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MAN verabschiedet sich vom Diesel – aber nur so halb

RenataO (CC0), Pixabay

Ein historischer Moment oder doch nur eine PR-Nummer? In Nürnberg hat MAN mit der Produktion der wohl letzten Generation seiner Diesel-Lkw begonnen. Der 13-Liter MAN D30 läuft jetzt vom Band, doch eine Nachfolgegeneration ist – offiziell – „nicht geplant“. Aber wir wissen ja: In der Automobilbranche bedeutet „nicht geplant“ oft nur, dass man es sich erst dann überlegt, wenn es wirklich nicht mehr anders geht.

Natürlich setzt MAN wie alle anderen Hersteller offiziell auf Elektromobilität. 2030 soll angeblich jedes zweite ausgelieferte Fahrzeug emissionsfrei sein – also in sechs Jahren, was in der Welt der fossilen Brennstoffe ungefähr so ambitioniert ist wie ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen. Doch ganz so radikal will MAN den Wandel dann doch nicht vollziehen. MAN-Chef Alexander Vlaskamp betont vorsorglich: „Das heißt aber auch, dass wir auf dem Weg der Transformation hin zur Elektromobilität noch lange Zeit sehr effiziente Verbrenner benötigen.“

Mit anderen Worten: Bevor die Diesel-Technologie wirklich ins Museum wandert, wird man sie noch ausgiebig ausschlachten. Schließlich sind Diesel-Lkw weiterhin profitabel, die Ladeinfrastruktur für E-Lkw ausbaufähig bis nicht existent, und die Nachfrage nach zuverlässigen, langstreckentauglichen Lkw ist nach wie vor riesig. Da kann man sich den Abschied vom Diesel doch ruhig noch ein paar Jahre schönreden.

Fazit: Elektromobilität ist die Zukunft – aber bis dahin wird MAN sicherstellen, dass der gute alte Diesel noch so lange wie möglich brummt.

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