Wertpapierumsätzen sowie die vorherrschende Volatilität an den Sekundärmärkten. Bestimmend ist dabei im Allgemeinen der Verlauf des ersten Halbjahres. Die in der Beschreibung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung formulierten Annahmen zur Marktentwicklung (vgl. Kapitel 3.2.1) bilden die Grundlage der Tätigkeit im Bereich Capital Markets im Geschäftsjahr 2017. Trotz der in 2016 vorherrschenden Flaute bei Eigenkapitaltransaktionen und der geringen Anzahl an Börsengängen, konnte die Baader Bank ihre Kundenbeziehungen im deutschsprachigen Raum und ihre solide Marktposition festigen. Angesichts der erfreulichen Platzierungen im Extel Survey 2016 sowie in den Equity League Tables (siehe Kapitel 2.2.1.2) und der nachweislichen Qualität der Mandatsadressen im Corporate Brokerage, erwartet sich die Baader Bank Wettbewerbsvorteile und überproportionale Gewinnchancen im Fall einer Marktbelebung bei Transaktionen in 2017.

Ihre Marktführung in der von der Marktstimmung eher unabhängigen Wertpapiertechnik will die Baader Bank erhalten und bei Transaktionen bis TEUR 150.000 eine führende Position einnehmen. Weiterhin erstrebenswerte und realistische Ziele sind Platzierungen unter den Top drei bei Transaktionen bis zu TEUR 250.000 und ein festes Standing unter den Top zehn Kapitalmarktdienstleistern bei Transaktionen bis zu TEUR 500.000 im deutschsprachigen Raum.

Die geschilderten Marktchancen werden jedoch, insbesondere bei Transaktionen mit Garantiekomponenten, die bei großen Transaktionsmandaten stattfinden, durch das relativ geringe Bilanzvolumen der Baader Bank limitiert. Zudem wird der Wettbewerb um Mandate bei klassischen Eigenkapitaltransaktionen auch in 2017 intensiv bleiben. Entsprechend besteht das Risiko, bei den anstehenden Transaktionen nicht wie erwartet zum Zuge zu kommen. Dessen ungeachtet verfolgt der Vorstand der Baader Bank auch in 2017 weiter das mittelfristige Ziel, in diesem Kerngeschäftsfeld stetig wachsende Umsatz- und Ertragsvolumina zu generieren.

3.2.2.3 Ausblick auf das Geschäftsfeld Multi Asset Brokerage

In weitgehender Übereinstimmung mit den Geschäftsbereichen On- & Off-Exchange Market Making und Capital Markets sind die volkswirtschaftliche Grundstimmung, der allgemeine Aktienmarktverlauf sowie volatile Bewegungen an den Sekundärmärkten maßgebliche Ergebnistreiber des Geschäftsfeldes Multi Asset Brokerage. Um in einem tendenziell stagnierenden Marktumfeld Wachstum und Marktanteile hinsichtlich Ordervolumina zu generieren, wird die Baader Bank in 2017 neben ihren bewährten Brokerage-Aktivitäten in Electronic Trading, Sales und Sales Trading/Execution verstärkt auf das Angebot komplementärer Dienstleistungen wie CSA-Brokerage und Clearing Services, im Speziellen Derivate Clearing setzen.

Sie folgt dabei einer Qualitätsstrategie und liefert auf Basis bestehender Infrastruktur und der Umsetzung aller Regulatorikanforderungen eine hochwertige Prozessabbildung im Wertpapierhandel über sämtliche Assetklassen.

In Bezug auf die regionale Fokussierung versteht sich die Baader Bank als lokaler Broker für die deutschsprachige Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) für weltweite Kunden. Ein paneuropäischer Ansatz der Marktbearbeitung wurde dabei weder in der Vergangenheit verfolgt, noch soll dies in absehbarer Zukunft geschehen. Der Ausbau des Geschäfts bis hin zur Marktführerschaft als führender Broker in der DACH-Region in den spezifizierten Produktgruppen und Dienstleistungen bleibt somit auch weiterhin oberstes strategisches Ziel dieses Geschäftsfelds. Ein hauptsächliches Risiko besteht analog zum Geschäftsfeld Market Making darin, dass institutionelle Investoren ihre Provisionsvolumina und damit auch die Anzahl ihrer Broker verringern. Insbesondere können sich regulatorische Entwicklungen wie z.B. die FCA-Initiative zum Thema Bezahlung für Services wie Research- und Corporate Access sowie die Einführung der MiFID II negativ auf die verfügbaren Provisionen von Investoren vor allem in Großbritannien und der Euro-Zone auswirken.

3.2.2.4 Ausblick auf das Geschäftsfeld Banking Services

Unter dem in 2016 umbenannten Geschäftsfeld Banking Services subsumiert die Baader Bank alle originären Bankfunktionen und Dienstleistungen im B2B- sowie B2B2C-Kundensegment. Sie reagiert damit auf aktuell zu beobachtende Umwälzungen am deutschsprachigen Markt vor allem der Vermögensverwalter, wo sich neben klassischen Vermögensverwaltern, die größtenteils wenige Kunden mit großvolumigen Portfolios bedienen, in zunehmendem Maße digitale Vermögensverwalter ansiedeln. Die Online-Angebote und attraktiven Preismodelle der FinTechs treten zunehmend ernsthaft in Konkurrenz zur herkömmlichen Bankberatung, da sie auf eine breitere Schicht von Anlegern mit geringeren Investitionsvolumina abzielen und damit erhebliches Marktwachstumspotenzial aufweisen.

Mit der Zunahme der Konto- und Depotkunden wächst der Bedarf an zusätzlichen Services und Schnittstellenlösungen, um den gesamten Vermögensverwaltungsprozess abbilden zu können, wo digitale Asset Manager zunächst an die Grenzen ihrer Inhouse-Kapazitäten hinsichtlich Infrastruktur und Know-how stoßen. Die Baader Bank als Vollbank und Komplettanbieter verfolgt einen Schnittstellenansatz und agiert als Partner der Vermögensverwalter für Konto- und Depotführung, die systemtechnische Abbildung sämtlicher Order-Management- und Reporting-Prozesse unter Einhaltung der MiFID II-Konformität sowie die Anbindung an ein breites internationales Handelsnetzwerk.

Die Baader Bank erhofft sich durch den verstärkten Einsatz bestehender Infrastruktur in diesem Bereich über eine kontinuierlich frequentierte Marktschnittstelle zu verfügen, über die in 2017 und den Folgejahren ein nennenswerter Anteil des Ordervolumens generiert werden kann.

3.2.2.5 Ausblick auf das Geschäftsfeld Asset Management Services

Für die Geschäftsaktivitäten im Bereich Asset Management Services bestehen für die Baader Bank entscheidende Wettbewerbsvorteile. Diese liegen unter anderem in der Schnelligkeit und Qualität des Handels sowie in der Diversität der Ausführungsplätze und der handelbaren Werte, wodurch die Baader Bank in diesem Segment gegenüber ihren Mitbewerbern ein echtes Alleinstellungsmerkmal besitzt. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet die Baader Bank ein deutliches Wachstum über alle Assetklassen und erkennt in der zunehmenden Regulierung und dem dadurch erhöhten Kostendruck auf Seiten der Kapitalverwaltungsgesellschaften einen erhöhten Outsourcing-Bedarf auf Kundenseite. Um ihrem Komplettansatz gerecht zu werden, bietet die Baader Bank neben ihrer Handels- und Regulatorik-Expertise künftig auch die Übernahme von Buy Side-Trading Desks an.

3.2.2.6 Ausblick auf das Geschäftsfeld Research

Das Equity Research der Baader Helvea ist ein wichtiges Bindeglied zwischen den deutschsprachigen Unternehmenskunden und internationalen Investoren und stellt in Verbindung mit einer volkswirtschaftlich ausgerichteten Aktienstrategie- und Kapitalmarktkompetenz sowie einem ETF-Researchprodukt weiterhin einen wesentlichen Faktor zur Festigung der führenden Position als lokaler Broker in Deutschland, Österreich und der Schweiz dar.

Research-Häuser sehen sich in 2017 und den Folgejahren mit starken Veränderungen der Markt- und Wettbewerbssituation konfrontiert und müssen mit hohen regulatorischen und juristischen Aufwänden und damit steigenden Kosten kalkulieren. Die Baader Bank investiert daher vordergründig in die Qualität der Analysearbeit auf Basis ihres fundamentalen Ansatzes und einem Fokus auf Unternehmen aus der DACH-Region. Durch die weiterhin starke Präsenz auf internationalen Investorenkonferenzen und einer vertriebsseitig effizienten Vernetzung mit anderen Brokerage-Dienstleistungen ergeben sich aus Sicht der Baader Bank bedeutende Chancen, hinsichtlich Corporate Access und der Nachfrage im internationalen Investorenumfeld als führende Qualitätsadresse wahrgenommen zu werden.

3.2.2.7 Ausblick auf die Geschäftsentwicklung der Tochtergesellschaften

CCPM AG

Die Geschäftslage der CCPM AG wird auch zukünftig sowohl in Bezug auf die Entwicklung des verwalteten Vermögens (AuM) und der Management Fees als auch bezüglich der Einnahmesituation aus Gewinnbeteiligungen wesentlich von der Wertentwicklung der angebotenen Produkte geprägt sein.

Eine vor dem Hintergrund der sich wesentlich verändernden geopolitischen Lage, vornehmlich bedingt durch Brexit und die neue US-Regierung, durch Unsicherheiten und Unwägbarkeiten geprägte Situation, wird im Laufe des Jahres an den Märkten zu steigender Volatilität führen. Damit wird wahrscheinlich, dass bei entsprechender Umsetzung durch das Portfoliomanagement der CCPM AG eine Kombination aus günstiger Wertentwicklung der Fonds und dadurch ausgelöstem Wachstum der AuM im Geschäftsjahr 2017 zu einem entsprechend positiven Geschäftsverlauf der CCPM AG führen wird.

Zunächst wird die Voraussetzung hierfür sein, dass die in den mit der Athenastrategie verwalteten Fonds erzielten Ergebnisse die alten Höchststände der Fondspreise erreichen werden. Sollte das gelingen, werden zusätzliche und signifikante absatz- und umsatzsteigernde Effekte erwartet, was im Jahr 2017 eine Steigerung der AuM in Höhe von ca. 10 % bis 30 % zur Folge haben könnte.

Bei der Portfolioverwaltung des TriStone UI Fonds wird es zunächst vorrangig darauf ankommen, eine signifikante Erholungsbewegung des Fondspreises einzuleiten, was bei günstigen Marktumständen zügig gelingen könnte.

Das Eintreten der beschriebenen positiven Ertragseffekte sollte in Summe ausreichen, die fixen Kosten des Unternehmens, die im Jahr 2017 höher erwartet werden, abzudecken.

Baader & Heins AG

Wichtigstes Ziel von Baader & Heins AG wird in 2017 in einem weiterhin schwierigen Marktumfeld die Sicherung der starken Marktposition bei der Vermittlung von Schuldtiteln und im Geldmarkthandel sein. Hierbei soll die Ertragsstärke der Gesellschaft erhalten bleiben. Sollte die Niedrigzinspolitik der EZB noch länger Bestand haben und aufgrund dessen bei den Investoren eine Verlagerung des Anlageschwerpunkts zu Aktien, Fonds und Investitionen in Immobilien stattfinden, kann ein markanter Rückgang der Transaktionen bzw. Geschäftsabschlüsse und des vermittelten Volumens nicht ausgeschlossen werden. Obwohl die Provisionserträge in 2016 wider Erwarten auf Vorjahresniveau gehalten werden konnten, werden die Vermittlungsprovisionen sowie die daraus resultierenden Provisionserträge für 2017 auf Basis einer weiterhin vorsichtigeren Einschätzung der Geschäftsmöglichkeiten um ca. 20 % niedriger angesetzt. Das Ergebnis vor Steuern könnte mit einem erwarteten Rückgang von 10 % bis 15 % zwar tendenziell sinken, aber dennoch klar positiv ausfallen. Durch aktives Kostenmanagement sollen mögliche negative, exogene Rahmenbedingungen jedoch so weitgehend wie möglich abgefedert werden. Ziel ist es, im neuen Geschäftsjahr 2017 einen soliden Gewinnausweis zu erzielen.

SKALIS AG

Die Geschäftslage der SKALIS AG wird auch zukünftig wesentlich von der Wertentwicklung der zu verwaltenden Publikums- und Spezialfonds sowie der damit im Zusammenhang stehenden Entwicklung des Volumens der AuM geprägt sein.

