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DOGE kürzt Bildungsausgaben – und rechnet sich dabei reich

Alexas_Fotos (CC0), Pixabay

Hurra! Das neu gegründete „Department of Government Efficiency“ (DOGE) hat es angeblich geschafft, fast 900 Millionen Dollar im US-Bildungssystem einzusparen. Endlich werden Steuergelder nicht mehr für so irrelevante Dinge wie Forschung und Bildung verschwendet!

Einziger Haken: Diese Zahl ist in etwa so präzise wie eine Wettervorhersage aus dem Kaffeesatz. Tatsächlich sind die tatsächlichen Einsparungen laut Experten eher bei 278 Millionen Dollar – aber warum sich mit schnöden Fakten aufhalten, wenn man auch einfach eine größere Zahl behaupten kann?

Mathe à la DOGE: 2+2 = So viel, wie wir wollen

DOGE, unter der visionären Führung von Elon Musk, verkündete stolz, 89 Forschungsaufträge beim Bildungsministerium gestrichen und dadurch 881 Millionen Dollar gespart zu haben. Dumm nur, dass der wahre Wert der Verträge nur 676 Millionen betrug – eine kleine Differenz von schlappen 200 Millionen.

Doch die Rechnung geht noch weiter: Rund 400 Millionen Dollar waren bereits ausgegeben, bevor die Projekte abrupt gestoppt wurden. Aber keine Sorge, dieses Geld wurde natürlich nicht verschwendet – es sitzt jetzt bloß „auf einem Computer irgendwo“ und wartet darauf, dass sich vielleicht doch noch jemand daran erinnert.

Die Regierung erklärte, dass sie nur sicherstellen wolle, dass das Geld wirklich für die Bildung von Kindern genutzt wird – und nicht für „Konferenzen und Berichte über Berichte“. Verständlich. Warum sich mit belastenden Fakten und Forschungsergebnissen herumplagen, wenn man auch einfach Dinge behaupten kann?

Sparen oder Zerstören? Ein feiner Unterschied

Natürlich waren die Reaktionen auf diese „Sparmaßnahmen“ gespalten. Sowohl konservative als auch progressive Experten kritisierten DOGE für seine mathematische Kreativität.

„Es ist offensichtlich, dass das nicht mit besonderer Sorgfalt zusammengestellt wurde“, kommentierte Antoinette Flores von der Denkfabrik New America, die sich ernsthaft mit den Zahlen befasst hat.

Doch warum sich mit Kritik aufhalten, wenn man stattdessen eine glitzernde Kettensäge auf einer Bühne schwingen kann? Elon Musk ließ sich auf der CPAC-Konferenz genau dieses Accessoire vom argentinischen Präsidenten Javier Milei überreichen – denn wenn schon Einschnitte, dann bitte stilvoll.

Was bleibt? Ein Bildungssystem im Dunkeln

Margaret Spellings, Bildungsministerin unter George W. Bush, warnte bereits vor den Folgen: Ohne Forschung und Daten „fliegen wir wirklich blind“. Aber wer braucht schon Zahlen, um Bildungspolitik zu machen? Bauchgefühl und ein paar Tweets reichen doch völlig aus.

Währenddessen bleibt unklar, ob DOGE seine Mathematik überdenken wird – oder ob die nächste Sparmaßnahme einfach ein paar komplette Schulbezirke aus dem Budget streicht. Schließlich gilt: Wer nichts misst, kann auch nicht feststellen, dass etwas schiefgeht. Effizienz at its best!

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