1. Finanzielle Stabilität und Kapitalstruktur
- Eigenkapitalentwicklung: Das Eigenkapital ist von 5,44 Mio. EUR (2022) auf 3,24 Mio. EUR (2023) gesunken, ein Rückgang von etwa 40 %. Das wirft Fragen zur Rentabilität des Unternehmens auf.
- Hohe Abhängigkeit von Gesellschaftern: Forderungen gegen Gesellschafter betragen 6,94 Mio. EUR, was rund 95 % der gesamten Forderungen ausmacht. Das deutet auf eine sehr enge Finanzierung innerhalb des Konzerns hin, birgt aber das Risiko, dass die Liquidität nicht aus echten externen Umsätzen stammt.
- Langfristige Verbindlichkeiten: Die Verbindlichkeiten betragen insgesamt 3,55 Mio. EUR, davon sind 2,52 Mio. EUR langfristig. Zwar sind diese im Vergleich zum Vorjahr gesunken, dennoch bleibt eine hohe finanzielle Belastung bestehen.
2. Liquiditätslage und operative Stabilität
- Starker Rückgang des Umlaufvermögens: Das Umlaufvermögen sank von 10,72 Mio. EUR auf 7,26 Mio. EUR – ein Rückgang um etwa 32 %. Dies könnte auf eine verstärkte Mittelverwendung zur Deckung von Verbindlichkeiten hinweisen.
- Gesicherte Verbindlichkeiten: 3,5 Mio. EUR an Verbindlichkeiten sind durch die Verpfändung der Stromerlöse besichert, was die Flexibilität des Unternehmens einschränkt.
- Pachtverpflichtungen: Bis 2026 bestehen Pachtverpflichtungen, die 2023 93.000 EUR betrugen. Diese langfristige Belastung muss in der Liquiditätsplanung berücksichtigt werden.
3. Rückstellungen und zukünftige Risiken
- Rückstellungen gesunken: Die Rückstellungen wurden von 977.970 EUR (2022) auf 509.002 EUR (2023) fast halbiert. Dies könnte bedeuten, dass weniger finanzielle Vorsorge für zukünftige Risiken getroffen wurde, was aus Investorensicht bedenklich ist.
- Langfristige Finanzplanung unklar: Mit gesunkenen Rückstellungen und hoher Abhängigkeit von internen Forderungen stellt sich die Frage, wie das Unternehmen auf unvorhergesehene wirtschaftliche oder regulatorische Herausforderungen reagieren kann.
4. Bewertung aus Anlegersicht
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Positiv:
- Der Schuldenstand ist insgesamt gesunken, was eine leichte finanzielle Entlastung bedeutet.
- Die langfristigen Verbindlichkeiten wurden reduziert.
- Das Unternehmen plant weiterhin unter der Annahme der Fortführung der Geschäftstätigkeit.
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Kritisch:
- Eigenkapitalabbau: Der Rückgang um 40 % ist ein Warnsignal.
- Hohe Forderungen an Gesellschafter: Die geringe Diversifikation der Außenstände ist ein Risiko.
- Abhängigkeit von der Stromerlösverpfändung: Ein finanzieller Spielraum zur Flexibilisierung fehlt.
- Rückstellungen verringert: Dies könnte zu künftigen Engpässen führen.
5. Fazit
Die Windpark Wismar GmbH & Co. KG weist eine stark rückläufige Eigenkapitalentwicklung und eine hohe Abhängigkeit von internen Finanzierungen auf. Zwar wurden Schulden abgebaut, doch gleichzeitig sinken die Liquiditätsreserven und Rückstellungen.
Investoren sollten genau prüfen, wie das Unternehmen auf wirtschaftliche Unsicherheiten vorbereitet ist. Vor allem die langfristige Finanzierungsstruktur und der tatsächliche Cashflow aus operativen Tätigkeiten sind entscheidend für die künftige Stabilität. Ohne eine Verbesserung der Eigenkapitalbasis oder eine Reduzierung der internen Forderungen bleibt die finanzielle Lage angespannt.