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Deloitte-Umfrage: Unternehmer trotzen Wirtschaftsflaute und setzen auf Mitarbeiterbindung
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Deloitte-Umfrage: Unternehmer trotzen Wirtschaftsflaute und setzen auf Mitarbeiterbindung

GDJ (CC0), Pixabay

Erstmals in der Geschichte der Zweiten Republik steht Österreichs Wirtschaft vor der Herausforderung, zwei Jahre in Folge zu schrumpfen. Dennoch bleibt die heimische Unternehmenslandschaft überraschend widerstandsfähig. „Trotz dieser einschneidenden Entwicklung zeigen sich die Unternehmen weiterhin resilient,“ kommentierte Harald Breit, Geschäftsführer von Deloitte Österreich.

Eine aktuelle Deloitte-Umfrage unter 550 heimischen Unternehmerinnen und Unternehmern zeigt, dass die Stimmung positiver ist, als es die wirtschaftliche Lage vermuten lässt: 50 Prozent der Befragten bewerten die aktuelle Geschäftslage als gut, und ein Drittel erwartet sogar eine bessere Entwicklung, als ursprünglich prognostiziert. Ein zentraler Punkt dieser Resilienz zeigt sich in der Personalpolitik der Unternehmen: Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten plant die Mehrheit der Unternehmen, ihre Mitarbeiterzahl konstant zu halten. Rund 60 Prozent wollen keine Stellen abbauen, während sogar 21 Prozent der Firmenchefs in den kommenden sechs Monaten neue Stellen schaffen möchten. Der Fachkräftemangel bleibt dennoch eine Herausforderung für etwa 41 Prozent der Unternehmen.

Neben der Personalbindung sprechen sich die Unternehmerinnen und Unternehmer für eine Entlastung durch steuerliche Anpassungen aus. So sind 79 Prozent der Befragten für eine Senkung der Einkommensteuer und wünschen sich zudem eine Reduktion der Lohnnebenkosten. Auch andere Reformen stehen hoch im Kurs, darunter Maßnahmen zur Arbeitsmarktreform, leichtere Zuverdienstmöglichkeiten für Pensionisten, eine Reform des Gesundheitssystems sowie Bürokratieabbau.

Die aktuellen Herausforderungen betreffen nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Sicherheitslage der Unternehmen: 64 Prozent der Befragten äußern Besorgnis über die steigende Bedrohung durch Cyberkriminalität. Zusätzlich bereiten die geopolitische Lage in Europa (52 Prozent) sowie die anhaltend hohe Inflation (41 Prozent) den Firmen Sorgen.

Trotz der überwiegend positiven Stimmung plant jedoch mehr als ein Viertel der Unternehmen, ihre Investitionen zurückzufahren. 53 Prozent wollen die Investitionsbudgets zumindest auf aktuellem Niveau halten. „Diese Entwicklungen sind besorgniserregend,“ erklärte Harald Breit. „Ohne einen klaren Investitionswillen bleibt der wirtschaftliche Aufschwung in weiter Ferne, und die Gefahr, im Status quo zu verharren, wächst.“

Insgesamt zeigen die Ergebnisse der Umfrage ein facettenreiches Bild: Die heimischen Unternehmen setzen auf Stabilität und Mitarbeiterbindung, wünschen sich jedoch spürbare Reformen und steuerliche Entlastungen, um langfristig konkurrenzfähig und wirtschaftlich stabil zu bleiben.

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