Die Aktienmärkte im asiatisch-pazifischen Raum verzeichneten am Dienstag leichte Gewinne, nachdem US-Präsident Donald Trump angedeutet hatte, neue Zölle auf Importe aus Mexiko und Kanada zu prüfen.
Anleger reagierten zurückhaltend auf Trumps Versprechen einer „goldenen Ära“ für die USA. Seine Agenda umfasst Handelsreformen, Steuersenkungen und Deregulierung – Maßnahmen, die Unternehmensgewinne steigern könnten, aber auch Inflationsrisiken bergen. Ökonomen warnen, dass steigende Preise die US-Notenbank (Fed) zu Zinserhöhungen zwingen könnten.
„Wir denken über 25 Prozent Zölle auf Mexiko und Kanada nach, weil sie große Zahlen an Menschen und Fentanyl ins Land lassen – Kanada ist hier ein besonders schlimmer Missbrauchstäter“, erklärte Trump im Oval Office.
Zudem knüpfte er neue Zölle auf China an ein mögliches Abkommen über die Zukunft von TikTok. Sollte Peking eine Einigung blockieren, wäre dies „ein feindlicher Akt“, so Trump. Während des Wahlkampfs hatte er eine 10-prozentige Abgabe auf alle Importe und einen 60-Prozent-Zoll auf China angekündigt. Kritiker warnen, dass höhere Preise letztlich von den US-Verbrauchern getragen würden.
Zusätzlich will Trump eine „External Revenue Service“-Behörde einrichten, um Zölle und Abgaben auf ausländische Waren zu verwalten.
Am Dienstag legten die Märkte leicht zu: Der Hang Seng in Hongkong stieg um 1 %, der Nikkei 225 in Japan um 0,1 %, der südkoreanische Kospi um 0,2 % und der australische ASX 200 um 0,6 %. Der US-Dollar erholte sich gegenüber Pfund und Euro.
„Die Marktstimmung wurde durch Trumps klare Aussagen zur Zollpolitik getrübt“, sagte Tim Waterer, Chefanalyst bei KCM Trade. Analysten warnten zudem, dass Trumps Rückkehr ins Weiße Haus erneut für Unsicherheit an den Finanzmärkten sorgen könnte.
„Die ersten Stunden der neuen Trump-Regierung zeigen, dass die Politik erneut dynamisch wird – die Märkte müssen sich auf Volatilität einstellen“, so Charu Chanana von der Investmentbank Saxo.
Die US-Börsen blieben am Montag wegen des Martin Luther King Jr. Day geschlossen.