Am Sonntagmorgen ereignete sich ein schweres Flugzeugunglück am Muan International Airport in Südkorea. Ein Passagierflugzeug der südkoreanischen Fluggesellschaft Jeju Air, eine Boeing 737-800, war auf dem Weg von Bangkok nach Muan, als es bei der Landung verunglückte. Die Maschine, die 175 Passagiere und sechs Crewmitglieder an Bord hatte, crashte gegen 9:00 Uhr Ortszeit und geriet sofort in Brand. Bislang sind mindestens 120 Todesopfer bestätigt worden, darunter auch Kinder, während Rettungskräfte weiterhin nach weiteren Opfern suchen.
Ablauf des Unglücks
Nach ersten Berichten war die Maschine offenbar ohne ausgefahrenes Fahrwerk auf der Landebahn aufgesetzt. Auf Videoaufnahmen ist zu sehen, wie das Flugzeug auf seinem Bauch über die Landebahn rutscht, gegen einen Erdwall am Ende der Piste prallt und schließlich in Flammen aufgeht. Die genaue Ursache des Unglücks ist noch unklar, aber die südkoreanischen Behörden ziehen einen möglichen Defekt am Fahrwerk oder einen Vogelschlag in Betracht. Experten mahnen jedoch zur Vorsicht bei frühzeitigen Spekulationen.
Rettungs- und Bergungsarbeiten
Die Bergungsarbeiten am Unglücksort laufen auf Hochtouren. Mehr als 700 Einsatzkräfte von Polizei, Militär und Küstenwache wurden mobilisiert. Derzeit konzentrieren sich die Rettungsteams darauf, die Opfer zu bergen und die Flugschreiber (sogenannte „Black Boxes“) zu finden, die entscheidende Hinweise auf den Unfallhergang liefern könnten. Die zuständigen Behörden haben angekündigt, erst nach Abschluss der Bergung und Analyse der Black Boxes genauere Details zu den Ursachen des Absturzes bekanntzugeben.
Überlebende
Bisher konnten nur zwei Personen lebend geborgen werden, beide Crewmitglieder. Sie befinden sich in einem kritischen Zustand und wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Der Großteil der verbleibenden Passagiere wird jedoch von den Behörden als verstorben vermutet.
Reaktionen und Anteilnahme
Das Unternehmen Boeing, der Hersteller des verunglückten Flugzeugs, hat in einem öffentlichen Statement sein Beileid ausgesprochen: „Wir stehen mit Jeju Air in Kontakt und sind bereit, jede notwendige Unterstützung zu leisten. Unser tiefstes Mitgefühl gilt den Familien der Opfer.“ Auch die Fluggesellschaft Jeju Air hat auf ihrer Website eine Entschuldigung veröffentlicht und Hotlines für Angehörige eingerichtet.
Südkoreas amtierender Präsident Choi Sang-mok reiste zum Unfallort und erklärte das Gebiet zur Katastrophenzone. In einer Erklärung versprach er, alle verfügbaren Ressourcen für die Unterstützung der Opfer und ihrer Familien einzusetzen und eine vollständige Untersuchung des Vorfalls sicherzustellen.
Hintergrund und offene Fragen
Die Boeing 737-800 gilt allgemein als eines der zuverlässigsten Flugzeuge weltweit und hat einen starken Sicherheitsrekord. Dies macht das Unglück besonders rätselhaft, da es bei nahezu perfekten Wetterbedingungen geschah. Experten wie der Luftfahrtsicherheitsberater Geoffrey Thomas bezeichneten den Absturz als „perplex“, da sowohl die Maschine als auch die südkoreanische Wartung als äußerst zuverlässig gelten.
Die südkoreanischen Luftfahrtbehörden stehen unter Druck, mögliche Versäumnisse bei der Wartung oder der Ausbildung der Piloten zu prüfen. Einige Kommentatoren verweisen zudem auf die angespannte politische Situation in Südkorea, die möglicherweise Ressourcen von wichtigen Aufsichtsbehörden abgezogen haben könnte.
Schlussfolgerung
Das Unglück hat die südkoreanische Öffentlichkeit sowie die internationale Luftfahrtgemeinschaft tief erschüttert. Während die genauen Ursachen weiterhin untersucht werden, konzentrieren sich die Bemühungen der Rettungskräfte auf die Bergung der Opfer und die Unterstützung ihrer Familien. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um die genauen Hintergründe dieses tragischen Absturzes aufzuklären.