Die Weinernte in Deutschland wird in diesem Jahr voraussichtlich deutlich geringer ausfallen als im Vorjahr. Laut Schätzungen des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden wird mit weniger als 8,3 Millionen Hektolitern Weinmost für den neuen Jahrgang gerechnet. Das entspricht einem Rückgang von fast fünf Prozent im Vergleich zu 2023. Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2023 ist das Minus sogar noch deutlicher, es liegt bei über sieben Prozent.
Die Ursachen für die geringere Ernte sind vielfältig: Ein ungewöhnlich nasses Frühjahr hat in einigen Regionen die Ausbreitung von Pilzkrankheiten begünstigt, die die Rebstöcke schwächten. Hinzu kamen Extremwetterereignisse wie Spätfröste, heftige Stürme und Starkregen, die den Trauben zusätzlich zugesetzt haben. Diese Wetterbedingungen stellen eine Herausforderung für die Winzer dar und beeinträchtigen sowohl die Qualität als auch die Menge der geernteten Trauben.
Der Klimawandel macht sich in den deutschen Weinbaugebieten immer stärker bemerkbar. Während die wärmeren Temperaturen in den letzten Jahren teilweise positiv für den Weinanbau waren, erhöhen extreme Wetterereignisse und unvorhersehbare Witterungsbedingungen die Risiken für die Winzer. Die Herausforderung liegt darin, sich diesen neuen klimatischen Bedingungen anzupassen und den Weinbau so zu gestalten, dass er auch in schwierigen Jahren wirtschaftlich bleibt.
Trotz der geringeren Erntemengen hoffen viele Winzer, dass die Qualität des 2024er Jahrgangs dennoch überzeugen kann. In trockenen Phasen konnten sich die Trauben gut entwickeln, was für eine hohe Aromenintensität sorgen könnte. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die schwierigen Anbaubedingungen auf den Geschmack und die Verfügbarkeit der Weine auswirken werden. In jedem Fall wird die geringere Ernte für ein knappes Angebot sorgen, was möglicherweise auch Auswirkungen auf die Preise haben könnte.