Rostock, den 20. Dezember 2024 – Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Anna 33 Mode GmbH, vertreten durch die Geschäftsführerin Petra Pauline Mathilde Petersen, haben nun zur Beantragung eines Insolvenzverfahrens über das eigene Vermögen geführt. Mit dem Beschluss des Amtsgerichts Rostock (Aktenzeichen 60 IN 832/24) wurde ein erster Schritt in Richtung der vorläufigen Verwaltung und Sicherung des Unternehmensvermögens unternommen. Ziel ist es, die Situation zu prüfen und die finanziellen Grundlagen für ein mögliches Verfahren zu schaffen.
Das Unternehmen, ansässig in der Seestraße 17 in 18119 Rostock, hatte beim Amtsgericht Rostock, Registergericht HRB 14941, den Antrag gestellt, ein Insolvenzverfahren einzuleiten. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Björn Junge, mit Kanzleisitz in der Graf-Schack-Straße 14, 18055 Rostock, ernannt. Seine Aufgabe ist es, die Vermögenswerte des Unternehmens zu sichern und den Fortgang der Geschäftsaktivitäten zu überwachen. Zudem wurde er beauftragt, zu prüfen, ob das vorhandene Vermögen ausreicht, um die Kosten des Insolvenzverfahrens zu decken, und ob eine Fortführung des Unternehmens realistisch erscheint.
Die Maßnahmen des Beschlusses
Gemäß dem Beschluss des Amtsgerichts wurde der Anna 33 Mode GmbH untersagt, ohne Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters über ihr Vermögen zu verfügen. Insbesondere ist es der Geschäftsführerin verboten, Transaktionen über Bankkonten oder offene Forderungen vorzunehmen. Stattdessen obliegt die Verwaltung dieser Posten nun vollständig dem vorläufigen Insolvenzverwalter. Er wurde dazu ermächtigt, Sonderkonten zu eröffnen, eingehende Zahlungen entgegenzunehmen und über diese Gelder im Sinne der Insolvenzmasse zu verfügen.
Darüber hinaus wurden sämtliche Maßnahmen der Zwangsvollstreckung gegen das Unternehmen – mit Ausnahme unbeweglicher Gegenstände – eingestellt. Diese Anordnung soll verhindern, dass Gläubiger vorzeitig auf Vermögenswerte zugreifen und dadurch die Chancen auf eine geordnete Verfahrensführung gefährden. Drittschuldner, also Schuldner der Anna 33 Mode GmbH, wurden angewiesen, ihre Zahlungen nur noch an den vorläufigen Insolvenzverwalter zu leisten.
Rechte und Pflichten des vorläufigen Insolvenzverwalters
Rechtsanwalt Björn Junge wurde zudem berechtigt, die Geschäftsräume des Unternehmens zu betreten, Einsicht in die Geschäftsbücher zu nehmen und sämtliche Auskünfte einzuholen, die zur Klärung der Vermögenslage erforderlich sind. Er agiert jedoch nicht als allgemeiner Vertreter der Schuldnerin, sondern übernimmt vor allem eine überwachende Funktion. Seine Aufgaben umfassen die Sicherung und Erhaltung der Insolvenzmasse sowie die Feststellung der tatsächlichen wirtschaftlichen Situation der Anna 33 Mode GmbH.
Darüber hinaus wird Björn Junge als Sachverständiger tätig, um die Voraussetzungen für die Eröffnung des Verfahrens zu prüfen. In diesem Rahmen soll er auch analysieren, ob es realistische Perspektiven für eine Fortführung des Modeunternehmens gibt.
Ausblick
Der Beschluss des Amtsgerichts markiert den Beginn einer entscheidenden Phase für die Anna 33 Mode GmbH. In den kommenden Wochen wird der vorläufige Insolvenzverwalter eine detaillierte Prüfung durchführen, um zu entscheiden, ob ein reguläres Insolvenzverfahren eröffnet wird. Ziel ist es, Klarheit über die finanzielle Zukunft des Unternehmens zu schaffen – sei es in Form einer Sanierung, einer geordneten Abwicklung oder einer möglichen Rettung.
Rechtsbehelfe
Betroffene Parteien haben die Möglichkeit, innerhalb einer Frist von zwei Wochen Beschwerde gegen den Beschluss einzulegen. Hierfür gelten die Bestimmungen der Insolvenzordnung (§§ 9 und 102c InsO). Beschwerden können sowohl schriftlich als auch elektronisch eingereicht werden, wobei eine einfache E-Mail den Anforderungen nicht genügt.
Mit der Bestellung des vorläufigen Insolvenzverwalters hat das Insolvenzgericht Rostock einen entscheidenden Schritt eingeleitet, um die wirtschaftlichen Verhältnisse der Anna 33 Mode GmbH zu klären und die Rechte aller Beteiligten zu wahren. Die kommenden Entscheidungen werden zeigen, ob sich für das Rostocker Modeunternehmen noch ein Weg aus der Krise findet.