Ausführlicher Bericht: Aktuelle Entwicklungen zur US-Präsidentschaftswahl 2024
Harris sichert sich New York, Delaware und Illinois
CNN-Projektionen zufolge hat die amtierende Vizepräsidentin Kamala Harris wichtige Erfolge bei der Präsidentschaftswahl 2024 erzielt und die Bundesstaaten New York, Delaware und Illinois gewonnen. New York bringt ihr 28 Wahlmännerstimmen ein, während Delaware drei und Illinois 19 Wahlmännerstimmen beisteuern. Damit festigt Harris ihre Position im Rennen um die Präsidentschaft, das insgesamt 270 Wahlmännerstimmen zur Mehrheit erfordert. Diese Erfolge kommen wenig überraschend, da alle drei Staaten auch 2020 von Präsident Joe Biden gewonnen wurden.
Verlängerte Wahlzeiten in Apache County, Arizona
In Arizona kam es in mehreren Wahllokalen in Apache County zu technischen Problemen mit Wahlmaschinen und Druckern, was zu Verzögerungen führte. Ein Gericht in Arizona ordnete daher an, dass neun Wahllokale in der Region bis 21 Uhr Ortszeit geöffnet bleiben müssen, um allen Wählern die Möglichkeit zu geben, ihre Stimme abzugeben. Betroffene Wähler müssen ihre Stimmen als vorläufige Stimmen abgeben, die gesondert behandelt werden. Die Navajo Nation Human Rights Commission hatte die Verlängerung der Wahlzeiten beantragt, nachdem viele Navajo-Wähler aufgrund der langen Distanzen und schwierigen Straßenverhältnisse Schwierigkeiten hatten, erneut zu den Wahllokalen zurückzukehren.
Apache County spielte bereits 2020 eine wichtige Rolle, als Biden den Bundesstaat Arizona mit einem knappen Vorsprung von weniger als 11.000 Stimmen gewann. Die Wahlbeteiligung in Apache County hatte sich damals im Vergleich zu 2016 nahezu verdoppelt.
Wachsende Unterstützung für Trump unter Latino-Wählern
Erste Ergebnisse von CNN-Exit-Polls zeigen, dass Harris zwar die Mehrheit der Latino-Wähler für sich gewinnen konnte, allerdings mit geringerem Vorsprung als frühere demokratische Kandidaten. Während Biden 2020 rund 65 % der Latino-Wählerstimmen erhielt, verzeichnet Harris aktuell nur knapp über die Hälfte dieser Stimmen. Besonders bei Latino-Männern zeichnet sich ein Trend ab: Trump gewinnt laut der Umfrage etwa 54 % der Stimmen dieser Gruppe, die Biden 2020 für sich entschieden hatte. Diese Verschiebung könnte Trumps Chancen in entscheidenden Bundesstaaten wie Nevada stärken, wo die Latino-Bevölkerung einen wesentlichen Anteil der Wählerschaft ausmacht.
Der aktuelle Stand im Rennen um die Präsidentschaft
Zum jetzigen Zeitpunkt führt Trump mit 154 Wahlmännerstimmen, während Harris auf 30 Stimmen kommt. Die entscheidenden „Swing States“ wie Arizona, Michigan und Wisconsin sind jedoch weiterhin offen, da die Auszählung noch andauert. Diese Schlüsselstaaten werden als wegweisend für das Endergebnis der Wahl angesehen und könnten den weiteren Verlauf stark beeinflussen.
Trump und RFK Jr. verfolgen die Wahlergebnisse in Mar-a-Lago
Trump verfolgt die Wahlergebnisse in seinem Club in Mar-a-Lago, Florida, zusammen mit prominenten Unterstützern, darunter Robert F. Kennedy Jr., der bis zu seinem Rückzug ebenfalls als unabhängiger Präsidentschaftskandidat angetreten war. Kennedy bleibt jedoch in einigen Bundesstaaten, darunter den „Swing States“ Wisconsin und Michigan, auf dem Stimmzettel, was zu einer Spaltung der Stimmen führen könnte. Trump und sein Team beobachten die Ergebnisse aus Wisconsin und anderen umkämpften Staaten genau, sind sich aber bewusst, dass die Auszählung Zeit in Anspruch nehmen wird.
Technische Probleme und Bombendrohungen sorgen für Verzögerungen
Der Wahltag wurde in mehreren Bundesstaaten von nicht glaubwürdigen Bombendrohungen und technischen Problemen in Wahllokalen überschattet. In Pennsylvania, Georgia und Arizona kam es zu Sicherheitsbedenken, nachdem Bombendrohungen gemeldet wurden, die laut Behörden möglicherweise ihren Ursprung in Russland haben. In Pennsylvania arbeiteten das FBI und die lokalen Behörden daran, die Bedrohungslage zu überprüfen. Mehrere Wahllokale wurden evakuiert, was zu Verzögerungen und Umleitungen für Wähler führte.
In Georgia mussten insgesamt 12 Wahllokale aufgrund der Drohungen länger geöffnet bleiben. In Milwaukee, Wisconsin, entschieden die Wahlbehörden, rund 30.000 Briefwahlzettel erneut durch Wahltabulatoren zu führen, um eine korrekte und transparente Auszählung zu gewährleisten.
Engpässe und Wartezeiten in Pennsylvania
Auch in Pennsylvania kam es in mehreren Wahllokalen zu langen Wartezeiten. Ein besonders betroffenes Wahllokal in der Nähe der Lehigh-Universität verzeichnete Wartezeiten von bis zu sechs Stunden. Die Demokraten hatten versucht, die Wahlzeiten dort zu verlängern, doch ein Gericht lehnte dies ab. Wähler, die sich um 20 Uhr Ortszeit noch in der Schlange befanden, durften jedoch noch ihre Stimme abgeben.
Minnesotas Gouverneur Tim Walz rief in diesem Zusammenhang persönlich an und sprach über Lautsprecher mit den wartenden Studenten, um sie zu motivieren, in der Schlange zu bleiben und ihr Wahlrecht auszuüben.
Trump-Anhänger feiern Florida-Sieg
In Trumps Wahlbeobachtungszentrum in Florida brach Jubel aus, als Fox News den Staat für Trump projizierte. Florida, das als eine der größten „Swing States“ galt, hat sich in den letzten Jahren zunehmend in Richtung Republikaner gewendet, was Trump hier zugutekam. Mit 40 Wahlmännerstimmen ist der Sieg in Florida ein bedeutender Erfolg für den ehemaligen Präsidenten.
Fazit
Die US-Präsidentschaftswahl 2024 bleibt ein spannendes Rennen mit zahlreichen Herausforderungen und Verzögerungen. Während Kamala Harris in wichtigen demokratischen Hochburgen wie New York und Illinois punktet, stärkt Trump seine Position in traditionell republikanischen Staaten und zeigt starke Ergebnisse unter Latino-Wählern, insbesondere bei Männern. Die offenen Ergebnisse in den „Swing States“ wie Arizona, Michigan und Pennsylvania könnten letztendlich das Schicksal der Wahl entscheiden, was eine lange Wahlnacht und möglicherweise auch rechtliche Auseinandersetzungen andeutet.