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US-Weinzölle: Wie Trumps Handelskrieg den Weinkeller verändert
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US-Weinzölle: Wie Trumps Handelskrieg den Weinkeller verändert

头比肩宽 (CC0), Pixabay

Der geplante 200-Prozent-Zoll auf europäische Weine sorgt für Unruhe bei Händlern, Gastronomen und Weinliebhabern in den USA. Während Präsident Donald Trump mit den Strafzöllen auf europäische Produkte Druck in den Handelsverhandlungen aufbauen will, stehen Konsumenten vor einer bitteren Wahl: tiefer in die Tasche greifen oder auf amerikanische Alternativen umsteigen.

Ein Schlag für die Weinbranche

Bereits im vergangenen Jahr verzeichnete der Weinmarkt in den USA einen Absatzrückgang von acht Prozent. Sollte die Regierung die Zölle tatsächlich im April umsetzen, könnte sich dieser Trend weiter verschärfen. Die Preise für französische, italienische und spanische Weine dürften drastisch steigen, was nicht nur Weinliebhaber trifft, sondern auch Gastronomen und Händler.

„Die überwiegende Mehrheit der Branche wird Mühe haben, diese zusätzlichen Kosten aufzufangen“, erklärt Francis Creighton, CEO der Wine and Spirits Wholesalers of America. Er warnt davor, dass höhere Preise Konsumenten vom Kauf abhalten könnten – mit drastischen Folgen für Kellner, Barkeeper und Restaurantbesitzer, die auf hohe Umsätze angewiesen sind.

Wechsel zu US-Weinen?

Weinexperten empfehlen, sich nach Alternativen auf dem heimischen Markt umzusehen. „Fast alles, was es in Europa gibt, findet man auch in den USA“, meint Allison Luvera, CEO des kalifornischen Weinguts Juliet Wine.

Dank der vielfältigen Klimazonen der USA gibt es viele Regionen, die europäischen Anbaugebieten ähneln:

  • Burgunder-Alternativen: Wer französischen Pinot Noir oder Chardonnay schätzt, sollte sich in Oregon umsehen. Besonders das Willamette Valley bringt Weine hervor, die sich mit den besten französischen Tropfen messen können.
  • Sancerre-Ersatz: Statt einem französischen Sauvignon Blanc kann ein Wein aus Kaliforniens Central Coast eine interessante Alternative sein.
  • Riesling aus den USA: Eine Überraschung für viele: Die Finger Lakes in New York bieten erstklassige Riesling-Weine, die mit denen aus Deutschland oder dem Elsass konkurrieren.
  • Champagner-Ersatz: Da echter Champagner nur aus der Champagne kommen darf, bleibt für US-Konsumenten der Griff zu hochwertigen Schaumweinen aus Kalifornien, etwa von Schramsberg Vineyards.

Branchenvertreter warnen vor Folgen

Obwohl heimische Weingüter kurzfristig von den Zöllen profitieren könnten, spricht sich Luvera dennoch gegen die Maßnahme aus: „Die Weinbranche ist ein globales Ökosystem. Jeder wird in irgendeiner Weise negativ beeinflusst.“

Auch in Frankreich wächst die Nervosität. Der Champagner-Produzent Pierre Gonet fürchtet, dass US-Kunden nach günstigeren Alternativen suchen werden. „Wir hoffen, dass unsere politischen Führer Trump besänftigen können, damit Champagner auch Champagner bleibt.“

Ob die USA ihre Konsumenten tatsächlich von Bordeaux, Chianti und Rioja entwöhnen können, bleibt fraglich. Fest steht: Der Handel mit europäischen Weinen wird teurer – und für viele Genießer wohl deutlich komplizierter.

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