Die diesjährige Weinlese in Deutschland fällt deutlich geringer aus als in den Vorjahren. Laut dem Deutschen Weininstitut wird eine Erntemenge von rund 7,9 Millionen Hektolitern Weinmost erwartet. Damit läge die Ernte etwa zehn Prozent unter dem zehnjährigen Durchschnitt und etwa neun Prozent unter dem Ertrag von 2023.
Ein wesentlicher Grund für die niedrigere Ernte sind die Wetterbedingungen, die in den vergangenen Monaten von extremer Trockenheit bis hin zu vermehrten Starkregenereignissen reichten. „Je nach Anbaugebiet und Rebsorte schwankt der Ertrag in diesem Jahr zwischen durchschnittlicher Menge und Totalausfall“, so das Weininstitut. Besonders hart traf es die Winzer in den Anbaugebieten Sachsen und Saale-Unstrut, wo die Ernte um 70 beziehungsweise 73 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückging.
Herausforderungen durch Klimawandel und Anpassungsstrategien
Der Klimawandel wird zunehmend als Herausforderung für den deutschen Weinbau spürbar. Die langanhaltende Trockenheit setzt den Reben zu, während punktuell auftretende Starkregen und Hagel Schäden an den Trauben verursachen. Besonders Rebsorten, die viel Wasser benötigen, leiden unter diesen Bedingungen. Um sich an die veränderten Klimabedingungen anzupassen, setzen Winzer vermehrt auf hitze- und trockenheitsresistente Sorten und überdenken Bewässerungsstrategien.
Auswirkungen auf den Markt und die Preise
Durch die geringere Ernte wird das Angebot an deutschem Wein in diesem Jahr voraussichtlich niedriger sein, was sich in höheren Preisen widerspiegeln könnte. Weinliebhaber sollten daher mit einem Anstieg der Kosten rechnen, vor allem bei beliebten regionalen Weinen, die von den Ernteausfällen besonders betroffen sind.
Ausblick für die deutsche Weinbranche
Die diesjährige geringe Weinlese macht deutlich, dass sich die Branche auf häufigere Extremwetterereignisse einstellen muss. Viele Winzer setzen bereits auf nachhaltige Anpassungsstrategien, um langfristig hohe Erträge und Qualität zu sichern. Auch in den kommenden Jahren bleibt der deutsche Weinbau mit den Herausforderungen des Klimawandels konfrontiert, doch die Winzerinnen und Winzer arbeiten kontinuierlich daran, die Branche zukunftsfähig zu machen.