Wenn man plötzlich eine größere Geldsumme zur Verfügung hat, steht man oft vor einer wichtigen Entscheidung: Soll man das Geld auf einmal investieren oder es lieber in kleinen Beträgen über einen längeren Zeitraum anlegen? Beide Möglichkeiten haben ihre Vor- und Nachteile, und die richtige Wahl hängt von der persönlichen Situation und Risikobereitschaft ab.
Was sagt die Forschung?
Die Investmentgesellschaft HQ Trust hat die beiden Strategien untersucht und Daten aus den letzten 50 Jahren ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass die Einmalanlage häufiger eine bessere Rendite erzielte. In zwei Dritteln der Fälle lag diese Strategie vorn. Konkret brachte die Einmalanlage im Durchschnitt eine Rendite von 8,6 Prozent pro Jahr, während die Rateninvestition über zwei Jahre im Schnitt 6,6 Prozent einbrachte.
Warum ist das so?
Der größte Vorteil der Einmalanlage liegt darin, dass das gesamte Geld sofort am Markt arbeitet. Dadurch kann man von möglichen Kursanstiegen voll profitieren. Allerdings gibt es auch ein größeres Risiko: Die Kurse könnten unmittelbar nach der Investition fallen, was zu größeren Schwankungen im Portfolio führt.
Bei der Rateninvestition hingegen wird das Geld schrittweise angelegt, zum Beispiel jeden Monat ein bestimmter Betrag. Diese Methode kann die Schwankungen reduzieren, da man in unterschiedlichen Marktphasen kauft. Wenn die Kurse einmal niedrig sind, bekommt man mehr Anteile für sein Geld. Das führt zu stabileren Ergebnissen, allerdings bleibt die Rendite oft niedriger, weil nicht das gesamte Kapital von Anfang an investiert ist.
Welche Strategie passt zu wem?
Die Wahl zwischen Einmalanlage und Rateninvestition hängt von der persönlichen Risikobereitschaft ab:
- Einmalanlage: Diese Strategie ist besser für Menschen geeignet, die kurzfristige Schwankungen aushalten können und von den potenziell höheren Renditen profitieren möchten. Man braucht hier allerdings starke Nerven, besonders wenn die Kurse nach der Investition fallen.
- Rateninvestition: Diese Methode ist ideal für vorsichtige Anleger, die große Verluste vermeiden und sich nicht ständig um die Entwicklung ihrer Geldanlage sorgen möchten. Hier steht die Sicherheit im Vordergrund, auch wenn die Renditen geringer ausfallen.
Fazit
Ob man sich für eine Einmalanlage oder eine Rateninvestition entscheidet, hängt von den persönlichen Zielen und der individuellen Risikobereitschaft ab. Wer auf lange Sicht denkt und mit Schwankungen umgehen kann, wird häufig mit der Einmalanlage belohnt. Wer hingegen lieber auf Nummer sicher gehen möchte, wählt die Rateninvestition. Beide Strategien haben ihre Berechtigung – wichtig ist, dass sie zur eigenen Situation passen.