Die EU-Kommission plant ein neues Gesetz, den „Digital Fairness Act“. Dieses soll für mehr Fairness und Sicherheit im Internet sorgen und Verbraucher vor problematischen Praktiken schützen. Es geht darum, Regeln einzuführen, die digitale Angebote transparenter und benutzerfreundlicher machen.
Was ist geplant?
Das Gesetz zielt auf drei große Probleme im Internet ab:
Manipulative Designs („Dark Patterns“)
Viele Webseiten und Apps verwenden Tricks, um Nutzer zu verwirren oder Entscheidungen zu erzwingen. Zum Beispiel werden Buttons für teure Optionen größer oder auffälliger dargestellt als günstige oder kostenlose Alternativen. Der Digital Fairness Act soll solche Praktiken verbieten. Verbraucher sollen klare, ehrliche und leicht verständliche Informationen erhalten.
Suchterzeugende App-Gestaltungen
Viele Apps sind so gestaltet, dass sie Nutzer möglichst lange beschäftigen, zum Beispiel durch endlose Scroll-Funktionen oder Belohnungssysteme. Besonders Kinder und Jugendliche sind hiervon betroffen. Das neue Gesetz soll Unternehmen dazu verpflichten, solche Mechanismen zu reduzieren und bewusstere Nutzung zu fördern.
Exzessive Datensammlung durch die Werbeindustrie
Die EU möchte die Menge an Daten, die von Nutzern gesammelt wird, begrenzen. Besonders Werbeunternehmen greifen oft auf unnötig viele Informationen zu, um gezielte Anzeigen zu schalten. Zukünftig soll es strenge Vorgaben geben, welche Daten überhaupt gesammelt werden dürfen.
Warum ist das wichtig?
Das Internet ist für viele Menschen Teil des Alltags. Gleichzeitig wachsen die Risiken durch unsichere oder unfair gestaltete Plattformen. Die EU-Kommission will sicherstellen, dass Verbraucher nicht durch irreführende Methoden ausgenutzt werden. Besonders gefährdete Gruppen wie Kinder, ältere Menschen und Menschen mit geringer digitaler Erfahrung sollen besser geschützt werden.
Wer ist betroffen?
Das Gesetz betrifft alle Unternehmen, die digitale Dienste in der EU anbieten, unabhängig davon, ob sie ihren Sitz in Europa haben. Große Plattformen wie Social-Media-Dienste und Onlineshops stehen besonders im Fokus, da sie oft umfangreiche Daten sammeln und manipulative Designs nutzen.
Was kommt auf die Unternehmen zu?
Unternehmen müssen ihre Designs und Geschäftsmodelle anpassen. Sie sollen verständlichere Datenschutzerklärungen anbieten, klarere Nutzeroberflächen schaffen und die Datensammlung reduzieren. Wer sich nicht an die Regeln hält, riskiert hohe Geldstrafen.
Wann wird das Gesetz kommen?
Die EU-Kommission arbeitet aktuell an den Details des Gesetzes. Es wird erwartet, dass der Digital Fairness Act 2025 in Kraft treten könnte, wenn das Europäische Parlament und die Mitgliedsstaaten zustimmen.
Fazit
Der Digital Fairness Act ist ein wichtiger Schritt, um das Internet für alle sicherer und fairer zu machen. Verbraucher sollen in Zukunft besser geschützt werden, während Unternehmen zu mehr Transparenz und Verantwortung verpflichtet werden. Es bleibt abzuwarten, wie schnell die EU die Pläne umsetzen kann und welche Auswirkungen das Gesetz auf die digitale Landschaft haben wird.