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alphapool – Entstehung und Aufbau der Gesellschaft

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Viele diesbezügliche Nachfragen haben wir in den letzten Wochen in unsere Redaktion erhalten. Viele User wollten einmal erläutert haben, worum es bei der alphapool AG ging und wie das Unternehmen überhaupt entstanden ist bzw. wie es funktioniert hat. Wir wollen wir einmal versuchen, dies so anschaulich wie möglich zu erklären.Der Beginn

Mit Satzung vom 07.05.2004 wurde die Firma Rubin 12.V V AG als Vorratsgesellschaft gegründet und am 17.05.2004 ins Handelsregister beim Amtsgericht Flensburg unter HRB 1361 SL mit Sitz in Schleswig eingetragen. Das Grundkapital der Firma betrug 50.000,00 € und bestand aus 50.000 Stückaktien. Mit Aktienkaufvertrag vom 18.03.2005 erwarben dann Gernot Fuhr 5.000, Thomas Kulla als Vorstand und damit Vertreter der Firma Victus Finanzplaner AG 25.000 und Detlef Tilgenkamp als Vorstand und damit Vertreter der Firma Financial World Wirtschaftsberatung AG 20.000 der insgesamt 50.000 Stückaktien der Rubin 12.V V AG.

Gernot Fuhr und die Victus Finanzplaner AG von Thomas Kulla sowie die Financial World Wirtschaftsberatung AG von Detlef Tilgenkamp wurden damit Aktionäre bei der Rubin 12.V V AG.

Unternehmensgegenstand

Unternehmensgegenstand war die Entwicklung und der Betrieb von eigenen Kundenbindungssystemen, die Entwicklung von Finanzkonzepten und die Anbindung freier Vermittler an das Unternehmen. Gernot Fuhr, Thomas Kulla und Detlef Tilgenkamp beabsichtigten, über die Rubin 12.V V AG eine Vorteilskarte für Verbraucher auf den Markt zu bringen. In der Hauptversammlung am 18.03.2005 wurde dann durch die drei Herren eine Sitzverlegung der Firma in die Saarbrücker Straße 27 bis 29 in 66292 Riegelsberg sowie die Umfirmierung zur alphapool AG beschlossen. Damit war sozusagen das Unternehmen alphapool AG geboren. Die Gesellschaft wurde mit Eintragung vom 01.06.2005 fortan beim Handelsregister des Amtsgerichts Saarbrücken unter HRB 15082 geführt.

Fortgang

In der Hauptversammlung vom 17.07.2006 wurde der Geschäftsgegenstand erweitert um die Vermittlung des Abschlusses und der Nachweis der Gelegenheit zum Abschluss von Verträgen über Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, gewerbliche Räume, Wohnräume, Darlehen und Kapitalanlagen im Sinne des § 34c Absatz 1 Satz 1 Nr. 1b Gewerbeordnung, das Bauträger- und Baubetreuergeschäft, die Vermittlung von Bausparverträgen und Versicherungen. Tätigkeiten – insbesondere Bankgeschäfte -, die einer über die Bestimmungen des § 34c Gewerbeordnung hinausgehende Genehmigung bedürfen, sollten laut Geschäftsgegenstand durch die alphapool AG explizit nicht ausgeübt werden. Bis zum Jahr 2009 erfolgte über die Firma ausschließlich der Abverkauf von Vorteilskarten.

Veränderung

Zu Beginn des Jahres 2009 beschloss man dann wohl mit der alphapool AG gemeinsam Lebens- und Rentenversicherungsverträge, Bausparverträge und Investmentdepots anzukaufen, nachdem das bisher durch sie betriebene Geschäft rückläufig war und nicht mehr die erhofften Umsätze brachte. Auf die Idee zu diesem Geschäftsmodell gebracht wurden die Herren Tilgenkamp, Kulla und Fuhr unserer Kenntnis nach durch das Unternehmen Global Financial Invest AG in Frankfurt am Main. In der Aktionärsversammlung vom April 2009 erging ein entsprechender Beschluss, um dann in der Folge das neue Geschäftsmodell umzusetzen.

