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Die deutsche Fonds-Landschaft

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Die Struktur der deutschen Kapitalverwaltungsgesellschaften, die offene Fonds verwalten, ist heterogen. Während an der Spitze sechs Unternehmen jeweils mehr als 100 Milliarden Euro verwalten, finden sich am anderen Ende 39 Gesellschaften, die weniger als 1 Milliarde Euro im Bestand haben.

Das gesamte Volumen deutscher Investmentfonds ist dabei in den vergangenen Jahren stetig angestiegen und betrug im Juni 2017 rund 2 Billionen Euro, wobei der Großteil des Fondsvolumens auf die Investitionen institutioneller Anleger in Spezialfonds entfällt (circa 1,5 Billionen Euro) und die übrigen 500 Milliarden Euro auf Publikumsfonds zurückgehen.

Die weitaus größte Zahl der in Deutschland aufgelegten Fonds sind offene Spezialfonds (circa 4.300). Danach folgen Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (OGAW-Fonds), also offene richtlinienkonforme Publikumsfonds, von denen es in Deutschland etwa 1.400 gibt.

Allerdings sind europaweit nur 4 Prozent davon in Deutschland aufgelegt; die meisten stammen aus anderen europäischen Staaten, insbesondere Luxemburg und Irland. Zudem gibt es circa 300 offene Publikums-AIF, also alternative Investmentfonds, zu denen unter anderem gemischte und sonstige Sondervermögen sowie offene Immobilienfonds zählen.

Hier liegt der deutsche Anteil am europäischen Fondsvolumen bei 28 Prozent; dahinter folgen Fonds aus Frankreich, Luxemburg und Irland. Die größten Anlegergruppen sind Versicherer, Altersvorsorgeeinrichtungen, aber auch nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften. Diese verfolgen meist eine mittel- bis langfristige Anlagestrategie.

Eine Besonderheit der deutschen Fondslandschaft innerhalb des europäischen Marktes stellen die offenen Publikums-Immobilienfonds dar. Sie erfreuen sich großer Beliebtheit und erreichen derzeit ein Volumen von knapp 90 Milliarden Euro. Eine geringe Bedeutung haben in Deutschland hingegen börsengehandelte Fonds (Exchange Traded Funds – ETFs) und Geldmarktfonds.

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