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Anstieg antisemitischer Angriffe in Australien – Polizei untersucht mögliche Verbindungen zu bezahlten Kriminellen
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Anstieg antisemitischer Angriffe in Australien – Polizei untersucht mögliche Verbindungen zu bezahlten Kriminellen

OpenClipart-Vectors (CC0), Pixabay

In Australien nehmen antisemitische Angriffe zu, insbesondere in den Metropolen Sydney und Melbourne. Die Polizei untersucht derzeit mehr als 166 Fälle, darunter Brandanschläge auf Synagogen, antisemitische Graffiti und Sachbeschädigungen.

Brandanschläge und Drohungen gegen jüdische Einrichtungen

Ein prominenter Fall betrifft die Zerstörung des koscheren Restaurants „Lewis’ Continental Kitchen“ in Sydney. Das Feuer vernichtete nicht nur das Geschäft, sondern beschädigte auch eine dort angebrachte Mezuzah – ein Symbol des jüdischen Glaubens. Judith Lewis, die Besitzerin, vermutet eine verwechslung des Tatorts, da kurz zuvor eine andere Bar in derselben Straße angezündet wurde.

Die Polizei in New South Wales hat inzwischen zehn Personen im Zusammenhang mit den Angriffen festgenommen, von denen einige offenbar für ihre Taten bezahlt wurden. Laut Ermittlungen tauschten zwei Verdächtige Textnachrichten mit einer dritten Person aus, die unter dem Pseudonym „Jamesbond“ auf einer verschlüsselten Plattform kommunizierte.

Regierung und Polizei verstärken Ermittlungen

Die australische Regierung zeigt sich besorgt über die Entwicklungen. Premierminister Anthony Albanese erklärte, dass die Five Eyes-Geheimdienstallianz (Australien, USA, Großbritannien, Kanada und Neuseeland) involviert sei. Die Behörden prüfen, ob internationale Geldflüsse oder Kryptowährungen zur Finanzierung der Angriffe genutzt wurden.

Zudem wurde im Dezember die Sondereinheit „Strike Force Pearl“ gegründet, um antisemitische Verbrechen in Sydney systematisch zu verfolgen.

Politische Dimension und Kritik an der Regierung

Die wachsende Zahl antisemitischer Angriffe wird auch politisch genutzt. Oppositionsführer Peter Dutton wirft der Regierung eine zu zögerliche Reaktion vor. Er verweist auf Proteste vor der Oper von Sydney im Oktober 2023, bei denen es bereits zu Spannungen zwischen propalästinensischen Demonstranten und der jüdischen Gemeinschaft kam.

Mehrere jüdische Organisationen kritisieren, dass die Regierung nicht entschlossen genug handelt, während muslimische und propalästinensische Gruppen davor warnen, dass Hassverbrechen gegen ihre Gemeinschaften ebenfalls zunehmen.

Fazit: Sicherheitsmaßnahmen und gesellschaftliche Herausforderungen

Die australischen Behörden haben die Sicherheitsvorkehrungen an Synagogen, Schulen und jüdischen Einrichtungen verschärft. Die Polizei betont jedoch, dass verstärkte Strafverfolgung allein nicht ausreicht, um das Problem zu lösen. Experten fordern verstärkte Bildungsprogramme und interreligiösen Dialog, um das gesellschaftliche Klima langfristig zu verbessern.

Ob die Polizei die mutmaßlichen Hintermänner der Angriffe identifizieren kann, bleibt abzuwarten. Fest steht, dass Australien sich mit einem zunehmenden Problem antisemitischer Gewalt konfrontiert sieht, das sowohl innenpolitische als auch internationale Dimensionen hat.

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