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Ein Monat im Amt: Trumps Versprechen zur Inflation hält nicht stand

GabrielDouglas (CC0), Pixabay

US-Präsident Donald Trump versprach im Wahlkampf, die Preise „ab Tag Eins“ zu senken. Doch einen Monat nach seiner Amtseinführung sind die Verbraucherpreise weiter gestiegen – und die Ungeduld der Amerikaner wächst.

Inflation bleibt hartnäckig hoch

Laut aktuellen Daten des Verbraucherpreisindex (CPI) stiegen die Preise im Januar um 0,5 % im Vergleich zum Vormonat – der höchste Anstieg seit August 2023. Besonders betroffen sind die Lebensmittelpreise, da die USA mit Ausbrüchen der Vogelgrippe zu kämpfen haben, die das Angebot an Eiern verknappen und die Preise in die Höhe treiben.

Auch an den Tankstellen gibt es keine Entspannung: Trotz Trumps „Drill, Baby, Drill“-Versprechen, das auf eine verstärkte Öl- und Gasförderung setzt, ist der durchschnittliche Benzinpreis seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus um vier Cent pro Gallone gestiegen.

Kein Wunder also, dass die Unzufriedenheit wächst. Eine neue CNN-Umfrage zeigt, dass 62 % der Amerikaner der Meinung sind, Trump tue nicht genug gegen die Inflation. Eine Pew-Studie vom Donnerstag bestätigt diesen Trend: Eine Mehrheit betrachtet die Inflation weiterhin als „sehr großes Problem“.

Trump-Team auf Schadensbegrenzungskurs

Trumps Regierung versucht nun, die Erwartungen zu dämpfen. Vizepräsident JD Vance sagte in einem Interview: „Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.“ Die Preise würden sinken, aber das brauche Zeit – eine klare Relativierung von Trumps Wahlkampfversprechen.

Gleichzeitig setzt Trump auf eine bewährte politische Strategie: die Schuld beim Vorgänger suchen. „BIDEN-INFLATION!“, schrieb er vergangene Woche auf seiner Plattform Truth Social. Seine Begründung: Hätte Biden die Staatsausgaben auf dem Niveau von 2019 gehalten, gäbe es jetzt „praktisch keine Inflation“.

Auch Trumps Wirtschaftsberater Kevin Hassett verteidigte den Präsidenten: „Wir haben einen Plan, und der umfasst alle Ebenen des Kampfes gegen die Inflation.“ Die Regierung setzt auf Steuersenkungen, verstärkte Energieproduktion und Kürzungen bei den Staatsausgaben.

Doch Experten warnen:

  • Steuersenkungen könnten die Staatsverschuldung weiter erhöhen und die Kreditkosten steigen lassen.
  • Mehr Ölbohrungen lohnen sich für Energiekonzerne kaum, solange die Nachfrage niedrig bleibt.
  • Direkte Zahlungen an Bürger könnten die Inflation sogar weiter anheizen.

Ein Monat ist zu wenig – aber Trumps Versprechen wirkt nun gegen ihn

Wirtschaftsexperten betonen, dass ein Monat nicht ausreicht, um die Auswirkungen wirtschaftspolitischer Maßnahmen zu bewerten. Normalerweise analysieren Ökonomen mehrere Monate an Daten, bevor sie langfristige Trends erkennen.

Doch Trump hat sich selbst die Zeit genommen: Mit seinem Versprechen, sofortige Preissenkungen zu liefern, hat er die Erwartungen in die Höhe getrieben. Die Realität sieht anders aus – und das sorgt für Unmut bei den Wählern.

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