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Hat P & R auch selber Beratungen durchgeführt? Und was wusste Heinz Roth?

Informationen zufolge, die Anleger uns haben zukommen lassen, wurden diese nicht nur von ihren Vermittlern bezüglich eines Investments bei P & R beraten, sondern auch direkt von dem Unternehmen bei auslaufenden Container-Verträgen telefonisch kontaktiert. Das bedeutet natürlich, dass die entsprechenden Berater in diesen Fällen gar nicht wissen, was im Detail besprochen worden ist. Wir haben mal bei einigen Vermittler nachgefragt, ob dies so ablief. 

Zwei Vermittler bestätigen uns dieses Vorgehen. Diese selber erhielten deshalb auch nur eine verringerte Provision für das „neue Investment“. Wir fragen uns natürlich, weshalb sich die Vermittler solch ein Handeln von einem Unternehmen haben gefallen lassen?

Des Weiteren erfuhren wir, dass es wohl im Jahre 2013 einen größeren Umbruch in der Vermittlerstruktur gegeben habe. Nach unseren Erkenntnissen hat P & R alle Kunden, deren Vermittler keine Gewerbezulassung nach §34 f/3 hatten, an Vermittler mit einer derartigen Zulassung weitergereicht. Das ist grundsätzlich völlig richtig und nachvollziehbar, konnte aber auch dazu führen, dass ein Anleger von mehreren Personen zu dem Investment beraten wurde. Das ist schon ein ungewöhnliches Vorgehen und kann dann zu Problemen führen, wenn ein Anlegeranwalt den richtigen Vermittler für eine eventuelle Falschberatung herausfinden möchte.

Überhaupt sind wir gespannt, wie erste Klagen gegen Vermittler ausgehen werden, denn auch im Vorgang Infinus AG haben 2014 viele Rechtsanwälte damit Werbung gemacht, den Vermittler zu verklagen, was dem Anwalt letztendlich zwar ein Einkommen gesichert, dem Anleger aber nur zusätzliche Kosten bereitet hat. Auf die Gesamtzahl der Anleger gesehen sind uns im Fall Infinus nur ganz wenige Urteile gegen Vermittler bekannt.

 

Ich bin mir sicher, so einer unserer Gesprächspartner aus dem Vertrieb, dass man schon im Jahre 2017 zu über 90% gewusst hat, in welche Situation das Unternehmen Anfang 2018 kommen kann bzw. wird. Schließlich macht jedes Unternehmen in so einer Größenordnung auch eine Liquiditätsplanung für wenigstens ein Jahr im Voraus.

Und selbst, wenn dem so gewesen ist, bleiben natürlich immer noch Fragen im Raum: Warum beispielsweise hat das Unternehmen nicht versucht, mit den Anlegern ins Gespräch zu kommen und eine andere Lösung zu finden, als wie jetzt stattdessen in ein Insolvenzverfahren zu gehen? Und warum hat Heinz Roth das Unternehmen verlassen und nicht für sein Unternehmen gekämpft? Seit wann wusste er von Problemen? Hat er sich eventuell sogar deshalb zurückgezogen?

Natürlich, so kommentierten es auch Vermittler, befürworten wir es, wenn ein Gesellschafter sich aus dem eigenen Unternehmen zurückzieht,  um die Verantwortung an jüngere Personen abzugeben. Mit der jetzigen Sachlage fragen wir uns aber, ob der Rückzug nicht in Bezug steht zur jetzigen Insolvenz? Dann hätte man hier eventuell den Vorwurf einer Insolvenzverschleppung…

Das sind Fragen, die viele ehemalige Wegbegleiter von Heinz Roth sicherlich gerne beantwortet hätten. Vielleicht mag Herr Roth sich dazu einmal äußern?

 

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