Start Allgemein Verunreinigte Babynahrung: Abbott zu Millionenstrafe verurteilt

Verunreinigte Babynahrung: Abbott zu Millionenstrafe verurteilt

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PublicDomainPictures (CC0), Pixabay

In den USA hat ein Geschworenengericht in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri gestern (Ortszeit) den US-Pharmakonzern Abbott Laboratories wegen verunreinigter Babynahrung zu einer Zahlung von 95 Millionen Dollar (rund 87 Millionen Euro) Schadensersatz verurteilt. Die Mutter eines kleinen Mädchens hatte gegen das Unternehmen geklagt, weil die von Abbott hergestellte Spezialnahrung für Frühgeborene bei dem Kind aus Illinois eine gefährliche Darmerkrankung ausgelöst hatte.

Die Mutter erklärte, dass sie nicht über die Gesundheitsrisiken des Präparats aufgeklärt worden sei. Das Mädchen, das nach der Verabreichung von Abbotts Frühgeborenennahrung auf einer Neugeborenenintensivstation im Jahr 2021 an der potenziell tödlichen Krankheit namens Nekrotisierende Enterokolitis (NEC) erkrankte, überlebte zwar, erlitt aber irreversible neurologische Schäden und wird langfristig pflegebedürftig sein.

Die Anwälte des Unternehmens argumentierten während des Prozesses, dass die Langzeitschäden des Kindes nicht von der Säuglingsnahrung, sondern durch ein Trauma bei der Geburt verursacht worden seien. Für das US-Pharmaunternehmen war es der erste Prozess wegen verunreinigter Babynahrung, jedoch wurden bereits Hunderte von ähnlichen Klagen gegen das Unternehmen eingereicht.

Der Fall hat erhebliche Aufmerksamkeit erregt und könnte weitreichende Folgen für Abbott und die gesamte Babynahrungsindustrie haben. Verbraucherschutzgruppen fordern nun verstärkte Kontrollen und strengere Auflagen für die Herstellung von Babynahrung, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Abbott hat angekündigt, die Entscheidung des Gerichts zu prüfen und gegebenenfalls Berufung einzulegen.

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