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Trump droht Panama mit Rücknahme des Panamakanals: Gebührenstreit eskaliert

spalla67 (CC0), Pixabay

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat Panama mit einer möglichen Rücknahme des Panamakanals gedroht. In einem Beitrag auf seiner Plattform Truth Social kritisierte Trump die seiner Meinung nach „lächerlich hohen Gebühren“ für die Nutzung der strategisch wichtigen Wasserstraße. „Die USA haben Panama außergewöhnliche Großzügigkeit gezeigt, und das ist der Dank?“, schrieb Trump am Donnerstagabend.

Sorge um Einfluss Chinas

Trump machte zudem deutlich, dass er nicht zulassen werde, dass der Kanal in die „falschen Hände“ gerate – ein offensichtlicher Hinweis auf den wachsenden Einfluss Chinas in der Region. „Der Panamakanal wurde nicht zum Nutzen anderer übergeben, sondern als Zeichen der Zusammenarbeit zwischen uns und Panama“, erklärte der zukünftige Präsident. Seine Äußerungen lassen befürchten, dass die Beziehungen zwischen den USA und Panama in den kommenden Monaten auf eine harte Probe gestellt werden könnten.

Der Panamakanal ist eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt und verbindet den Atlantik mit dem Pazifik. Seit seiner Fertigstellung im Jahr 1914 spielt er eine zentrale Rolle im globalen Handel. Der Kanal wurde von den USA geplant und gebaut und war über Jahrzehnte unter amerikanischer Verwaltung.

Historischer Kontext: Übergabe an Panama

Nach Jahrzehnten der gemeinsamen Verwaltung übergaben die USA den Kanal im Jahr 1999 vollständig an Panama, gemäß den Vereinbarungen der Torrijos-Carter-Verträge aus den 1970er-Jahren. Der Schritt wurde international als ein Zeichen der Kooperation und des Respekts vor der Souveränität Panamas gewertet. Seitdem hat Panama die Verwaltung und den Betrieb des Kanals erfolgreich übernommen und kontinuierlich ausgebaut.

Die Gebühren für die Nutzung des Kanals spielen eine wichtige Rolle für die panamaische Wirtschaft. Allerdings haben die wachsenden Kosten in den letzten Jahren bei einigen Ländern, einschließlich der USA, Unmut hervorgerufen.

Experten warnen vor Eskalation

Trumps Äußerungen stoßen bei internationalen Beobachtern auf Besorgnis. Experten warnen, dass eine Eskalation des Konflikts die Handelsbeziehungen zwischen den USA und Panama gefährden könnte. Zudem könnte die Drohung mit einer Rücknahme des Kanals die Spannungen in der Region weiter verschärfen. „Das ist nicht nur ein bilateraler Konflikt – die gesamte internationale Schifffahrt könnte betroffen sein“, erklärte ein Analyst des Internationalen Schifffahrtsrats.

Politische Reaktionen in Panama

In Panama sorgten Trumps Aussagen für scharfe Kritik. Die Regierung erklärte, man werde die Souveränität über den Kanal unter allen Umständen verteidigen. „Der Panamakanal gehört Panama, und das bleibt auch so“, hieß es in einer Stellungnahme des Außenministeriums. Gleichzeitig betonte man, dass man bereit sei, die Anliegen der USA in einem diplomatischen Dialog zu erörtern, um eine Eskalation zu vermeiden.

Chinas Rolle im Fokus

Trumps Sorge um den Einfluss Chinas ist nicht unbegründet: In den letzten Jahren hat China massiv in die Region investiert, insbesondere in den Ausbau von Häfen und Infrastruktur. Experten sehen darin den Versuch Pekings, seine Präsenz in Mittelamerika zu stärken und den Zugang zu strategischen Handelsrouten wie dem Panamakanal zu sichern.

Fazit: Neuer Konflikt um alten Streitpunkt?

Die Drohungen Trumps zeigen, dass der Panamakanal weiterhin ein geopolitisch sensibles Thema bleibt. Während die USA traditionell eine starke Verbindung zu Panama pflegen, könnte der zunehmende Einfluss Chinas und der Streit um die Gebühren die Beziehungen belasten. Ob Trump seine Drohungen wahr macht oder die Spannungen durch Verhandlungen abgemildert werden können, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass der Panamakanal auch in Zukunft ein zentraler Punkt im globalen Machtgefüge bleiben wird.

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