Trotz eines schwierigen Jahres 2016, in dem aufgrund der unterdurchschnittlichen Performance, speziell im Flagship-Produkt SKALIS Evolution Flex, deutliche Abflüsse des zu verwaltenden Vermögens stattfanden, ist der Ausblick für die Zukunft verhalten zuversichtlich. Ein in 2016 eigeleiteter Konsolidierungskurs wird in 2017 fortgesetzt. Insgesamt wird mit einem für die verfolgte Managementstrategie gleichbleibend eher positiven Marktumfeld und mit einer Stabilisierung gerechnet; bestenfalls mit einem leichten Ausbau der zu verwalteten AuM. Eine Steigerung der Mittelzuflüsse steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Ziel, eine im Vergleich zur Peergroup konkurrenzfähige relative Performance und diesem Ansatz folgend auch eine positive absolute Performance der verwalteten Fonds abzubilden. Über gezielte Vertriebsaktivitäten und die Generierung medialer Aufmerksamkeit sollen der Vertrieb und die Bekanntheit der Marke SKALIS in 2017 weiter gestärkt werden.

Bei einer planmäßigen Geschäftsentwicklung der SKALIS AG ist eine Erweiterung des Produktportfolios um einen weiteren Publikumsfonds im Laufe der nächsten Jahre geplant, welcher das Mischfondsproduktportfolio abrunden und weitere Investorensegmente erschließen würde. Zudem strebt die SKALIS AG eine Erweiterung des Produktportfolios im Spezialfondssegment, zum Beispiel über die Akquise reiner Rentenmandate, an.

Das im Vorjahr für den Jahresbeginn 2018 in Aussicht gestellte Erreichen einer Break-Even-Schwelle wurde aufgrund der schwierigen Geschäftslage der Gesellschaft um weitere zwei Jahre auf 2020 nach hinten verschoben.

Baader Helvea Gruppe

Die Baader Helvea Gruppe wird auch in 2017 einen wesentlichen Beitrag für die erfolgreiche Betreuung des internationalen Kundenkreises leisten und stellt somit einen wichtigen Baustein der konzernweiten, konsolidierten DACH-Strategie in den Marktbereichen Brokerage und Capital Markets der Baader Bank und des Konzerns dar. Durch die nunmehr gänzlich abgeschlossene Integration von Baader Helvea in den Baader Bank Konzern werden weitreichende Synergieeffekte realisiert werden. Durch die beschlossene Hauptsitzverlegung nach Zürich (Schweiz) und die damit verbundene Schließung des Standortes Genf (Schweiz) in 2016 werden zudem weitere signifikante Kostensenkungen erwartet.

3.2.3 Gesamtaussage zur künftigen Entwicklung des Baader Bank Konzerns

Die Rahmenbedingungen der Märkte, in denen die Baader Bank aktiv ist, werden auch in 2017 und den Folgejahren eine beachtliche Herausforderung darstellen. Neben einem starken Verdrängungswettbewerb und den im historischen Vergleich niedrigen Wertpapierumsätzen und Transaktionszahlen wird die Einführung von MiFID II die Marktkonsolidierung vorantreiben und aufgrund der steigenden Kosten für Regulatorik und Technologie kleinere Anbieter vom Markt verdrängen.

Die nach Amtsantritt des neuen US-Präsidenten zu erwartenden Infrastrukturprojekte könnten einerseits die internationale Investitionsbereitschaft steigern, hemmen jedoch die exportorientierten europäischen Aktiengesellschaften, was zu einer anhaltenden Zurückhaltung bei Kapitalmaßnahmen führen könnte.

Eine Veränderung der Zinspolitik von Seiten der Notenbanken ist zumindest für die erste Jahreshälfte 2017 nicht absehbar, was sich wiederum positiv im Sinn einer Belebung der Aktienmärkte auswirken könnte.

Angesichts dieser Unsicherheitsfaktoren, die im Wesentlichen exogener Natur sind, können zuverlässige Prognosen zur Geschäftsentwicklung nach Einschätzung des Vorstands nur unter Einschränkungen erstellt werden. Die in diesem Lagebericht enthaltenen zukunftsbezogenen Aussagen, Erwartungen und Prognosen zur künftigen Entwicklung der Baader Bank beruhen daher auf den zum Stichtag im Unternehmen verfügbaren Informationen und Erkenntnissen. Die den Prognosen und Zukunftsaussagen zugrundeliegenden Annahmen und Prämissen sind mit den üblichen Unsicherheitsfaktoren, Unwägbarkeiten und Risiken behaftet.

Aus dem anhaltend niedrigen Zinsumfeld mit teils negativen Zinsen ergeben sich für die Baader Bank keine erhöhten Risiken, die einer gesonderten Steuerung bedürfen. Das Einlagen- und Kreditgeschäft der Baader Bank bleibt Bestandteil ihrer Bankdienstleistungen und dient den Kunden zur Finanzierung ihrer Handelstätigkeit in Finanzinstrumenten. Wenngleich dies weiterhin eine Grundlage zur Durchführung von Kerngeschäftsfeldern darstellt, unterliegt das Einlagen- und Kreditgeschäft einer sehr kurzen Fristigkeit (täglich fällige Forderungen und Verbindlichkeiten) und daraus generierte Zinsmargen werden daher auch künftig keinen maßgeblichen Beitrag zum Gesamtertrag der Baader Bank leisten.

Der Vorstand ist der Auffassung, dass bei Eintritt der angedachten Rahmenbedingungen an den internationalen Finanzmärkten, die vorhergesagten Umsatz- und Transaktionsvolumina für 2017 in allen wichtigen Finanzinstrumenten moderat bis nennenswert anziehen werden.

Für die einzelnen Ergebniskomponenten würde dies sowohl einen geplanten leichten Anstieg des Provisionsergebnisses sowie des Handelsergebnisses des Unternehmens bedeuten. Demnach sollte der Rohertrag um mindestens 10 % über dem Vorjahresniveau liegen.

In Relation dazu sollten die Verwaltungsaufwendungen nicht im gleichen Maße steigen, sodass für das Geschäftsjahr 2017 wieder mit dem Erreichen eines positiven Ergebnisses der normalen Geschäftstätigkeit auf Konzernebene gerechnet wird. Diese Einschätzung des Vorstands steht jedoch unter dem Vorbehalt, dass weiterhin Bewertungsrisiken aufgrund der unabwägbaren Gesamtmarktsituation nicht auszuschließen sind.

4 Sonstige Angaben

4.1 Erklärung zur Unternehmensführung mit den Festlegungen und Angaben nach § 289a Abs. 2 Nr. 4, Abs. 4 Satz 1 HGB

Der Vorstand hat am 28. September 2015 einen Beschluss zur Festlegung von Zielgrößen für den Frauenanteil in den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands gem. § 76 Abs. 4 AktG gefasst, der folgenden Inhalt hat:

a) Die erste Führungsebene unterhalb des Vorstands setzt sich aus den Mitarbeitern der Baader Bank zusammen, die die Funktionsbezeichnung „Managing Director“ führen. Der ersten Führungsebene gehören derzeit 20 Mitarbeiter an, wovon null weiblich sind (entspricht einem Anteil von 0 %).

b) Die zweite Führungsebene unterhalb des Vorstands setzt sich aus den Mitarbeitern der Baader Bank zusammen, die die Funktionsbezeichnung „Executive Director“ führen. Der zweiten Führungsebene gehören derzeit 25 Mitarbeiter an, wovon drei weiblich sind (entspricht einem Anteil von 12 %).

c) Der Vorstand der Gesellschaft legt die Zielgröße für den Frauenanteil in der ersten Führungsebene der Gesellschaft gem. § 76 Abs. 4 AktG in Höhe von 3,6 % fest und bestimmt, dass diese Zielgröße bis zum 30. Juni 2017 zu erreichen ist.

d) Der Vorstand der Gesellschaft legt die Zielgröße für den Frauenanteil in der zweiten Führungsebene der Gesellschaft gem. § 76 Abs. 4 AktG in Höhe von 12 % fest und bestimmt, dass diese Zielgröße bis zum 30. Juni 2017 zu erreichen ist.

Der Aufsichtsrat hat am 28. September 2015 einen Beschluss zur Festlegung von Zielgrößen für den Frauenanteil im Vorstand und im Aufsichtsrat gem. § 111 Abs. 5 AktG gefasst, der folgenden Inhalt hat:

a) Für den Vorstand wird eine Zielgröße für den Frauenanteil gem. § 111 Abs. 5 AktG in Höhe von 0 % festgelegt, die bis zum 30. Juni 2017 zu erreichen ist.

b) Für den Aufsichtsrat wird eine Zielgröße für den Frauenanteil gem. § 111 Abs. 5 AktG in Höhe von 16,67 % festgelegt, die bis zum 30. Juni 2017 zu erreichen ist.

4.2 „Schlusserklärung zum Abhängigkeitsbericht gem. § 312 AktG“

Die Baader Bank Aktiengesellschaft (Baader Bank AG) ist ein abhängiges Unternehmen der Baader Beteiligungs GmbH, Unterschleißheim (Baader GmbH). Die Baader GmbH ist mit 62,83 % an der Baader Bank AG beteiligt. Da kein Beherrschungsvertrag zwischen den Unternehmen besteht, hat der Vorstand der Baader Bank AG gemäß § 312 AktG einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgestellt, der mit folgender Erklärung schließt:

„Die Baader Bank AG hat nach den Umständen, die dem Vorstand in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäfte bzw. andere Maßnahmen vorgenommen oder unterlassen wurden, für diese Rechtsgeschäfte bzw. anderen Maßnahmen eine angemessene Gegenleistung erhalten. Sie wurde durch getroffene oder unterlassene Maßnahmen nicht benachteiligt. Alle berichtspflichtigen Vorgänge wurden vom Vorstand beschlossen, soweit nach der Satzung bzw. Geschäftsordnung der Baader Bank AG erforderlich auch vom Aufsichtsrat genehmigt und in diesem Abhängigkeitsbericht aufgestellt.“

 

Unterschleißheim, den 15. März 2017

Baader Bank AG

Der Vorstand

Nico Baader

Dieter Brichmann

Christian Bacherl

Oliver Riedel

Bericht des Aufsichtsrats zum Geschäftsjahr 2016

der Baader Bank Aktiengesellschaft

Allgemeines

Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr 2016 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat sich vom Vorstand regelmäßig über die Lage der Baader Bank Aktiengesellschaft und des Konzerns unterrichten lassen und dabei die Arbeit des Vorstands überwacht und begleitet.

Der Vorstand hat den Aufsichtsrat sowohl schriftlich als auch mündlich, zeitnah und umfassend über die Geschäftspolitik, grundsätzliche Fragen der künftigen Geschäftsführung, über die wirtschaftliche Lage und strategische Weiterentwicklung, die Risikolage und das Risikomanagement sowie über bedeutsame Geschäftsvorfälle und wichtige Einzelvorkommnisse unterrichtet und mit ihm hierüber beraten. Abweichungen des Geschäftsverlaufs und der Ergebnisentwicklung von den Plänen und Zielen wurden umgehend im Einzelnen erläutert und vom Aufsichtsrat geprüft. In Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung war der Aufsichtsrat stets eingebunden.

Wesentliche Themen und Sitzungen des Aufsichtsrats

Im Jahr 2016 tagte der Aufsichtsrat der Baader Bank im Rahmen von fünf Sitzungen. Das Aufsichtsgremium befasste sich schwerpunktmäßig und intensiv mit Fragen der strategischen Weiterentwicklung der Baader Bank und ihres Geschäftsmodells. Zudem wurden die Auswirkungen wichtiger regulatorischer und gesetzlicher Vorhaben wie MiFID II/MiFIR, das Finanzmarktnovellierungsgesetztes oder die Institutsvergütungsverordnung erörtert. Schwerpunkte bildeten auch Diskussionen zur Entwicklung der operativen Ertragslage und des Kostenniveaus. Darüber hinaus waren wesentliche Projekte und einzelne Kreditengagements maßgebliche Diskussionspunkte der Erörterungen zwischen Aufsichtsrat und Vorstand im Jahr 2016. Der Aufsichtsrat wurde auch stets zwischen den Sitzungen über Vorhaben informiert, die von besonderer Bedeutung waren.

Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat in seinen monatlichen Berichten fortlaufend über die wichtigsten Kennzahlen zur finanziellen Entwicklung und der Risikosituation der Baader Bank Aktiengesellschaft und des Konzerns. Gegenstand regelmäßiger Beratungen waren die Unternehmenszahlen, die Ergebnis- und Beschäftigungsentwicklung des Konzerns einschließlich der Tochterunternehmen und Beteiligungen, sowie die Entwicklung sämtlicher Geschäftsbereiche.

Sofern auf Grund eines Gesetzes, der Satzung oder der Geschäftsordnung für einzelne Maßnahmen die Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlich war, wurde hierüber nach gründlicher Prüfung und Beratung Beschluss gefasst. Der Aufsichtsrat fasst Beschlüsse grundsätzlich in Sitzungen. Bei Bedarf werden auf Anordnung des Aufsichtsratsvorsitzenden Beschlüsse auch außerhalb von Sitzungen im Umlaufverfahren gefasst.

Im Rahmen der Aufsichtsratssitzung am 20. Dezember 2016 wurde eingehend über die künftige Geschäfts- und Risikostrategie sowie die Unternehmensplanung der Baader Bank beraten.

Der Compliance-Beauftragte legte dem Aufsichtsratsvorsitzenden jeweils zum Halbjahr seine ausführlichen Berichte, der Leiter der Internen Revision seinen ausführlichen Gesamtjahresbericht vor. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats hat sich darüber hinaus in regelmäßigen Gesprächen mit dem Vorstand über wichtige Entscheidungen und besondere Geschäftsvorfälle berichten lassen. Ihm wurden jeweils die Protokolle der Vorstandssitzungen zeitnah zur Verfügung gestellt.

Jahres- und Konzernabschlussprüfung

Der Vorstand der Baader Bank Aktiengesellschaft hat den Jahresabschluss, den Konzernabschluss und den zusammengefassten Konzernlagebericht jeweils für das Geschäftsjahr 2016 nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs, des Aktiengesetzes sowie der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute aufgestellt.

Der von der Hauptversammlung gewählte Abschluss- und Konzernabschlussprüfer, die PriceWaterhouseCoopers Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, München, hat die Abschlüsse und den Lagebericht geprüft. Der Abschlussprüfer hat dabei die Prüfung unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung vorgenommen.

Der Aufsichtsrat hat die vorstehenden Unterlagen eingehend geprüft. Alle Abschlussunterlagen sowie die Prüfberichte des Abschlussprüfers lagen den Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig vor. Die Abschlussunterlagen wurden vom Aufsichtsrat in Gegenwart des zuständigen Wirtschaftsprüfers ausführlich besprochen. Der Abschlussprüfer berichtete dabei über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung. Der Abschlussprüfer ging ferner auf den Umfang und die Prüfungsschwerpunkte der Abschlussprüfung ein.

Der Aufsichtsrat hat vom Ergebnis der Abschlussprüfung zustimmend Kenntnis genommen und nach Beendigung seiner eigenen Prüfung festgestellt, dass auch seinerseits keine Einwände zu erheben sind. Der vom Vorstand aufgestellte und vom Abschlussprüfer geprüfte Jahres- und Konzernabschluss sowie der zusammengefasste Konzernlagebericht wurden vom Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 28. März 2017 gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.

Gewinnverwendung

Schließlich hat der Aufsichtsrat den Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands geprüft und schließt sich diesem Vorschlag unter Berücksichtigung insbesondere des Jahresergebnisses, der Liquidität und der Finanzplanung der Gesellschaft an.

Abhängigkeitsbericht

Der Vorstand hat gemäß § 312 AktG einen Abhängigkeitsbericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgestellt. Der Abschlussprüfer PricewaterhouseCoopers Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, München, hat den Abhängigkeitsbericht des Vorstands entsprechend den gesetzlichen Vorschriften geprüft und folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt: „Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind und 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war, 3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen.

Der Aufsichtsrat hat vom Ergebnis der Prüfung des Abschlussberichts zustimmend Kenntnis genommen und nach seiner eigenen Prüfung festgestellt, dass auch seinerseits keine Einwände zu erheben sind.

Besetzung von Vorstand und Aufsichtsrat

Im Berichtsjahr 2016 gab es in der Besetzung des Aufsichtsrats und des Vorstandes keine Veränderungen.

Dank an Vorstand und Mitarbeiter

Abschließend dankt der Aufsichtsrat der Baader Bank dem Vorstand und allen Mitarbeitern der Gesellschaft für die stets motivierte, konstruktive und verantwortungsbewusste Arbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr.

 

Unterschleißheim, den 28. März 2017

Der Aufsichtsrat

Dr. Horst Schiessl,Vorsitzender

Bilanz zum 31. Dezember 2016

Aktiva

31.12.2016 31.12.2015
1. Barreserve
a) Guthaben bei Zentralnotenbanken 74.310.403,40 74.310.403,40 14.591.844,40 14.591.844,40
darunter:
bei der Deutschen Bundesbank € 74.310.403,40 (Vorjahr: € 14.591.844,40)
2. Forderungen an Kreditinstitute
a) täglich fällig 63.643.407,78 87.473.327,23
b) andere Forderungen 18.269.346,62 81.912.754,40 16.274.645,25 103.747.972,48
3. Forderungen an Kunden 37.231.367,15 32.392.048,44
4. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
a) Anleihen und Schuldverschreibungen
aa) von öffentlichen Emittenten 53.192.518,87 39.188.707,13
darunter:
beleihbar bei der Deutschen Bundesbank € 53.192.518,87 (Vorjahr: € 39.188.707,13)
ab) von anderen Emittenten 151.709.728,15 204.902.247,02 185.814.685,32 225.003.392,45
darunter:
beleihbar bei der Deutschen Bundesbank € 79.757.298,45 (Vorjahr: € 102.349.359,54)
5. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 21.950.270,50 25.501.582,10
5a. Handelsbestand 54.301.142,86 59.994.930,69
6. Beteiligungen 5.541.820,34 5.541.820,01
7. Anteile an verbundenen Unternehmen 21.333.574,68 21.203.044,34
darunter:
an Finanzdienstleistungsinstituten € 21.333.574,68 (Vorjahr: € 21.203.044,34)
8. Immaterielle Anlagewerte
a) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 14.276.875,04 17.154.759,04
b) Geschäfts- oder Firmenwert 2.670.958,00 4.926.973,00
c) geleistete Anzahlungen 308.657,58 17.256.490,62 353.914,62 22.435.646,66
9. Sachanlagen 41.598.123,83 43.506.182,40
10. Sonstige Vermögensgegenstände 13.395.323,88 15.796.377,41
11. Rechnungsabgrenzungsposten 1.609.716,51 2.155.923,19
12. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 6.795.656,92 6.748.804,08
Summe der Aktiva 582.138.892,11 578.619.568,65

Passiva

31.12.2016 31.12.2015
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) täglich fällig 15.523.736,98 21.213.290,89
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 45.650.324,87 61.174.061,85 32.009.051,65 53.222.342,54
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
a) andere Verbindlichkeiten
aa) täglich fällig 185.603.697,00 160.725.884,49
ab) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 199.981.665,11 385.585.362,11 231.494.758,92 392.220.643,41
3. Handelsbestand 2.115.622,75 1.686.026,66
4. Sonstige Verbindlichkeiten 3.999.461,51 4.181.449,23
5. Rückstellungen
a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 1.407.897,35 1.405.407,51
b) Steuerrückstellungen 54.472,26 34.172,26
c) andere Rückstellungen 5.151.662,09 6.614.031,70 3.749.309,97 5.188.889,74
6. Fonds für allgemeine Bankrisiken
darunter:
Sonderposten nach § 340e Abs. 4 HGB 22.135.000,00 22.135.000,00 21.509.000,00 21.509.000,00
7. Eigenkapital
a) eingefordertes Kapital
gezeichnetes Kapital 45.908.682,00 45.908.682,00
abzgl. Nennbetrag eigener Aktien -276.996,00 45.631.686,00 -276.996,00
b) Kapitalrücklage 31.431.265,61 31.431.265,61
c) Gewinnrücklagen
ca) andere Gewinnrücklagen 30.094.605,67 30.094.605,67 30.094.605,67
d) Bilanzverlust -6.642.205,09 100.515.352,19 -6.546.340,21 100.611.217,07
Summe der Passiva 582.138.892,11 578.619.568,65
1. Eventualverbindlichkeiten
a) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen 13.255.293,85 5.340,00
2. Andere Verpflichtungen
a) Unwiderrufliche Kreditzusagen 12.197.309,65 10.096.585,66

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2016 bis 31. Dezember 2016

2016 2015
1. Zinserträge aus
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 497.129,89 666.275,90
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 8.604.546,07 9.101.675,96 9.124.501,75
2. Zinsaufwendungen -6.951.582,26 2.150.093,70 -9.155.331,76 635.445,89
3. Laufende Erträge aus
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 1.113.181,54 1.844.339,83
b) Beteiligungen 0,00 54.865,80
b) Anteilen an verbundenen Unternehmen 937.500,00 2.050.681,54 1.634.125,00 3.533.330,63
4. Provisionserträge 49.294.271,59 55.968.161,08
5. Provisionsaufwendungen -28.007.097,07 21.287.174,52 -30.904.329,29 25.063.831,79
6. Nettoertrag des Handelsbestands 52.808.369,72 52.552.521,43
7. Sonstige betriebliche Erträge 5.489.003,39 8.826.586,45
8. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter -34.343.810,88 -32.094.275,58
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -3.377.416,26 -37.721.227,14 -8.016.370,61
darunter:
für Altersversorgung € 962.216,01 (Vorjahr: € – 3.265.743,21)
b) andere Verwaltungsaufwendungen -35.055.465,49 -72.776.692,63 -35.639.608,52 -75.750.254,71
9. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen -8.751.558,83 -9.756.640,21
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen -2.993.717,09 -1.893.229,20
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 0,00 -6.649.954,43
12. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft 1.366.624,12 0,00
13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 0,00 -5.712.890,64
14. Aufwendungen aus der Zuführung des Fonds für allgemeine Bankrisiken -626.000,00 0,00
davon:
Zuführungen nach § 340e Abs. 4 HGB €- 626.000,00 (Vorjahr: € 0)
15. Erträge aus der Auflösung des Fonds für allgemeine Bankrisiken 0,00 1.641.000,00
davon:
Auflösungen nach § 340e Abs. 4 HGB € 0,00 (Vorjahr: € 1.641.000,00)
16. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 3.978,44 -7.510.253,00
17. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -21.503,97 85.237,80
18. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 10 ausgewiesen -78.339,35 -39.514,01
19. Jahresfehlbetrag -95.864,88 -7.464.529,21
20. Verlustvortrag / Gewinnvortrag aus dem Vorjahr -6.546.340,21 918.189,00
21. Bilanzverlust -6.642.205,09 -6.546.340,21

Anhang 2016

I. Grundlagen

Der Jahresabschluss der Baader Bank AG für das Geschäftsjahr 2016 ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches sowie der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute („RechKredV“) aufgestellt worden. Die Vorschriften des Aktiengesetzes wurden beachtet.

Die Baader Bank AG erstellt als Muttergesellschaft zum 31. Dezember 2016 für den Baader Konzern einen Konzernabschluss, der beim elektronischen Bundesanzeiger eingereicht wird.

Zum Zweck der Übersichtlichkeit sind die Werte in Tausend € ausgewiesen. Aus rechentechnischen Gründen können in den Tabellen Rundungsdifferenzen in Höhe von +/- einer Einheit entstehen.

Der Bilanzstichtag ist der 31. Dezember 2016. Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Die Baader Bank Aktiengesellschaft, mit Sitz in Unterschleißheim, wird beim Amtsgericht München unter der Handelsregisternummer HRB 121537 geführt.

II. Bilanzierungs-, Bewertungs- und Ausweismethoden

Bei der Bewertung der im Jahresabschluss ausgewiesenen Vermögensgegenstände und Schulden werden die allgemeinen Bewertungsgrundsätze (§§ 252 ff. HGB), die besonderen Vorschriften für Kapitalgesellschaften (§§ 264 ff. HGB) sowie die ergänzenden Vorschriften für Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (§§ 340 ff. HGB) beachtet.

Im Interesse einer besseren Klarheit und Übersichtlichkeit werden die Vermerke, die wahlweise in der Bilanz bzw. Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang anzubringen sind, insgesamt im Anhang aufgeführt. Soweit einzelne Posten in der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst werden, erfolgt eine Aufgliederung im Anhang.

Im Einzelnen werden folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewendet:

Barreserve

Die Bestände der Barreserve sind zum Nennbetrag ausgewiesen.

