Ein Mittwoch, drei globale Krisen – und Donald Trump in Höchstform. Während seine Kritiker ihn für eine kopflose Diplomatie auf Social Media verspotten, feiern seine Anhänger seine Verhandlungsstrategien als „Kunst des Deals“. Doch ob Trumps „Freestyle-Außenpolitik“ am Ende wirklich funktioniert, bleibt fraglich.
Ultimatum an Hamas: Verhandeln oder „es ist vorbei“
Trump begann den Tag mit einer völligen Kehrtwende in der Nahost-Politik. Statt Israel den Rücken zu stärken, setzte seine Regierung erstmals direkte Verhandlungen mit der Hamas an – ein radikaler Bruch mit der bisherigen US-Politik, da die Gruppe seit 1997 als terroristische Organisation gelistet ist.
Ein echter Trump-Move: Noch vor wenigen Monaten hatte er Hamas als „brutale Mörderbande“ bezeichnet, jetzt sitzt sein Team mit ihnen am Tisch. Israels Reaktion? Eisiges Schweigen.
Doch kaum hatte die Welt diese Nachricht verdaut, ließ Trump via Truth Social die nächste Bombe platzen:
„Ich schicke Israel alles, was es braucht, um den Job zu erledigen. Kein Hamas-Mitglied wird sicher sein, wenn ihr nicht tut, was ich sage.“
Die ultimative Drohung, doch Experten sind skeptisch. Laura Blumenfeld, Nahost-Expertin und ehemalige Beraterin im US-Außenministerium, meint:
„Ultimaten klingen hart, aber wenn man sie nicht durchzieht, verliert man Glaubwürdigkeit.“
Hamas habe bereits vergangene Ultimaten ignoriert – was, wenn sie es diesmal wieder tun?
Zelensky unter Druck: Ein Brief als Kapitulation?
Trumps nächster Streich: Die Eiszeit mit der Ukraine scheint sich zu lösen. Nach Tagen des Chaos – inklusive gestoppter Waffenlieferungen und einem Eklat im Weißen Haus – zeigt sich Wolodymyr Selenskyj plötzlich versöhnlich.
Am Dienstag schickte er Trump einen Brief, in dem er sich zu einem begrenzten Waffenstillstand bereit erklärte. Ein deutlicher Rückzieher, nachdem er noch wenige Tage zuvor Trumps Kurs kritisiert hatte.
Ob Trump tatsächlich einen Frieden zwischen Russland und der Ukraine anstrebt oder einfach nur Selenskyj in die Knie zwingen wollte, ist unklar. Eine entscheidende Frage bleibt: Welche Zugeständnisse verlangt Trump von Wladimir Putin?
Handelskrieg: Erst draufhauen, dann zurückrudern
Trumps drittes Chaos-Kapitel des Tages: Der Zollstreit mit Kanada und Mexiko. Noch im Februar kündigte er drastische Strafzölle von 25 % auf Importe aus beiden Ländern an – dann legte er sie für einen Monat auf Eis, nur um sie jetzt für einen einzigen Tag in Kraft zu setzen.
Ergebnis? Die Börsen reagierten panisch, Autohersteller warnten vor Werkschließungen – und Trump zog erneut die Notbremse: Einmonatige Ausnahme für Autos aus Kanada und Mexiko.
Trump selbst schilderte sein Telefonat mit Kanadas Premier Justin Trudeau als „einigermaßen freundlich“, nannte ihn aber gleichzeitig spöttisch den „Gouverneur von Kanada“.
Fazit: Während Selenskyj klein beigibt und die Hamas-Gespräche erst beginnen, scheint Trudeau längeren Widerstand zu planen.
Trumps Strategie: Chaos als Methode – aber geht die Rechnung auf?
Ein Tag, drei Krisen – und ein Präsident, der die Weltpolitik scheinbar über Truth Social regelt. Doch funktioniert seine Druck-und-Deal-Taktik wirklich?
Pro-Trump-Lager:
✅ Er bringt Gegner wie Selenskyj zum Einlenken
✅ Er setzt Hamas unter Druck
✅ Er „rettet“ die US-Autoindustrie
Trump-Kritiker:
❌ Er untergräbt das Vertrauen in die USA
❌ Er verprellt Verbündete wie Israel und Kanada
❌ Seine Ultimaten verpuffen wirkungslos
Ob Trump mit dieser ungezügelten Diplomatie wirklich Erfolge einfährt oder nur Chaos hinterlässt, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Bis dahin bleibt seine Außenpolitik eine explosive Mischung aus Deals, Drohungen und unberechenbaren Wendungen.