Start Allgemein WEGrow GmbH und das Holzinvestment nach dem Prinzip „Hoffnung“

WEGrow GmbH und das Holzinvestment nach dem Prinzip „Hoffnung“

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Unsere Meinung zum Thema „Holzinvestments“ ist ja bekannt. Wir sehen diese Investments immer kritisch. Das hat aber nichts mit der Seriosität eines Unternehmens zu tun, lediglich mit unserer Einschätzung des Erfolges solcher Investments. Ähnlich sehen wir auch das Unternehmen WeGrow GmbH. Schaut man sich die bis jetzt vorliegenden Bilanzen des Unternehmens an, dann ist da noch kein „Licht am Ende des Tunnels“ zu sehen. Alle Bilanzen weisen negative Ergebnisse aus. Kritisch sehen wir dann solche Anmerkungen wie hier in der Bilanzerläuterung mit den „gestiegenen Pachtpreisen“ und dadurch verzögerten Verhandlungen. Letztlich wird sich genau das dann auch für die Anleger auswirken. Wer aber bis dahin ganz gut von dem Investment gelebt hat, ist der Emittent. Hier unterscheidet sich dieses Investment nicht von hunderten anderen Investments auf dem Markt. Wir sehen hier für den Anleger durchaus das Risiko eines Totalverlustes der angelegten Gelder, auch das ist bei vielen anderen Fonds so.

Zita aus der Bilanz des KiriFonds II Deutschland GmbH & Co. KG

Die Vermögens-, Finanz-und Ertragsplanung der Fondsgesellschaft wurde in Form einer Prognose für die Zukunft erarbeitet. Diese Prognose zeigt die geplante Entwicklung des Unternehmens. Um die positive Entwicklung zu unterstützen, sind der Erwerb und die Herstellung des Investitionsobjekts geplant.

Zum Ende des Geschäftsjahres 2014 liegt die finanzielle Entwicklung der Fondsgesellschaft im kalkulierten Rahmen. Die ersten Ausschüttungen aus dem Holzverkauf sind prospektgemäß für das Jahr 2019 vorgesehen. Die Fondsgesellschaft verfügt zum 31. Dezember 2014 über eine Liquiditätsreserve von T€ 3.479. Gemäß Prospektplanung war zu diesem Stichtag eine Liquiditätsreserve von T€ 1.792 kalkuliert. Auch liegen die kumulierten Jahresergebnisse seit der Gründung der Gesellschaft im Jahr 2012 zum Ende des Geschäftsjahres 2014 mit T€ -1.352 insgesamt unter den prognostizierten T€ – 1.872. Mit dem Erreichen der Realisierungsschwelle hat die Fondsgesellschaft mit den Investitionen begonnen. Infolge der Entwicklung der allgemeinen Finanzmärkte in der EU kam es in den vergangenen Jahren unter anderem zu einer erhöhten Nachfrage nach landwirtschaftlichen Flächen. Diese Entwicklung zog eine Angebotsverknappung und Verteuerung der Flächen nach sich. So nahmen die Vertragsverhandlungen um potenziell geeignete Flächen einen längeren Zeithorizont in Anspruch und lagen zum Teil über dem durchschnittlich geplanten Pachtpreisen, so dass es zu einer Verschiebung der Realisierung der gesamten Investitionsphase etwa um eine Vegetationsperiode gekommen ist.

b. Risikobericht

Folgende Risiken können sich bei ihrer Verwirklichung auf das quantitative Holzaufkommen und/oder die erzielte Holz- und/oder Baumqualität und/oder die wirtschaftlichen Ergebnisse der Fondsgesellschaft nachteilig auswirken:

Naturereignisse: Trotz der sorgfältigen Standortauswahl kann nicht ausgeschlossen werden, dass durch widrige Witterungsbedingungen (wie z.B. Sturm, lang anhaltende Regen-, Winter- oder Trockenperioden, tiefe Frosttemperaturen) es bei der Beerntung der Pflanzungen geringere Holzertragsmengen und/oder Baum- und/oder Holzqualitäten erreicht werden. Zum anderen ist es möglich, dass Teile oder die gesamte bepflanzte Fläche vernichtet wird. In diesem Fall ist eine Neubepflanzung erforderlich, die mit zusätzlichen Kosten verbunden ist. Daher besteht das Risiko, dass die Fondsgesellschaft geringere Ergebnisse erzielt.

