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Krankes Kind bleibt Muttersache: Frauen dreimal häufiger in der Betreuung als Männer

StockSnap (CC0), Pixabay

Trotz aller Bekenntnisse zur Gleichstellung von Mann und Frau kümmern sich seit Jahren rund dreimal so häufig Frauen wie Männer um erkrankte Kinder daheim. Das belegen aktuelle Daten der Krankenkasse Barmer. Vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 wurden etwa 293.000 Anträge auf Kinderkrankengeld von Frauen gestellt, während es bei den Männern nur rund 104.000 Anträge waren.

Diese ungleiche Verteilung hat sich über die Jahre kaum verändert, wie frühere Zahlen der zweitgrößten deutschen Krankenkasse zeigen. Auch in den Jahren zuvor lag der Anteil der Frauen, die sich um kranke Kinder kümmern und entsprechende Leistungen in Anspruch nehmen, deutlich höher als der der Männer.

Die Gründe für diese Disparität sind vielfältig und oft tief in gesellschaftlichen Strukturen und Rollenbildern verwurzelt. Frauen übernehmen traditionell häufiger die Pflegeaufgaben innerhalb der Familie, während Männer sich eher auf ihre beruflichen Verpflichtungen konzentrieren. Dies führt dazu, dass Frauen auch häufiger berufliche Einschränkungen in Kauf nehmen, um sich um kranke Kinder zu kümmern.

Um diese Ungleichheit zu adressieren, fordern Experten gezielte Maßnahmen und politische Initiativen. Dazu gehören flexible Arbeitszeitmodelle, erweiterte Betreuungsangebote und eine stärkere Förderung der partnerschaftlichen Aufteilung von Familienaufgaben. Nur so kann langfristig eine echte Gleichstellung erreicht werden, bei der beide Elternteile gleichermaßen Verantwortung für die Betreuung ihrer Kinder übernehmen können.

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