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Roaming – Immer noch eine Kostenfalle für Verbraucher

Seit 2007 sinken die Entgelte fürs Roaming stetig – zu Ihrem Glück als Mobiltelefonnutzer. Auf ein generelles Verbot der Roaming-Gebühren konnten sich die EU-Mitgliedsstaaten bislang jedoch nicht einigen. So werden angenommene Anrufe noch mit 6 Cent pro Minute berechnet und geführte Telefonate mit 23 Cent. Wenn Sie Datendienste in Anspruch nehmen, kostet Sie das 24 Cent pro MB netto und eine verschickte SMS 7 Cent. Der Empfang von SMS ist weiterhin kostenlos.

Die Voraussetzungen

Die neuen Tarife klingen zunächst sehr verlockend – sie lohnen sich jedoch nur, wenn Sie einige wichtige Punkte beachten: Zunächst einmal gelten die oben genannten Preisgrenzen nur, wenn Sie in der Europäischen Union unterwegs sind. Außerdem ist Voraussetzung, dass Sie als Kunde den „EU-Standard-Tarif“ Ihres Mobilfunkanbieters nutzen. Erkundigen Sie sich vor Abreise in den Urlaub daher genau nach Ihrem Tarif, denn der Standardtarif kann sich hinter unterschiedlichen Namen verstecken. Bei der Telekom heißt er beispielsweise „T-Mobile Weltweit“, bei Vodafone „Vodafone World“, bei Base „International“ und bei O2 „O2 Weltzonen“.

Die „Kostenbremse“

Damit Sie am Ende des Urlaubs keine böse Überraschung auf Ihrer Handyrechnung erleben, ist es zudem ratsam, die sogenannte Kostenbremse zu nutzen. Die Mobilfunkanbieter sind dazu verpflichtet die Datenverbindung automatisch zu unterbrechen, wenn eine gewisse Kostenobergrenze erreicht wurde. Gesetzlich liegt dieses Limit derzeit bei 50 Euro (zzgl. Mehrwertsteuer). Sie können die Obergrenze jedoch auch heruntersetzen lassen oder wenn gewünscht vollständig ausschalten. Ist die Kostenbremse jedoch deaktiviert, entstehen – besonders bei Smartphones – schnell Mobilfunkrechnungen mit dreistelligen Summen, da diese sich ständig automatisch mit dem Netz verbinden, um Daten herunterzuladen, Apps zu aktualisieren oder GPS-Daten neu zu koordinieren.

Die Alternativen

Seit dem 1. Juli 2014 können Sie als Handy-Nutzer für Ihren Auslandsaufenthalt parallel zu Ihrem eigentlichen einen alternativen Mobilfunkanbieter mit einem Roaming-Vertrag wählen. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, im Reiseland eine SIM-Karte zu kaufen und diese in Ihr Telefon einzulegen. Aber Achtung, das funktioniert nur, wenn Ihr Handy keinen SIM-Lock hat, also nicht für andere Anbieter gesperrt ist. Weiterhin können Sie sich in Deutschland eine Zweit-Karte mit günstigen Auslandskonditionen besorgen oder das Daten-Roaming im Urlaub ganz abschalten und nur per WLAN online gehen. Bei öffentlich zugänglichem WLAN sollten Sie allerdings vorsichtig sein, wenn Sie sensible Daten auf dem Handy haben. Oft lohnt es sich auch, bei seinem Anbieter nach günstigen Tarifen für das gewählte Reiseland zu fragen. Diese sind individuell und lohnen sich, je nach dem wie oft Sie telefonieren, simsen oder surfen wollen und wie lange Ihr Auslandsaufenthalt dauert.

Handykosten auf hoher See

Urlauber auf Kreuzfahrtschiffen sollten bei der Mobilfunknutzung besonders vorsichtig sein, denn die günstigen Roaming-Gebühren gelten nur auf dem europäischen Festland. Da sowohl in Nordsee, Ostsee als auch an der Atlantikküste nicht auf Mobilfunkantennen zugegriffen werden kann, wird die Verbindung über Satellit aufgebaut – und das ist mit hohen Kosten verbunden. Nutzen Sie Ihr Smartphone deshalb möglichst während eines Landgangs und lassen Sie sich von ihren Freunden und Verwandten lieber anrufen – denn: Eingehende Anrufe sind in jedem Fall günstiger.

Zum Schluss…

In Sachen Roaming ist das Wichtigste, dass Sie sich vorher ausreichend über Ihren Tarif, mögliche Alternativen zu günstigen Preisen und beispielsweise die „Kostenbremse“ informieren. Haben Sie das getan, kann im Urlaub von der Roaming-Seite her eigentlich nichts mehr schief gehen.

Quelle:VZ HH

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