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Analyse des Jahresabschlusses 2023 der Windpark Kattrepel-Nord GmbH & Co. KG aus Anlegersicht

Pexels (CC0), Pixabay

1. Finanzielle Stabilität und Kapitalstruktur

  • Hochverschuldung: Die Gesamtverbindlichkeiten belaufen sich auf 40,66 Mio. EUR, was fast 98 % der Bilanzsumme ausmacht. Das Eigenkapital beträgt dagegen nur 588.000 EUR, was eine äußerst geringe Eigenkapitalquote von 1,4 % bedeutet. Das Unternehmen ist fast vollständig fremdfinanziert.
  • Hohe langfristige Verbindlichkeiten: Mehr als 22 Mio. EUR der Schulden haben eine Laufzeit von über fünf Jahren, was eine langfristige Belastung darstellt.
  • Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern: Die Schulden gegenüber Gesellschaftern stiegen von 2,00 Mio. EUR auf 2,94 Mio. EUR, was die Abhängigkeit von interner Finanzierung zeigt.

2. Liquiditätslage und operative Stabilität

  • Massiver Anstieg des Umlaufvermögens: Das Umlaufvermögen ist von 2,98 Mio. EUR (2022) auf 11,96 Mio. EUR (2023) gestiegen – eine enorme Erhöhung um über 300 %. Das deutet darauf hin, dass das Unternehmen kurzfristig liquide Mittel aufgebaut hat, möglicherweise für geplante Investitionen oder Schuldentilgung.
  • Forderungen stark angestiegen: Forderungen haben sich von 1,17 Mio. EUR auf 5,86 Mio. EUR verfünffacht, was auf eine Veränderung in den Zahlungsströmen hindeutet. Fraglich ist, ob diese Forderungen realisierbar sind oder das Risiko von Zahlungsausfällen besteht.
  • Solide Kassenbestände: Der Kassenbestand hat sich von 1,81 Mio. EUR (2022) auf 6,10 Mio. EUR (2023) erhöht, was die kurzfristige Liquidität sichert.

3. Besicherung und Risiken

  • Kreditfinanzierung dominiert: 32,5 Mio. EUR der Schulden stammen von Kreditinstituten, davon sind 22 Mio. EUR langfristig. Diese Schuldenlast könnte bei steigenden Zinsen problematisch werden.
  • Sicherheiten für Verbindlichkeiten: Die langfristigen Schulden sind mit Sicherheiten hinterlegt, was die finanzielle Flexibilität einschränken könnte.
  • Erhöhte Rückstellungen: Rückstellungen sind um etwa 54 % gestiegen, was darauf hindeutet, dass das Unternehmen sich auf höhere zukünftige Verpflichtungen vorbereitet.

4. Bewertung aus Anlegersicht

  • Positiv:

    • Der hohe Kassenbestand ermöglicht kurzfristige finanzielle Flexibilität.
    • Die Windpark-Infrastruktur scheint weitgehend finanziert und in Betrieb zu sein.
    • Der Anstieg des Umlaufvermögens zeigt eine positive Liquiditätsentwicklung.
  • Kritisch:

    • Extrem hohe Fremdfinanzierung: Das Unternehmen operiert fast ausschließlich mit Fremdkapital, was ein erhebliches Risiko darstellt.
    • Geringes Eigenkapital: Die geringe Eigenkapitalquote von nur 1,4 % bedeutet, dass selbst kleine finanzielle Rückschläge die Stabilität gefährden können.
    • Unklarer Anstieg der Forderungen: Die stark gestiegenen Forderungen müssen genau analysiert werden, um das Ausfallrisiko zu bewerten.
    • Hohe Zinslast durch langfristige Kredite: Bei steigenden Zinssätzen könnte die finanzielle Lage angespannt werden.

5. Fazit

Die Windpark Kattrepel-Nord GmbH & Co. KG ist extrem fremdfinanziert und zeigt eine hohe Abhängigkeit von Kreditgebern und Gesellschaftern. Zwar wurde kurzfristig Liquidität aufgebaut, aber langfristig bleibt das Unternehmen finanziell sehr fragil.

Für Investoren stellt sich die Frage, ob das Geschäftsmodell langfristig nachhaltig ist oder ob das Unternehmen bei steigenden Finanzierungskosten oder ausbleibenden Erträgen in Schwierigkeiten geraten könnte. Ohne eine signifikante Eigenkapitalstärkung bleibt das Risiko für Investoren hoch.

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