Forderungen

Forderungen an Kreditinstitute und Kunden sind grundsätzlich mit dem Nominalbetrag oder den Anschaffungskosten ausgewiesen und werden soweit erforderlich um Einzelwertberichtigungen in ausreichendem Maße gekürzt. Von der gemäß § 340f Absatz 3 HGB zulässigen Verrechnung wird Gebrauch gemacht.

Wertpapiere (ohne Handelsbestand)

Wertpapiere, die dazu bestimmt sind, dauerhaft dem Geschäftsbetrieb zu dienen, sind als Finanzanlagen nach dem gemilderten Niederstwertprinzip entsprechend § 253 Absatz 1 und 3 HGB zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Eine voraussichtlich dauerhafte Wertminderung wird berücksichtigt. Sofern erforderlich werden Zuschreibungen nach dem Wertaufholungsgebot (§ 253 Absatz 5 HGB) vorgenommen. Von der gemäß § 340c Absatz 2 HGB zulässigen Verrechnung wird Gebrauch gemacht. Das Bewertungswahlrecht gemäß § 340e Absatz 1 Satz 3 HGB in Verbindung mit § 253 Absatz 3 Satz 4 HGB wird nicht in Anspruch genommen.

Wertpapiere, die weder dazu bestimmt sind, dauerhaft dem Geschäftsbetrieb zu dienen, noch dem Handelsbestand zugeordnet sind, werden als Umlaufvermögen nach dem strengen Niederstwertprinzip gemäß § 253 Absatz 1 und 4 HGB mit ihren Anschaffungskosten beziehungsweise mit den niedrigeren Börsenwerten oder den niedrigeren beizulegenden Werten bilanziert.

Der beizulegende Zeitwert gemäß § 255 Absatz 4 HGB entspricht grundsätzlich dem Marktpreis. Ist zum Bilanzstichtag kein Marktpreis feststellbar, wird der beizulegende Zeitwert nach bekannten Bewertungsmodellen ermittelt. Sofern kein beizulegender Zeitwert ermittelbar ist, werden die Anschaffungskosten im Sinne des § 255 Absatz 4 Satz 4 HGB fortgeführt.

Handelsbestand

Die Bewertung der Finanzinstrumente des Handelsbestandes erfolgt bei Zugang mit den Anschaffungskosten. Die Folgebewertung erfolgt entsprechend § 340e Absatz 3 HGB i.V.m. IDW RS BFA 2 und 5 mit dem beizulegenden Zeitwert abzüglich eines Risikoabschlags bei finanziellen Vermögensgegenständen bzw. zuzüglich eines Risikozuschlags bei finanziellen Verpflichtungen. Sofern für derivative Finanzinstrumente keine tägliche Marktbewertung vorliegt, erfolgt die Ermittlung des Zeitwerts für Optionen mittels des Black-Scholes-Modells und für Futures mittels der arbitragefreien Bewertung. Die Baader Bank AG nimmt die Bewertung amerikanischer Optionen mithilfe der Approximation von Barone-Adesi/Whaley (1987) vor. Fremdwährungsoptionen werden mithilfe des Modells von Garman/Kohlhagen (1983) bewertet.

Ausgangspunkt für die Ermittlung des Risikoabschlags ist der Value-at-Risk (VaR). Der Value-at-Risk bezeichnet dabei ein Risikomaß, das angibt, welchen Wert der Verlust des betrachteten Portfolios mit einer gegebenen Wahrscheinlichkeit und in einem gegebenen Zeithorizont nicht überschreitet. Zur Ermittlung des Markpreisrisikos verwendet die Baader Bank AG die Monte-Carlo-Simulation. Bei der Berechnung wird ein Konfidenzniveau von 99 % unterstellt und die erforderlichen Parameter (insb. Volatilitäten, Korrelationen etc.) auf Basis von historischen Daten geschätzt. Zum 31. Dezember 2016 werden der Berechnung bestandsindividuelle Haltedauern zwischen 6 Stunden und 10 Tagen zugrunde gelegt. Die Ermittlung der Haltedauer wird im Quartalsrhythmus aktualisiert.

Der Value-at-Risk wird zu jedem Monatsultimo für alle Eigenhandelsbestände ermittelt.

Der Risikoabschlag wurde für sämtliche Bestände des Handels – Aktiva und Passiva ermittelt. Da es bei einzelnen Gattungen nicht möglich ist, diesen Betrag sachgerecht auf die aktiven bzw. passiven Handelsbestände aufzuteilen, erfolgt die Berücksichtigung des Risikoabschlags generell beim größeren der jeweiligen Bestände. Zum 31. Dezember 2016 erfolgte die Zuordnung bei dem aktiven Handelsbestand bzw. bei Derivatepositionen sachgerecht auf die aktiven bzw. passiven Handelsbestände.

Im Geschäftsjahr 2016 ergaben sich keine Änderungen der institutsintern festgelegten Kriterien für die Einbeziehung von Finanzinstrumenten in den Handelsbestand.

Umwidmung

Für die Zuordnung von Forderungen und Wertpapieren zum Handelsbestand, zur Liquiditätsreserve oder zu den wie Anlagevermögen bewerteten Vermögensgegenständen ist jeweils die Zweckbestimmung zum Erwerbszeitpunkt maßgebend (§ 247 Absatz 1 und 2 HGB).

Eine Umgliederung in den Handelsbestand ist ausgeschlossen und eine Umgliederung aus dem Handelsbestand erfolgt nur dann, wenn außergewöhnliche Umstände, insbesondere schwerwiegende Beeinträchtigungen der Handelbarkeit der Finanzinstrumente, zu einer Aufgabe der Handelsabsicht führen. Eine Umwidmung zwischen den Kategorien Liquiditätsreserve und wie Anlagevermögen behandelte Vermögensgegenstände wird vorgenommen, wenn sich die festgelegte Zweckbestimmung seit deren erstmaligem Ansatz geändert hat und dies dokumentiert ist. Die Umwidmung der Forderungen beziehungsweise Wertpapiere erfolgt zum Zeitpunkt der Änderung der Zweckbestimmung.

Im Geschäftsjahr 2016 erfolgte keine Umwidmung.

Derivative Finanzinstrumente im Handelsbestand

Derivative Finanzgeschäfte werden wie folgt bilanziert und bewertet:

Gezahlte Optionsprämien aus dem Kauf von Kauf- bzw. Verkaufsoptionen werden als aktivischer Handelsbestand bilanziert und mit dem beizulegenden Zeitwert abzüglich eines Risikoabschlags bewertet.

Erhaltene Optionsprämien aus dem Verkauf von Kauf- bzw. Verkaufsoptionen werden als passivischer Handelsbestand bilanziert und mit dem beizulegenden Zeitwert zuzüglich eines Risikozuschlags bewertet.

Marginforderungen aus Futuregeschäften werden als Sonstige Vermögensgegenstände mit dem Nennbetrag bilanziert.

Marginverpflichtungen aus Futuregeschäften werden als Sonstige Verbindlichkeiten mit dem Nennbetrag bilanziert.

Verlustfreie Bewertung von zinsbezogenen Geschäften im Bankbuch

Der IDW RS BFA 3 regelt die Einzelfragen zur verlustfreien Bewertung des Bankbuchs nach HGB. Die Geschäftstätigkeit der Kreditinstitute im Rahmen des Bankbuchs lässt regelmäßig keine unmittelbare Zuordnung einzelner Finanzinstrumente zueinander zu. Die Steuerung erfolgt als Gesamtheit im Bankbuch. Für die zinsbezogenen bilanziellen Vermögensgegenstände und Schulden des Bankbuchs wird dem handelsrechtlichen Vorsichtsprinzip dadurch Rechnung getragen, dass unter Berücksichtigung von voraussichtlich zur Bewirtschaftung des Bankbuchs erforderlichen Aufwendungen (Refinanzierungs-, Risiko- und Verwaltungskosten) für einen etwaigen Verpflichtungsüberschuss eine Rückstellung gemäß § 249 HGB zu bilden ist („Drohverlustrückstellung“). Bei der Abgrenzung des Bankbuchs hat die Baader Bank von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, die direkt zugeordnete Refinanzierung von nicht zinstragenden Aktiva sowie die entsprechenden Vermögensgegenstände nicht in den Saldierungsbereich einzubeziehen. Die Baader Bank wendet zur Ermittlung einer Drohverlustrückstellung die periodische Methode an. Danach ist eine Drohverlustrückstellung zu bilden, wenn die Summe der diskontierten zukünftigen Periodenergebnisse des Bankbuchs negativ ist. Die Risikokosten und Verwaltungskosten werden dabei als Abschlag von den Zahlungsströmen berücksichtigt. Zum Bilanzstichtag besteht für die Baader Bank AG kein Verpflichtungsüberschuss. Die Notwendigkeit einer Drohverlustrückstellung aus der verlustfreien Bewertung ist somit nicht gegeben.

Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen

Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen sind gemäß den für das Anlagevermögen geltenden Regelungen zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Sofern die Gründe, die zu einer Abschreibung geführt haben, nicht mehr bestehen, erfolgt eine Zuschreibung bis maximal zur Höhe der Anschaffungskosten. Zur Ermittlung des theoretischen Preises wird auf den separaten Abschnitt „Wertpapiere (ohne Handelsbestand)“ verwiesen.

Immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen

Die Baader Bank AG weist ihre EDV-Standard-Software unter den Immateriellen Anlagewerten aus. Entgeltlich erworbene immaterielle Anlagewerte werden mit den Anschaffongskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, bewertet. Bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.

Die aus Verschmelzungen stammenden Geschäfts- und Firmenwerte sowie erworbene Skontren werden grundsätzlich nach der individuellen Nutzungsdauer abgeschrieben. Bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.

Die Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen bewertet. Die Abschreibung erfolgt pro rata temporis. Geringwertige Wirtschaftsgüter bis zu einem Wert von € 150,00 (netto) werden sofort aufwandswirksam erfasst. Darüber hinaus werden geringwertige Wirtschaftsgüter bis zu einem Wert von € 1.000,00 in einem jährlichen Sammelposten erfasst und über 5 Jahre linear abgeschrieben. Die tatsächlichen Nutzungsdauern der im Sammelposten zusammengefassten geringwertigen Wirtschaftsgüter oder deren Abgänge bleiben unberücksichtigt.

Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen sind mit dem Nominalbetrag ausgewiesen und werden gegebenenfalls um erforderliche Wertberichtigungen in ausreichendem Maße gekürzt.

Sonstige Vermögensgegenstände

Die sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennbetrag, vermindert um erforderliche Abschreibungen und Wertberichtigungen, angesetzt.

Verbindlichkeiten und Rückstellungen

Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen erfolgt mittels des ratierlich degressiven Anwartschaftsbarwertverfahrens unter Verwendung des durchschnittlichen Marktzinses, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren (10-Jahresdurchschnitt) ergibt. Dieser beträgt gemäß der Festsetzung der Deutschen Bundesbank zum Bilanzstichtag 4,01 %. Der für die geforderten Anhangangaben verwendete Vergleichszinssatz (7-Jahresdurchschnitt) beträgt 3,24 % und wird ebenfalls von der Deutschen Bundesbank festgesetzt.

Vermögensgegenstände, die ausschließlich zur Erfüllung von Altersvorsorgeverpflichtungen dienen, werden gemäß § 246 Absatz 2 Satz 2 HGB mit diesen saldiert.

Die sonstigen Rückstellungen sind in Höhe ihres notwendigen Erfüllungsbetrags bemessen, der sich in Übereinstimmung mit § 253 Absatz 1 HGB gemäß den Grundsätzen vernünftiger kaufmännischer Beurteilung ergibt. Sofern die voraussichtliche Restlaufzeit der jeweiligen Rückstellung länger als ein Jahr ist, erfolgt eine Abzinsung der Rückstellung mit dem jeweiligen von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Zinssatz.

Fonds für allgemeine Bankrisiken

Der Fonds für allgemeine Bankrisiken beinhaltet Beiträge, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung zur Sicherung gegen allgemeine Bankrisiken notwendig sind. Unabhängig davon erfolgt gemäß § 340e Absatz 4 HGB eine Dotierung aus den Nettoerträgen des Handelsbestands.

Latente Steuern

Bestehen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen Differenzen, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen, so muss eine sich daraus insgesamt ergebende Steuerbelastung als passive latente Steuer in der Bilanz angesetzt werden. Eine sich insgesamt ergebende Steuerentlastung kann als latente Steuer aktiviert werden.

Ein entstandener Aktivüberhang wird in Ausübung des Wahlrechts des § 274 Absatz 1 HGB nicht in der Bilanz ausgewiesen.

