Immer mehr Investoren setzen auf Fonds mit kurzlaufenden Bonds. Doch im Krisenfall kommen Anleger womöglich nicht mehr an ihr Geld.
Gefahr eines Wertverfalls der Portfolios
Das Risiko ist groß, dass Fondsmanager nicht genug Wertpapiere aus ihrem Portfolio verkaufen können, um Anteilsrückgaben von Anlegern zu bedienen. Die Gefahr eines solchen Liquiditäts-Engpasses sei hoch wie nie, wie Experten Medienberichten zufolge warnen.
Denn häufige Perioden mit großen Schwankungen gehen einher mit hohen Ausschlägen bei der Anteilsrückgabe und drastisch fallenden Anleihekursen. Diese Faktoren schüren Zweifel daran, dass Anleihefonds im Krisenfall tatsächlich täglich handelbar sind. Fondsmanagern könnte es dann schwer fallen, die Mittelabzüge der Anleger auszugleichen, was zu einem Wertverfall der Portfolios führen könnte.
Vorsicht bei vermeintlich lukrativen Investments
Gerade in Zeiten niedriger Zinsen suchen Anleger händeringend lukrative Investments. Dabei weichen sie zunehmend auf riskantere Bereiche aus. So nehmen etwa Investoren Fonds, die auf Anleihen mit kurzer Restlaufzeit setzen, als Ersatz für Geldmarktfonds. Diese klassischen Anlagen bieten zwar hohe Sicherheit, aber kaum mehr Renditen – wenn nicht gar Negativzinsen. Kurzlaufende Anleihen warten immerhin mit etwas höheren Erträgen auf, bei vermeintlich überschaubaren Risiken.
Gefahr von Zinsänderung ist höher
Doch Analysten warnen, dass hier die Bonität der Schuldner schlechter und die Gefahr einer Zinsänderung höher sei. Vor allem sollten die Risiken durch eine geringere Liquidität der in den Portfolios enthaltenen Titel nicht vernachlässigt werden. So liegen etwa in US-Geldmarktfonds vor allem Titel von staatlichen Schuldnern. Fonds mit Fokus auf kurzlaufende Anleihe würden dagegen häufig in Kreditverbriefungen (Asset Backed Securities, ABS) investieren, die ein schlechteres Rating aufweisen und bei Turbulenzen an den Börsen auch nur schwer zu handeln seien.