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Fast 240.000 Todesfälle in der EU durch Feinstaubbelastung – Alarmierende Bilanz

Elionas2 (CC0), Pixabay

Die Europäische Umweltagentur (EEA) hat eine erschreckende Bilanz für das Jahr 2022 gezogen: Schätzungsweise 240.000 Todesfälle in der EU sind auf eine zu hohe Feinstaubbelastung zurückzuführen. Besonders betroffen ist Deutschland, wo rund 70.000 dieser Todesfälle verzeichnet wurden – ein trauriger Spitzenwert innerhalb der Union.

Die unsichtbare Gefahr: Feinstaub

Feinstaub, auch bekannt als PM2,5, besteht aus winzigen Partikeln, die tief in die Atemwege eindringen und dort nachhaltige Schäden verursachen können. Diese Partikel stammen unter anderem aus Verkehr, Industrie und Haushalten, insbesondere durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe. Laut der EEA könnte ein großer Teil dieser Todesfälle vermieden werden, wenn die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Grenzwerte eingehalten würden. Doch derzeit liegen die Feinstaubkonzentrationen in vielen EU-Mitgliedsstaaten deutlich über diesen Richtwerten.

Wer ist besonders gefährdet?

Die gesundheitlichen Auswirkungen von Feinstaub betreffen vor allem Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen und ältere Menschen. Kinder gehören ebenfalls zu den Risikogruppen, da ihre Lungen noch nicht vollständig entwickelt sind. Studien zeigen, dass langfristige Feinstaubbelastung nicht nur die Lebenserwartung verkürzt, sondern auch die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann.

Statistischer Zusammenhang

Die EEA ermittelt die Zahl der Todesfälle anhand des statistischen Zusammenhangs zwischen Feinstaubbelastung und gesundheitlichen Folgen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle, Lungenkrebs und Atemwegserkrankungen wie Asthma werden dabei als die Hauptursachen für die erhöhte Sterblichkeit genannt.

Maßnahmen und Ausblick

Die Europäische Kommission hat bereits ehrgeizige Klimaziele formuliert, um die Luftqualität zu verbessern. So sollen strengere Emissionsgrenzwerte für Industrie, Verkehr und Heizungen eingeführt werden. Gleichzeitig fordert die EEA die Mitgliedsstaaten auf, ihre Bemühungen zu intensivieren, um die Feinstaubemissionen nachhaltig zu senken.

Die WHO-Richtwerte für Feinstaub könnten laut Experten einen erheblichen Unterschied machen: Würden diese eingehalten, könnten nicht nur hunderttausende Leben gerettet, sondern auch Milliarden Euro an Gesundheitskosten eingespart werden.

Ein globales Problem

Die Feinstaubbelastung ist nicht nur ein europäisches Problem. Weltweit sterben laut WHO jährlich über 4 Millionen Menschen an den Folgen von Luftverschmutzung. Dies unterstreicht die Dringlichkeit internationaler Zusammenarbeit, um den Kampf gegen die unsichtbare Bedrohung aufzunehmen.

Was können Einzelpersonen tun?

Auch Verbraucher können einen Beitrag leisten, um die Luftqualität zu verbessern. Der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel, die Nutzung erneuerbarer Energien und der Verzicht auf Holzöfen sind einfache, aber effektive Maßnahmen.

Die alarmierenden Zahlen der EEA sind ein Weckruf an Politik, Industrie und Gesellschaft, gemeinsam für saubere Luft und eine gesündere Umwelt zu kämpfen. Denn die Luft, die wir atmen, ist eine der wichtigsten Ressourcen, die wir schützen müssen – für uns und kommende Generationen.

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