Erwerb eigener Anteile

Der Nennwert von erworbenen eigenen Anteilen wird in der Vorspalte offen von dem Posten Gezeichnetes Kapital abgesetzt und ergibt das ausgegebene Kapital. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem rechnerischen Wert und den Anschaffungskosten der eigenen Anteile wird erfolgsneutral mit den frei verfügbaren Rücklagen (Gewinnrücklagen) verrechnet.

Werden die eigenen Anteile wieder veräußert, entfällt der Abzug in der Vorspalte. Ein den rechnerischen Wert übersteigender Differenzbetrag aus dem Veräußerungserlös wird bis zur Höhe des mit den frei verfügbaren Rücklagen verrechneten Betrags in die jeweiligen Rücklagen eingestellt. Ein darüber hinausgehender Differenzbetrag wird in die Kapitalrücklage eingestellt, wohingegen ein beim Verkauf entstehender Verlust die Gewinnrücklagen belastet.

Währungsumrechnung

Die Behandlung der Ergebnisse aus der Fremdwährungsumrechnung richtet sich danach, ob die Fremdwährungsgeschäfte dem Handelsbestand zugeordnet oder besonders gedeckt sind. Eine besondere Deckung ist zum Bilanzstichtag nicht gegeben. Im Falle des Handelsbestands werden sowohl die Aufwendungen als auch die Erträge aus der Währungsumrechnung erfolgswirksam erfasst und im Handelsergebnis ausgewiesen. Demgegenüber werden bei Fremdwährungsposten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr nur die Aufwendungen aus der Währungsumrechnung dem Imparitätsprinzip entsprechend erfolgswirksam berücksichtigt und in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Bei Fremdwährungsposten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr erfolgt der Ausweis von Aufwendungen und Erträge brutto im sonstigen betrieblichen Ergebnis.

Zinsergebnis

Negative Zinsen aus Aktivgeschäften sind im Zinsertrag erfasst. Der Zinsertrag zeigt den aus dem Zinsgeschäft im Laufe des Geschäftsjahres realisierten Zinsertrag, der um negative Zinsen geschmälert wurde. Korrespondierend hierzu schmälern negative Zinsen aus Passivgeschäften den Zinsaufwand entsprechend.

III. Änderungen von Bewertungs-, Bilanzierungs- und Ausweismethoden

Im Geschäftsjahr 2016 ergaben sich keine Änderungen von Bewertungs-, Bilanzierungs- und Ausweismethoden.

IV. Erläuterungen zur Bilanz

Fremdwährungsvolumina

Am Bilanzstichtag bestehen Vermögensgegenstände in Fremdwährung in Höhe von umgerechnet T€ 87.271 (Vorjahr: T€ 86.826). Verbindlichkeiten, die auf Fremdwährung lauten, bestehen in Höhe von T€ 63.547 (Vorjahr: T€ 62.860). Dabei handelt es sich um die folgenden Bilanzposten:

Währung Forderungen (Kunden und Kreditinstitute)
T€
Wertpapiere, Beteiligungen und verbundene Unternehmen
T€
Sonstige Vermögensgegenstände
T€
Verbindlichkeiten (Kunden und Kreditinstitute)
T€
Sonstige Verbindlichkeiten
T€
AUD 142 0 0 142 0
BRL 215 0 0 226 0
CAD 166 340 0 499 0
CHF 2.513 15.070 0 2.886 253
CZK 0 0 0 0 0
DKK 0 2 0 2 0
GBP 469 5 21 625 41
HKD 971 0 0 951 12
HUF 0 0 0 0 0
INR 19 0 0 0 0
JPY 3.222 185 0 3.370 28
MYR 2 0 0 0 0
NOK 106 0 0 96 0
NZD 162 0 12 174 0
OMR 40 0 0 39 0
PLN 19 0 0 25 0
SEK 82 0 0 82 0
SGD 0 0 0 0 0
THB 0 0 0 6 0
TRY 1 0 0 0 0
USD 38.415 24.856 3 53.657 200
ZAR 0 233 0 233 0
46.544 40.691 36 63.013 534

Die aus der Währungsumrechnung der Positionen des Anlagebestands mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr resultierenden Aufwendungen betragen T€ 25 (Vorjahr: T€ 446) und sind unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Die Aufwendungen aus der Währungsumrechnung des Handelsbestands in Höhe von T€ 123 sind unter dem Nettoertrag des Handelsbestands ausgewiesen.

Forderungen an Kreditinstitute

Die Forderungen an Kreditinstitute bestehen aus täglich fälligen Bankguthaben in Höhe von T€ 34.009 (Vorjahr: T€ 59.825) und aus täglich fälligen sowie anderen Forderungen in Höhe von T€ 47.904 (Vorjahr: T€ 43.923). Sie beinhalten keine Forderungen gegen verbundene Unternehmen oder Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht.

Forderungen an Kunden

Die Forderungen an Kunden belaufen sich auf insgesamt T€ 37.231 (Vorjahr: T€ 32.392). In der Gesamtposition sind Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von T€ 2.539 (Vorjahr: T€ 2.456) enthalten; davon sind Forderungen in Höhe von T€ 2.316 (Vorjahr: T€ 2.296) nachrangig. Forderungen gegen Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis sind in Höhe von T€ 22 (Vorjahr: T€ 71) enthalten.

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere

Die Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapiere belaufen sich auf insgesamt T€ 204.902 und beinhalten keine Forderungen an verbundene Unternehmen.

31.12.2016
T€
31.12.2015
T€
Anleihen und Schuldverschreibungen 201.339 220.161
Stückzinsen 3.563 4.842
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 204.902 225.003

Im Folgejahr werden Anleihen und Schuldverschreibungen in Höhe von T€ 24.935 fällig.

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere

Die Baader Bank AG weist zum 31. Dezember 2016 unter den Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren eine Gattung aus, die der Kategorie „wie Anlagevermögen behandelte Vermögensgegenstände“ zugeordnet ist. Ein Marktpreis von einem aktiven Markt steht zum 31. Dezember 2016 nicht zur Verfügung. Die Baader Bank AG hat den beizulegenden Zeitwert gemäß § 255 Abs. 4 HGB anhand eines DCF-Modells zum Bilanzstichtag ermittelt. Anzeichen einer voraussichtlich dauernden Wertminderung, die zu einem weiteren Abschreibungsbedarf (Vorjahr: T€ 2.774) führen, sind nicht gegeben.

Restlaufzeitengliederung

Für die in der Bilanz ausgewiesenen Forderungen und Verbindlichkeiten gelten die folgenden Restlaufzeiten:

bis 3 Monate
T€
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr
T€
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre
T€
mehr als 5 Jahre
T€
Andere Forderungen an Kreditinstitute 0 10.269 0 8.000
Forderungen an Kunden 24.605 3.270 179 9.177
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 10.906 9.987 4.992 19.765
Verbindlichkeiten ggü. Kunden mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 12.639 32.843 79.500 75.000

Aufgliederung der börsenfähigen Wertpapiere nach börsennotierten und nicht börsennotierten Wertpapieren:

börsenfähig nicht mit dem
nicht börsenfähig
T€
börsennotiert
T€
nicht börsennotiert
T€
Niederstwert bewertete börsenfähige Wertpapiere
T€
Anleihen und Schuldverschreibungen 0 204.902 0 0
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 0 21.950 0 0
Beteiligungen 5.542 0 0
Anteile an verbundenen Unternehmen 0 0 21.334

Anlagevermögen

Die aktivierten Geschäftswerte aus den verschmolzenen Gesellschaften DBM Deutsche Börsenmakler GmbH und Baader Service Bank GmbH werden über 10 Jahre linear abgeschrieben.

Resultierend aus dem tatsächlichen Nutzen des jeweils erworbenen und im Wege der Verschmelzung auf die Baader Bank AG übergangenen Kundengeschäfts sowie aufgrund der tatsächlichen Nutzungsdauern von in der Vergangenheit erworbenen Geschäftswerten, hat sich gezeigt, dass die Zugrundelegung einer Nutzungsdauer von 5 Jahren deutlich zu niedrig ist.

Sämtliche im Anlagengitter ausgewiesenen Grundstücke und Gebäude werden von der Baader Bank AG im Rahmen ihrer eigenen Tätigkeit genutzt. Es wurden keine selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände aktiviert.

Die Entwicklung und Zusammensetzung des Anlagevermögens zeigt im Folgenden das Anlagengitter:

Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Stand 01.01.2016
T€
Zugänge
T€
Umbuchungen
T€
Abgänge
T€
Immaterielle Anlagewerte 83.908 1.221 0 -330
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 60.994 1.105 161 -330
Geschäfts- oder Firmenwert 22.560 0 0 0
Geleistete Anzahlungen auf Immaterielle Anlagewerte 354 116 -161 0
Sachanlagen 62.221 451 0 -264
Grundstücke und Bauten 55.848 173 237 0
Betriebs- und Geschäftsausstattung 6.373 39 2 -264
Geleistete Anzahlungen auf Sachanlagen und Anlagen im Bau 0 239 -239 0
Finanzanlagen 46.947 546 0 0
Beteiligungen 12.149 0 0 0
Anteile an verbundenen Unternehmen 21.203 130 0 0
Wertpapiere des Anlagevermögens 13.595 416 0 0
Aufgelaufene Abschreibungen
Stand 01.01.2016
T€
Zugänge
T€
Abgänge
T€
Stand 31.12.2016
T€
Immaterielle Anlagewerte -61.472 -6.395 324 -67.543
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten -43.839 -4.139 324 -47.654
Geschäfts- oder Firmenwert -17.633 -2.256 0 -19.889
Geleistete Anzahlungen auf Immaterielle Anlagewerte 0 0 0 0
Sachanlagen -18.716 -2.357 263 – 20.810
Grundstücke und Bauten -14.374 -1.906 0 -16.280
Betriebs- und Geschäftsausstattung -4.342 – 451 263 -4.530
Geleistete Anzahlungen auf Sachanlagen und Anlagen im Bau 0 0 0 0
Finanzanlagen -9.381 0 0 -9.381
Beteiligungen -6.607 0 0 -6.607
Anteile an verbundenen Unternehmen 0 0 0 0
Wertpapiere des Anlagevermögens -2.774 0 0 – 2.774
Buchwerte
Stand 31.12.2016
T€
Stand 31.12.20165
T€
Immaterielle Anlagewerte 17.256 22.436
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 14.276 17.155
Geschäfts- oder Firmenwert 2.671 4.927
Geleistete Anzahlungen auf Immaterielle Anlagewerte 309 354
Sachanlagen 41.598 43.506
Grundstücke und Bauten 39.978 41.474
Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.620 2.032
Geleistete Anzahlungen auf Sachanlagen und Anlagen im Bau 0 0
Finanzanlagen 38.112 37.566
Beteiligungen 5.542 5.542
Anteile an verbundenen Unternehmen 21.333 21.203
Wertpapiere des Anlagevermögens 11.237 10.821

Anteilsbesitz

Der Anteilsbesitz wird unter Ziffer VIII dargestellt.

Sonstige Vermögensgegenstände

In den sonstigen Vermögensgegenständen sind enthalten:

31.12.2016
T€
31.12.2015
T€
Unternehmensanteile 8.829 8.829
Sonstige Steuerforderungen 2.557 3.457
Körperschaftsteuerguthaben 1.478 2.950
Sonstige Forderungen 293 274
Forderungen aus Courtagen, Kursdifferenzen und Transaktionsentgelten 195 169
Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen 43 20
Umsatzsteuerforderungen 0 97
Sonstige Vermögensgegenstände 13.395 15.796

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten im Wesentlichen zur Veräußerung gehaltene Unternehmensanteile, die der Baader Bank AG im Geschäftsjahr 2015 im Zuge einer Restrukturierung eines Kreditengagements aufgrund des Verzichtes einer Darlehensforderung zugegangen sind. Forderungen gegen verbundene Unternehmen bestehen nicht.

Aktive Rechnungsabgrenzung

Die aktive Rechnungsabgrenzung betrifft in Höhe von T€ 63 (Vorjahr: T€ 74) die gemäß § 250 Absatz 3 HGB auf der Aktivseite ausgewiesenen Unterschiedsbeträge aus der Ausgabe von Schuldscheindarlehen. Der Unterschiedsbetrag wird zeitanteilig linear über die Restlaufzeit aufgelöst.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten dienen überwiegend zur Finanzierung des Geschäftsgebäudes in Unterschleißheim und zur Refinanzierung des Wertpapierhandelsgeschäftes.

