In Magdeburg hat ein erschütternder Fall von Tierleid die Behörden und Tierschützer alarmiert. Auf einem Grundstück wurden rund 400 tote Schafe entdeckt, viele weitere Tiere befanden sich in einem derart kritischen Gesundheitszustand, dass sie von ihrem Leid erlöst werden mussten. Laut Angaben des Veterinäramts konnten einige Schafe lebend gerettet werden, doch der Zustand der Überlebenden ist besorgniserregend.
Ermittlungen gegen Tierhalterin eingeleitet
Gegen die mutmaßliche Halterin, eine 62-jährige Frau aus Gommern, wurde bereits ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Der grausame Fund wurde durch einen Zeugenhinweis ausgelöst, der die Polizei zu dem Grundstück führte. Insgesamt sollen dort fast 1000 Schafe unter offenbar katastrophalen Bedingungen gehalten worden sein.
Die genauen Todesumstände der Tiere sind noch unklar, doch die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Laut ersten Einschätzungen könnten Vernachlässigung, Unterernährung oder Krankheiten eine Rolle gespielt haben. Es sei jedoch auch denkbar, dass die Tiere über einen längeren Zeitraum hinweg ihrem Schicksal überlassen wurden.
Ein Bild des Grauens
Einsatzkräfte, die vor Ort waren, schilderten ein erschütterndes Bild: Tote Tiere lagen zwischen den noch lebenden, aber schwer geschwächten Schafen. Die Zustände auf dem Gelände seien „erschreckend und unhaltbar“ gewesen, so ein Sprecher des Veterinäramts. Die Behörden arbeiten derzeit daran, die geretteten Schafe unterzubringen und medizinisch zu versorgen.
Tierschützer fordern strengere Kontrollen
Der Vorfall hat eine Welle der Empörung ausgelöst. Tierschutzorganisationen fordern nach dem Fund strengere Kontrollen und eine konsequentere Durchsetzung von Tierhaltungsvorschriften. „So etwas darf nicht passieren – Tiere in solchen Zuständen ihrem Schicksal zu überlassen, ist unverzeihlich“, erklärte eine Sprecherin des örtlichen Tierschutzbundes.
Auch in der Politik wird über mögliche Konsequenzen diskutiert. Es wird erwartet, dass der Fall zu einem Weckruf für mehr Ressourcen und Personal in den Veterinärbehörden führen könnte, um solche Fälle künftig früher aufzudecken.
Die Untersuchung der genauen Hintergründe läuft weiter. Währenddessen kümmern sich Tierschutzorganisationen und Behörden um die verbliebenen Tiere, um ihnen zumindest eine zweite Chance auf ein besseres Leben zu geben.