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Immer mehr Rentner in Mitteldeutschland nehmen Jobs an: Finanzielle Gründe und soziale Teilhabe im Fokus

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sabinevanerp (CC0), Pixabay

In Mitteldeutschland arbeiten immer mehr Menschen im Rentenalter. Laut der Arbeitsagentur waren es im vergangenen Jahr in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen etwa 120.300 Menschen. Der Großteil von ihnen hatte demnach einen Minijob. Der Arbeitsmarktforscher Ulrich Walwei sagte, die häufigsten Motive für Seniorenarbeit seien Spaß am Job und an neuen Aufgaben sowie der Kontakt zu anderen Menschen. Ein erheblicher Teil nenne aber auch finanzielle Gründe.

Walwei betonte, dass viele Senioren ihre Rente durch zusätzliche Einnahmen aufbessern müssten, da die Rentenzahlungen oft nicht ausreichten, um den Lebensunterhalt zu decken. Neben der finanziellen Notwendigkeit spiele aber auch der Wunsch nach sozialer Teilhabe und Sinnstiftung eine große Rolle. Senioren sehen in der Arbeit eine Möglichkeit, aktiv zu bleiben und ihre Erfahrungen weiterzugeben.

Laut Walwei zeigen die Befragungen, dass sogar noch mehr Rentner gerne arbeiten würden, wenn sich die passenden Gelegenheiten böten. Dies deutet darauf hin, dass das Potenzial der älteren Generation auf dem Arbeitsmarkt noch längst nicht ausgeschöpft ist. Arbeitgeber könnten von der Erfahrung und Zuverlässigkeit der älteren Mitarbeiter profitieren, wenn sie geeignete Rahmenbedingungen schaffen.

Die steigende Erwerbstätigkeit von Rentnern stellt jedoch auch eine Herausforderung für die Politik dar. Es müssen Strategien entwickelt werden, um Altersarmut zu bekämpfen und gleichzeitig die Potenziale der älteren Bevölkerung besser zu nutzen. Dabei sind flexible Arbeitsmodelle und gezielte Fördermaßnahmen entscheidend, um den Bedürfnissen der älteren Arbeitnehmer gerecht zu werden.

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