Die WKN Windkraft Nord ApS & Co. Windpark Zerbst KG zeigt eine deutliche Verschlechterung der finanziellen Lage. Die Bilanzsumme hat sich innerhalb eines Jahres von 999.904 Euro auf 627.003 Euro reduziert, was auf eine massive Mittelabflusssituation hindeutet. Die Struktur der Bilanz lässt erhebliche finanzielle Schwächen erkennen, insbesondere durch das nicht vorhandene Eigenkapital und die hohe Abhängigkeit von kurzfristigen Verbindlichkeiten.
Das Anlagevermögen ist mit 204.000 Euro nahezu unverändert geblieben, was darauf hinweist, dass keine größeren Investitionen oder außerplanmäßigen Abschreibungen vorgenommen wurden. Der entscheidende Faktor für den Rückgang der Bilanzsumme ist das Umlaufvermögen, das von 791.000 Euro auf 423.000 Euro gesunken ist. Besonders auffällig ist der drastische Rückgang der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände, die im Vorjahr noch 666.000 Euro betrugen und nun bei nur noch 268.000 Euro liegen. Dies könnte darauf hindeuten, dass offene Forderungen aus dem Vorjahr beglichen wurden, jedoch keine neuen Forderungen in vergleichbarer Höhe entstanden sind.
Die liquiden Mittel haben sich hingegen von 125.000 Euro auf 154.000 Euro leicht erhöht, was zwar eine kurzfristige Verbesserung der Zahlungsfähigkeit bedeutet, jedoch nicht die strukturellen Probleme der Gesellschaft löst.
Das größte Problem der Gesellschaft ist das nicht vorhandene Eigenkapital. Während im Vorjahr noch ein formelles Kapital der Kommanditisten von 10.000 Euro ausgewiesen wurde, bleibt nach Abzug der nicht eingeforderten ausstehenden Einlagen von ebenfalls 10.000 Euro kein bilanzielles Eigenkapital mehr übrig. Damit ist die Gesellschaft vollständig auf Fremdkapital angewiesen.
Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf 433.000 Euro, nachdem sie im Vorjahr noch bei 798.000 Euro lagen. Dass alle Verbindlichkeiten eine Restlaufzeit von unter einem Jahr haben, zeigt, dass die Gesellschaft keine langfristige Finanzierungssicherheit besitzt. Dies birgt erhebliche Risiken, da kurzfristige Verbindlichkeiten oft teurer sind und die Gesellschaft unter Druck setzen können, wenn sie nicht rechtzeitig beglichen werden können.
Die Rückstellungen belaufen sich auf 193.000 Euro und haben sich im Vergleich zum Vorjahr nur leicht reduziert. Sie sind damit der einzige Bilanzposten, der eine gewisse Konstanz aufweist.
Die Gesellschaft hat keine eigenen Mitarbeiter und wird von der dänischen Komplementärgesellschaft Zerbst I ApS geführt. Diese hat ein gezeichnetes Kapital von 125.000 DKK, was umgerechnet weniger als 17.000 Euro entspricht. Dies wirft Fragen zur finanziellen Stabilität der Muttergesellschaft auf.
Aus Investorensicht ist die Situation kritisch. Ohne Eigenkapital trägt die Gesellschaft ein hohes Insolvenzrisiko. Die vollständige Abhängigkeit von kurzfristigen Verbindlichkeiten verschärft die finanzielle Unsicherheit. Ein nachhaltiges Geschäftsmodell ist in dieser Struktur kaum erkennbar. Es ist nicht ersichtlich, wie die Gesellschaft langfristig Gewinne erwirtschaften oder Investitionen tätigen kann.
Falls keine Kapitalzufuhr erfolgt oder ein tragfähiges Refinanzierungskonzept entwickelt wird, droht der Gesellschaft eine massive finanzielle Schieflage. Eine genaue Analyse der Ertragslage wäre notwendig, um abschätzen zu können, ob das Unternehmen in der Lage ist, seine Verpflichtungen weiterhin zu bedienen.