1. Finanzielle Entwicklung – Rückgang der Bilanzsumme
Die Bilanzsumme ist von 5,22 Mio. Euro auf 3,89 Mio. Euro gesunken, ein Rückgang von über 25 %. Besonders betroffen sind:
- Anlagevermögen, das um 890.785 Euro abgenommen hat, was auf planmäßige Abschreibungen hindeutet.
- Umlaufvermögen, das um 442.450 Euro gesunken ist, hauptsächlich durch den Rückgang der liquiden Mittel um 555.796 Euro.
Kritische Punkte:
- Warum ist die Liquidität so stark gesunken? Der Rückgang von über 500.000 Euro könnte auf Kapitalabflüsse, Tilgungen oder geringere Einnahmen hindeuten.
- Keine Investitionen: Das Unternehmen scheint ausschließlich von bestehenden Anlagen zu leben und investiert nicht in neue Projekte oder Erweiterungen.
2. Eigenkapital – Sinkende Finanzstabilität
Das Eigenkapital hat sich von 1,67 Mio. Euro auf 1,44 Mio. Euro verringert. Die Eigenkapitalquote liegt bei ca. 37 %, was im Branchenvergleich noch solide ist. Dennoch ist der Trend rückläufig, was auf künftige Finanzierungsprobleme hindeuten könnte.
Frage für Investoren:
- Reichen zukünftige Gewinne aus, um das Eigenkapital zu stärken? Oder ist das Unternehmen gezwungen, sich weiter zu verschulden?
3. Verschuldung – Rückgang, aber immer noch hoch
Die Verbindlichkeiten wurden von 3,16 Mio. Euro auf 2,19 Mio. Euro reduziert, was grundsätzlich positiv ist.
Struktur der Schulden:
- Kurzfristige Schulden: 927.840 Euro (Vorjahr: 1,02 Mio. Euro) → Leicht gesunken
- Langfristige Schulden: 1,21 Mio. Euro (Vorjahr: 2,14 Mio. Euro) → Deutlich gesunken
Positiv:
- Das Unternehmen baut Schulden ab, anstatt sie auszuweiten.
- Keine langfristigen Verbindlichkeiten über 5 Jahre mehr.
Negativ:
- Der hohe Rückgang der liquiden Mittel deutet darauf hin, dass die Schuldenreduzierung möglicherweise auf Kosten der Liquidität ging.
4. Ertragslage – Fehlende Informationen
Ein großes Problem aus Investorensicht: Es gibt keine Gewinn- und Verlustrechnung in den veröffentlichten Unterlagen.
- Hat das Unternehmen Gewinn gemacht?
- Wie hoch sind die Erträge aus der Stromproduktion?
- Sind die Betriebskosten gestiegen oder gesunken?
Ohne diese Informationen ist eine fundierte Bewertung der Rentabilität schwierig.
5. Rückstellungen – Vorsicht geboten
Die Rückstellungen sind von 391.171 Euro auf 258.805 Euro gesunken.
- Auflösung von 176.591 Euro, aber nur 44.225 Euro an neuen Rückstellungen gebildet.
- Möglicherweise wurden Rückstellungen für Wartung oder Rückbau reduziert – eine fragwürdige Entscheidung, wenn zukünftige Verpflichtungen anstehen.
Für Anleger bedeutet dies ein mögliches Risiko: Sind die Rückstellungen wirklich ausreichend für zukünftige Kosten?
Bewertung aus Anlegersicht
✅ Positiv:
✔ Schulden wurden reduziert, insbesondere langfristige Verbindlichkeiten.
✔ Eigenkapitalquote noch vergleichsweise solide.
✔ Keine offenen Haftungsverhältnisse oder versteckten Risiken.
❌ Negativ/Kritisch:
✖ Starker Rückgang der liquiden Mittel – ein Warnsignal.
✖ Fehlende GuV macht die Rentabilität schwer einschätzbar.
✖ Rückstellungen wurden abgebaut, was zukünftige Verpflichtungen riskanter macht.
✖ Keine Investitionen oder Expansion – das Geschäftsmodell basiert auf bestehenden Anlagen.
Fazit: Solide, aber ohne Wachstumsperspektiven – Kein Investment mit hohem Renditepotenzial
Die Windpark Blockland II GmbH & Co. KG ist aktuell stabil, aber zeigt keine Wachstumsdynamik. Die fehlenden Investitionen, der sinkende Cash-Bestand und unklare Ertragslage machen es schwer, das Unternehmen als attraktives Investment zu sehen. Anleger sollten genau prüfen, ob zukünftige Ausschüttungen realistisch sind oder ob das Unternehmen lediglich auf Abschreibungen und Schuldenabbau setzt.