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

Zum Bilanzstichtag bestanden täglich fällige Kundeneinlagen in Höhe von T€ 185.604 (Vorjahr: T€ 160.726) und Verbindlichkeiten gegenüber Kunden aus aufgenommenen Schuldscheindarlehen und Termingeldern in Höhe von T€ 199.982 (Vorjahr: T€ 231.495). Es sind Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von T€ 2.858 (Vorjahr: T€ 6.417) enthalten.

Sonstige Verbindlichkeiten

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind enthalten:

31.12.2016
T€
31.12.2015
T€
Steuerverbindlichkeiten 1.684 948
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.487 1.829
Sonstige Verbindlichkeiten 828 1.404
Sonstige Verbindlichkeiten 3.999 4.181

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind keine Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen enthalten.

Pensionsrückstellungen

Die Pensionsverpflichtungen zum 31. Dezember 2016 betragen T€ 14.061 (Vorjahr: T€ 15.334) und werden nach dem im Abschnitt „Verbindlichkeiten und Rückstellungen“ beschriebenen Verfahren ermittelt. Zur Rückdeckung der Verpflichtungen stehen Bankkonten, Wertpapierdepots sowie Rückdeckungsversicherungen zur Verfügung.

Den versicherungsmathematischen Berechnungen liegen folgende Parameter zugrunde:

31.12.2016 31.12.2015
Rechnungszins 4,01 % 3,89 %
Gehaltsentwicklung 3,00 % 3,00 %
Rentenanpassung 1,80 % 1,80 %

In Übereinstimmung mit § 253 Abs. 6 HGB ergibt sich ein Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellung nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren in Höhe von T€ 852. Als Rechnungsgrundlagen wurden darüber hinaus sowohl für die Handels- als auch für die Steuerbilanz zum 31. Dezember 2016 die Klaus Heubeck „Richttafeln 2005 G“ verwendet.

Deckungsvermögen

31.12.2016
T€
31.12.2015
T€
Anschaffungskosten 19.902 14.456
Beizulegender Zeitwert 19.449 20.677
Verrechnete Schulden 12.653 13.928

Die als Deckungsvermögen qualifizierten Bankguthaben, die Rückdeckungsversicherungen sowie die Wertpapierdepots werden mit der Pensionsverpflichtung saldiert. Des Weiteren wird auf der Aktivseite ein Unterschiedsbetrag aus Vermögensverrechnung in Höhe von T€ 6.796 (Vorjahr: T€ 6.749) ausgewiesen. Dies führt im Saldo zu einem Bilanzausweis der Pensionsrückstellungen von T€ 1.408 (Vorjahr: T€ 1.405). Aufwendungen und Erträge aus dem verrechneten Vermögen werden in Höhe von T€ 1.662 saldiert in Übereinstimmung mit § 246 Abs. 2 HGB unter dem Posten sonstige betriebliche Aufwendungen ausgewiesen. In Anwendung von § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB wurden Aufwendungen in Höhe von T€ 1.783 mit Erträgen in Höhe von T€ 121 verrechnet.

Andere Rückstellungen

Die anderen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2016
T€
31.12.2015
T€
Verwaltungs- und Provisionsaufwendungen 2.335 1.251
Personalrückstellungen 1.754 1.246
Prüfungs-, Rechts- und Beratungskosten 413 348
Beiträge 150 154
Sonstige Rückstellungen 500 750
Andere Rückstellungen 5.152 3.749

Fonds für allgemeine Bankrisiken

Gemäß § 340e Absatz 4 HGB haben Kreditinstitute einen Sonderposten „Fonds für allgemeine Bankrisiken“ gemäß § 340g HGB zu bilden. Dem Sonderposten sind jährlich 10 % der aus dem Handelsbestand erzielten Nettoerträge zuzuführen, um den aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert resultierenden besonderen Risiken Rechnung zu tragen. Der Sonderposten ist jährlich solange mit mindestens 10 % der aus dem Handelsbestand erzielten Nettoerträge zu dotieren, bis mindestens 50 % des Durchschnitts der letzten fünf vor dem Berechnungsstichtag erzielten jährlichen Nettoerträge aus dem Handelsbestand erreicht sind (Mindestbestand).

Im Geschäftsjahr wurden dem Sonderposten in Übereinstimmung mit § 340e Abs. 4 HGB T€ 626 zugeführt.

Handelsbestand

Zum 31. Dezember 2016 gliedern sich Handelsaktiva sowie -passiva wie folgt:

Handelsaktiva 31.12.2016
T€
31.12.2015
T€
Derivative Finanzinstrumente 0 33
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 1.045 1.003
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 53.915 59.829
Risikoabschlag -659 -870
bilanzielle Handelsaktiva 54.301 59.995
Handelspassiva 31.12.2016
T€
31.12.2015
T€
Derivative Finanzinstrumente 279 3
Verbindlichkeiten 1.837 1.683
bilanzielle Handelspassiva 2.116 1.686

Bewertungseinheiten

Es wurden im Geschäftsjahr 2016 keine Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB gebildet.

Derivative Finanzinstrumente

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2016 hält die Baader Bank AG indexbezogene derivative Finanzinstrumente im Handelsbestand. Bei diesen Geschäften handelt es sich um Futures.

Die Bilanzierung und Bewertung des aktiven bzw. passiven Handelsbestands erfolgt nach dem im separaten Abschnitt „Handelsbestand“ beschriebenen Verfahren. Zum Bilanzstichtag wurden alle derivativen Finanzinstrumente mit dem beizulegenden Zeitwert, der dem Marktwert entspricht, bilanziert.

Termingeschäfte

Am Bilanzstichtag noch nicht abgewickelte Termingeschäfte bestehen ausschließlich im Rahmen von Devisentermingeschäften im Sinne des § 36 Nr. 1 RechKredV.

Laufzeit Währung Nominal
T€
29. Dezember 2016 bis 3. Januar 2017 CAD -7
29. Dezember 2016 bis 3. Januar 2017 CHF -19
29. Dezember 2016 bis 4. Januar 2017 JPY 0
30. Dezember 2016 bis 4. Januar 2017 JPY -1
30. Dezember 2016 bis 5. Januar 2017 JPY -8
29. Dezember 2016 bis 3. Januar 2017 NOK -11
30. Dezember 2016 bis 3. Januar 2017 USD 3
29. Dezember 2016 bis 3. Januar 2017 USD 170
30. Dezember 2016 bis 3. Januar 2017 USD -60
29. Dezember 2016 bis 3. Januar 2017 USD -193
30. Dezember 2016 bis 3. Januar 2017 USD -10.074

Bei den dargestellten Geschäften handelt es sich ausschließlich um kundeninduzierte Termingeschäfte sowie um noch nicht zum Bilanzstichtag erfüllte Kassageschäfte.

Für mit dem beizulegenden Zeitwert (Marktwert) bewertete derivative Finanzinstrumente stellen sich Umfang und Art jeder Kategorie einschließlich der wesentlichen Bedingungen, welche die Höhe, den Zeitpunkt und die Sicherheit künftiger Zahlungsströme beeinflussen können wie folgt dar:

Handelspassiva

Portfolio Bezeichnung Kategorie Fälligkeit Marktpreis
Kontrakte Stück Marktwert
Eurex FH FW DAX® Future (FDAX) Aktienindex-Future der Eurex Fixed Income Future März 2017 11.465,00 4 1.146.500,00
Eurex TSY Euro-Bobl Future 5 Jahre (FGBM) März 2017 133,63 229 30.601.270,00
Portfolio Buchwert
Risikofaktoren Zahlungsströme
Eurex FH FW 1.142.997,80 Zahlungsstromschwankungen ergeben sich hauptsächlich aus der Wertänderung des Index DAX (25 Euro pro Indexpunkt) • täglich: Differenzenausgleich
• am ersten Börsentag nach dem Schlussabrechnungstag Erfüllung durch Barausgleich (Cash Settlement)
Eurex TSY 30.392.822,75 Zahlungsstromschwankungen ergeben sich hauptsächlich aus der Wertänderung mittelfristiger Schuldverschreibungen der BRD (Multiplikator von 1.000) • täglich: Abrechnungspreis (volumengewichteter Durchschnitt aller Geschäfte um 17:14 Uhr, falls mehr als fünf Geschäfte getätigt wurden)
• Erfüllung durch Lieferung

Anteile an Investmentfonds

Die Baader Bank AG ist zum 31. Dezember 2016 mit mehr als 10 % an folgenden inländischen Investmentvermögen im Sinn des § 1 des Investmentgesetzes oder vergleichbaren ausländischen Investmentanteilen im Sinn des § 2 Absatz 9 des Investmentgesetzes beteiligt:

Instrument Anlageziel Volumen Stück Marktwert
T€
Buchwert
T€
Ausschüttung 2016
T€
SKALIS Evolution Flex AK S1) (ISIN: DE000A1W9A02) Mischfonds defensiv 93.300 9.272 9.443 71
SKALIS Evolution Flex AK R1) (ISIN: DE000A1W9AA8) Mischfonds defensiv 10.000 974 1.000 4
SKALIS Evolution Flex AK I1) (ISIN: DE000A1W9AZ5) Mischfonds defensiv 10.000 984 1.000 6
SKALIS Evolution Defensive AK R1) (ISIN: DE000A12BPG3) Mischfonds defensiv 20.000 1.891 2.000 10
SKALIS Evolution Defensive AK I1) (ISIN: DE000A12BPH1) Mischfonds defensiv 80.000 7.606 7.976 61
TRISTONE UI AK I1) (ISIN: DE000A1XDWV2) Mischfonds 36.000 3.002 3.600 0
ATHENA UI AK I1) (ISIN: DE000A0Q2SF3) Derivativ 10.000 1.071 1.092 0
SWISS HEDGE TWINTRADE AK D-EUR1) (ISIN: LU0700553844) Mischfonds defensiv 10.775 1.035 997 0

1) Investmentvermögen im Sinne der OGAV-Richtlinie gemäß §§ 192 ff. KAGB; Publikumsfonds

Die Zuordnung der Anteile an dem Investmentvermögen erfolgt in voller Höhe (T€ 25.835) zur Liquiditätsreserve.

Die Rückgabe der Investmentfondsanteile ist täglich möglich.

Als Sicherheiten übertragene Vermögensgegenstände

Für die nachfolgenden Verbindlichkeiten wurden zum 31. Dezember 2016 Vermögensgegenstände mit dem angegebenen Beleihungswert als Sicherheiten hinterlegt:

Grundschulden
T€
Wertpapiere (Liquiditätsreserve)
T€
Bankguthaben
T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 26.200 0 4.676

Latente Steuern

Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt auf Wertunterschiede zwischen Handels- und Steuerrecht beim Ansatz von Pensionsrückstellungen (aktive latente Steuern) sowie steuerlichen Geschäftswerten, Deckungsvermögen, aktivierten Skontren und bei der Abzinsung von anderen Rückstellungen (passive latente Steuern). Der angewandte Steuersatz beträgt 28,51 %. Der entstandene Aktivüberhang wird in Ausübung des Wahlrechts des § 274 Absatz 1 Satz 2 HGB nicht in der Bilanz ausgewiesen.

Eigenkapital

1. Grundkapital

Das Grundkapital der Gesellschaft betrug am 31. Dezember 2016 T€ 45.909. Es ist eingeteilt in 45.908.682 auf den Inhaber lautende Stückaktien (Stammaktien).

2. Genehmigtes Kapital

a) Genehmigtes Kapital 2011

Die Hauptversammlung der Gesellschaft hat durch Beschluss vom 30. Juni 2011 ein Genehmigtes Kapital 2011 mit folgendem Inhalt geschaffen:

Der Vorstand wird ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 29. Juni 2016 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer Inhaberstückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen um bis zu insgesamt T€ 22.954 zu erhöhen. Den Aktionären ist grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Mit Zustimmung des Aufsichtsrats kann jedoch der Vorstand das Bezugsrecht der Aktionäre unter bestimmten Bedingungen ausschließen.

