Start Verbraucherschutz Neuer Lebensmittelskandal erschüttert China: Tankwagen transportieren Speiseöl und Kraftstoff ohne Reinigung

Neuer Lebensmittelskandal erschüttert China: Tankwagen transportieren Speiseöl und Kraftstoff ohne Reinigung

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geralt (CC0), Pixabay

In China ist ein weiterer Lebensmittelskandal aufgedeckt worden, der die Bevölkerung erschüttert und Empörung hervorgerufen hat. Laut der staatlich gelenkten Zeitung „Beijing News“ wurden Tankwagen sowohl für den Transport von Kraftstoff als auch von Speiseöl verwendet, ohne sie zwischendurch zu reinigen. Diese Praxis stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar.

Der Bericht enthüllt, dass es in der Transportindustrie ein „offenes Geheimnis“ sei, dass Lkw-Fahrer ihre Tanks nicht reinigen, wenn sie zwischen giftigen und verzehrbaren Flüssigkeiten wechseln. In einem Undercover-Video erklärte ein Fahrer, er transportiere alles, von Zucker und Honig bis hin zu Schmiermitteln, ohne den Tank zu reinigen. Ein anderer Fahrer gab zu, die Reinigungskosten von 400 bis 500 Renminbi Yuan (50 bis 63 Euro) zu sparen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Beteiligte Unternehmen und Maßnahmen

In den Skandal sind zwei große Unternehmen verwickelt: das staatliche Getreidelager- und -transportunternehmen Sinograin und der private Mischkonzern Hopefull Grain & Oil Group. Das Büro für Lebensmittelsicherheit des chinesischen Staatsrates kündigte eine umfassende Untersuchung an, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

Sinograin erklärte, eine gründliche Sonderinspektion eingeleitet zu haben und alle Transportunternehmen, die gegen Vorschriften verstoßen, auf eine schwarze Liste zu setzen. Andere große Speiseölhersteller distanzierten sich von der Praxis, Tanklastwagen für den Transport ihrer Produkte zu nutzen.
Staatliche Reaktionen und öffentliche Empörung

Der Skandal hat in den sozialen Netzwerken für große Aufregung gesorgt. Staatliche Medien wie CCTV und die People’s Daily kritisierten die Praktiken scharf und forderten strengere Kontrollen. Experten für Lebensmittelsicherheit warnten vor den gesundheitlichen Risiken durch chemische Rückstände in Speiseölen, die zu schweren Vergiftungen führen können.

In den stark kontrollierten sozialen Netzwerken Chinas riefen Nutzer zu Produktrückrufen und einer strengeren Überwachung der Industrie auf. Viele sahen in dem Skandal ein Symptom für tiefere Probleme im Land, wie den wirtschaftlichen Abschwung und die Korruption in mächtigen Unternehmen.
Historische Parallelen und staatliche Maßnahmen

Der aktuelle Skandal erinnert an frühere Lebensmittelskandale in China, wie den Vorfall von 2011, bei dem Speiseöl aus Abflüssen gesammelt und weiterverkauft wurde, und den Melamin-Milchpulverskandal von 2008, der zum Tod von sechs Säuglingen führte.

Yanzhong Huang vom Council on Foreign Relations in New York erklärte, dass die Anweisung zur Untersuchung des aktuellen Skandals wahrscheinlich „von ganz oben“ gekommen sei, da Lebensmittelsicherheit ein Schlüsselthema für die Legitimität der Regierung darstellt, besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit.

Dieser jüngste Skandal verdeutlicht erneut die dringende Notwendigkeit strengerer Kontrollen und Maßnahmen zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit in China, um das Vertrauen der Bevölkerung wiederherzustellen und künftige Gesundheitsrisiken zu vermeiden.

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