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Reconcept GmbH mit Carsten Reetz an der Unternehmensspitze – gute Zahlen wären gute Werbung!

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Natürlich finden wir es toll, wenn ein Unternehmen wächst, keine Frage. Was uns dann immer stört ist, dass es sehr viele positive Erfolgsmeldungen gibt (wie die nachfolgende Meldung), die aber eigentlich nicht so fundamental wichtig wären, wie gute Zahlen in den Bilanzen. Zitat: „Die reconcept Gruppe, das auf Erneuerbare Energien spezialisierte Hamburger Emissionshaus, setzt ihre erfolgreiche Investmentstrategie in finnische Windenergieanlagen fort. Dafür unterzeichnete reconcept in der vergangenen Woche einen Kooperationsvertrag mit dem finnischen Windpark-Projektentwickler Tuulialfa Oy.Die neue Kooperation öffnet für reconcept die umfangreiche Projekt-Pipeline des erfahrenen Windparkspezialisten: Für insgesamt rund 90 Windkraftanlagen an 15 Standorten in Nord- und Mittelfinnland hält reconcept ab sofort ein vertraglich abgesichertes Vorkaufsrecht.„Für die nächsten fünf Jahre werden wir dank unserer Zusammenarbeit kontinuierlich mit finnischen Windprojekten versorgt sein. Anlegern können wir nun Investments in konkrete Anlagen offerieren – statt Blindpool eine Investition in echte Sachwerte. Das kommt bei unseren Investoren gut an“, freut sich Karsten Reetz, Geschäftsführer der reconcept Gruppe. Der erste von Tuulialfa zu realisierende Windpark „Kuusamo“ im Nordosten Finnlands ist bereits als Investment für die aktuelle Beteiligungsofferte „RE06 Windenergie Finnland“ eingeplant. Inmitten des dünn besiedelten Hügellandes Vaara-Suomi auf einer 260 Meter hohen Ebene werden voraussichtlich schon im kommenden Jahr vier Nordex N131/3000-Anlagen installiert. Am Standort herrschen sehr gute Windbedingungen von bis zu 8 Metern/Sekunde. Ein Vollwartungsvertrag mit Nordex wird zudem eine sehr hohe technische Verfügbarkeit der Windenergieanlagen garantieren. Das aktuelle Beteiligungsangebot bietet Anlegern eine mittelbare Investition in den finnischen Windpark. Die Auszahlungen sind mit 7 Prozent steigend auf rund 9 Prozent p.a. prognostiziert und liegen damit deutlich über dem aktuellen Zinsumfeld.“

Die Frage, die wir uns immer stellen, sehr geehrter Herr Reetz, ist aber, wie es um die Sicherheit der Kapitalanlage für die Anleger bestellt ist und wie die aktuellen Zahlen aussehen. Denn das interessiert die Anleger und potentiellen Anleger sicherlich doch sehr – möglicherweise mehr als die Meldung, die Sie hier verbreitet haben.

Geht man da zum Beispiel einmal ins Unternehmensregsiter und schaut sich zum Beispiel die dort letzte hinterlegte Bilanz zum Unternehmen Reconcept Capital GmbH an, dann ist man doch erstaunt, dass dort ein Eigenkapital von sensationellen 4687,31 Ero ausgewiesen ist. Nichts, um Reklame zu machen Herr Reetz, da werden Sie mir sicherlich zustimmen oder? Zugegeben, die Bilanz ist aus dem Jahre 2012, aber eine neuere Bilanz haben Sie nicht hinterlegt.

Geht man dann ein Unternehmen weiter, dann findet man dann im Unternehmensregister die Reconcept GmbH. Auch damit läßt sich keine gute Werbung machen, denn hier gibt es einen Verlustvortrag von über 2 Millionen Euro, aber einem Jahresüberschuß von immerhin 41.000 Euro. Nur wie lange dauert es, dort die Verluste auszugleichen, wird sich sicherlich mancher Anleger fragen?

