Ein dreister Betrüger hat sich am Telefon als Polizeibeamter ausgegeben und eine 82-jährige Frau aus Schwandorf um eine hohe sechsstellige Summe gebracht. Die Seniorin glaubte, ihr Geld vor einem angeblichen Raubüberfall in Sicherheit bringen zu müssen – doch in Wirklichkeit tappte sie in eine perfide Falle.
Die perfide Masche: Angst und Druck als Betrugsstrategie
Laut den Ermittlern rief der Täter bereits im Februar bei der Frau an und stellte sich als Beamter der Polizeiinspektion Schwandorf vor. Er warnte sie, dass Kriminelle es auf ihr Vermögen abgesehen hätten und ihr Geld dringend vor einem geplanten Einbruch geschützt werden müsse. Um ihr Erspartes „in Sicherheit“ zu bringen, forderte er sie auf, eine Überweisung vorzunehmen – eine gängige Methode von Telefonbetrügern, um Vertrauen zu erschleichen und Panik zu schüren.
Die gutgläubige Seniorin folgte den Anweisungen des angeblichen Polizisten und überwies zweimal größere Geldbeträge, insgesamt 160.000 Euro. Erst später bemerkte sie, dass sie Opfer eines Betrugs geworden war.
Welle von Betrugsversuchen in der Oberpfalz – Polizei warnt
Die Polizei berichtet, dass ähnliche Betrugsversuche in der gesamten Oberpfalz registriert wurden. Besonders betroffen war zuletzt der Raum Cham, wo mehrere Bürger Anrufe erhielten. Die Betrüger behaupteten, dass festgenommene Einbrecher eine Liste mit Namen und Adressen bei sich gehabt hätten. Um angebliches Diebesgut in Sicherheit zu bringen, sollten die Opfer ihr Bargeld oder Gold „vorübergehend“ übergeben.
Glücklicherweise erkannten einige Betroffene die Masche rechtzeitig und informierten die Polizei. Die Ermittler rufen dazu auf, bei verdächtigen Anrufen sofort aufzulegen und die Polizei unter der 110 zu verständigen. Wer unsicher ist, kann sich direkt bei der örtlichen Polizeidienststelle über aktuelle Betrugsmaschen informieren.
Neue Betrugsmasche: „Falsche Ärzte“ fordern Geld für angebliche Behandlungen
Neben den Anrufen falscher Polizisten melden die Behörden eine neue Variante des Telefonbetrugs: Betrüger geben sich als Ärzte oder Krankenhausmitarbeiter aus, um an das Geld ihrer Opfer zu gelangen.
Ein aktueller Fall ereignete sich in Schaufling (Landkreis Deggendorf), wo eine 73-jährige Frau einen Anruf erhielt. Der angebliche Krankenhausmitarbeiter erklärte ihr, dass ihre Tochter schwer an Krebs erkrankt sei und dringend eine teure Behandlung benötige. Die Kosten für die „lebensrettenden Medikamente“ sollten 170.000 Euro betragen.
Glücklicherweise erkannte die Seniorin rechtzeitig den Betrug und ging nicht auf die Forderungen ein.
Wie kann man sich vor Telefonbetrug schützen?
Die Polizei gibt klare Verhaltensregeln, um sich vor solchen Betrugsmaschen zu schützen:
✔ Sofort auflegen, wenn jemand am Telefon Geld oder Wertsachen fordert – echte Polizisten oder Ärzte tun das nicht.
✔ Keine Informationen über Vermögen oder persönliche Daten preisgeben.
✔ Familie oder Vertrauenspersonen einbeziehen, wenn Zweifel bestehen.
✔ Immer die 110 wählen, um sich bei der echten Polizei zu vergewissern.
✔ Niemals fremden Personen Geld oder Wertgegenstände übergeben.
Die Betrüger sind skrupellos und nutzen gezielt Angst und Unsicherheit, um ihre Opfer unter Druck zu setzen. Deshalb gilt: Misstrauen ist der beste Schutz!