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Analyse des Jahresabschlusses der KNE Windpark Nr. 11 GmbH & Co. KG

Joa70 (CC0), Pixabay

Die KNE Windpark Nr. 11 GmbH & Co. KG zeigt eine deutliche bilanzielle Überschuldung, einen hohen Verlustanteil der Kommanditisten und eine extreme Abhängigkeit von Gesellschafterdarlehen. Trotz fortgesetzter Investitionen gibt es keine erkennbaren Erträge, was die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Unternehmens fraglich macht.

1. Bilanzielle Überschuldung und negatives Eigenkapital

Das Unternehmen weist ein negatives Eigenkapital von -1.230.812 Euro (Vorjahr: -778.627 Euro) aus.

Aufbau des Eigenkapitals:

  • Kommanditkapital: 10.000 Euro
  • Verlustvortrag: 1.240.812 Euro
  • Nicht durch Vermögenseinlagen gedeckter Verlustanteil: 1.230.812 Euro

Fazit: Ohne fortlaufende externe Finanzierung ist das Unternehmen zahlungsunfähig.

2. Investitionen in den Bau, aber keine betriebliche Nutzung

Die geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau sind von 63.632 Euro auf 78.063 Euro gestiegen.

Positiv:
✅ Es gibt weiterhin Investitionen in das Projekt (+14.430 Euro in 2023).

Kritisch:
Immer noch keine fertige Anlage – es handelt sich weiterhin nur um Anzahlungen.
Kein Hinweis auf geplante Einnahmen aus Stromproduktion.

Fazit: Ohne eine absehbare Inbetriebnahme bleibt das Investment hochriskant.

3. Extrem hohe Rechnungsabgrenzungsposten – Ungewöhnlich hohe Vorauszahlungen

Ein Rechnungsabgrenzungsposten von 8,69 Mio. Euro wird über mehrere Jahre unverändert ausgewiesen.

Kritische Fragen:

  • Welche Art von Vorauszahlungen wurden hier geleistet?
  • Wurde eventuell ein langfristiger Pachtvertrag oder eine andere Verpflichtung eingegangen?

4. Sehr geringe Liquidität – Hohes Insolvenzrisiko

Die liquiden Mittel betragen nur 5.371 Euro (Vorjahr: 1.926 Euro).

Fazit:

  • Das Unternehmen kann laufende Kosten kaum decken, ohne frisches Kapital aufzunehmen.

5. Hohe Abhängigkeit von Gesellschafterdarlehen

Die Verbindlichkeiten sind auf 10,02 Mio. Euro gestiegen (Vorjahr: 9,58 Mio. Euro), davon:

  • Gesellschafterdarlehen: 10,01 Mio. Euro (Vorjahr: 9,57 Mio. Euro)
  • Lieferantenverbindlichkeiten: 9.616 Euro

Fazit:

  • Das Unternehmen ist vollständig von der finanziellen Unterstützung der Gesellschafter abhängig.
  • Falls die Gesellschafter ihre Unterstützung einstellen, droht Insolvenz.

6. Fehlende Einnahmen und unklare Rentabilität

  • Keine Ertragszahlen angegeben – unklar, wann Einnahmen erzielt werden.
  • Projekt ist weiterhin nicht operativ tätig.

Fazit: Ein wirtschaftlicher Erfolg ist nicht absehbar.

Fazit: Hochriskantes Investment mit unklarer Zukunft

Die KNE Windpark Nr. 11 GmbH & Co. KG ist in einer sehr kritischen finanziellen Lage.

Positiv:

  • Investitionen in den Bau laufen weiter.
  • Gesellschafter stellen weiterhin Finanzierungen bereit.

Negativ:

  • Bilanziell stark überschuldet (über 1,2 Mio. Euro Verlustanteil).
  • Kein Hinweis auf Einnahmen oder geplante Fertigstellung.
  • Extrem hohe Vorauszahlungen (8,69 Mio. Euro), die Fragen aufwerfen.
  • Sehr geringe Liquidität, akute Insolvenzgefahr ohne weiteres Kapital.
  • Extreme Abhängigkeit von Gesellschafterdarlehen (10 Mio. Euro Schulden).

🔴 Fazit für Investoren:
Eine hoch spekulative Investition mit unklarem Zeithorizont. Wer investieren will, sollte unbedingt folgende Fragen klären:

  • Wann beginnt der Windpark mit der Stromproduktion?
  • Was genau steckt hinter den 8,69 Mio. Euro Vorauszahlungen?
  • Gibt es eine langfristige Finanzierungsstrategie, oder bleibt das Unternehmen auf Gesellschafterdarlehen angewiesen?

Ohne klare Antworten bleibt dieses Investment hochriskant.

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