Das US-Ölunternehmen Chevron hat angekündigt, bis Ende 2026 zwischen 15 % und 20 % seiner globalen Belegschaft abzubauen. Damit will das Unternehmen Kosten senken und seine Geschäftsabläufe vereinfachen, wie es am Mittwoch mitteilte.
Kostendruck und Rechtsstreit mit Exxon Mobil
Chevron steht derzeit unter erheblichem wirtschaftlichem Druck:
- Das Unternehmen steckt in einem gerichtlichen Streit mit Exxon Mobil um die geplante Übernahme des Ölproduzenten Hess, die für Chevrons Produktionswachstum entscheidend ist.
- Gleichzeitig leidet das Raffineriegeschäft unter schwachen Margen und verzeichnete im vierten Quartal 2024 erstmals seit 2020 Verluste.
Um dem entgegenzuwirken, will Chevron bis 2026 drei Milliarden US-Dollar einsparen – durch den verstärkten Einsatz von Technologie, Verkäufe von Vermögenswerten und Änderungen in der Arbeitsweise.
Tausende Stellen betroffen – Freiwillige Abfindungen möglich
Zum Jahresende 2023 beschäftigte Chevron 40.212 Mitarbeiter weltweit. Die angekündigte Entlassungswelle könnte damit bis zu 8.000 Arbeitsplätze kosten.
Mitarbeiter wurden darüber informiert, dass sie sich bereits jetzt bis April oder Mai für freiwillige Abfindungsprogramme entscheiden können, so eine mit dem Vorgang vertraute Quelle.
Reorganisation und neue Führungsstruktur
Chevron plant zudem eine Umstrukturierung des Unternehmens, die in den nächsten zwei Wochen vorgestellt werden soll.
Mark Nelson, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Chevron, erklärte in einem Statement:
„Chevron ergreift Maßnahmen, um unsere Organisationsstruktur zu vereinfachen, schneller und effizienter zu arbeiten und das Unternehmen langfristig wettbewerbsfähiger aufzustellen. Wir nehmen diese Entscheidungen nicht leichtfertig und werden unsere Mitarbeiter während des Übergangs unterstützen.“
Die Börse reagierte auf die Ankündigung mit einem leichten Kursrückgang von 0,7 % im Nachmittagshandel.