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Mandatssuche eines Anwaltes über Facebook

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Natürlich mussten wir dem Herrn Anwalt zusichern “seinen Namen vertraulich zu behandeln”. Dem wollen wir Rechnung tragen, aber die Aussagen aus dem Gespräch unseren Usern gerne zur Kenntnis bringen.

Als seriös sieht der Anwalt keine der derzeit bekannten Anlegerschutzvereine an. Genau wie wir hat er die Meinung, daß fast alle Anlegerschutzvereine rein der Mandatsgewinnung (wir sagen Mandantenfängerei) dienen. Werbung über google, was ja einige Vereine machen, kostet richtig Geld. Aus Mitgliedsbeiträgen ist das eigentlich nicht zu finanzieren. Hat man aber “Spender und Sponsoren” wie früher DIAS mit Jochen Resch zum Beispiel, dann verfügt der Verein natürlich über Einnahmen. Jeder Spender, so unser interviewter Anwalt, hat natürlich ein Interesse das in solch einem unterstützten Verein seine Vorstellungen umgesetzt werden, letztlich will er sich damit identifizieren können.

Ich sage ihnen “er will Mandate zugeführt bekommen”. Junge Anwälte haben diese Chance nahezu nicht, vor allem wenn man jung in der Selbständigkeit ist. Er sieht seine Chance in der “Akquisition von Mandanten in speziellen Netzwerken ohne Verein”. Natürlich versucht er sich dort als erfahrener und erfolgreicher Anwalt zu verkaufen, denn sonst wird wohl kein Mandant anbeißen. Er hat alleine in diesem Jahr fast 300 Mandate so erlangen können. Natürlich bietet er die Erstebratung7Ersteinschätzung kostenfrei an (als Köder), und natürlich fällt seine Einschätzung dann schon so aus, das er da eine Chance sieht für den Mandanten. Klar, sonst wäre ja alle Arbeit umsonst gewesen und wer will das schon “umsonst arbeiten”.

Er fängt dann auch mal mit “kleinen Gebührenrechnungen an”, denn der Mandant muss ja bei der Stange gehalten werden, aber auch so kommen um die 1500 Euro im Schnitt pro Jahr und Mandant zustande. Natürlich sagt er dem Mandanten auch immer “das Geld bekommen sie ja wieder wenn sie den Prozess gewinnen, wovon er natürlich ausgeht. So zahlen die Mandanten natürlich an ihn…………..

Aber nicht nur soziale Netzwerke bieten eine Chance, sondern auch die Studie von Internetangeboten von Bauträgern. Hier schreibt man sich die Adresse des Standortes auf, lässt sich Unterlagen kommen und wartet dann eine bestimmte Zeit ab um dann als Anwalt “ins Grundbuch Einsicht zu nehmen”. Da nimmt man dann die kompletten Adressen heraus udn schreibt die dann mit einem Kanzleischreiben an. Alles Andere ist dann “ein Kinderspiel”. Hat man dann einen Mandanten aus der Eigentümergemeinschaft gewonnen, dann macht man dem ein Angebot bei der nächsten Eigentümerversammlung doch mal “die Werbetrommel zu rühren, soll ja nicht sein Schaden sein”. So läuft die Mandantenmaschinerie denn.

Es gibt angeblich auch Anwälte die Mitarbeiter von Hausverwaltungen ansprechen um Adressen zu bekommen.

Überhand genommen hat das Platzieren von Urteilen im Internet von solchen Mandantenfängern. Oft werden dort Urteile als Erfolg verkauft, die gar kein endgültiges Urteil darstellen. Oft fehlt dieser Hinweis in Veröffentlichungen ganz. Auffällig ist auch, das keiner der Anwälte mal Urteile benennt die er verloren hat. Klar wären ja auch schädlich für das Geschäft.

Insgesamt, so der Anwalt , wimmelt es im Netzt von Mandantenfängern die versuchen den Anleger zum 2.ten Mal “abzugreifen”, denn eins ist sicher egal ob der Anwalt gewinnt oder verliert sein Geld bekommt er immer.

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