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Ben & Jerry’s vs. Unilever: Streit um angebliche Zensur einer Trump-kritischen Stellungnahme

Tumisu (CC0), Pixabay

Der Eiskremhersteller Ben & Jerry’s hat seine im November eingereichte Zensur-Klage gegen den Mutterkonzern Unilever erweitert. Das Unternehmen wirft Unilever vor, eine geplante Social-Media-Erklärung blockiert zu haben, weil darin US-Präsident Donald Trump namentlich erwähnt wurde.

Laut der überarbeiteten Klageschrift wollte Ben & Jerry’s ein Statement zu Abtreibung, Klimawandel, Mindestlohn und universeller Gesundheitsversorgung veröffentlichen – Themen, die unter der Trump-Regierung ungewisse Zukunftsaussichten haben. Doch Peter ter Kulve, Präsident von Unilevers Eiscreme-Sparte, habe dies eigenmächtig untersagt.

„Obwohl Ben & Jerry’s seit vier Jahrzehnten progressiven Aktivismus betreibt und die Trump-Regierung bereits mehrfach kritisiert hat, galt es nun plötzlich als Tabu, Trump beim Namen zu nennen.“ – Klageschrift

Weder Ben & Jerry’s noch Unilever reagierten bisher auf Anfragen von CNN.

Hintergrund: Zunehmende Spannungen zwischen Ben & Jerry’s und Unilever

Der Konflikt reiht sich in eine längere Auseinandersetzung zwischen Ben & Jerry’s und Unilever ein. Bereits die ursprüngliche Klage aus dem November beschuldigte Unilever, das Unternehmen in seinen politischen Statements zu beschneiden. Dabei ging es vor allem um die Unterstützung palästinensischer Flüchtlinge und die Forderung nach einem Ende der Militärhilfe für Israel.

Ben & Jerry’s behauptet, Unilever habe damit gedroht, den unabhängigen Vorstand aufzulösen und Mitglieder zu verklagen, weil das Unternehmen sich öffentlich für Frieden und einen sofortigen Waffenstillstand aussprechen wollte.

Der Streit begann 2021, als Ben & Jerry’s entschied, den Verkauf seiner Produkte in den besetzten palästinensischen Gebieten einzustellen – ein Schritt, den das Unternehmen mit seinen Werten für soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte begründete.

„Wir sind ein werteorientiertes Unternehmen mit einer langen Geschichte im Einsatz für soziale Gerechtigkeit. Der Verkauf unserer Produkte in einer völkerrechtlich als illegal anerkannten Besatzung ist mit unseren Werten nicht vereinbar.“ – Ben & Jerry’s

Ob Unilever tatsächlich in die politische Positionierung seiner Tochterfirma eingreift oder ob es hier um einen internen Machtkampf geht, dürfte nun vor Gericht geklärt werden.

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