Die Windpark Huser Klee III GmbH & Co. KG weist in ihrem Jahresabschluss für 2023 einige positive Entwicklungen, aber auch kritische Aspekte auf, die Investoren beachten sollten. Während das Unternehmen sein Anlagevermögen steigert, bleiben hohe Schulden, ein geringes Eigenkapital und Liquiditätsprobleme zentrale Herausforderungen.
Positiv: Höheres Anlagevermögen und mehr Forderungen
Das Sachanlagevermögen ist von 2,93 Mio. Euro (2022) auf 3,41 Mio. Euro (2023) gestiegen. Das deutet darauf hin, dass das Unternehmen in neue oder verbesserte Windkraftanlagen investiert hat, was langfristig die Einnahmen stabilisieren könnte.
Auch die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind stark gestiegen – von 100.043 Euro auf 343.971 Euro. Das könnte darauf hindeuten, dass das Unternehmen noch ausstehende Zahlungen erwartet, die kurzfristig zur Liquidität beitragen könnten.
Kritisch: Sehr geringe Eigenkapitalquote – hohes Risiko für Anleger
Das Eigenkapital liegt bei nur 158.708 Euro, was einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr (170.538 Euro) entspricht. Damit beträgt die Eigenkapitalquote gerade einmal 3,85 % der Bilanzsumme – ein äußerst niedriger Wert.
Ein so geringes Eigenkapital bedeutet, dass das Unternehmen sehr stark fremdfinanziert ist und wenig Puffer für wirtschaftliche Schwankungen oder unerwartete Kosten hat. Dies stellt ein hohes Risiko für Anleger dar, da das Unternehmen bei finanziellen Engpässen kaum Rücklagen hat.
Kritisch: Sinkende Liquidität könnte finanzielle Engpässe verursachen
Die liquiden Mittel (Bankguthaben) sind stark gesunken, von 1,01 Mio. Euro (2022) auf 372.901 Euro (2023) – ein Rückgang von fast 63 %.
Das könnte darauf hinweisen, dass das Unternehmen hohe Zahlungen leisten musste oder laufende Kosten nicht durch Einnahmen gedeckt wurden. Sinkende Liquidität kann die Zahlungsfähigkeit gefährden und dazu führen, dass das Unternehmen neue Schulden aufnehmen muss.
Kritisch: Hohe Verschuldung und umfangreiche Sicherheiten für Banken
Die Verbindlichkeiten sind mit 3,88 Mio. Euro weiterhin sehr hoch und machen 94 % der Bilanzsumme aus. Besonders kritisch ist, dass 2,27 Mio. Euro Schulden eine Laufzeit von mehr als fünf Jahren haben, was langfristige finanzielle Verpflichtungen bedeutet.
Zudem sind 2,12 Mio. Euro der Schulden durch Unternehmenswerte besichert, darunter:
- Sicherungsübereignung der Windkraftanlagen,
- Verpfändung der Liquiditätsreserven,
- Abtretung von Einspeisevergütungen und Ansprüchen gegen das Umspannwerk.
Das bedeutet: Sollte das Unternehmen in Zahlungsschwierigkeiten geraten, haben Banken Vorrang beim Zugriff auf die Vermögenswerte, während Investoren leer ausgehen könnten.
Chancen & Risiken für Anleger
✅ Chancen:
- Höheres Anlagevermögen könnte langfristig für stabile Erträge sorgen.
- Mehr Forderungen könnten kurzfristig Liquidität bringen.
- Investitionen in neue Anlagen deuten auf Wachstumspotenzial hin.
⚠️ Risiken:
- Sehr niedrige Eigenkapitalquote (3,85 %) – hohes Insolvenzrisiko.
- Stark gesunkene Liquidität – potenzielle Zahlungsprobleme.
- Hohe Verschuldung mit umfangreichen Sicherheiten für Banken – wenig Spielraum für Investoren.
- Kein Bilanzgewinn – keine Ausschüttungen an Anleger.
Fazit: Hohe Risiken trotz möglicher langfristiger Stabilisierung
Die Windpark Huser Klee III GmbH & Co. KG hat in ihr Anlagevermögen investiert und könnte langfristig stabile Erträge erwirtschaften. Allerdings sind die sehr niedrige Eigenkapitalquote, der starke Liquiditätsrückgang und die hohe Fremdfinanzierung kritische Warnsignale für Anleger.
Investoren sollten genau prüfen, wie das Unternehmen seine Liquidität stabilisieren will und ob die Schulden nachhaltig bedient werden können. Wer in dieses Unternehmen investiert, muss sich der hohen Risiken bewusst sein und sollte eine langfristige Perspektive einnehmen.