Das Genehmigte Kapital 2011 wurde im Berichtsjahr nicht in Anspruch genommen und ist am 29. Juni 2016 ausgelaufen.

b) Genehmigtes Kapital 2016

Die Hauptversammlung der Gesellschaft hat durch Beschluss vom 22. Juni 2016 ein Genehmigtes Kapital 2016 mit folgendem Inhalt geschaffen:

Der Vorstand wird ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 21. Juni 2021 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer Aktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen um bis zu insgesamt T€ 22.954 zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2016). Bei der Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2016 ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand wird ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen,

a) um Spitzenbeträge von dem Bezugsrecht auszunehmen;

b) wenn die neuen Aktien gegen Bareinlagen zu einem Ausgabebetrag ausgegeben werden, der den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabepreises nicht wesentlich im Sinne des § 186 Abs. 3 S. 4 AktG unterschreitet, und soweit die insgesamt seit der Ermächtigung gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegebenen Aktien zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Ermächtigung oder – falls dieser Wert geringer ist – zum Zeitpunkt der Ausnutzung der Ermächtigung 10 % des Grundkapitals nicht übersteigen. Auf diese 10 %-Grenze sind diejenigen Aktien anzurechnen, die während der Wirksamkeit dieser Ermächtigung bis zum Zeitpunkt der Ausübung der jeweiligen Ermächtigung in direkter oder entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre ausgegeben oder veräußert wurden. Ebenfalls anzurechnen sind diejenigen Aktien, die von der Gesellschaft aufgrund von zum Zeitpunkt der jeweiligen Ausübung der Ermächtigung ausgegebenen Wandel-/Optionsschuldverschreibungen ausgegeben wurden beziehungsweise noch ausgegeben werden können, sofern die Wandel-/Optionsschuldverschreibungen nach dem Wirksamwerden dieser Ermächtigung in direkter oder entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre durch die Gesellschaft oder ihre Konzerngesellschaften ausgegeben wurden;

c) um die Aktien gegen Sacheinlagen zum Erwerb von Unternehmen oder Beteiligungen an Unternehmen oder Unternehmensteilen oder Vermögensgegenständen – auch durch Aktientausch -sowie bei Unternehmenszusammenschlüssen auszugeben.

Der Beschluss zur Schaffung des Genehmigten Kapitals 2016 wurde am 29. August 2016 zur Eintragung in das Handelsregister angemeldet. Die Eintragung erfolgte am 19. Dezember 2016.

Das Genehmigte Kapital 2016 wurde im Berichtsjahr nicht in Anspruch genommen.

c) Sonstiges genehmigtes Kapital

Es bestand im Geschäftsjahr 2016 kein sonstiges genehmigtes Kapital.

3. Bedingtes Kapital

a) Bedingtes Kapital 2007

Die Hauptversammlung der Gesellschaft hat durch Beschluss vom 26. Juni 2007 ein Bedingtes Kapital 2007 mit folgendem Inhalt geschaffen:

Das Grundkapital ist um bis zu nominal T€ 1.600 bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur durch Ausgabe von bis zu 1.600.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit Gewinnberechtigung ab Beginn des Geschäftsjahres ihrer Ausgabe und nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von Optionen, die im Rahmen des Aktienoptionsplans 2006 der Baader Wertpapierhandelsbank AG aufgrund der am 19. Juli 2006 erteilten Ermächtigung ausgegeben werden, von ihren Optionen Gebrauch machen.

b) Bedingtes Kapital 2012

Die Hauptversammlung der Gesellschaft hat durch Beschluss vom 29. Juni 2012 ein Bedingtes Kapital 2012 mit folgendem Inhalt geschaffen:

Das Grundkapital der Gesellschaft ist um bis zu T€ 20.754 bedingt erhöht durch Ausgabe von bis zu 20.754.341 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien (Bedingtes Kapital 2012). Das Bedingte Kapital dient der Gewährung von Rechten an die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandelschuldverschreibungen und/oder aus Optionsscheinen aus Teilschuldverschreibungen, die gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 29. Juni 2012 bis zum 28. Juni 2017 von der Baader Bank AG oder durch eine Gesellschaft begeben werden, an der die Baader Bank AG unmittelbar oder mittelbar mit Mehrheit beteiligt ist. Das Bedingte Kapital dient nach Maßgabe der Wandelanleihebedingungen auch der Ausgabe von Aktien an Inhaber von Wandelschuldverschreibungen, die mit Wandlungspflichten ausgestattet sind. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu dem in Übereinstimmung mit dem Ermächtigungsbeschluss jeweils festzulegenden Wandlungs- bzw. Optionspreis.

Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber der Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen, die von der Gesellschaft auf Grund des Ermächtigungsbeschlusses vom 29. Juni 2012 bis zum 28. Juni 2017 ausgegeben werden, von ihren Wandlungs- bzw. Optionsrechten Gebrauch machen oder die zur Wandlung verpflichteten Inhaber der Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen und soweit nicht eigene Aktien zur Bedienung dieser Rechte zur Verfügung gestellt werden. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie durch Ausübung von Wandlungs- bzw. von Optionsrechten oder durch Erfüllung von Wandlungspflichten entstehen, am Gewinn teil.

Der Vorstand wird ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen.

Die Beschlüsse zum bedingten Kapital wurden im Berichtsjahr nicht in Anspruch genommen.

c) Sonstiges bedingtes Kapital

Es bestand im Geschäftsjahr 2016 kein sonstiges bedingtes Kapital.

4. Eigene Aktien

a) Ermächtigungen zum Erwerb eigener Aktien

Die Hauptversammlung der Gesellschaft hat durch Beschluss vom 1. Juli 2014 folgenden Beschluss gefasst:

a) Die Gesellschaft wird gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 7 AktG ermächtigt, bis zum 30. Juni 2019 zum Zwecke des Wertpapierhandels eigene Aktien zu Preisen, die den durchschnittlichen Schlusskurs der Aktie im Präsenzhandel an der Frankfurter Wertpapierbörse an den jeweils 3 vorangehenden Handelstagen um nicht mehr als 10 % übersteigen oder unterschreiten, zu kaufen und zu verkaufen. Dabei darf der Bestand der zu diesem Zweck erworbenen Aktien fünf vom Hundert des Grundkapitals der Gesellschaft nicht übersteigen.

b) Die Gesellschaft wird gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG dazu ermächtigt, Aktien der Gesellschaft zu erwerben, insbesondere um

sie Dritten im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Unternehmensbeteiligungen oder Vermögensgegenständen – auch durch Aktientausch – sowie bei Unternehmenszusammenschlüssen anbieten zu können,

Aktien den Berechtigten aus dem Aktienoptionsplan 2006 der Baader Bank AG gemäß der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 19. Juli 2006 zum Bezug anzubieten oder

sie einzuziehen.

Die Ermächtigung ist auf den Erwerb von eigenen Aktien mit einem Anteil am Grundkapital von insgesamt bis zu zehn vom Hundert beschränkt. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals, in Verfolgung eines oder mehrerer der genannten Zwecke ausgeübt werden. Die Ermächtigung gilt bis zum 30. Juni 2019.

Der Erwerb erfolgt über die Börse. Der von der Baader Bank AG gezahlte Gegenwert je Aktie darf den Mittelwert der Schlusskurse für die Stückaktien der Baader Bank AG im Präsenzhandel an der Frankfurter Wertpapierbörse während der letzten 5 Handelstage vor dem Erwerb der Aktien (ohne Erwerbsnebenkosten) um nicht mehr als 5 % überschreiten.

Der Vorstand wird ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Aktien der Baader Bank AG, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben werden, Dritten beim Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Unternehmensbeteiligungen oder Vermögensgegenständen – auch durch Aktientausch – sowie bei Unternehmenszusammenschlüssen anzubieten.

Der Vorstand wird ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben wurden, im Rahmen des von der Hauptversammlung beschlossenen Aktienoptionsplans 2006 Inhabern von Optionen zum Erwerb anzubieten.

Das Bezugsrecht der Aktionäre auf diese eigenen Aktien wird insoweit ausgeschlossen, wie diese Aktien gemäß den vorstehend genannten Ermächtigungen verwandt werden.

Der Vorstand wird weiterhin ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Baader Bank AG einzuziehen, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben werden, ohne dass die Einziehung oder ihre Durchführung eines weiteren Hauptversammlungsbeschlusses bedarf. Die Ermächtigung zur Einziehung kann ganz oder in Teilen ausgeübt werden.

b) Anzahl eigener Aktien

Im Berichtsjahr wurden keine eigenen Aktien von Berechtigten der Aktienoptionspläne der Baader Bank AG bezogen. Die Gesellschaft hielt zum 31. Dezember 2016 eine Anzahl von 276.996 eigenen Aktien.

Der Bestand an eigenen Aktien hat sich im Berichtszeitraum nicht geändert und entspricht 0,60 % des Grundkapitals. Der auf sie entfallende Betrag des Grundkapitals beträgt T€ 277.

Bestand 31.12.2015 Zugänge
Anzahl
Durchschnittl. Kurs
Abgänge
Anzahl
Durchschnittl. Kurs
Bestand 31.12.2016
276.996 0 0 0 0 276.996

Der durchschnittliche Kurs der zum Bilanzstichtag gehaltenen eigenen Aktien beträgt € 2,40.

Bilanzgewinn /- verlust

31.12.2016
T€
31.12.2015
T€
Jahresergebnis -96 -7.464
Verlustvortrag / Gewinnvortrag -6.546 918
Bilanzverlust -6.642 -6.546

Das Jahresergebnis der Baader Bank AG für das Geschäftsjahr 2016 beträgt minus T€ 96. Unter Berücksichtigung des Gewinnvortrages aus Vorjahren ergibt sich ein Bilanzverlust in Höhe von T€ 6.642.

Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, den Bilanzverlust auf neue Rechnung vorzutragen.

Eventualverbindlichkeiten

Die Eventualverbindlichkeiten resultieren aus Bürgschaften gegenüber Mitgliedern des Vorstands und bestehen zum Bilanzstichtag in Höhe von T€ 203 (Vorjahr: T€ 5) sowie aus der Übernahme einer Vertragserfüllungsgarantie in Höhe von T€ 13.052 (Vorjahr: T€ 0), aus der aufgrund der Unterlegung mit Guthaben in gleicher Höhe keinen finanziellen Risiken resultieren.

Andere Verpflichtungen

Es bestehen offene unwiderrufliche Kreditzusagen an Kunden in Höhe von T€ 12.197 (Vorjahr: T€ 10.097).

Die Position enthält offene Kreditzusagen gegenüber Mitgliedern des Vorstands in Höhe von insgesamt T€ 398, die in Höhe von T€ 203 in Anspruch genommen wurden. Es bestehen keine offenen Kreditzusagen gegenüber verbundenen Unternehmen (Vorjahr T€ 0).

V. Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte

Angaben nach § 285 Nr. 3a HGB

Im Rahmen ihrer gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ist die Baader Bank finanzielle Verpflichtungen eingegangen, die über die in der Bilanz zum 31. Dezember 2016 ausgewiesenen Verbindlichkeiten hinausgehen und sich wie folgt darstellen:

Restlaufzeit Monate finanzielle Verpflichtung
T€
Zukünftige Zahlungen aus Mietverträgen für Büroräume, Nutzflächen und Pkw-Stellplätze 12 bis 49 3.471
Zukünftige Zahlungen aus Kraftfahrzeugleasingverträgen sowie Leasingverträgen über Gegenstände der Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 47 3.256
Zukünftige Zahlungen aus sonstigen Dienstleistungsverträgen 12 873

Wesentliche Risiken aus den nicht in der Bilanz enthaltenen Geschäften, welche sich auf die Liquidität bzw. auf die Fähigkeit der Baader Bank AG, in einem absehbaren Zeitraum die vorhandenen Verpflichtungen erfüllen zu können, negativ auswirken, sind nicht erkennbar.

Angaben nach § 285 Nr. 3 HGB

Sonstige wesentliche finanzielle Verpflichtungen, die nicht in der Bilanz enthalten sind und nach § 285 Nr. 3 HGB anzugeben sind, bestehen nicht.

VI. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Zinserträge und -aufwendungen

In dem Posten „Zinserträge“ aus Kredit- und Geldmarktgeschäften sind negative Zinsen auf Guthaben aus laufenden Konten in Höhe von T€ 162 sowie aus Termin- und Kundengeldern in Höhe von T€ 17 enthalten.

Negative Zinsen in Höhe von T€ 114, die aus Kundengeld- und Termingeldanlagen resultieren, sind ebenso wie Aufwendungen in Höhe von T€ 9 (Vorjahr T€ 4) aus der Aufzinsung von anderen Rückstellungen unter dem Posten „Zinsaufwendungen“ ausgewiesen.