Kosten und Inflation: Es ist nicht auszuschließen, dass die erwarteten Kosten für die operative Bewirtschaftung der Plantagenflächen sich erhöhen, so dass sich die Wirtschaftlichkeit des Anlageobjektes mindern könnte. Teilweise sind Betriebskosten der Fondsgesellschaft mit einer jährlichen Preissteigerungsrate von 3 Prozent kalkuliert worden. Es besteht das Risiko, dass die tatsächliche Preissteigerung in den nächsten Jahren stärker ansteigen könnte als prognostiziert. Dies könnte zu geringeren Ergebnissen der Fondsgesellschaft führen. Darüber hinaus besteht aufgrund der derzeit sehr geringen Verzinsung des Bankguthabens das Risiko, dass sich die Liquiditätslage der Fondsgesellschaft möglicherweise nicht nach Plan entwickelt.

c. Chancenbericht

Es sind weltweit nur wenige Hölzer bekannt, die ähnlich gute Dämmeigenschaften aufweisen wie Kiri. In heutigen Zeiten hoher Energiepreise stellt sich der Einsatz von Werkstoffen zur Energieeinsparung als besonders wirtschaftlich dar. Massivholz und Holzwerkstoffe aus Kiri besitzen deshalb ein sehr großes, bislang nur in Ansätzen erschlossenes Einsatzpotenzial im Bereich des nachhaltigen Bauens und des natürlichen Wohnens. Aktuelle Marktdaten belegen, dass mittlerweile 15,2 Prozent der neu gebauten Häuser in Holzbauweise errichtet werden. In Baden Württemberg wird inzwischen mit 23,7 Prozent fast jedes vierte neu errichtete Wohngebäude in Holzbauweise gebaut (Quelle: Berufsorganisation Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, Lagebericht 2014).

Der plantagenmäßige Anbau von Kiri ist weltweit bislang noch wenig verbreitet. Das auf dem Markt angebotene Holz stammt in erster Linie aus Wäldern oder Agroforst-Systemen in Asien und ist somit stark begrenzt. Durch fehlendes Management weist das dort verfügbare Kiri meist inhomogene und schlechte Holzqualitäten auf. Sortimente in Plantagenqualität werden zwar stark nachgefragt, sind bislang aber rar. Das Angebot in Europa ist aktuell sehr gering und die Holzabnehmer sind derzeit noch auf die Importe ausschließlich aus Asien angewiesen. Es ist davon auszugehen, dass aufgrund des großen Bedarfs in Asien und zunehmend auch in Europa, der plantagenmäßige Anbau zur Produktion homogener Kiri-Sortimente für den internationalen Markt weiter in seiner Bedeutung und Größenordnung zunehmen wird.

Weiterhin zeigt die weltweite Holznachfrage einen stabilen und kontinuierlichen Anstieg. Unverändert sind wir weltweit mit sinkenden Holzvorkommen durch die Rodung natürlicher Waldvorkommen konfrontiert. Auf EU-Ebene wurde jüngst eine neue Gesetzgebung des Holzimportes verankert, um die nachhaltige Holzproduktion, wie wir sie betreiben, weiter zu stärken und auszubauen. Die Verknappung der Rohstoffversorgung in globalen Holzmärkten hat zur Folge, dass auch namhafte und etablierte Holzverarbeitungsunternehmen umdenken und neue Wege gehen müssen. In den zahlreichen Gesprächen, die das Fondsmanagement mit diesen potenziellen Holzabnehmern geführt haben, wird deutlich, dass von Kundenseite die Nachfrage nach nachhaltigem und fair produziertem Holz aus kontrollierter Plantagenwirtschaft in den letzten Jahren stark gestiegen ist.

Aufgrund dieser großen internationalen Nachfrage sind die Aussichten des Holzabsatzes für die Fondsgesellschaft als positiv zu werten.

1 Kommentar

  1. Es gibt keinerlei Leistungsbilanzen und ich fand auch keine Wachstumsberichte, die belegen könnten, wie gut oder schlecht die angepflanzten Bäume früherer Fonds wachsen.
    Hinzu kommt, dass nach zuletzt veröffentlichter Bilanz (siehe Bundesanzeiger.de) die WeGrow GmbH einen „Nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag“ von 246 T€ aufweist!

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