Die Vorarlberger Seepolizei schlägt Alarm: In diesem Jahr wurden auf dem Bodensee neun Bootspatente eingezogen, weil die Bootsführer unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen standen. Die Promillegrenze auf dem See liegt bei 0,8 – dennoch missachteten einige Freizeitkapitäne diese Regel und gefährdeten damit sich selbst und andere.
Deutlicher Anstieg der Verstöße
„Wir verzeichnen heuer einen besorgniserregenden Anstieg an Verstößen gegen die Bodenseeschifffahrtsordnung“, berichtet ein Sprecher der Vorarlberger Seepolizei. Bislang wurden 187 Anzeigen und 57 Organstrafverfügungen ausgestellt. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 waren es insgesamt 126 Anzeigen und 56 Organstrafverfügungen. „Die Zunahme zeigt, dass viele Bootsführer die Gefahren auf dem Wasser unterschätzen“, so der Sprecher weiter.
Geahndet wurden vor allem Geschwindigkeitsdelikte, die Missachtung von Fahrregeln und fehlende Sicherheitsausrüstung an Bord. Besonders gravierend sind jedoch die Alkohol- und Drogendelikte: Sieben Bootsführer verloren ihr Patent wegen Alkohol am Steuer, zwei weitere wegen Drogenbeeinträchtigung. „Das Führen eines Bootes erfordert volle Konzentration und Verantwortungsbewusstsein. Alkohol und Drogen haben dabei nichts verloren“, mahnt der Polizeisprecher.
Neues flachwassertaugliches Polizeiboot im Einsatz
Um den steigenden Verstößen noch effektiver begegnen zu können, setzt die Seepolizei seit diesem Jahr ein neues flachwassertaugliches Polizeiboot ein. „Dieses Boot ermöglicht es uns, auch in seichten Gewässern Kontrollen durchzuführen, wo wir bisher nur eingeschränkt präsent sein konnten“, erklärt der Leiter der Seepolizei. Besonders im Naturschutzgebiet Rheindelta und in kleinen Häfen kommt das neue Einsatzmittel zum Tragen.
„Mit dem flachwassertauglichen Boot können wir schneller auf Regelverstöße reagieren und sind flexibler in unserer Arbeit“, so der Polizeichef. „Es ist wichtig, dass wir überall auf dem See präsent sind, um die Sicherheit für alle Wassersportler und Badegäste zu gewährleisten.“
Appell an die Vernunft der Bootsführer
Die Seepolizei appelliert eindringlich an alle Bootsführer, sich an die geltenden Regeln zu halten und insbesondere auf den Konsum von Alkohol und Drogen zu verzichten, wenn sie ein Boot steuern. „Der Bodensee ist ein beliebtes Ausflugsziel und bietet zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Damit alle sicher Spaß haben können, ist es unerlässlich, dass sich jeder an die Vorschriften hält“, betont der Polizeisprecher.
Auch die richtige Ausrüstung spielt eine entscheidende Rolle für die Sicherheit auf dem Wasser. „Rettungswesten, Navigationslichter und ein funktionierendes Kommunikationsmittel sollten selbstverständlich an Bord sein“, erinnert die Polizei.
Ausblick und Maßnahmen
Angesichts der steigenden Zahl an Verstößen plant die Seepolizei, ihre Kontrollen weiter zu intensivieren. „Wir werden verstärkt Präsenz zeigen und bei Regelverstößen konsequent durchgreifen“, kündigt der Leiter der Seepolizei an. „Unser Ziel ist es, Unfälle zu verhindern und für einen sicheren Bodensee zu sorgen.“
Die Behörden hoffen, dass durch Aufklärung und verstärkte Kontrollen die Zahl der Delikte im kommenden Jahr wieder sinkt. „Sicherheit auf dem Wasser ist eine gemeinschaftliche Verantwortung. Jeder Einzelne kann dazu beitragen, indem er sich regelkonform verhält und Rücksicht auf andere nimmt“, so der abschließende Appell der Seepolizei.