Sitzverlegung

Mit Datum vom 28.08.2009 wurde im Rahmen der Hauptversammlung beschlossen, den Sitz der alphapool AG von Riegelsberg nach Saarbrücken zu verlegen. Neue Firmenanschrift wurde die Adresse Im Rotfeld 15 in 66115 Saarbrücken. Dort saß dann auch ab einem späteren Zeitpunkt das Unternehmen Bonofa AG, dass unseren Usern ja im Zusammenhang mit den bereits mehrfach genannten Herren vertraut ist.

Der Plan

Die alphapool AG sollte fortan – so der gemeinsame Plan der Herren – über Vermittler aus dem gesamten Bundesgebiet an Kunden herantreten und Lebens- und Rentenversicherungspolicen, Bausparverträge und Investmentdepots dieser Kunden aufkaufen, die ihre Forderungen gegen die hinter den Verträgen stehenden Unternehmen an die alphapool AG abtreten sollten. Geplant war dabei allerdings nicht, wie bei anderen Modellen, die Verträge fortzuführen und zu bedienen, sondern man beabsichtigte, die Verträge sämtlich zu kündigen und sich die Rückkaufswerte und Guthaben der Lebensversicherungs-, Rentenversicherungs- und Bausparverträge sowie der Investmentdepots unmittelbar nach Ankauf auf Treuhandkonten auszahlen und sodann auf die Geschäftskonten der Firma weiterleiten zu lassen.

Unterstützung

Es war beabsichtigt, die Abwicklung der angekauften Verträge über zwischengeschaltete Rechtsanwälte erfolgen zu lassen, die insofern ihren Beitrag zum Geschäftsmodell beizusteuern hatten, indem den Kunden gegenüber Seriosität und Rechtmäßigkeit des Geschäftsmodells suggerieren sollten. Dadurch sollten die Kunden die Anwälte zur Vertragskündigung und treuhänderischen Entgegennahme der Rückkaufswerte und Guthaben bevollmächtigen. Gleichzeitig sollte durch die Rechtsanwälte verhindert werden, dass Versicherungsgesellschaften, Bausparkassen oder Kreditinstitute sich aufgrund der überraschenden Vertragskündigung mit Nachfragen an die Kunden direkt wenden.

Hierbei handelt es sich übrigens um ein Geschäftsmodell, welches nicht nur von der alphapool AG betrieben , sondern auch von vielen weiteren Unternehmen umgesetzt wurde mit nahezu immer dem gleichen Ablauf. Man wollte das Geld der Kunden aus den Verträgen herausziehen, um dieses dann in andere Investments, oftmals eigene oder dem ankaufenden Unternehmen nahestehende, zu investieren. Um dem Kunden zu ersparen, dass er Bargeld auf den Tisch legen sollte – davon trennen sich Menschen schwerer -, nahm man dann eben die Versicherungs- und Bausparverträge als „Quasi-Geldersatzleistung“ von den Kunden. Auch das sei einmal ganz klar hier gesagt, ist nichts Ungewöhnliches.

Mehrwert

Der aktuelle Rückkaufswert beziehungsweise das aktuelle Guthaben des jeweiligen Vertrags zuzüglich einer Rendite von bis zu 100 % sollte den Kaufpreis darstellen. Die Auszahlung des Kaufpreises an die Kunden sollte nicht unmittelbar, sondern unterschiedlichen Modellen folgend erst nach Ablauf einer vertraglich festgelegten Laufzeit, aber jeweils mit einer bis zu 100 %-igen Rendite erfolgen. Die Rückzahlungen an die Kunden sollte dabei zunächst einmal aus eingenommenen Rückkaufswerten und Guthaben neuer Kunden geleistet werden. So sollte es unserer Kenntnis nach so lange laufen, bis man mit den eigenen Investitionen so viel Rendite erwirtschaftet hätte, um aus diesen Erträgen dann die Verpflichtungen gegenüber den Kunden bedienen zu können.

