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Analyse des Jahresabschlusses der Windpark Hamdorf GmbH & Co. KG für 2023

stevepb (CC0), Pixabay

Der Jahresabschluss der Windpark Hamdorf GmbH & Co. KG zeigt wesentliche Veränderungen gegenüber dem Vorjahr. Während einige Kennzahlen Stabilität signalisieren, gibt es auch Entwicklungen, die für Anleger und Investoren von Interesse sind.

1. Finanzielle Stabilität und Eigenkapitalentwicklung

  • Das Eigenkapital ist mit 2,08 Mio. € nahezu unverändert geblieben (Vorjahr: 2,08 Mio. €), was auf eine konstante Kapitalstruktur hindeutet.
  • Das Kommanditkapital bleibt mit 10.000 € eine eher symbolische Größe, während die Rücklagen mit 2,16 Mio. € die wichtigste Stütze des Eigenkapitals bilden.
  • Der Verlustvortrag reduzierte sich leicht von -92 T€ auf -88 T€, was auf eine geringfügige Verbesserung der Ertragslage hinweist.

2. Anlagevermögen und Abschreibungen

  • Die technischen Anlagen und Maschinen machen mit 3,49 Mio. € den größten Teil des Anlagevermögens aus, sind jedoch im Vergleich zum Vorjahr um ca. 9% gefallen (Vorjahr: 3,85 Mio. €).
  • Die Abschreibungen beliefen sich auf 415 T€, was auf eine fortschreitende Wertminderung der Anlagen hindeutet.
  • Die immateriellen Vermögenswerte (z. B. Konzessionen und Lizenzen) reduzierten sich um ca. 9% auf 521 T€.

3. Liquidität und Umlaufvermögen

  • Die Guthaben bei Kreditinstituten sanken um ca. 25% auf 1,2 Mio. € (Vorjahr: 1,61 Mio. €), was auf eine schwindende Liquiditätsreserve hindeutet.
  • Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gingen ebenfalls um ca. 18% auf 67 T€ zurück.
  • Insgesamt verringerte sich das Umlaufvermögen um ca. 25% – ein Indikator für mögliche Liquiditätsengpässe oder getätigte Investitionen.

4. Verschuldung und Verbindlichkeiten

  • Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind mit 3,12 Mio. € zwar immer noch hoch, konnten aber um ca. 9% reduziert werden.
  • Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen fielen drastisch von 477 T€ auf 17 T€, was darauf hindeutet, dass konzerninterne Schulden abgebaut wurden.
  • Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich fast vollständig von 22 T€ auf unter 1 T€, was auf eine effizientere Begleichung von Rechnungen hindeutet.
  • Insgesamt sanken die Verbindlichkeiten um etwa 20% – ein positives Zeichen für die finanzielle Konsolidierung.

5. Ertragslage und operative Risiken

  • Einbruch der Umsatzerlöse: Die Umsatzerlöse sanken von 1,35 Mio. € auf 636 T€, was einem Rückgang von ca. 53% entspricht. Dies könnte auf schlechtere Winderträge oder sinkende Einspeisevergütungen zurückzuführen sein.
  • Steigende Materialaufwendungen: Während im Vorjahr keine expliziten Materialaufwendungen verbucht wurden, entstanden im Jahr 2023 Kosten von 159 T€, insbesondere für Wartung, Betriebsführung und Dienstleistungen.
  • Sonstige betriebliche Erträge stiegen um fast 500% auf 58 T€ – hauptsächlich aufgrund von Entschädigungszahlungen nach §§ 13, 13a, 14 EnWG.
  • Das Jahresergebnis nach Steuern sank drastisch von 613 T€ auf 21 T€, was eine erhebliche Verschlechterung der Profitabilität bedeutet.

6. Besondere Risiken und Verpflichtungen

  • Langfristige Verpflichtungen für Wartung und Betriebsführung können sich auf die zukünftige Rentabilität auswirken.
  • Kommunalabgaben: Der Windpark muss Gemeinden jährlich 0,2 ct pro Kilowattstunde eingespeisten Stroms zahlen, was eine zusätzliche Belastung von etwa 15 T€ pro Jahr bedeutet.
  • Bankbesicherungen: Die gesamte Kreditverschuldung ist durch Sicherungsübereignungen und Forderungsabtretungen abgesichert, was die finanzielle Flexibilität einschränkt.

Fazit für Anleger

Die Windpark Hamdorf GmbH & Co. KG befindet sich in einer Phase der Konsolidierung, weist aber einige kritische Punkte auf:

Positiv:

  • Reduzierung der Bankverbindlichkeiten um 9%.
  • Abbau der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen.
  • Stabile Eigenkapitalbasis trotz niedriger Gewinne.

⚠️ Negativ/Risiken:

  • Einbruch der Umsatzerlöse um über 50%.
  • Hohe Abschreibungen auf technische Anlagen und immaterielle Werte.
  • Sinkende Liquidität und schwindende Finanzreserven.
  • Kaum nennenswerter Jahresüberschuss (21 T€ vs. 613 T€ im Vorjahr).

Empfehlung:
Anleger sollten die wirtschaftliche Entwicklung des Windparks genau beobachten, insbesondere die Erlöse aus der Stromerzeugung und die damit verbundenen Risiken. Die sinkenden Umsätze und die steigenden Materialaufwendungen könnten sich langfristig negativ auf die Rentabilität auswirken.

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