Rund zehn Jahre nach dem mysteriösen Verschwinden von Flug MH370 der Malaysia Airlines kündigt die malaysische Regierung an, die Suche nach dem verschollenen Flugzeug wieder aufzunehmen. Verkehrsminister Anthony Loke erklärte, dass ein entsprechender Vorschlag des US-amerikanischen Unternehmens Ocean Infinity geprüft und als „solide“ bewertet wurde. „Dieser Plan verdient es, berücksichtigt zu werden“, sagte Loke bei einer Pressekonferenz. Die Entscheidung markiert einen neuen Hoffnungsschimmer für die Angehörigen der 239 Menschen, die am 8. März 2014 an Bord der Boeing 777 waren.
Der rätselhafte Fall MH370
Flug MH370 war auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking, als die Maschine plötzlich von den Radarschirmen verschwand. Trotz umfangreicher Suchaktionen und internationaler Kooperation konnte das Wrack des Flugzeugs bislang nicht gefunden werden. Die genauen Umstände des Verschwindens gelten bis heute als eines der größten Rätsel der Luftfahrtgeschichte.
Einige Trümmerteile, die an Stränden im Indischen Ozean gefunden wurden, konnten der Maschine zugeordnet werden. Doch die Hauptwrackteile sowie der Flugdatenschreiber und der Cockpitrekorder, die entscheidende Hinweise liefern könnten, bleiben verschollen.
Vorschlag von Ocean Infinity
Das auf Tiefseeerkundung spezialisierte Unternehmen Ocean Infinity hatte bereits 2018 eine erfolglose private Suchaktion durchgeführt. Der neue Vorschlag sieht vor, die Suche mithilfe fortschrittlicher Technologien und autonomer Unterwasserfahrzeuge fortzusetzen, um bislang unzugängliche oder unzureichend untersuchte Bereiche des Südlichen Indischen Ozeans zu erkunden. Das Unternehmen plant eine erfolgsabhängige Vergütung: Es würde nur im Falle eines Fundes bezahlt, was das finanzielle Risiko für Malaysia minimiert.
Hoffnung für die Angehörigen
Für die Familien der vermissten Passagiere und Crewmitglieder ist die geplante Wiederaufnahme der Suche ein emotionaler Wendepunkt. Viele hatten in den letzten Jahren darauf gedrängt, die Ermittlungen fortzusetzen, da sie nach wie vor Antworten auf das Schicksal ihrer Angehörigen suchen. „Das ist ein wichtiger Schritt, um endlich Gewissheit zu bekommen“, sagte ein Sprecher einer Angehörigengruppe.
Herausforderungen der Suche
Die geplante Suchaktion steht vor erheblichen Herausforderungen:
- Schwierig zugängliches Suchgebiet: Der Indische Ozean gehört zu den am schwierigsten zu durchsuchenden Meeresregionen der Welt, mit großen Tiefen und rauen Bedingungen.
- Technologische Komplexität: Selbst mit modernsten Geräten bleibt die Suche in solchen Tiefen eine enorme technische Herausforderung.
- Unklarheiten zur Absturzstelle: Trotz umfangreicher Analysen ist die genaue Absturzstelle nicht bekannt, was die Suche zusätzlich erschwert.
Bedeutung der Wiederaufnahme
Die geplante Wiederaufnahme der Suche nach Flug MH370 ist nicht nur für die Angehörigen der Vermissten von Bedeutung, sondern auch für die Luftfahrtindustrie. Die Klärung des Vorfalls könnte entscheidende Erkenntnisse liefern, um die Sicherheit in der zivilen Luftfahrt weiter zu verbessern.
Verkehrsminister Loke betonte, dass Malaysia weiterhin entschlossen sei, dieses Rätsel zu lösen. „Es geht darum, den Hinterbliebenen endlich Antworten zu geben und das Kapitel MH370 zu einem Abschluss zu bringen.“ Der genaue Zeitplan für die neue Suchaktion soll in den kommenden Monaten bekanntgegeben werden.