Erfolgsgrundlage

Gernot Fuhr, Thomas Kulla und Detlef Tilgenkamp verfügten aufgrund ihrer langjährigen Tätigkeit in der Versicherungsbranche über bereits seit Jahren bestehende Vertriebsnetzwerke und -kontakte. Das zahlte sich natürlich sofort in Umsatz aus für das neue Unternehmen alphapool.

Thomas Kulla zum Beispiel war Vorstand der im Jahr 2001 gegründeten Firma Victus Finanzplaner AG und Geschäftsführer der im Frühjahr 2009 gegründeten Firma Victus Vertriebs UG, deren Geschäftsgegenstand unter anderem die Vermittlung von Versicherungen, Kapitalanlagen und Immobilien im Sinne des § 34c Gewerbeordnung und die Erstellung von Finanzkonzepten einschließlich der Vermittlung von Finanzdienstleistungen und Anlagen, soweit eine Erlaubnispflicht nach dem Gesetz über das Kreditwesen nicht besteht, waren.

Detlef Tilgenkamp war Vorstand der bereits im Jahr 2000 gegründeten Firma Financial World Wirtschaftsberatung AG und Geschäftsführer der im Jahr 2000 gegründeten Financial World Vertriebs UG und damit für die Financial World Gruppe verantwortlich, deren Geschäftsgegenstand die Entwicklung von Finanzkonzepten und Anlagestrategien und die Vermittlung von Versicherungen, Kapitalanlagen und Darlehensverträgen im Sinne des § 34c Gewerbeordnung waren.

Kulla und Tilgenkamp hatten sich über diese Firmen bereits über Jahre hinweg ein aus zahlreichen Vermittlern und Vertriebspartnern bestehendes bundesweit agierendes Netzwerk aufgebaut. Auf diese bestehenden Vertriebsnetzwerke haben die Herren dann natürlich zurückgreifen können, um damit die neuen Geschäfte für ihre alphapool AG tätigen zu können.

Umsetzung des Geschäftsmodells

Die Vertriebsstruktur, über die Gernot Fuhr, Thomas Kulla und Detlef Tilgenkamp an Kunden heranzutreten gedachten, sollte nach dem Prinzip des Network-Marketing (MLM) aufgebaut sein, einer Spezialform des Direktvertriebs, bei der selbständige Vermittler dazu angehalten werden, als Vertriebspartner fortlaufend weitere Kunden anzuwerben und ein wachsendes Netzwerk aufzubauen. Zu den Vorteilen des Network-Marketing-Systems gehört, dass man ohne Personal – mit den aus dem Arbeitgeberverhältnis resultierenden Verpflichtungen – für den Vertrieb auskommt und die Möglichkeit, unter Ausnutzung der sozialen Beziehungen und des gewachsenen Vertrauensverhältnisses etablierter Vermittler zu ihren Kunden agiert.

Das uns bekannte Vergütungssystem

Das Vergütungssystem der alphapool AG sollte Vermittlern und Vertriebspartnern die Möglichkeit bieten, über eine bestimmte Stufenfolge aufzusteigen und dadurch ihren Verdienst zu steigern. Je höher die Einstufung, umso höher der Anteil an der Gesamtprovision, wie es eben einem MLM-Vertrieb entspricht.

Zu Beginn der Tätigkeit sollte zunächst die Einstufung des Vermittlers oder Vertriebspartners in die Stufe 1 mit einem Provisionsanspruch in Höhe von 10 Promille der Vertragssumme erfolgen. Bei Erreichen eines Eigenumsatzes von 10.000 €, 50.000 €, 100.000 €, 250.000 € und zuletzt 500.000 € erfolgt jeweils die Höherstufung in die Stufen 2 bis 6 mit Provisionsansprüchen in Höhe von 20 bis 60 Promille der Vertragssummen. Maßgeblich sollte für jede Stufe der Gesamtumsatz sein, den der Vermittler erwirtschaftete, unabhängig davon, in welcher Zeit dieser Umsatz erwirtschaftet wurde.

