Bundesverkehrsminister Volker Wissing drängt auf eine schnellere Überprüfung und Anpassung der EU-Emissionsvorschriften für Fahrzeuge. In einem Gespräch mit dem Nachrichtenportal „t-online“ forderte er, die Überprüfung der Flottengrenzwerte für CO2-Emissionen bei Autos und LKWs jeweils um ein Jahr vorzuziehen. Statt wie bisher geplant 2026 bei Autos und 2027 bei LKWs, müsse diese bereits 2025 und 2026 erfolgen.
Wissing betonte, dass die aktuellen CO2-Vorgaben für die Autoindustrie kaum erreichbar seien und die Hersteller unter unnötigen Druck setzten, ohne dabei den gewünschten Effekt für den Klimaschutz zu erzielen. „Die Regulierung muss der Realität angepasst werden“, so der Minister. Vor allem der schleppende Absatz von Elektrofahrzeugen erschwere es den Herstellern, die Grenzwerte zu erfüllen, die ursprünglich auf einer optimistischeren Verkaufsentwicklung basierten.
Die sogenannten Flottengrenzwerte legen fest, wie viel CO2 die von den Herstellern produzierten Fahrzeuge im Durchschnitt ausstoßen dürfen. Da die Nachfrage nach Elektroautos hinter den Erwartungen zurückbleibt, gestaltet sich die Einhaltung dieser Grenzwerte als schwieriger als gedacht. Wissing plädiert daher für eine realistische Neubewertung, um eine Balance zwischen Klimaschutz und wirtschaftlicher Belastbarkeit der Industrie zu finden.