Die Landwirtschaftsminister von Bund und Ländern haben sich bei ihrer Konferenz in Oberhof auf Maßnahmen zur Reduzierung der Bürokratie in der Landwirtschaft geeinigt. Ein zentraler Punkt der Einigung ist die vorübergehende Aussetzung der sogenannten Stoffstrombilanz. Diese Regelung verpflichtete bisher landwirtschaftliche Betriebe ab einer bestimmten Größe, detailliert zu dokumentieren, welche Nährstoffe wie Stickstoff oder Phosphor sie aufnehmen und wieder abgeben.
Zusätzlich sollen in den Bereichen Tierhaltung und Düngung ebenfalls vereinfachte Regelungen eingeführt werden, um den Verwaltungsaufwand für die Landwirte zu verringern. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Landwirtschaft zu entlasten und den Betrieben mehr Handlungsspielraum zu geben, ohne die Umwelt- und Tierschutzstandards zu gefährden.
Landwirtschaftsminister betonen, dass die Vereinfachungen helfen sollen, bürokratische Hürden abzubauen, die gerade für kleinere und mittlere Betriebe eine Belastung darstellen. Kritiker hingegen warnen davor, dass die Aussetzung der Stoffstrombilanz negative Auswirkungen auf die Umwelt haben könnte, da diese bisher ein wichtiges Instrument zur Kontrolle von Nährstoffüberschüssen in der Landwirtschaft war.