Diese Stufenfolge sollte bis zur Stufe 9 fortgeführt werden, wobei Stufe 7 erst bei einem Umsatzvolumen von 250.000 € in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen, Stufe 8 bei einem Umsatzvolumen von 500.000 € in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen und Stufe 9 bei einem Umsatzvolumen von 1.000.000 € in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen erreicht werden sollte. Ab Stufe 6 und bis Stufe 9 sollten sogenannte Bestandsprovisionen gezahlt werden. Ein bestimmter Prozentsatz der Vertragssumme sollte über die gesamte Vertragslaufzeit an den Vermittler oder Vertriebspartner ausgezahlt werden. Genau dieser Teil des alphapool-Konzeptes war dann der interessante Ansatz für die Vermittler, die dann ähnlich eines Versicherungsvermittlers, eine B-Pro bekamen, ohne dass sie selber dafür dann noch einmal etwas tun mussten.

On Top

Ein zusätzlicher Verdienst sollte über sogenannte Differenz-Provisionen oder Overhead-Provisionen dadurch ermöglicht werden, dass ein Vertriebspartner am Verdienst der von ihm angeworbenen und somit in der Vertriebsstruktur hierarchisch unter ihm eingeordneten Vermittler und Vertriebspartner beteiligt werden sollte, ohne dass er selbst aktiv werden musste und an der Vermittlung eines Vertrages mitwirkte. Für den Abschluss eines Vertrags mit einem Kunden sollte eine Provision gewährt werden, an der je nach Stufe prozentual die hierarchisch über dem vertragseinwerbenden Vermittler oder Vertriebspartner eingeordneten Vermittler oder Vertriebspartner verdienten.

Die Verdienstmöglichkeiten des einzelnen Vermittlers oder Vertriebspartners sollten durch den Aufbau einer eigenen Vertriebsstruktur und den Mitverdienst am Umsatz unterstrukturierter Vermittler und Vertriebspartner steigen, um so zu gewährleisten, dass ein dauerhafter Anreiz besteht, für die alphapool AG vermittelnd tätig zu werden und weitere Personen, Vermittler oder auch Laien, dazu zu veranlassen, ebenfalls vermittelnd aktiv zu werden. Ein nicht unbedeutender Teil der eingenommenen Kundengelder musste somit zur Zahlung von Provisionen verwendet werden und stand von vornherein nicht als Kapital zur Erwirtschaftung von Renditen zur Verfügung.

Vertriebskosten vermindern natürlich immer die Investitionsquote. Je höher die Vertriebskosten sind, desto geringer ist natürlich die mögliche Investitionsquote, aber um so schwieriger wird es dann auch, die erforderliche Rendite zu erwirtschaften, um die Kundenzusagen, die man vertraglich eingegangen ist, einhalten zu können.

Anbindung der Vermittler

Die Anbindung der Vermittler an die alphapool AG sollte über die im Jahre 2009 zu diesem Zweck gegründete alphapool Vertriebs UG, deren Geschäftsführer Thomas Kulla und Detlef Tilgenkamp wurden, erfolgen. Die Firma wurde in den Strukturbaum der alphapool AG an erster Stelle eingeordnet. Sämtliche weiteren Vermittler und Vertriebspartner sollten unterhalb der alphapool Vertriebs UG eingeordnet werden.

Die Victus-Gruppe von Thomas Kulla wurde im Strukturbaum unmittelbar hinter die alphapool Vertriebs UG eingeordnet, ebenso die Financial World-Gruppe von Detlef Tilgenkamp. Auf diese Weise wollte man gewährleisten, dass Thomas Kulla und Detlef Tilgenkamp als Verantwortliche der Victus– und der Financial World-Gruppe über Provisionszahlungen von dem Geschäftsmodell der alphapool AG profitierten konnte.

Die alte Weisheit im MLM Bereich lautet: „Je höher Du in dem Strukturbaum bist, desto mehr verdienst Du“. Daran haben Thomas Kulla und Detlev Tilgenkamp bei der Konstruktion ihres Geschäftsmodelles sicherlich gedacht…

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