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Kritische Analyse des Jahresabschlusses der GreenForce Windpark Fuchsstadt GmbH & Co. KG aus Anlegersicht
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Kritische Analyse des Jahresabschlusses der GreenForce Windpark Fuchsstadt GmbH & Co. KG aus Anlegersicht

geralt (CC0), Pixabay

Die GreenForce Windpark Fuchsstadt GmbH & Co. KG weist für das Geschäftsjahr 2022 eine Bilanzsumme von 23,23 Millionen Euro aus, was einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr mit 21,96 Millionen Euro entspricht. Trotz dieser positiven Entwicklung zeigen sich mehrere kritische Punkte, insbesondere im Hinblick auf die hohe Verschuldung, das fehlende Eigenkapital und den nicht gedeckten Verlustanteil der Kommanditisten.

1. Eigenkapital – Alarmierende Nullstellung

Ein besonders besorgniserregender Punkt für Anleger ist das vollständig fehlende Eigenkapital. Die Gesellschaft weist zum Bilanzstichtag 0 Euro Eigenkapital aus, genau wie im Vorjahr.

Das bedeutet, dass das Unternehmen ausschließlich durch Fremdkapital finanziert ist und keine finanziellen Puffer hat. Sollte es zu unerwarteten finanziellen Belastungen oder schlechteren Erträgen kommen, gibt es keine Reserven, um Verluste aufzufangen. Für Anleger stellt dies ein deutliches Warnsignal dar, da die Gesellschaft sich in einer finanziell unsicheren Lage befindet und kein Schutz gegen wirtschaftliche Rückschläge besteht.

2. Hohe Verschuldung – Problematische Finanzierungsstruktur

Die Verbindlichkeiten sind mit 23,2 Millionen Euro extrem hoch und machen 100 Prozent der Bilanzsumme aus.

Kurzfristige Schulden (bis zu einem Jahr) belaufen sich auf 5,08 Millionen Euro und sind damit gegenüber dem Vorjahr mit 15,7 Millionen Euro deutlich gesunken. Gleichzeitig sind die langfristigen Schulden auf 18,12 Millionen Euro gestiegen, was auf eine Umschuldung hindeutet.

Ein wesentlicher Teil der Verbindlichkeiten entfällt auf Gesellschafterdarlehen, die von 6,51 Millionen Euro auf 6,82 Millionen Euro angestiegen sind. Dies zeigt, dass das Unternehmen weiterhin stark von interner Finanzierung abhängig ist. Trotz der Verlängerung der Kreditlaufzeiten bleibt die Gesamtverschuldung extrem hoch. Anleger sollten genau prüfen, wie das Unternehmen diese Schulden langfristig bedienen will.

3. Fehlende Rentabilität – Nicht gedeckter Verlustanteil der Kommanditisten

Ein weiteres alarmierendes Signal ist der nicht durch Vermögenseinlagen gedeckte Verlustanteil der Kommanditisten, der sich auf 972.385 Euro beläuft. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 1,36 Millionen Euro, was zeigt, dass zwar eine leichte Verbesserung eingetreten ist, die Problematik aber weiterhin besteht.

Das bedeutet, dass die Kommanditisten bereits über ihre Einlagen hinaus Verluste erlitten haben. Anleger sollten sich fragen, wann das Unternehmen profitabel wird, wie zukünftige Verluste finanziert werden und ob Kapitalmaßnahmen geplant sind, um die Finanzstruktur zu verbessern.

4. Anstieg des Umlaufvermögens – Bessere Liquidität, aber nicht ausreichend zur Schuldendeckung

Das Umlaufvermögen ist von 393.000 Euro auf 3,85 Millionen Euro gestiegen, was eine deutliche Erhöhung der Liquidität zeigt. Dies könnte darauf hindeuten, dass das Unternehmen entweder operative Gewinne erwirtschaftet oder externe Finanzierungen aufgenommen hat.

Allerdings bleibt die Frage, ob dieses Kapital nachhaltig aus dem Geschäftsbetrieb stammt oder nur eine vorübergehende Verbesserung darstellt. Zudem reicht das Umlaufvermögen nicht aus, um die kurzfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von 5,08 Millionen Euro zu decken.

5. Abschreibungen auf das Anlagevermögen

Das Anlagevermögen ist von 20,12 Millionen Euro auf 18,33 Millionen Euro gesunken, was auf planmäßige Abschreibungen der Windkraftanlagen zurückzuführen ist. Dies ist in der Branche üblich, zeigt aber, dass keine neuen Investitionen getätigt wurden.

Die Frage ist, wie das Unternehmen langfristig den Werterhalt oder den Ersatz der Anlagen finanzieren wird. Ohne Eigenkapital und mit hoher Verschuldung könnte die Modernisierung oder der Ersatz der Anlagen später problematisch werden.

Fazit für Anleger

Positiv ist die Reduzierung der kurzfristigen Schulden und die Verbesserung des Umlaufvermögens. Dennoch bleibt das Unternehmen finanziell stark angeschlagen.

Kein Eigenkapital stellt ein hohes Insolvenzrisiko dar
Extrem hohe Verschuldung in Höhe von 23,2 Millionen Euro bedeutet starke Abhängigkeit von Kreditgebern
Der nicht gedeckte Verlustanteil der Kommanditisten zeigt anhaltende wirtschaftliche Probleme
Die Rentabilität ist fraglich, da weiterhin Verluste bestehen

Empfehlung für Anleger

Anleger sollten genau prüfen, wie das Unternehmen seine hohen Schulden langfristig abbauen will und ob Maßnahmen zur Kapitalerhöhung geplant sind. Auch die Ertragslage muss hinterfragt werden, insbesondere im Hinblick auf zukünftige Ausschüttungen.

Langfristig bleibt die Finanzlage extrem angespannt, sodass Anleger vorsichtig sein sollten, bevor sie in die Gesellschaft investieren.

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