Geht man dann zum nächsten Unternehmen zur Firma reconcept 01 Solar Spanien GmbH, dann findet man auch hier kein positives Ergebnis, was den Anlegern Ihrer Beteiligungen Freude machen würde.

Zur nächten Firma gibt es nur eine Kurzbilanz reconcept Solarpark La Carrasca GmbH & Co. KG, ohne Verlust oder Gewinnausweis. Diese Gesellschaft muss man dann sicherlich auch im Zusammenhang mit der vorgenannten Gesellschaft sehen, denn diese hält 100% der Anteile der vorgenannten Gesellschaft, wo sich der geneigte Anleger fragt, warum eigentlich?

Schaut man sich dann die reconcept Windenergie Deutschland GmbH & Co. KG an, so kann man auch hier noch nichts sagen, wie sich das Investment für die Anleger zukünftig entwicjklen wird bzw. entwickelt hat. Auch in dieser Bilanz gibt es keine Aussage zu Gewinnen oder Verlusten des Unternehmens. Nur dass diese Gesellschaft wiederum zu 100% an der ABO Wind WP Niederlehme GmbH & Co.KG eine Beteiligung hält. Nimmt man dann Einsicht in die Bilanz dieser Beteiligung, dann erfährt man dort, dass auch diese Bilanz rote Zahlen (ca 170.000 Euro) gemacht hat. Somit auch nicht für die Werbung gegenüber Anlegern geeignet.

Als nächste Gesellschaft finden wir dann die reconcept 03 Windenergie Finnland GmbH & Co. geschlossene Investmentkommanditgesellschaft (vormals: reconcept 03 Windenergie Finnland GmbH & Co. KG). Auch hier schleppen Sie noch einen Millionenverlust mit in der letzten dort hinterlegten Bilanz. Den haben sie aber noch der Bilanz mit einem Jahresergebnis von fast 700.000 etwas abgebaut. Zumindest dies wollen wir dann auch mal positiv anmerken.

Und weiter in der Firmenaufzählung. Da hätten wir die  reconcept 04 Wasserkraft Kanada GmbH & Co. geschlossene lnvestmentkommanditgesellschaft. Das gleiche, wie bei der Vorgängergesellschaft gilt auch hier als Anmerkung, ob der Ertragsweg dort für die Anleger fortgesetzt werden kann und wird, bleibt dann der Einsicht in die nächste Bilanz dieser Beteiligung überlassen.

Nicht gefallen hat uns dann die nächste Bilanz, die wir zu einem Ihrer Unternehmen finden, dem Unternehmen reconcept 06 Windenergie Finnland GmbH Co. KG. Hier haben Sie einen Verlust von über 1 Million Euro in der Bilanz ausgewiesen. Ob wir jetzt bereits alle Unternehmen von Ihnen bzw. Ihrem Umfeld aufgezählt haben, wissen wir nicht. Aber es wird für uns deutlich, dass der unternehmerische Erfolg Ihrer Gesellschaften „eher unterdurchschnittlich bewertet werden kann“.

Warum da ein Anleger in Ihre Unternehmen investieren sollte? Nun, das muss jeder Anleger selber für sich entscheiden. Was wir aber noch anmerken möchten ist, dass wir Investitionen für deutsche Anleger im Ausland immer als kritisch ansehen, denn die wenigsten Emittenten klären dann auch leider über das rechtlliche Risiko in dem Land, wo man für die Anleger investiert nicht wirklich gut auf, wobei wir genau dies auch für wichtig halten würden.

Insgesamt haben wir aber verstanden, warum Sie solch eine E-Mail an den Vertrieb übersenden, mit den jetzigen Zahlen wäre das wohl nicht so eine positive Rundmail geworden. Nun denn, klappern gehört zum Geschäft, auch bei Ihnen Herr Reetz.

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