Die Windpark Junge Donau GmbH & Co. KG hat im Jahr 2023 erstmals Umsatzerlöse aus der Stromerzeugung erzielt, da sich das Projekt zuvor noch in der Bauphase befand. Das Unternehmen weist eine stabile finanzielle Struktur auf, ist aber durch hohe Fremdfinanzierung und langfristige Verbindlichkeiten geprägt. Die Rentabilität ist positiv, dennoch bestehen potenzielle Risiken durch Zinsveränderungen und die langfristige Rückzahlung der Verbindlichkeiten.
1. Unternehmensentwicklung und Rahmenbedingungen
Die Gesellschaft wurde im Jahr 2014 gegründet, jedoch erfolgte die Inbetriebnahme der Windkraftanlagen erst 2023. Dies erklärt den signifikanten Anstieg der Bilanzsumme auf 42,1 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr, das noch von den Baukosten geprägt war. Die Umsatzerlöse stammen vollständig aus der Direktvermarktung von Strom und der Marktprämie, was eine Abhängigkeit vom EEG und dem Strommarkt bedeutet.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 32 Millionen Euro sowie das Gesellschafterdarlehen von knapp 8 Millionen Euro stellen eine hohe Fremdfinanzierungsquote dar. Die langfristige Tragfähigkeit dieser Finanzierungsstruktur hängt von stabilen Erträgen und der Zinsentwicklung ab.
2. Finanzielle Lage und Rentabilität
Bilanz und Kapitalstruktur
Das Eigenkapital ist mit rund 1,6 Millionen Euro vergleichsweise gering, was angesichts der hohen Verschuldung auf eine schwache Eigenkapitalquote hinweist. Die Finanzierung des Windparks wurde überwiegend durch Bankkredite und Gesellschafterdarlehen ermöglicht. Ein besonderes Augenmerk sollten Anleger auf die Zinsbelastung legen, da diese langfristig die Rentabilität des Unternehmens beeinflussen kann.
Ertragslage
Der Jahresüberschuss von rund 990.000 Euro zeigt eine positive Entwicklung, insbesondere im Vergleich zum Vorjahr, das noch einen Verlust auswies. Die Umsatzerlöse von 2,08 Millionen Euro resultieren vollständig aus dem Verkauf von Windstrom, was die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Betriebs grundsätzlich bestätigt. Die Abschreibungen werden in den kommenden Jahren den Gewinn belasten, bleiben aber im Rahmen der typischen Nutzungsdauer von Windkraftanlagen.
Liquidität
Das Unternehmen verfügt über liquide Mittel in Höhe von rund 504.000 Euro, was eine solide Reserve darstellt. Allerdings sind die finanziellen Verpflichtungen erheblich, insbesondere die Darlehensrückzahlungen, sodass die Liquiditätslage weiterhin genau beobachtet werden sollte.
3. Chancen und Risiken für Anleger
Chancen
Die steigende Nachfrage nach erneuerbaren Energien und die politischen Fördermaßnahmen zur Energiewende bieten dem Windpark stabile Rahmenbedingungen. Die Direktvermarktung und die Marktprämie sichern planbare Einnahmen. Langfristig kann das Unternehmen von Repowering-Maßnahmen profitieren, um ältere Anlagen durch leistungsfähigere Modelle zu ersetzen.
Risiken
Die hohe Fremdfinanzierung stellt ein wesentliches Risiko dar, insbesondere wenn die Zinsen in den kommenden Jahren steigen. Zudem bleibt die Rentabilität abhängig von der zukünftigen Entwicklung der Strompreise und der Marktprämienregelung im EEG. Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen oder Netzeinschränkungen könnten die Wirtschaftlichkeit des Betriebs beeinträchtigen.
4. Fazit und Bewertung
Die Windpark Junge Donau GmbH & Co. KG hat mit der Inbetriebnahme der Anlagen einen wichtigen Meilenstein erreicht und erwirtschaftet nun Umsatzerlöse. Das Unternehmen zeigt eine positive Ertragsentwicklung, bleibt jedoch stark fremdfinanziert. Für Anleger ist die langfristige Stabilität der Einnahmen entscheidend, ebenso wie die Entwicklung der Zinslast. Trotz positiver Aussichten sollte das Investment mit Blick auf die hohe Verschuldung und die regulatorischen Abhängigkeiten kritisch bewertet werden.