Sonstige betriebliche Erträge

2016
T€
2015
T€
Erträge aus Dienstleistungen an Tochterunternehmen/Beteiligungen 3.121 3.355
Sonstige Erträge 1.392 2.344
Auflösung von Rückstellungen 395 516
Erträge aus Sachbezügen (Firmenwagen) 377 338
Mieterträge 136 134
Periodenfremde Erträge 47 101
Werbeeinnahmen 21 98
Erträge aus Verschmelzungen 0 1.941
Sonstige betriebliche Erträge 5.489 8.827

Periodenfremde Erträge betreffen im Wesentlichen Erstattungen eines Energieversorgers aus Vorjahresüberzahlungen in Höhe von T€ 21.

Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen

In den Abschreibungen sind keine außerplanmäßigen Abschreibungen enthalten (Vorjahr T€ 0). Für die Zusammensetzung der Abschreibungen wird auf das Anlagengitter verwiesen.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von T€ 2.994 (Vorjahr: T€ 1.893) enthalten im Wesentlichen verrechnete Aufwendungen aus der Abzinsung von Pensionsrückstellungen mit den Aufwendungen und Erträgen aus dem Deckungsvermögen in Übereinstimmung mit § 246 Abs. 2 HGB (T€ 1.662), periodenfremde Aufwendungen für im Vorjahr bezogene Leistungen (T€ 453) sowie Devisenergebnisse des Anlagebuchs (T€ 25).

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die im Geschäftsjahr 2016 ausgewiesenen Steuern vom Einkommen und Ertrag beinhalten Steuererstattungen aus Vorjahren in Höhe von T€ 93, Steuernachzahlungen aus Vorjahren in Höhe von T€ 5 sowie Erträge aus der Aufzinsung des Körperschaftsteuerguthabens in Höhe von T€ 4.

Ausschüttungsgesperrte Beträge

Im Geschäftsjahr 2016 ergibt sich für die Baader Bank AG ein ausschüttungsgesperrter Gesamtbetrag in Höhe von T€ 852 (Vorjahr: T€ 384). Der Gesamtbetrag resultiert gemäß § 253 Abs. 6 HGB aus dem Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren.

VII. Ergänzende Angaben

Mehrheitsbeteiligung

Die Baader Beteiligungs GmbH, Unterschleißheim, hält an der Baader Bank AG eine Mehrheitsbeteiligung gemäß § 16 Absatz 1 AktG. Eine Mitteilung gemäß § 20 Absatz 4 AktG liegt vor.

Mitarbeiter

Im Geschäftsjahr 2016 wurden durchschnittlich 395 (Vorjahr 396) Angestellte beschäftigt. Davon waren 39 Mitarbeiter leitende Angestellte.

Gesamtbezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats

Den Mitgliedern des Vorstandes wurden für ihre Tätigkeit im Geschäftsjahr Gesamtbezüge in Höhe von T€ 1.718 gewährt.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten für ihre Tätigkeit im Geschäftsjahr Gesamtbezüge in Höhe von T€ 158.

Honorare des Abschlussprüfers

Gemäß § 285 Nr. 17 HGB entfällt diese Angabe, soweit die Angaben in einem das Unternehmen einbeziehenden Konzernabschluss enthalten sind. Die Baader Bank AG als Muttergesellschaft erstellt einen Konzernabschluss. Dort werden die geforderten Angaben zu den Honoraren der Abschlussprüfer gemacht.

Organe der Baader Bank AG

Vorstand

Herr Nico Baader, Gräfelfing (Vorsitzender)

Beruf: Bankkaufmann

Verantwortung: Grundsatzreferat und Investor Relations, Vorstandsreferat Market Making, Legal & Corporate Finance Execution, Kapitalmarktanalyse, Market Making Equities Stuttgart, Market Making Equities Frankfurt / Berlin / München / OTC, Market Making Fonds / ETFs, Market Making Verbriefte Derivate, Market Making Bonds, Treasury

Herr Dieter Brichmann, Penzberg (stellv. Vorsitzender)

Beruf: Dipl. Kaufmann

Verantwortung: Riskmanagement & Regulatory Reporting, Compliance / Geldwäschebeauftragter, Revision, Datenschutzbeauftragter, Operations, Kredit, Accounting & Corporate Taxes / Controlling, Betriebsorganisation / Personal

Herr Christian Bacherl, Baldham

Beruf: Dipl. Betriebswirt; B.Sc. (Computer Sciences) (JMU)

Verantwortung: Capital Markets, Equity Strategy, Equity Research, Publications Office

Herr Oliver Riedel, Lauf

Beruf: Bankkaufmann

Verantwortung: Equities & Derivatives Sales, Asset Management & Services, Middle-Office, Client Intelligence Group, Corporate Events / Roadshow Management

Aufsichtsrat

Herr Dr. Horst Schiessl, München (Vorsitzender)

Partner der SSP Schiessl Rechtsanwälte – Partnergesellschaft

Herr Dr. Christoph Niemann, Meerbusch (stellv. Vorsitzender)

ehem. persönlich haftender Gesellschafter, HSBC Trinkaus & Burkhardt KGaA

Herr Karl-Ludwig Kamprath, München

ehem. Vorsitzender des Vorstands der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg

Herr Helmut Schreyer, München

ehem. persönlich haftender Gesellschafter, Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA

Frau Theresia Weber, Emmering (Arbeitnehmervertreter)

Bankangestellte im Bereich Clearing & Settlement der Baader Bank AG

Herr Jan Vrbsky, Darmstadt (Arbeitnehmervertreter)

Stellv. Profitcenterleiter Market Making Aktien Frankfurt/Berlin/München der Baader Bank AG

Mandate nach § 340a Absatz 4 Nr. 1 HGB

Zum 31. Dezember 2016 wurden Mandate in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsgremien von großen Kapitalgesellschaften wahrgenommen. Diese sowie weitere nennenswerte Mandate werden im Folgenden aufgeführt:

Mandatsinhaber Mandatsfirma / -institution Mandat
Herr Nico Baader Baader & Heins Capital Management AG, Unterschleißheim Mitglied des Aufsichtsrats
Conservative Concept Portfolio Management AG, Frankfurt am Main Mitglied des Aufsichtsrats
U.C.A. AG, München Mitglied des Aufsichtsrats
Herr Dieter Brichmann Baader & Heins Capital Management AG, Unterschleißheim Vorsitzender des Aufsichtsrats
Conservative Concept Portfolio Management AG, Frankfurt am Main Vorsitzender des Aufsichtsrats
SKALIS Asset Management AG, Unterschleißheim stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats
Ophirum ETP GmbH, Frankfurt am Main (seit 15. Juli 2016) Vorsitzender des Prüfungsausschusses
Herr Christian Bacherl Baader Helvea AG (vormals: Helvea SA), Zürich (Schweiz) Mitglied des Verwaltungsrats
Herr Oliver Riedel Baader Helvea AG (vormals: Helvea SA), Zürich (Schweiz) Vorsitzender des Verwaltungsrats
Baader Helvea Limited (vormals: Helvea Ltd.), London (UK) Member of the Supervisory Board of Directors
Baader Helvea Inc. (vormals: Helvea Inc.), New York (USA) Member of the Supervisory Board of Directors
Gulf Baader Capital Markets, S.A.O.C., Muscat (Oman) Mitglied des Verwaltungsrats
Herr Lukas Burkart Baader Helvea Limited (vormals: Helvea Ltd.), London (UK) Member of the Supervisory Board of Directors
Herr Sebastian Niedermayer Baader Helvea Inc. (vormals: Helvea Inc.), New York (USA) Member of the Supervisory Board of Directors

VIII. Aufstellung des Anteilsbesitzes der Baader Bank AG

Die Baader Bank AG ist unmittelbar an folgenden Unternehmen beteiligt:

Name / Sitz Kapitalanteil
%
Letzter Zwischen-/Jahresabschluss Eigenkapital (gesamt)
T€
Jahresergebnis
T€
Baader Helvea AG (vormals: Helvea S.A.), Zürich (Schweiz)1) 100,00 31. Dezember 2016 6.460 1.162
SELAN Holding GmbH, Unterschleißheim2) 100,00 31. Dezember 2016 8.519 -3
Baader & Heins Capital Management AG, Unterschleißheim 75,00 31. Dezember 2016 3.998 152
Conservative Concept Portfolio Management AG, Frankfurt am Main 66,07 31. Dezember 2016 2.449 141
Gulf Baader Capital Markets S.A.O.C., Muscat (Oman)3) 30,00 31. Dezember 2016 16.426 -827
Ophirum ETP GmbH, Frankfurt am Main 50,00 31. Dezember 2016 383 -142
Parsoli Corporation Ltd., Mumbai (Indien) 21,93 Zum 31. Dezember 2016 stehen keine aktuellen Daten zur Verfügung.

1) Das Eigenkapital und das Ergebnis des Geschäftsjahres zum 31. Dezember 2016 wurden umgerechnet (€/CHF 1,0739).
2) Das Eigenkapital und das Ergebnis des Geschäftsjahres wurden auf Basis eines untestierten Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2016 angegeben.
3) Das Eigenkapital und das Ergebnis des Geschäftsjahres wurden auf Basis eines untestierten Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2016 umgerechnet (€/OMR 0,4049).

Die Baader Bank AG ist unverändert mit unmittelbar 100,00 % der Geschäftsanteile an der Baader Helvea AG, Zürich (vormals: Helvea SA, Genf) beteiligt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erfolgte eine Sitzverlegung nach Zürich (Schweiz) einhergehend mit der Umfirmierung in Baader Helvea AG, Zürich. Die Eintragung ins Handelsregister erfolgte im Mai 2016.

Zusätzlich kam es aufgrund vertraglicher Nebenabreden im Geschäftsjahr 2016 zu einer Aktivierung nachträglicher Anschaffungskosten in Höhe von T€ 131.

Zusätzlich ist die Baader Bank AG über die Baader Helvea AG, Zürich (Schweiz) sowie Baader & Heins Capital Management AG, Unterschleißheim, mittelbar an folgenden Gesellschaften beteiligt:

Name / Sitz Kapitalanteil
%
Letzter Zwischen-/Jahresabschluss Eigenkapital (gesamt)
T€
Jahresergebnis
T€
Baader Helvea Inc. (vormals: Helvea Inc.), New York (Vereinigte Staaten von Amerika)1) 100,00 31. Dezember 2016 3.620 -1.436
Baader Helvea Ltd. (vormals: Helvea Ltd.), London (Vereinigtes Königreich)2) 100,00 31. Dezember 2016 613 -1.348
SKALIS Asset Management AG, Unterschleißheim 100,00 31. Dezember 2016 497 -905
Trading Systems Portfolio Management AG, Bad Homburg 9,64 31. Dezember 2015 1.041 9

Die Baader Bank AG war bis zum Liquidationszeitpunkt im abgelaufenen Geschäftsjahr mittelbar über die Conservative Concept Portfolio Management AG an der Conservative Concept AG beteiligt.

 

Unterschleißheim, den 15. März 2017

Baader Bank AG

Der Vorstand

Nico Baader

Dieter Brichmann

Christian Bacherl

Oliver Riedel

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang -unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht, der Baader Bank Aktiengesellschaft, Unterschleißheim, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den zusammengefassten Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grund-sätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und zusammengefasstem Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der zusammengefasste Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

 

München, den 15. März 2017

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

 

Sven Hauke, Wirtschaftsprüfer

ppa. Axel Menge, Wirtschaftsprüfer

Beschluss des Vorstands

der Baader Bank AG

Gewinnverwendungsbeschluss für das Geschäftsjahr 2016

Der Jahresfehlbetrag der Baader Bank AG für das Geschäftsjahr 2016 beträgt € 95.864,88. Unter Berücksichtigung des Verlustvortrages aus Vorjahren ergibt sich ein Bilanzverlust in Höhe von € 6.642.205,09.

Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, den Bilanzverlust auf neue Rechnung vorzutragen.

 

Unterschleißheim, den 15.03.2017

Der Vorstand

Nico Baader, Vorsitzender des Vorstands

Dieter Brichmann, Stv. Vorsitzender des Vorstands

Christian Bacherl, Mitglied des Vorstands

Oliver Riedel, Mitglied des Vorstands

Beschluss des Aufsichtsrats Gewinnverwendungsbeschluss für das Geschäftsjahr 2016

der Baader Bank AG

Der Aufsichtsrat schlägt der Hauptversammlung vor, den Bilanzverlust in Höhe von € 6.642.205,09 auf neue Rechnung vorzutragen.

 

Unterschleißheim, 28.03.2017

Dr. Horst Schiessl, Vorsitzender

Dr. Christoph Niemann, Stellvertretender Vorsitzender

Karl-Ludwig Kamprath

Helmut Schreyer

Theresia Weber

 

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