Jahr für Jahr treffen sich die klügsten Köpfe der Verkehrsrechtsszene, um wegweisende Entscheidungen für Deutschlands Straßen zu treffen. Dieses Mal kam dabei eine echte Sensation heraus: Der Mischkonsum von Alkohol und Cannabis soll beim Autofahren verboten werden! Ja, Sie haben richtig gelesen – nach intensiven Beratungen von über 1.900 Fachleuten ist man zu der bahnbrechenden Erkenntnis gelangt, dass es vielleicht doch keine gute Idee ist, unter dem Einfluss von zwei bewusstseinsverändernden Substanzen ein Fahrzeug zu führen. Wer hätte das bloß ahnen können?
Doch damit nicht genug! Die Expertenrunde hat gleich mehrere grandiose Vorschläge an die Politik weitergegeben. Zum Beispiel soll es höhere Bußgelder für notorische Handy-Daddler am Steuer geben – jene Autofahrer, die glauben, eine WhatsApp-Nachricht sei wichtiger als das Leben anderer Verkehrsteilnehmer. Auch das rücksichtslose Vorbeirauschen an Fußgängern ohne den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand soll künftig teurer werden. Ein echter Fortschritt, denn bisher mussten Fußgänger darauf hoffen, dass Autofahrer wenigstens aus Höflichkeit nicht zu nah an ihnen vorbeischrammen.
Und weil man beim Verkehrsgerichtstag einmal in Fahrt war, wurde auch gleich eine lang überfällige Neuerung ins Gespräch gebracht: Mehr Entscheidungsfreiheit für Kommunen bei der Einrichtung von Tempo-30-Zonen. Kein endloses Warten mehr auf Bundes- oder Landesvorgaben, keine Bürokratie-Monster – einfach Schilder aufstellen, wenn es für die Sicherheit nötig ist. Klingt zu gut, um wahr zu sein? Nun ja, erst einmal sind es nur Empfehlungen. Und wer sich mit der deutschen Verkehrspolitik auskennt, weiß: Zwischen einer Empfehlung und der tatsächlichen Umsetzung kann locker ein Jahrzehnt vergehen.
Aber wir wollen nicht zu pessimistisch sein! Vielleicht nimmt sich die Politik ja tatsächlich ein Herz und setzt diese revolutionären Ideen schneller um, als wir „Ampelphase verpasst“ sagen können. Bis dahin bleibt nur eins: Weiterhin selbst aufpassen, denn auf Vernunft im Straßenverkehr kann man sich offenbar nicht verlassen.